"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen

Begonnen von Honigbluete, 10. Juli 2013, 17:07:28

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Honigbluete

Angeregt durch eine Frage im Säuglinsbereich möchte ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu der Frage lesen, ob "Fehlverhalten" im Umgang mit euren Kindern dadurch "besser" wird, dass es aus einer bestimmten Situation heraus passiert? Damit meine ich so Sachen wie Baby im Garten kurz alleine lassen, weil es klingelt, losfahren, bevor sich das Schulkind richtig angeschnallt hat, weil man sonst nicht pünktlich kommt etc. Und welche Alternativen würdet ihr nutzen? Gilt hier: es ist noch immer gut gegangen? Oder macht es keinen Unterschied, warum man so handelt? Habt ihr auch solche Sachen, in denen ihr wider besseren Wissens so gehandelt habt? Habt ihr im Bekanntenkreis so was mitbekommen und wie ist es da ausgegangen?

Eine Bekannte hat ihre Tochter nur schnell unangeschnallt im MaxiCosi in ein anderes Zimmer tragen wollen. Beim Hochheben ist der gesamte Sitz nach vorne gekippt und das Baby mit dem Kopf voran raus gefallen, mit der Stirn auf eine Schrankkante... Es ist GsD nichts passiert, ausser dem Schreck und einer Nacht im KKH. Der Bügel vom MC war wohl nicht richtig eingerastet...

Ich freue mich über eine spannende Diskussion und über Tipps und Tricks bzw. Hinweise, wie man es anders machen kann.

pebbles

Es handelt sich ja hier um reine Ausnahmesituationen. Natürlich darf so etwas nicht passieren!!! Aber wir sind halt auch alle nur Menschen und wenn mal wieder alles auf einmal kommt, kann es eben doch passieren. Klar nimmt man sich vor, dass das nicht wieder vorkommen darf. Und sicher ist man für so eine Situation dann noch viel sensibler. Aber es gint ja noch genügend andere Fallen im Alltag rund um die Kinder.
S. 05/2007
L. 08/2009

Sweety

Nein, ich finde nicht, dass es das besser macht.

Heißt nicht, dass ich nicht verstehe, wie es zu sowas kommen kann, aber es wird nicht besser dadurch. Für das geschädigte Baby ist es nämlich gleich, ob es sich den Kopf anhaut, weil Mama in einer Extremsituation ist oder weil sie einfach daddelig, unachtsam, fahrlässig oder einfach ein bisschen sorgloser in Sicherheitsfragen ist.

Klar, die statistische Wahrscheinlichkeit läuft dann vermutlich darauf hinaus, dass die Extremsituation das Ganze doch kaschiert, denn wenn man einen Sicherheitsfauxpas nur selten begeht, dann besteht gar nicht so oft die Möglichkeit, dass was passiert, was wiederum die statistische Wahrscheinlichkeit senkt.
Andererseits schert sich die Realität eben manchmal nicht um die statistische Wahrscheinlichkeit.

Und so finde ich eben nicht, dass es dadurch besser wird.

Wenn man so eine Scheiße baut, dann soll man eben auch dazu stehen. Es kann jedem passieren. Sollte nicht, kann aber. Aber dann muss man auch den Ar*sch in der Hose haben zuzugeben, dass man da arg bescheuert gehandelt hat und es nun sicher nicht wieder tut und nicht sich sein eigenes Fehlverhalten partiell schönreden mit "Aber es war ja nur der Situation geschuldet." Denn der Situation ist es eben nicht geschuldet. Die Situation trifft nicht die Entscheidung, sondern wir als Eltern.

Bettina

Die Situation an sich macht das natürlich nicht besser.

Allerdings ist man nun auch keine Rabenmutter und die ... überzogen gesagt .... verantwortungsloseste Person auf dieser Erde, weil es mal vorgekommen ist.

Ich hab halt immer im Hinterkopf, dass wenn ich so eine Situation schon hinterfrage (mich selbst oder auch im Austausch mit anderen), da schon nicht alles richtig dran gewesen sein kann.

Und manchmal gibt es halt auch nur die Wahl zwischen schlecht, beschissen und geht überhaupt nicht. Ein "perfekt richtig" für alle Situationen ist glaube ich utopisch.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Sweety

Nö, man ist weder Rabenmutter noch ein schlechter Mensch. Ich finde es auch nicht schrecklich, dass sowas mal passiert, aber dieses Schönreden geht mir auf den Geist.

Was ist aus "Es war schlicht und ergreifend scheiße, dass ich es gemacht habe. Seh ich ein und mach's bestimmt so schnell nicht wieder." ohne entschuldigendes Heranziehen der Umstände geworden? ;)

Sonnenkind

Auch wenn es das nicht besser macht, dass bestimmte Unfälle einer Extremsituation geschuldet sind, glaube ich, dass es gerade in solchen Situationen schon schlimm genug für die Eltern ist. Und ich glaube, das macht auch niemand mit Absicht sondern weil er es in der Situation nicht besser wusste.

Ich hab meinem kleinen am Anfang mal sein Füßchen geklemmt, weil ich nur schnell was aus der Schublade holen wollte. Nie im Leben hätte ich dran gedacht, dass da was passieren kann. War am Ende nicht schlimm, man hat gar nichts gesehen, aber ich hab die halbe Nacht Rotz und Wasser geheult, weil ich mir Vorwürfe gemacht habe.

Es hat bestimmt schon eine Situation gegeben, wo ich irgendwas gemacht habe, dass man nicht machen sollte, aber ich weiß es nicht, weil ich nicht drüber nachgedacht habe, dass es vielleicht schlimm sein könnte und da nichts passiert ist, kam ich auch nicht auf die Idee, dass man darüber überhaupt nachdenken muss. Was ich damit sagen will ist, manchmal handelt man nicht wegen der Extremsituation sondern man handelt, weil man in dem Moment einfach und schlichtweg nicht drüber nachgedacht hat, dass man es eigentlich anders machen müsste, manchmal erwischt man sich dann hinterher dabei, dass man drüber nachdenkt.

Jetzt fällt mir eine Situation ein: ich bin Bahn gefahren, der Kleine im Tragetuch. Die Bahn war sehr voll! Ich musste stehen, hab mich nicht getraut zu fragen, ob jemand für mich aufsteht. Hinterher dachte ich, dass das echt saugefährlich war! Eine Vollbremsung und ich wäre vielleicht samt Mats im Tuch hingeflogen! Seitdem frage ich die Leute, aber nicht alle sind freundlich. Denken, ich sei ja wohl Jung genug zum stehen!

Achja wie sieht's mit dem Flieger aus? Wer kauft für sein Kind tatsächlich ein extra Flugticket wenn es noch nicht 2 ist? Damit es einen eigenen Sitzplatz hat? Wenn man denn fliegt? Viele denken da vermutlich gar nicht drüber nach, es ist aber alles andere als ungefährlich ohne eigenen Sitzplatz zu fliegen.

Ist jetzt vllt etwas am Thema vorbei aber das viel mir dazu ein

Bettina

Zitat von: Sweety am 10. Juli 2013, 18:36:18
Nö, man ist weder Rabenmutter noch ein schlechter Mensch. Ich finde es auch nicht schrecklich, dass sowas mal passiert, aber dieses Schönreden geht mir auf den Geist.

Was ist aus "Es war schlicht und ergreifend scheiße, dass ich es gemacht habe. Seh ich ein und mach's bestimmt so schnell nicht wieder." ohne entschuldigendes Heranziehen der Umstände geworden? ;)
s-yes
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Meph

das hab ich mich im rolltreppethread schon gefragt- wo ich nachwievor sehr sehr sehr erstaunt bin, dass dieses absolut leichtsinnige verhalten ohne ende rundergespielt wird.

aber ja, ich bin auch der meinung: fehler passieren. immer und immer wieder. passiert was- schöne scheisse- ich verwette aber meinen po darauf, dass der fehler machende dann der ist, der sich die allergrössten vorwürfe selbst macht, da bringt ein draufhauen überhaupt nichts.
Wenn aber gottseidank nichts passiert ist, man es aber eigentlich besser weiss, ja dann kann man sich das schönreden oder eben dazu stehen und sich eine strategie für die nächste ähnliche situation überlegen
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Sweety

Meine nächste ähnliche Situation (Stichwort Rolltreppenthread) war halt: Mit Wagen nur noch dahin, wo ich weiß, dass ich einen Lift definitiv zur Verfügung habe... und falls der kaputt, dann zur Sicherheit Manduca und Sling im Gepäck.

Ja, war doof, dass ich das gemacht habe. Zumal ich das Gefahrenpotential durchaus sehe. Ich war einfach zu bequem, die fünf Liftfahrten abzuwarten, die  es gebraucht hätte, bis ich dran war.
In meinem persönlichen Risikobewertungssystem ist das jetzt immer noch nicht der GAU und ein riesig schlechtes Gewissen hatte ich deshalb auch nicht... aber immerhin hab ich die Situation fürderhin vermieden.
Und nein, ich rede das jetzt nicht schön. Ich war bequem. Die Aktion war doof. Im Nachhinein nicht mehr zu ändern, daher weine ich da auch nicht mein Kopfkissen nass drüber, aber kommt nicht wieder vor und fertig.

Wobei ich mich jetzt frage... aber nee, das gehört in den Rolltreppenthread. Ich geh mal kurz rüber ;D ;D

Luna

manchmal ist man (ich denke jeder) aus irgendeiner Situation heraus einfach leichtsinnig. Wenn dann einem von hundert aus dieser Leichtsinnigkeit etwas passiert dann hauen 98 von denen die es schonmal genauso leichtsinnig gemacht haben drauf und sagen: "Wie kann man nur...!"
Nur einer gibt zu: "zum Glück ist mir das nicht passiert"

schnakchen

Ich finde Fehler werden nicht dadurch "ausgeglichen", dass man einen wie auch immer gearteten Grund dafür hat. Wenn ich etwas verbocke, muss ich dafür gerade stehen, Punkt.
Ich habe schon manchmal im Auto überlegt, dass ich grad wie der Blitz zu einer Kinderverabredung rase, um pünktlich zu kommen, statt langsam und vorsichtig zu fahren, und ein bisschen Verspätung in Kauf zu nehmen. Dumm, aber ich werde es weiterhin tun. Aber stets mit festgeschnalltem Kind.

Ich finde es aber immer sehr hilfreich, wenn jemand einen dummen Fehler zugibt, damit andere draus lernen können. Jemand im Forum hat mal versehentlich seinem Kind eine Erwachsenenportion Paracetamol gegeben, eine Freundin von mir hat mal vergessen, dass sie grad den Wasserkocher entkalkt hatte und hat ihrem Kind einen Schluck von dem Wasser inklusive Citronensäurepulver gegeben - DARF alles nicht passieren, kann aber. Und wenn man es mal gehört hat, passt man da künftig doppelt auf.

lg schnakchen

guest4324

Wie im anderen Thread bereits geschrieben, würde ich in einer echten Notsituation - und damit meine ich nicht, den Postboten, der an der Tür klingelt - so manches machen, was nicht lege artis ist. Da würde ich eine kurze Risikoabwägung durchführen und ab die Post. Zur Not würde ich da den Säugling noch schreiend unter den Arm klemmen und mich aufs Fahrrad setzen - um mal beim Fahrradbeispiel zu bleiben.

Und ansonsten: Wo hört "Pech gehabt" auf und wo fängt "verantwortungslos" an?
Was ist, wenn ich beim Kinderturnen mit ner anderen Mutter quatsche und nicht mitbekomme wie Junior neben mir halsbrecherisch an der Olympianorm kratzt und sich krankenhausreif stürzt. Wer bewegt sich im Alltag denn wirklich immer im Sicherheitsoptimum? Manchmal geht es so schnell.... :-\

Generell handele ich eher nach der Maßgabe: So sicher wie irgend möglich, so riskant wie unbedingt nötig. Fehleinschätzungen meinerseits inbegriffen.




~ Oma Netti ~

ich hab 4 kinder und ich glaube es ist schlicht unmöglich immer in allen möglichen situationen alles korrekt machen zu wollen. also auf die frage *kam sowas bei euch schon mal vor* muss ich ganz klar mit *ja* antworten.
aber natürlich wird das verhalten dadurch nicht besser oder gar gut. es sind halt fehler, die menschen aus bestimmten situationen heraus machen.
ich bin zB mit jared mal ohne sitz auto gefahren, da war er 5 jahre alt. ein sitz war bei meiner tochter im auto und mit ihr unterwegs und einer im auto meines mannes und mit ihm auf arbeit. ich kann nicht mehr sagen, wo genau ich hin musste und warum das so dringend war, ich weiß das nicht mehr, aber ich weiß, dass ich dann ohne sitz gefahren bin. das ist jetzt das einzige beispiel, was mir gerade einfällt, es gibt aber sicher noch mehr bei so vielen kindern.

peter

ich war mit meine mädchen allein,hatte ne weile ne hund (hatt mein ex mitgebracht und dagelassen  :P) und da bin ich abends immer auf die andere strassenseite zum pipi machen mit und die mädchen waren allein im bett....da waren die so 4 und6...

ich fand das damals schon net toll,wusste aber auch nicht wie ich´s anderst hätt machen sollen  :-[

Pünktchen

Ich finde aber gerade in solchen Situationen sollte einem gesagt werden, dass die Handlung Scheiße war! In Kombination mit einer ehrlichen Selbstreflexion hilft es in künftigen "brenzligen" Situationen Gefahren verschärft wahrzunehmen.

Meph

Es sagen und verbal draufhauen wenn was passiert ist sind ja aber 2 paar Schuhe.

mein heissgeliebtes und hier wieder aktuelles thema: trampoline :-P
Meine Kinder haben wirklich draussen wenig regeln, aber beim trampolin bin ich echt streng. Freya hat die einkinderregel verinnerlicht. Bin ich dabei funktioniert es tadellos.
Ragna hat da gerade ein  richtiges Problem mit. Sie geht tatsächlich nur rauf wenn es frei ist- aber wenn ein anderes Kind einfach dazuspringt sieht sie es eben auch nicht ein runterzumüssen (was ich echt nachvollziehen kann, aber ist halt so)
Also stehe ich momentan öfter daneben (egal ob indoor oder garten von freunden) und wiederhole gebetsmühlenartig, dass solange ich dabei bin meine Regel gilt, weil ICH keine Lust hab mein  Kind wochenlang mit Gips rumlaufen zu lassen... Natürlich bin ich dann nicht selten die Spielverderbermama- ach lass sie doch SPass haben. Spass sollen die Kinder gerne haben, aber nicht so!
Eine Mama hatte bei sich zu hause diese regel mittlerweile aufgeweicht (also sie hatte die regel selbst mal) auf höchstens 2 zeitgleich. Sie hat nachgefragt und ich hab ihr erklärt warum es mir wichtig ist.
Ich würde mich aber niemals hinstellen wenn sich tatsächlich ein anderes Kind verletzt (meinen Kindern sag ich ähnlich gebetsmühlenartig auch immer: Andere Familien, andere Regeln, für MEINE Kinder mache ich die Regeln) und "nänänänänänä ich habs euch ja gesagt" sagen, sondern helfen wo Hilfe benötigt wird und mich um die Versorgung von Kind und Eltern (die mit Sicherheit dann auch durch den Wind wären) kümmern.


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Pünktchen

@meph- der Ton macht schon immer die Musik. Der beste Ratschlag in einem herablassenden Ton gegeben wird immer eine Abwehrhaltung hervorrufen. Da viele Menschen aber bei "netten" Ratschlägen wenig Dringlichkeit erkennen muss man manchmal eine schärfere Wortwahl treffen.

"Das hab ich dir gesagt" oder "nänänänä" nach einem Unglück find ich weder angemessen noch hilfreich. Leider ist es weit verbreitet.

Ginkgo

@ Trampolin
Hier gilt auch absolut die " EIN KIND REGEL ".
Wird sich daran gehalten.
Letzte Woche Hüpft mein Sohn. Anderes Kind kommt dazu, klettert rein, hüpft einmal, stürzt, Arm gebrochen.  :-[
Wir standen daneben, konnten gar nicht so schnell nein sagen wie es passiert ist.

Es passiert immer mal was, man kann nicht alles kontrollieren und aus Fehlern lernt man. !!!


guest1707

Ich gehe nur auf den Eingangspost ein...

Fehlverhalten im Alltag bzw. in Ausnahmesituationen passieren in der regel im Affekt. Das macht das Fehlverhalten, wie z.B. Radfahren mit Kind im Tragetuch nicht entschuldbar, nicht besser, aber es ist nun mal passiert. Wenn nichts passiert, denk ich mir wow Glück gehabt es hätte auch anders ausgehen können.
Verbal auf dann den Oberprediger raushängen zu lassen ist ja dann immer schön einfach. Aber wir tragen alle keinen Heiligenschein mit uns rum. Uns ist allen schon sicher mindestens eine Handlung im Affekt passiert.
Der eine würde vielleicht nie mein oben genanntes Beispiel machen, dafür aber vielleicht etwas anderes. was dann auch nciht besser ist.
Man sollte aber wenigstens die Fähigkeit besitzen solche Situationen selbst zu reflektieren. Was kann ich besser machen das mir das nicht noch einmal passiert.



Pünktchen

Zitat von: Stefanie am 11. Juli 2013, 10:03:09
Ich gehe nur auf den Eingangspost ein...

Fehlverhalten im Alltag bzw. in Ausnahmesituationen passieren in der regel im Affekt. Das macht das Fehlverhalten, wie z.B. Radfahren mit Kind im Tragetuch nicht entschuldbar, nicht besser, aber es ist nun mal passiert. Wenn nichts passiert, denk ich mir wow Glück gehabt es hätte auch anders ausgehen können.
Verbal auf dann den Oberprediger raushängen zu lassen ist ja dann immer schön einfach. Aber wir tragen alle keinen Heiligenschein mit uns rum. Uns ist allen schon sicher mindestens eine Handlung im Affekt passiert.
Der eine würde vielleicht nie mein oben genanntes Beispiel machen, dafür aber vielleicht etwas anderes. was dann auch nciht besser ist.
Man sollte aber wenigstens die Fähigkeit besitzen solche Situationen selbst zu reflektieren. Was kann ich besser machen das mir das nicht noch einmal passiert.

Wie gesagt, es kommt darauf an wie man etwas sagt. Aber es sollte etwas gesagt werden, damit dem Verursacher bewusst wird wie hoch die Gefahrensituationen war. Zusätzlich könnte man nach alternativen Handlungsvorschlägen suchen um in ähnlichen Situationen einen besseren Weg zu finden.

Ich kenne jetzt den anderen Thread nicht, aber greife mal das Beispiel Fahrrad & Baby im Tragetuch auf. Das erste mal geschah es vermutlich in einer Notsituation und wurde wenig durchdacht.
Reagiert auf die Situation jeder mit Verständnis ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Kombination Fahrrad & Baby im Tragetuch wiederholt angewendet wird. Die Dringlichkeit wird von mal zu mal abnehmen.
Deshalb finde ich es wichtig zu sagen: Gott sei dank ist nichts passiert. Das war aber wirklich grob fahrlässig es hätte ... folgen haben können. Das nächste mal könntest du ...


guest1707

Ja Pünktchen so sehe ich das auch, nur das viele sich einfach dann völlig in ihrer Wortwahl vergreifen und sich die angesprochene Person oftmals völlig in die Ecke gedrängt sieht.

Ich finde man muss ja nicht gleich missonierend durchs Leben gehen, aber mal ein freundlicher Hinweis bei wirklich grob fahlässigen Dingen schadet ja niemanden.

Jemand der dann "doof" reagiert für den ist es dann auch nicht grob fahrlässig. Viele Dinge liegen ja dann auch im Auge des Betrachters. Wo bei dem einen schon der Buggy auf der Rolltreppe grob fahrlässig ist ist beim anderen das völlig ok.

scarlet_rose

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Situation ein Fehlverhalten nicht direkt entschuldigt. Viel hat Sweety dazu ja schon geschrieben.

UND ich gehe sogar noch weiter. Ich finde das Verharmlosen von Fehlern wirklich schlimm. Diese Haltung "jaja, ihr seit ja alle perfekt und wenn ich einmal einen Fehler mache wird rumgemotzt" finde ich erschreckend. Denn damit wird der Fehler nicht reflektiert, sondern die Situation soll umgekehrt werden, nun der Gegenpartei ein Vorwurf gemacht werden, um das eigene Gewissen rein zu halten.

Was das Kritisieren Anderer angeht: Ich denke keiner kritisiert oder "haut drauf", wenn jemand selbst sagt, dass er einen Fehler gemacht hat und etwas dumm gelaufen ist. Kritik bekommt man aber, meiner Meinung nach zurecht, wenn man selbst den Fehler verharmlosen möchte oder sich nicht eingestehen kann.

Im Besagten Post, auf den sich das hier bezieht, wurde schon im Eingangsposting die Gegenpartei, also die Kritiker angefeindet und somit das eigene Verhalten direkt gerechtfertigt. Das darauf dann scharfe Kritik kommt ist natürlich selbstverständlich. und das liegt nicht nur am Fehlverhalten,sondern zum großen teil auch am Umgang mit dem eigenen Fehler.
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Lalelu

#22
*

Hubs

Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Sweety

Och Tigger - ernsthaft jetzt? Nichtmal drei Stunden?

Echt, ich versteh den Editierwahn zwar nicht so recht, mir ist es aber ehrlich gleich, ob jemand sein geschriebenes Wort wieder wegradiert, aber das ist jetzt ein bissel arg schnell.

Ich hab dich immer sehr gern gelesen, weil ich deine Beiträge als durchdacht und fundiert empfunden habe.
Leider gibst du einem ja quasi keine Chance mehr.
Entweder man liegt auf der Lauer oder man hat Pech.

Ehrlich... das ist jetzt echt ein bisschen übertrieben. Ich hätte es gerne gelesen.