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Allgemeines => Allgemein => Thema gestartet von: Honigbluete am 10. Juli 2013, 17:07:28

Titel: "Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Honigbluete am 10. Juli 2013, 17:07:28
Angeregt durch eine Frage im Säuglinsbereich möchte ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen zu der Frage lesen, ob "Fehlverhalten" im Umgang mit euren Kindern dadurch "besser" wird, dass es aus einer bestimmten Situation heraus passiert? Damit meine ich so Sachen wie Baby im Garten kurz alleine lassen, weil es klingelt, losfahren, bevor sich das Schulkind richtig angeschnallt hat, weil man sonst nicht pünktlich kommt etc. Und welche Alternativen würdet ihr nutzen? Gilt hier: es ist noch immer gut gegangen? Oder macht es keinen Unterschied, warum man so handelt? Habt ihr auch solche Sachen, in denen ihr wider besseren Wissens so gehandelt habt? Habt ihr im Bekanntenkreis so was mitbekommen und wie ist es da ausgegangen?

Eine Bekannte hat ihre Tochter nur schnell unangeschnallt im MaxiCosi in ein anderes Zimmer tragen wollen. Beim Hochheben ist der gesamte Sitz nach vorne gekippt und das Baby mit dem Kopf voran raus gefallen, mit der Stirn auf eine Schrankkante... Es ist GsD nichts passiert, ausser dem Schreck und einer Nacht im KKH. Der Bügel vom MC war wohl nicht richtig eingerastet...

Ich freue mich über eine spannende Diskussion und über Tipps und Tricks bzw. Hinweise, wie man es anders machen kann.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: pebbles am 10. Juli 2013, 17:36:37
Es handelt sich ja hier um reine Ausnahmesituationen. Natürlich darf so etwas nicht passieren!!! Aber wir sind halt auch alle nur Menschen und wenn mal wieder alles auf einmal kommt, kann es eben doch passieren. Klar nimmt man sich vor, dass das nicht wieder vorkommen darf. Und sicher ist man für so eine Situation dann noch viel sensibler. Aber es gint ja noch genügend andere Fallen im Alltag rund um die Kinder.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2013, 17:55:11
Nein, ich finde nicht, dass es das besser macht.

Heißt nicht, dass ich nicht verstehe, wie es zu sowas kommen kann, aber es wird nicht besser dadurch. Für das geschädigte Baby ist es nämlich gleich, ob es sich den Kopf anhaut, weil Mama in einer Extremsituation ist oder weil sie einfach daddelig, unachtsam, fahrlässig oder einfach ein bisschen sorgloser in Sicherheitsfragen ist.

Klar, die statistische Wahrscheinlichkeit läuft dann vermutlich darauf hinaus, dass die Extremsituation das Ganze doch kaschiert, denn wenn man einen Sicherheitsfauxpas nur selten begeht, dann besteht gar nicht so oft die Möglichkeit, dass was passiert, was wiederum die statistische Wahrscheinlichkeit senkt.
Andererseits schert sich die Realität eben manchmal nicht um die statistische Wahrscheinlichkeit.

Und so finde ich eben nicht, dass es dadurch besser wird.

Wenn man so eine Scheiße baut, dann soll man eben auch dazu stehen. Es kann jedem passieren. Sollte nicht, kann aber. Aber dann muss man auch den Ar*sch in der Hose haben zuzugeben, dass man da arg bescheuert gehandelt hat und es nun sicher nicht wieder tut und nicht sich sein eigenes Fehlverhalten partiell schönreden mit "Aber es war ja nur der Situation geschuldet." Denn der Situation ist es eben nicht geschuldet. Die Situation trifft nicht die Entscheidung, sondern wir als Eltern.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Bettina am 10. Juli 2013, 18:29:48
Die Situation an sich macht das natürlich nicht besser.

Allerdings ist man nun auch keine Rabenmutter und die ... überzogen gesagt .... verantwortungsloseste Person auf dieser Erde, weil es mal vorgekommen ist.

Ich hab halt immer im Hinterkopf, dass wenn ich so eine Situation schon hinterfrage (mich selbst oder auch im Austausch mit anderen), da schon nicht alles richtig dran gewesen sein kann.

Und manchmal gibt es halt auch nur die Wahl zwischen schlecht, beschissen und geht überhaupt nicht. Ein "perfekt richtig" für alle Situationen ist glaube ich utopisch.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2013, 18:36:18
Nö, man ist weder Rabenmutter noch ein schlechter Mensch. Ich finde es auch nicht schrecklich, dass sowas mal passiert, aber dieses Schönreden geht mir auf den Geist.

Was ist aus "Es war schlicht und ergreifend scheiße, dass ich es gemacht habe. Seh ich ein und mach's bestimmt so schnell nicht wieder." ohne entschuldigendes Heranziehen der Umstände geworden? ;)
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sonnenkind am 10. Juli 2013, 18:41:19
Auch wenn es das nicht besser macht, dass bestimmte Unfälle einer Extremsituation geschuldet sind, glaube ich, dass es gerade in solchen Situationen schon schlimm genug für die Eltern ist. Und ich glaube, das macht auch niemand mit Absicht sondern weil er es in der Situation nicht besser wusste.

Ich hab meinem kleinen am Anfang mal sein Füßchen geklemmt, weil ich nur schnell was aus der Schublade holen wollte. Nie im Leben hätte ich dran gedacht, dass da was passieren kann. War am Ende nicht schlimm, man hat gar nichts gesehen, aber ich hab die halbe Nacht Rotz und Wasser geheult, weil ich mir Vorwürfe gemacht habe.

Es hat bestimmt schon eine Situation gegeben, wo ich irgendwas gemacht habe, dass man nicht machen sollte, aber ich weiß es nicht, weil ich nicht drüber nachgedacht habe, dass es vielleicht schlimm sein könnte und da nichts passiert ist, kam ich auch nicht auf die Idee, dass man darüber überhaupt nachdenken muss. Was ich damit sagen will ist, manchmal handelt man nicht wegen der Extremsituation sondern man handelt, weil man in dem Moment einfach und schlichtweg nicht drüber nachgedacht hat, dass man es eigentlich anders machen müsste, manchmal erwischt man sich dann hinterher dabei, dass man drüber nachdenkt.

Jetzt fällt mir eine Situation ein: ich bin Bahn gefahren, der Kleine im Tragetuch. Die Bahn war sehr voll! Ich musste stehen, hab mich nicht getraut zu fragen, ob jemand für mich aufsteht. Hinterher dachte ich, dass das echt saugefährlich war! Eine Vollbremsung und ich wäre vielleicht samt Mats im Tuch hingeflogen! Seitdem frage ich die Leute, aber nicht alle sind freundlich. Denken, ich sei ja wohl Jung genug zum stehen!

Achja wie sieht's mit dem Flieger aus? Wer kauft für sein Kind tatsächlich ein extra Flugticket wenn es noch nicht 2 ist? Damit es einen eigenen Sitzplatz hat? Wenn man denn fliegt? Viele denken da vermutlich gar nicht drüber nach, es ist aber alles andere als ungefährlich ohne eigenen Sitzplatz zu fliegen.

Ist jetzt vllt etwas am Thema vorbei aber das viel mir dazu ein
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Bettina am 10. Juli 2013, 18:43:09
Zitat von: Sweety am 10. Juli 2013, 18:36:18
Nö, man ist weder Rabenmutter noch ein schlechter Mensch. Ich finde es auch nicht schrecklich, dass sowas mal passiert, aber dieses Schönreden geht mir auf den Geist.

Was ist aus "Es war schlicht und ergreifend scheiße, dass ich es gemacht habe. Seh ich ein und mach's bestimmt so schnell nicht wieder." ohne entschuldigendes Heranziehen der Umstände geworden? ;)
s-yes
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Meph am 10. Juli 2013, 18:51:53
das hab ich mich im rolltreppethread schon gefragt- wo ich nachwievor sehr sehr sehr erstaunt bin, dass dieses absolut leichtsinnige verhalten ohne ende rundergespielt wird.

aber ja, ich bin auch der meinung: fehler passieren. immer und immer wieder. passiert was- schöne scheisse- ich verwette aber meinen po darauf, dass der fehler machende dann der ist, der sich die allergrössten vorwürfe selbst macht, da bringt ein draufhauen überhaupt nichts.
Wenn aber gottseidank nichts passiert ist, man es aber eigentlich besser weiss, ja dann kann man sich das schönreden oder eben dazu stehen und sich eine strategie für die nächste ähnliche situation überlegen
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sweety am 10. Juli 2013, 19:12:09
Meine nächste ähnliche Situation (Stichwort Rolltreppenthread) war halt: Mit Wagen nur noch dahin, wo ich weiß, dass ich einen Lift definitiv zur Verfügung habe... und falls der kaputt, dann zur Sicherheit Manduca und Sling im Gepäck.

Ja, war doof, dass ich das gemacht habe. Zumal ich das Gefahrenpotential durchaus sehe. Ich war einfach zu bequem, die fünf Liftfahrten abzuwarten, die  es gebraucht hätte, bis ich dran war.
In meinem persönlichen Risikobewertungssystem ist das jetzt immer noch nicht der GAU und ein riesig schlechtes Gewissen hatte ich deshalb auch nicht... aber immerhin hab ich die Situation fürderhin vermieden.
Und nein, ich rede das jetzt nicht schön. Ich war bequem. Die Aktion war doof. Im Nachhinein nicht mehr zu ändern, daher weine ich da auch nicht mein Kopfkissen nass drüber, aber kommt nicht wieder vor und fertig.

Wobei ich mich jetzt frage... aber nee, das gehört in den Rolltreppenthread. Ich geh mal kurz rüber ;D ;D
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Luna am 10. Juli 2013, 20:42:13
manchmal ist man (ich denke jeder) aus irgendeiner Situation heraus einfach leichtsinnig. Wenn dann einem von hundert aus dieser Leichtsinnigkeit etwas passiert dann hauen 98 von denen die es schonmal genauso leichtsinnig gemacht haben drauf und sagen: "Wie kann man nur...!"
Nur einer gibt zu: "zum Glück ist mir das nicht passiert"
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: schnakchen am 10. Juli 2013, 22:11:40
Ich finde Fehler werden nicht dadurch "ausgeglichen", dass man einen wie auch immer gearteten Grund dafür hat. Wenn ich etwas verbocke, muss ich dafür gerade stehen, Punkt.
Ich habe schon manchmal im Auto überlegt, dass ich grad wie der Blitz zu einer Kinderverabredung rase, um pünktlich zu kommen, statt langsam und vorsichtig zu fahren, und ein bisschen Verspätung in Kauf zu nehmen. Dumm, aber ich werde es weiterhin tun. Aber stets mit festgeschnalltem Kind.

Ich finde es aber immer sehr hilfreich, wenn jemand einen dummen Fehler zugibt, damit andere draus lernen können. Jemand im Forum hat mal versehentlich seinem Kind eine Erwachsenenportion Paracetamol gegeben, eine Freundin von mir hat mal vergessen, dass sie grad den Wasserkocher entkalkt hatte und hat ihrem Kind einen Schluck von dem Wasser inklusive Citronensäurepulver gegeben - DARF alles nicht passieren, kann aber. Und wenn man es mal gehört hat, passt man da künftig doppelt auf.

lg schnakchen
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: guest4324 am 10. Juli 2013, 22:14:07
Wie im anderen Thread bereits geschrieben, würde ich in einer echten Notsituation - und damit meine ich nicht, den Postboten, der an der Tür klingelt - so manches machen, was nicht lege artis ist. Da würde ich eine kurze Risikoabwägung durchführen und ab die Post. Zur Not würde ich da den Säugling noch schreiend unter den Arm klemmen und mich aufs Fahrrad setzen - um mal beim Fahrradbeispiel zu bleiben.

Und ansonsten: Wo hört "Pech gehabt" auf und wo fängt "verantwortungslos" an?
Was ist, wenn ich beim Kinderturnen mit ner anderen Mutter quatsche und nicht mitbekomme wie Junior neben mir halsbrecherisch an der Olympianorm kratzt und sich krankenhausreif stürzt. Wer bewegt sich im Alltag denn wirklich immer im Sicherheitsoptimum? Manchmal geht es so schnell.... :-\

Generell handele ich eher nach der Maßgabe: So sicher wie irgend möglich, so riskant wie unbedingt nötig. Fehleinschätzungen meinerseits inbegriffen.



Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 10. Juli 2013, 22:26:58
ich hab 4 kinder und ich glaube es ist schlicht unmöglich immer in allen möglichen situationen alles korrekt machen zu wollen. also auf die frage *kam sowas bei euch schon mal vor* muss ich ganz klar mit *ja* antworten.
aber natürlich wird das verhalten dadurch nicht besser oder gar gut. es sind halt fehler, die menschen aus bestimmten situationen heraus machen.
ich bin zB mit jared mal ohne sitz auto gefahren, da war er 5 jahre alt. ein sitz war bei meiner tochter im auto und mit ihr unterwegs und einer im auto meines mannes und mit ihm auf arbeit. ich kann nicht mehr sagen, wo genau ich hin musste und warum das so dringend war, ich weiß das nicht mehr, aber ich weiß, dass ich dann ohne sitz gefahren bin. das ist jetzt das einzige beispiel, was mir gerade einfällt, es gibt aber sicher noch mehr bei so vielen kindern.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: peter am 10. Juli 2013, 23:30:06
ich war mit meine mädchen allein,hatte ne weile ne hund (hatt mein ex mitgebracht und dagelassen  :P) und da bin ich abends immer auf die andere strassenseite zum pipi machen mit und die mädchen waren allein im bett....da waren die so 4 und6...

ich fand das damals schon net toll,wusste aber auch nicht wie ich´s anderst hätt machen sollen  :-[
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Pünktchen am 11. Juli 2013, 00:07:12
Ich finde aber gerade in solchen Situationen sollte einem gesagt werden, dass die Handlung Scheiße war! In Kombination mit einer ehrlichen Selbstreflexion hilft es in künftigen "brenzligen" Situationen Gefahren verschärft wahrzunehmen.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Meph am 11. Juli 2013, 06:21:22
Es sagen und verbal draufhauen wenn was passiert ist sind ja aber 2 paar Schuhe.

mein heissgeliebtes und hier wieder aktuelles thema: trampoline :-P
Meine Kinder haben wirklich draussen wenig regeln, aber beim trampolin bin ich echt streng. Freya hat die einkinderregel verinnerlicht. Bin ich dabei funktioniert es tadellos.
Ragna hat da gerade ein  richtiges Problem mit. Sie geht tatsächlich nur rauf wenn es frei ist- aber wenn ein anderes Kind einfach dazuspringt sieht sie es eben auch nicht ein runterzumüssen (was ich echt nachvollziehen kann, aber ist halt so)
Also stehe ich momentan öfter daneben (egal ob indoor oder garten von freunden) und wiederhole gebetsmühlenartig, dass solange ich dabei bin meine Regel gilt, weil ICH keine Lust hab mein  Kind wochenlang mit Gips rumlaufen zu lassen... Natürlich bin ich dann nicht selten die Spielverderbermama- ach lass sie doch SPass haben. Spass sollen die Kinder gerne haben, aber nicht so!
Eine Mama hatte bei sich zu hause diese regel mittlerweile aufgeweicht (also sie hatte die regel selbst mal) auf höchstens 2 zeitgleich. Sie hat nachgefragt und ich hab ihr erklärt warum es mir wichtig ist.
Ich würde mich aber niemals hinstellen wenn sich tatsächlich ein anderes Kind verletzt (meinen Kindern sag ich ähnlich gebetsmühlenartig auch immer: Andere Familien, andere Regeln, für MEINE Kinder mache ich die Regeln) und "nänänänänänä ich habs euch ja gesagt" sagen, sondern helfen wo Hilfe benötigt wird und mich um die Versorgung von Kind und Eltern (die mit Sicherheit dann auch durch den Wind wären) kümmern.


Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Pünktchen am 11. Juli 2013, 07:23:03
@meph- der Ton macht schon immer die Musik. Der beste Ratschlag in einem herablassenden Ton gegeben wird immer eine Abwehrhaltung hervorrufen. Da viele Menschen aber bei "netten" Ratschlägen wenig Dringlichkeit erkennen muss man manchmal eine schärfere Wortwahl treffen.

"Das hab ich dir gesagt" oder "nänänänä" nach einem Unglück find ich weder angemessen noch hilfreich. Leider ist es weit verbreitet.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Ginkgo am 11. Juli 2013, 09:10:36
@ Trampolin
Hier gilt auch absolut die " EIN KIND REGEL ".
Wird sich daran gehalten.
Letzte Woche Hüpft mein Sohn. Anderes Kind kommt dazu, klettert rein, hüpft einmal, stürzt, Arm gebrochen.  :-[
Wir standen daneben, konnten gar nicht so schnell nein sagen wie es passiert ist.

Es passiert immer mal was, man kann nicht alles kontrollieren und aus Fehlern lernt man. !!!

Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: guest1707 am 11. Juli 2013, 10:03:09
Ich gehe nur auf den Eingangspost ein...

Fehlverhalten im Alltag bzw. in Ausnahmesituationen passieren in der regel im Affekt. Das macht das Fehlverhalten, wie z.B. Radfahren mit Kind im Tragetuch nicht entschuldbar, nicht besser, aber es ist nun mal passiert. Wenn nichts passiert, denk ich mir wow Glück gehabt es hätte auch anders ausgehen können.
Verbal auf dann den Oberprediger raushängen zu lassen ist ja dann immer schön einfach. Aber wir tragen alle keinen Heiligenschein mit uns rum. Uns ist allen schon sicher mindestens eine Handlung im Affekt passiert.
Der eine würde vielleicht nie mein oben genanntes Beispiel machen, dafür aber vielleicht etwas anderes. was dann auch nciht besser ist.
Man sollte aber wenigstens die Fähigkeit besitzen solche Situationen selbst zu reflektieren. Was kann ich besser machen das mir das nicht noch einmal passiert.


Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Pünktchen am 11. Juli 2013, 11:14:16
Zitat von: Stefanie am 11. Juli 2013, 10:03:09
Ich gehe nur auf den Eingangspost ein...

Fehlverhalten im Alltag bzw. in Ausnahmesituationen passieren in der regel im Affekt. Das macht das Fehlverhalten, wie z.B. Radfahren mit Kind im Tragetuch nicht entschuldbar, nicht besser, aber es ist nun mal passiert. Wenn nichts passiert, denk ich mir wow Glück gehabt es hätte auch anders ausgehen können.
Verbal auf dann den Oberprediger raushängen zu lassen ist ja dann immer schön einfach. Aber wir tragen alle keinen Heiligenschein mit uns rum. Uns ist allen schon sicher mindestens eine Handlung im Affekt passiert.
Der eine würde vielleicht nie mein oben genanntes Beispiel machen, dafür aber vielleicht etwas anderes. was dann auch nciht besser ist.
Man sollte aber wenigstens die Fähigkeit besitzen solche Situationen selbst zu reflektieren. Was kann ich besser machen das mir das nicht noch einmal passiert.

Wie gesagt, es kommt darauf an wie man etwas sagt. Aber es sollte etwas gesagt werden, damit dem Verursacher bewusst wird wie hoch die Gefahrensituationen war. Zusätzlich könnte man nach alternativen Handlungsvorschlägen suchen um in ähnlichen Situationen einen besseren Weg zu finden.

Ich kenne jetzt den anderen Thread nicht, aber greife mal das Beispiel Fahrrad & Baby im Tragetuch auf. Das erste mal geschah es vermutlich in einer Notsituation und wurde wenig durchdacht.
Reagiert auf die Situation jeder mit Verständnis ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Kombination Fahrrad & Baby im Tragetuch wiederholt angewendet wird. Die Dringlichkeit wird von mal zu mal abnehmen.
Deshalb finde ich es wichtig zu sagen: Gott sei dank ist nichts passiert. Das war aber wirklich grob fahrlässig es hätte ... folgen haben können. Das nächste mal könntest du ...

Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: guest1707 am 11. Juli 2013, 11:39:41
Ja Pünktchen so sehe ich das auch, nur das viele sich einfach dann völlig in ihrer Wortwahl vergreifen und sich die angesprochene Person oftmals völlig in die Ecke gedrängt sieht.

Ich finde man muss ja nicht gleich missonierend durchs Leben gehen, aber mal ein freundlicher Hinweis bei wirklich grob fahlässigen Dingen schadet ja niemanden.

Jemand der dann "doof" reagiert für den ist es dann auch nicht grob fahrlässig. Viele Dinge liegen ja dann auch im Auge des Betrachters. Wo bei dem einen schon der Buggy auf der Rolltreppe grob fahrlässig ist ist beim anderen das völlig ok.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: scarlet_rose am 11. Juli 2013, 12:18:17
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Situation ein Fehlverhalten nicht direkt entschuldigt. Viel hat Sweety dazu ja schon geschrieben.

UND ich gehe sogar noch weiter. Ich finde das Verharmlosen von Fehlern wirklich schlimm. Diese Haltung "jaja, ihr seit ja alle perfekt und wenn ich einmal einen Fehler mache wird rumgemotzt" finde ich erschreckend. Denn damit wird der Fehler nicht reflektiert, sondern die Situation soll umgekehrt werden, nun der Gegenpartei ein Vorwurf gemacht werden, um das eigene Gewissen rein zu halten.

Was das Kritisieren Anderer angeht: Ich denke keiner kritisiert oder "haut drauf", wenn jemand selbst sagt, dass er einen Fehler gemacht hat und etwas dumm gelaufen ist. Kritik bekommt man aber, meiner Meinung nach zurecht, wenn man selbst den Fehler verharmlosen möchte oder sich nicht eingestehen kann.

Im Besagten Post, auf den sich das hier bezieht, wurde schon im Eingangsposting die Gegenpartei, also die Kritiker angefeindet und somit das eigene Verhalten direkt gerechtfertigt. Das darauf dann scharfe Kritik kommt ist natürlich selbstverständlich. und das liegt nicht nur am Fehlverhalten,sondern zum großen teil auch am Umgang mit dem eigenen Fehler.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Lalelu am 11. Juli 2013, 14:48:03
*
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Hubs am 11. Juli 2013, 19:03:47
Zitat von: Tigger2212 am 11. Juli 2013, 14:48:03
*
?
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sweety am 11. Juli 2013, 20:12:42
Och Tigger - ernsthaft jetzt? Nichtmal drei Stunden?

Echt, ich versteh den Editierwahn zwar nicht so recht, mir ist es aber ehrlich gleich, ob jemand sein geschriebenes Wort wieder wegradiert, aber das ist jetzt ein bissel arg schnell.

Ich hab dich immer sehr gern gelesen, weil ich deine Beiträge als durchdacht und fundiert empfunden habe.
Leider gibst du einem ja quasi keine Chance mehr.
Entweder man liegt auf der Lauer oder man hat Pech.

Ehrlich... das ist jetzt echt ein bisschen übertrieben. Ich hätte es gerne gelesen.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: peter am 11. Juli 2013, 20:19:23
sinngemäss war es sowas wie das man die kids wenn sue nicht dabei sterben können auch ruhig machen lassen kann  :P
also platzwunden und gebrochene arme könne man in kauf nehmen damit man die kinder nicht permanent ermahnen muss und in ihrere entfaltung hindert  s-:)
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Martina am 11. Juli 2013, 20:48:02
Also ich fand Tiggers Beitrag gut.  ;D Aber, ich bin meistens auch entspannt was meine Kinder angeht. Nicht immer, aber oft. Und ein gebrochenes Bein, wäre halt ein gebrochenes Bein. Klar wäre es nicht schön oder erstrebenswert, aber wenn es kompliaktionslos läuft, wäre es halt eben auch einfach nur ein Beinbruch. Allerdings könnte ich meinen Kindern niemals vorsätzlich Schmerzen zufügen (ein Grund warum sie keine Ohrlöcher haben).

Und ich würde halt auch immer erst mein persönliches Risiko abwägen und dann entscheiden. Buggy auf Rolltreppe geht halt nicht, weil ICH Angst habe. Also ist das Risiko zu groß. Zwei Kinder auf dem Trampolin geht bei mir, weil ich keine Angst habe. Ich sehe wirklich nicht, dass die Verletzungsgefahr größer ist als auf einer Schaukel oder einem riesen Klettergerüst (von dem Franziska schon 3 Meter tief gefallen ist). Ich habe aber auch noch nie einen Unfall mitbekommen oder davon gehört (außer hier).

Na ja und bei Gefahr in Verzug und Affekthandlung, weiß man ja eh vorher nicht wie man reagiert. Keiner wird sich auf die Schulter klopfen und sagen, gut gemacht, wenn man sich selbst oder andere in Gefahr gebracht hat. Wenn man dabei aber ein Leben gerettet hat, dann relativiert sich das meiner Meinung einfach.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Once am 11. Juli 2013, 20:56:30
Also vorweg: ich habe das Kind noch nie unangeschnallt im Maxi Cosi gehabt. Würde ich es aber nur vom einen Zimmer ins nächste tragen, würde ich sie sicherlich auch nicht anschnallen. Bzw. allerhöchstens wenn ich wüsste, sie ist so agil und kann und will sofort herausrobben.

Für mich ist das einfach ein unglücklicher Unfall der nicht dem mangelnden Gurt zulasten fällt, sondern dem versehentlich uneingerasteten Bügel. Shit happens! Selbst wenn das Kind angeschnallt gewesen wäre, wäre der Kopf nach vorn gekippt und hätte beim Umkippen des Sitzes (ohne den Bügel - wohlgemerkt) ähnliche Schäden verursachen können.
Genau so kann man einer Mutter die stolpert und mitsamt Kind hinfällt vorwerfen sie dürfe ihr Kind nicht einfach so in der Gegend herumtragen bei all den gefährlichen Bodenunebenheiten.

Was mich aber noch mehr wundert: Rolltreppen fahren = absolut kein Gefahrenpotenzial. Das Schönreden von Fehlern hingegen wird arg verteufelt! Selbstreflexion indes quasi nicht vorhanden (?).

Also manchmal steig ich schlicht nicht durch...
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Sweety am 11. Juli 2013, 23:33:16
Zitat von: satti am 11. Juli 2013, 20:19:23
sinngemäss war es sowas wie das man die kids wenn sue nicht dabei sterben können auch ruhig machen lassen kann  :P
also platzwunden und gebrochene arme könne man in kauf nehmen damit man die kinder nicht permanent ermahnen muss und in ihrere entfaltung hindert  s-:)

Hmmmmm, davon ausgehend wie ich Tigger bisher gelesen habe und wie ich Martina erlebt habe, glaube icb wirklich,  dass ich das gerne gelesen und mein Amen druntergesetzt hätte :)
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 11. Juli 2013, 23:47:47
Ich hätte es auch gerne gelesen und ich finde die Editiererei nach so kurzer Zeit doof.  :-[
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Bettina am 12. Juli 2013, 19:25:08
Ich finde unglaublich wichtig, was Martina geschrieben hat: Die persönliche Einschätzung und das Abwägen des zu tragenden Risikos!!!

Bleiben wir beim Beispiel Rolltreppe:
Ich bin über Jahre nahezu täglich auf Rolltreppen unterwegs gewesen. Unter anderem mit ekelhaft sperrigen Gepäckwagen am Frankfurter Flughafen. Ich habe ganz bewusst auf einem stabilen Kinder-/Sportwagen bestanden, der eine durchgehende Stange hat und feste große Räder. Ohne Schwenkschieber oder anderem Schnickschnack. Einfach, stabil, robust und vor allem mit einer Hand zu fahren/steuern/halten.

Denn z.B. auf einer Rolltreppe kann ich den Wagen so mit einer Hand halten (völlig problemlos unter dem Wagen stehend, so dass er im Fall der Fälle zu allererst auf mich fallen würde) UND mich mit der anderen Hand festhalten kann.

Mit einem Wagen, der keine durchgehende Schiebestange hätte, also ich beide Hände bräuchte, um den Wagen sicher zu halten und vor allem von der Rolltreppe herunter zu bekommen, würde ich nicht auf eine eben solche gehen. Auch nicht mit Schwenkrädern oder zu kleinen Rädern oder oder oder. Eben drum haben wir den Wagen ausgewählt, den wir ausgewählt haben (Emmaljunga).

Ein ausgefallener oder defekter Aufzug ist nun für mich aber auch noch keine Notsituation. Davon mal abgesehen. Wenn ich nun aber immer wackelig auf den Beinen wäre, mir ab und an mal schwindelig wäre, weil der Blutdruck mal schnell in den Keller geht oder was auch immer, dann wäre es fahrlässig die Rolltreppe zu nehmen. Das macht dann halt den Unterschied im Einzelfall.

Ob da dann das Verhalten so falsch ist oder lediglich die Einschätzung der Situation falsch war ..... ich weiß Krümmelpisserei, aber so eine einfaches Falsch oder Richtig gibt es da einfach oft nicht.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Bettina am 13. Juli 2013, 09:08:55
Zitat von: Bettina am 12. Juli 2013, 19:25:08
Davon mal abgesehen. Wenn ich nun aber immer wackelig auf den Beinen wäre, mir ab und an mal schwindelig wäre, weil der Blutdruck mal schnell in den Keller geht oder was auch immer, dann wäre es fahrlässig die Rolltreppe zu nehmen. Das macht dann halt den Unterschied im Einzelfall.

Wäre dem z.B. so, dass ich öfter mal Probleme mit dem Kreislauf hätte oder so .... würde ich erst recht kein Kind in eine Tragehilfe nehmen, sondern lieber in einen Wagen stecken. Das wäre dann auch fahrlässig.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Honigbluete am 16. Juli 2013, 19:48:57
Oh Mann, ich brauche kein Trampolin oder einen KiWa auf her Rolltreppe um mein Kind zu verletzen :-[
Ich habe Jakob nicht die zu langen Fingernägel geschnitzter und deswegen hat er jetzt eine Augenverletzung. Er hat sich selbst die obere Schicht der Hornhaut abgeschabt, als er sich ins Auge gefasst hat. :'( so sehr habe ich mein Baby noch nie schreien hören :'(
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: ~ Oma Netti ~ am 16. Juli 2013, 21:44:37
Ach du Schande, Honigblüte, das hört sich ja schlimm an. Aber sowas ist ein Unfall, nix, weswegen man sich jetzt die schlimmsten Vorwürfe machen muss. Wer rechnet denn mit sowas? Das ist genauso wie als der Freund meines Sohnes den Kaktus ins Gesicht bekommen hat, als er hier zu Besuch war. Saudummer Unfall.  s-druecken
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: myja78 am 17. Juli 2013, 10:24:47
Honigbluete s-druecken - die Fingernägel können auch in geschnittenem Zustand noch sehr scharfkantig sein - ich glaube da musst du dir echt keinen Vorwurf machen - wie Netti schon schrieb - das war eben ein Unfall :(

Zum Ausgangspost - erstmal vorweg, in meiner Grundeinstellung gehört für mich ein Kind auf dem Fahrrad in einen Kindersitz, der fachtgerecht montiert werden muss und in dem das Kind ordnungsgemäß gesichert sein muss - ebenso haben Kinder auf dem Rad einen Helm zu tragen - unangeschnallt im Auto geht gar nicht, kleines Kind mit heißem Grill im Garten z.B. auch nicht

Ich kann nachvollziehen, das man in mancher Situation - wie z.B. ein Kind geht stritzen - nicht weiter nachdenkt und nurnoch drauf bedacht ist, dieses Kind vor Unheil zu bewahren. Dennoch sollte man sich zumindest im nachhinein bewusst machen, was man unter Umständen falsch gemacht hat/hätte besser machen können. Und so gibt es viele Momente da muss man einfach den Nutzen des Regel brechens und die dadurch entstehende Gefahr gegeneinader abwägen.
Z.B. hab ich meine Tochter mal in den Gruppe 1 Sitz gesetzt da hatte sie noch keine 9kg (sie war 22 Monate und hatte ca. 7kg) - sie hat aber innerhalb einer Stunde über 20x erbrochen und für den Weg zum KKH (ca. 10 Min Autofahrt) war mir die Gefahr, dass sie in der Babysachale das Erbrochene nicht raubringt und Erstickt einfach zu groß :-\

Wenn in so einer Situation nichts passiert und alles gut geht - Glück gehabt! So sollte man es dann aber auch sehen - als Glück!
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: zwillingstierchen am 21. Juli 2013, 17:19:36
Puh, schwierige Kiste...

Es gibt Dinge, die gehen niemals. Zum Beispiel mit dem Auto fahren und die Kids sind im Auto nicht angeschnallt und vernünftig am Sitzen. Da kann ich noch so vorausschauend fahren, ich habe das Risiko nicht im Griff, falls eben doch jemand irgendeinen Mist baut und mir ins Auto kracht. Das geht einfach nicht. Das würde ich also nie machen. Habe ich auch noch nicht aber ich kenne durchaus einige Leute, die mich deshalb arg belächeln.

Genauso MÜSSEN meine Kids einen Fahrradhelm aufziehen, wenn wir mit den Rädern unterwegs sind. Da gibt es kein Wenn oder Aber. Ich glaube, ich gehe ganz selten das Risiko ein, dass meine Kids verletzt werden könnten, weil irgendjemand anderes Mist baut ( Autounfall etc.)

Wenn es darum geht, das sie sich verletzen könnten, weil sie selbst Mist bauen, da sieht es ein bisschen anders aus... S:D Thema Trampolin zum Beispiel. Beide wissen, dass sie es nicht sollen/dürfen. Offiziell ist es von meiner Seite aus verboten aber ich bin da manchmal nicht der konsequenteste Mensch und es ist schon vorgekommen, dass sie eben doch zu zweit gehüpft sind. Dann habe ich ein Auge darauf, dass es nciht zu wild wird und bin mir der Tatsache bewusst, dass es zu einem guten Teil meine Schuld sein wird falls doch etwas passiert. ABER...und das ist irgendwie das ganz große Problem mit der Erziehung, man muss seinen Kindern auch unangenehme Erfahrungsräume eröffnen.

Es heißt nicht umsonst, Kinder begreifen am Besten, wenn sie etwas selbst tun, sie lernen dann am Nachhaltigsten.

Also kann es wohl schon passieren, dass sie zusammen auf dem Trampolin springen obwohl ich ihnen bestimmt schon tausend Mal gesagt habe, warum sie das nicht sollen und warum das gefährlich ist und ich halte meinen Mund und hoffe, dass sie möglichst schnell mal gegeneinander donnern und sich wenigstens eine kleine Beule holen damit sie mir ENDLICH mal glauben.Konsequenzen müssen dem Brechen einer Regel ja möglichst angepasst sein und ich glaube, meine Kinder verstehen das Ding mit dem Trampolin viel eher, wenn sie mal schmerzhaft aneinander knallen, als wen sie bockig nebendran sitzen müssen und mich tief und inniglich "hassen" in dem Moment, weil ich SOOO GEMEIN bin. Tja, NATÜRLICH kann es auch zu einem gebrochenen Bein/Arm etc. kommen aber das ist dann halt so und da muss man dann durch. Irgendwann muss ich meien Kinder aber auch mal alleine irgendwo hinlassen udn wenn sie sich dann nur an Regeln halten, weil ich nebendran stehe und böse gucke, ist mir nicht geholfen. Sie müssen BEGRIFFEN haben, warum es manche Regeln gibt. Manchmal, habe zumindest ich das Gefühl, geht das nur, wenn man beim Brechen einer Regel eine böse Erfahrung macht. Conny hat zum Beispiel darauf bestanden, ihr neues Skateboard ohne Protektoren auszuprobieren Skateboard hatte sie schon angeschleppt, Protektoren hätte sie noch holen müssen). So schnell konnte ich nicht gucken und sie saß mit ordentlich Schwung auf dem Hosenboden. Seit dem schwarzblauen Fleck am Hosenboden haben wir keine Disskussionen mehr über die Notwendigkeit von Protektoren, ihr war nämlich dann klar, was passiert wäre, wenn sie statt dessen mit dem Knie etc. aufgekommen wäre. Der gepolsterte Hintern hat ihr weh genug getan.

Rolltreppe mit Kinderwagen habe ich auch gemacht und es ist prompt schief gegangen. Vielleicht gehe ich daher auch nicht allzu häufig Risiken für meine Kinder ein, die sie selbst nicht beeinflussen können. Aber es kommt vor, dass ich sie Risiken eingehen lasse und "Fehlverhalten" dulde, solange sie sich bewusst sind, was die Konsequenzen sind und sie niemand Unebteiligten damit verletzen ( Ich würde sie nie mit jemand Fremden zusammen aufs Trampolin lassen, wenn ich mir nicht sicher bin, das die Eltern die gleiche Einstellung dazu haben wie ich).
Häufig kommt "Fehlverhalten" ja auch aus einer Überforderungssituation heraus. man ist einfach in dem Moment nicht wirklich fähig, die eigentlich "richtige" Entscheidung zu treffen und glaubt, das Risiko richtig abgewägt zu haben.

Das macht es nicht gut und richtig aber die Welt ist nicht nur weiß und schwarz.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Gwynifer am 23. Juli 2013, 08:55:56
ja, einige Sachen gehen für mich auch gar nicht... unangeschnallt im Auto, Fahrrad ohne Helm zum Beispiel, Nichtschwimmer-Kinder allein im Wasser mit Schwimmflügeln..

bei vielen anderen Beispielen hier aber rollen sich mir die Fussnägel hoch. Man kann seine Kinder auch in Watte packen und rund um die Uhr bewachen (damit meine ich nicht, Kinder schlafend allein zu lassen, das würde auch ich nie tun).
Was ist denn so schlimm daran wenn ein Baby mal 2 min allein im (kindersicheren) Garten rumkrabbelt? Das hab ich noch nie verstanden..
klar nehm ich ein Kind mit wenn es brüllt wenn ich aus dem Zimmer gehe, aber wenn es denn vertieft schön vor sich hin spielt?

ich glaub, ich hätte gern Tiggers Post gelesen... man kann seine Kinder nicht immer vor allem und jedem bewahren, so ist das Leben..
und nein, ich bin nicht leichtsinnig und auch sicher nicht verantwortungslos.. mir geht nur der Kontrollwahn den ich sehr oft erlebe komplett gegen den Strich..
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: Bettina am 23. Juli 2013, 09:06:56
@Zwillingstierchen: In weiten Teilen seh ich das genauso wie du. Und klar kommt es vor, dass meine Kinder, wenn sie irgendwo zu Besuch sind auf so einem Trampolin sind, auch ohne Aufsicht und sogar mit 3, 4 oder 5 Kindern. Und klar kann es sein, dass sie sich da verletzen und dann ist das so. Ich bin sicher dann niemand, der die Eltern verklagt oder keine Ahnung was. Aber was ist meine Regel, meine Meinung wert, wenn ich sie nicht durchsetze, wenn ich dabei bin? Sie lernen auch, dass Dinge gefährlich sind und ich bin da wirklich ziemlich schmerzfrei, was das angeht. Aber solange ich dabei bin, wird nur mit einer Person auf dem Trampolin gesprungen. Ihre Erfahrungen können sie gerne und noch viel wirkungsvoller machen, wenn ich nicht dabei bin. Was ja nicht heißt, dass meine Kinder ständig unbeaufsichtigt sind.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: zwillingstierchen am 23. Juli 2013, 10:35:03
@Bettina, da unterscheiden wir uns eben in unserer Erziehungsauffassung. Ich halte es ziemlich flexibel mit meinen Regeln und meine Kinder schaffen es durchaus auch mal eine Regel aufzuweichen um dann eben ihre eigenen Erfahrungen dazu zu machen aber eben NICHT ohne mich. Ihre Erfahrungen sollen sie machen, wenn ich dabei bin und mit ihnen darüber reden kann und sie begleiten kann dabei, die Welt zu entdecken und dazu gehört für mich eben auch, dass ich negative Erfahrungen in meiner Umgebung manchmal zulassen muss.

Ich kann sie nicht vor allem beschützen. Deshalb ist es mir lieber, sie lernen in meiner Gegenwart die Gefahren kennen und verstehen. Das habe ich schon immer so gehalten und bin bisher damit gut gefahren. Als sie laufen lernten, habe ich sie auf den Hintern fallen lassen. Ich war keine von den Müttern, die die ganze Zeit nebenhergelaufen sind um sie aufzufangen. Das habe ich nur getan, wenn ich gemerkt habe, dass der Sturz ins Auge gehen könnte.

Ich habe meine Nichtschwimmerkinder auch mit ins Wasser genommen OHNE Schwimmflügel. Das hielten viele für ABSOLUT verantwortungslos. Und klar sind die beiden auch mal kurz untergegangen, bevor ich sie wieder hochgeholt habe, aber sie haben gelernt, dass Wasser keine Balken hat und haben gelernt da selber vorsichtig zu sein, nicht hinzugehen ohne mich. Genau genommen habe ich es eigentlich immer so gemacht, dass sie "Gefahren" selbst erfahren durften, solange ich ernsthafte Konsequenzen verhindern konnte. Aber wenn ich anfange, alle Regeln aus Beton zu setzen, wie sollen meine Kinder jemals ihren Horizont erweitern?

Wenn ich meinen Kindern zum Beispiel nie erlaube, rückwärts vom Sprungbrett im Schwimmbad zu springen, wie sollen sie jemals einen Rückwärtssalto lernen? Da gibt es auch genug Eltern, die diese Regel eisenhart umsetzen. Meine Mädels dürfen es versuchen, wenn sie es sich zutrauen und darauf bestehen. Aber ich sage ihnen, dass ich es nicht gut finde, weil es gefährlich ist und ich sage ihnen auch ganz knallhart, was dabei passieren kann. Aber ich bin dann dabei. Ich würde es ihnen NIEMALS erlauben, wenn ich nicht dabei bin. Ich will auch nicht, dass sie solche Sachen machen, wenn ich nicht dabei bin, weil ich sie sonst so einenge und nicht zulasse, dass sie Risiken eingehen.
Wenn sie schon Risiken eingehen müssen und ihre Grenzen austesten müssen, dann nicht ohne jemand, der im Notfall die Reißleine spielen kann. Und natürlich gibt es auch Grenzen.

Es ist natürlich auch eine Frage des Alters. Mit fast acht Jahren muss ich sie einfach auch mal gewisse Risiken selbst abwägen lassen, sonst lernen sie es bis zur Pubertät nicht und dann kann ich sie bei ihren Negativerfahrungen nicht mehr immer als Auffangnetz begleiten.
Titel: Antw:"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen
Beitrag von: myja78 am 23. Juli 2013, 10:52:00
zwillingstierchen - da ist schon was Wahres dran, dass Kinder auch ihre Erfahrungen machen müssen - so hab ich als Kind drauf bestanden die Schwimmflügel an die Füsse zu machen - meine Eltern waren dagegen - ABER bevor ich es dann mal allein ausprobiere hat mein Papa irgendwann gesagt okay - versuch es aber nur einen - meine Ellis behaupten immer es waren beide - zumindest meine Ma, aber ich weiß es war definitiv nur einer - war ein Schxxx Gefühl zwei Arme und ein Bein die runter zogen und nur eins dass hochzog und mein Pa der mich nicht sofort gepackt bekam, weil ich natürlich zappelte :P
Aber wenn ich mir vorstelle ich hätte es allein ausprobiert - dann gäb es mich heut nimmer :-X - Von daher muss man wohl genau abwägen, welche Regeln "betonhart" durchgezogen werden und welche man aufweichen muss um zu verhindern, dass die Kinder alleine etwas ausprobieren, das fatale Folgen haben kann :-\