Umgang mit 18 jähriger

Begonnen von Klotilde, 04. Mai 2018, 12:54:39

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Janny

Ich denke schon das ne Band da wirklich " dran schuld" sein kann, es gehören sicher noch mehr Fakten dazu, aber Vorbilder sind die halt schon......
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

~ Oma Netti ~

Aber nur wegen 'ner Band? Das glaub ich halt irgendwie nicht. Bzw. müsste man da nicht schon sehr labil sein? Weiss nicht ...

Klotilde

Ich denke sie identifiziert sich total mit der Band, denn seither läuft es so. Ich hoffe, es geht vorbei. Sie ist Typ rauhe Schale, weicher Kern. Sie ist nicht so wie "Die", will aber so sein und findet es cool. Steht auch auf deren Statussymbole. Ich mache mir nur Sorgen, weil es meiner Meinung nach zuviel Idolgehabe ist. Ich weiß, sie ist "erwachsen" aber mich nimmt es sehr mit, Sie so zu sehen, wie sie sich entwickelt. Und die Angst, dass das nicht irgendwann wieder aufhört..

luv-kids

Hallo Klotilde,

ich muss zuerst mal sagen, dass ich es goldrichtig von dir finde, dass du hier Hilfe und Rat suchst, aber auch, dass du so manche Regeln eben doch noch zuhause haben möchtest, auch wenn sie 18 ist!

Wie wäre die Idee, die Zeit zu der sie zuhause sein muss komplett zu überdenken und andere Regeln aufzustellen? Ich finde es sehr wichtig, dass mit 18 immer noch wenigstens einmal zusammen am Tag gegessen wird. Zusammen geredet wird, die Beziehung zum Kind gehalten wird!

Mit 18 (das waren wir ja alle mal) ist man in vielerlei Hinsicht noch alles andere als erwachsen. Die einen mehr, die andern weniger. Und es gibt tatsächlich einige Jugendliche, die als Teene mit 18 noch in der Pubertät sind!

Was das Trinken und Kiffen angeht: Wenn sie diesen Party-Stil so exzessiv weiterführt, keine Verpflichtung, wie Arbeit (ok, Bewerbungen oder dergleichen) hat, so kann diese Spirale schnell so weit nach unten drehen, dass sie Probleme haben könnte, da wieder herauszufinden!

Manche Teenes (18 jährige sind noch Teens!) wären sehr froh gewesen, wenn die Erziehungsberechtigten, in dem Fall bleibt ja alles an dir hängen, da einen gewissen Riegel davor geschoben hätten, weil sie völlig auf die schiefe Bahn geraten sind!

Es ist für manche Charaktere eine sehr große Gefahr zu glauben, dass allein das Alter eines Menschen einen dazu befähigt, plötzlich alles (Verbotene und Gesundheitsschädigende) tun zu dürfen! Nicht jeder ist gleich. Nicht jeder Teene ist gleich.

Ganz wichtig ist es glaube ich jetzt, dass du deine letzten Erziehungs- und Mama-Kräfte zusammen nimmst. (die Erziehung ist nur wegen der Zahl 18 NICHT zwangsweise wie ein Wasserhahn zugedreht und wirkungslos, sie sollte aber umgestellt werden).

Überlege dir noch einmal ganz gründlich, welche zwei bis vier Punkte im Verhalten deiner Tochter, bzw. in eurer Beziehung dir am aller aller wichtigsten sind. Das könnte das extrem selbstgefährdende Verhalten sein, mit Saufen, Kiffen, usw. Zweitens dass sie sich um ihre nahe Zukunft kümmern sollte und drittens nicht jeder kommen und gehen kann, wie er will, weil du ein Recht auf Schlaf hast mitten in der Nacht. (wie gesagt, das sind nur Beispiele, was DIR wichtig ist, das bringst du vor)

Schreibe dir diese drei oder vier oder auch nur zwei ganz wichtigen Dinge auf und wirf alles andere erst mal über Bord. Sie will erwachsen sein? Dann lass sie ein gutes Stück erwachsen sein. ABER, du bist ihr Mutter. Daher ist es deine heilige PFLICHT als MUTTER (das Alter spielt hier gar keine Rolle!) sie vor echtem Unheil zu schützen. Als liebende Mama! Sie kann hier nicht mit dem Argument kommen, dass sie tun und lassen kann, was sie will!

Nein, du bist liebende und kümmernde Mama und darum sprichst du auch diese dir sehr sehr wichtigen Punkte in einer ganz friedlichen und ruhigen Minute an. Klar, das ist sehr schwer, wenn sie nicht mehr da ist, nur zum Duschen.

Suche in nächster Zeit wenn sie da ist einen Draht zu ihr. Mach ihr ein Kompliment, für ihr Aussehen (ein ehrlich gemeintes). Lobe sie für iiiiiirgendwas... Umarme sie und sag ihr einfach, wie lieb du sie hast. Und jedes mal, gehst du einfach weiter. Sie erwartet ja ein ABER oder eine Pflicht oder etwas Unangenehmes. Bring Humor in euren Alltag, auch wenn dir nicht mehr all zu sehr nach Lachen ist. Humor lockert jede Beziehung!

Zeig ihr immer, dass du sie liebst. Auch wenn sie ein Kotzbrocken ist!

Dann, ein zwei Tage später sagst du, dass du mit ihr reden musst. Nur kurz. Geh am besten zu ihr ins Zimmer und nimm deinen Aufschrieb mit, den du vorbereitet hast.
Das könnte so aussehen:

Meine Liebe ...

ich komme heute zu dir, weil du mir sehr wichtig bist und ich dich sehr liebe. Ich bin auch zu dir gekommen, weil ich sie Situation xy und xy nicht mehr akzeptieren kann. (Genau definieren ohne Vorwürfe). Ich möchte, dass du mir einen Lösungsvorschlag dazu machst, darum bleibe ich so lange bei dir, bis wir eine Lösung gefunden haben. Es ist meine Pflicht als liebende Mutter dich zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dir gut geht!

In Liebe

Deine Mum

Oder so ähnlich. Wichtig ist, dass du das schriftlich ihr übergibst, dass du ruhig bleibst und neutral in den Emotionen. Es kann so viel Reaktionen geben, das kann ich hier gar nicht beschreiben. Bei egal welcher Reaktion: Ruhig bleiben, nicht in Diskussionen verwickeln lassen und wenn nichts kommt, nach einer Stunde das Zimmer verlassen mit dem Satz, wir haben noch keine Lösung gefunden.

Es muss aber etwas passieren. Sonst schadet sie sich immer mehr, irgendwann steht die Polizei vor der Tür oder du musst sie aus dem Krankenhaus abholen. Wodka ist zu hart, Kiffen auf Dauer macht dumm und schadet dem Immunsystem. und und und. In dem Altern interessiert sie das aber nicht.

Hast du Freundinnen oder Bekannte oder Verwandte, die du ab sofort in deine Situation mit einbeziehen kannst? Hat sie vielleicht eine Patentante oder kommt sie mit irgendjemanden sehr gut aus? Du kannst die Person bitten, ihr einen Brief zu schreiben, dass diese Person deine Tochter sehr schätzt. Doch auch, dass sie hinter DIR steht.

Es geht darum, dass je mehr Hilfe du dir jetzt ins Boot holst, die Möglichkeit größer wird, dass sich deine Tochter fängt und nicht weiter "abstürzt."

Klar, darf man das Leben kosten und genießen und die Sau raus lassen. Es gibt aber Dinge, die bei Regelmäßigkeit nicht mehr dazu gehören! Und so hört es sich bei deiner Tochter an und ich finde es super, dass du da dahinter bist.

Später wird sie es dir vielleicht danken. Jedenfalls hast du erfüllt, was Eltern nun mal tun.. kümmern und lieben! Und natürlich Regeln einfordern, in dem Alter beschränkt auf die Dringendsten und Wichtigsten.

Ganz herzliche Grüße


Sokrates: Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen den Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer. (470-399 v. Chr.) :-)

Fliegenpilz

Zitat von: luv-kids am 14. Mai 2018, 17:34:52Dann, ein zwei Tage später sagst du, dass du mit ihr reden musst. Nur kurz. Geh am besten zu ihr ins Zimmer und nimm deinen Aufschrieb mit, den du vorbereitet hast.
Das könnte so aussehen:

Meine Liebe ...

ich komme heute zu dir, weil du mir sehr wichtig bist und ich dich sehr liebe. Ich bin auch zu dir gekommen, weil ich sie Situation xy und xy nicht mehr akzeptieren kann. (Genau definieren ohne Vorwürfe). Ich möchte, dass du mir einen Lösungsvorschlag dazu machst, darum bleibe ich so lange bei dir, bis wir eine Lösung gefunden haben. Es ist meine Pflicht als liebende Mutter dich zu schützen und dafür zu sorgen, dass es dir gut geht!

In Liebe

Deine Mum

Oder so ähnlich. Wichtig ist, dass du das schriftlich ihr übergibst, dass du ruhig bleibst und neutral in den Emotionen. Es kann so viel Reaktionen geben, das kann ich hier gar nicht beschreiben. Bei egal welcher Reaktion: Ruhig bleiben, nicht in Diskussionen verwickeln lassen und wenn nichts kommt, nach einer Stunde das Zimmer verlassen mit dem Satz, wir haben noch keine Lösung gefunden.

Ich verstehe das richtig!? - Mutter setzt sich in Ruhe hin, ordnet ihre Gedanken und schreibt einen Brief mit den Dingen, die ihr wirklich am Herzen liegen. Dann geht diese Mutter in das Zimmer des Kindes und liest emotionslos den Brief vor, übergibt diesen Brief und setzt sich neben das Kind bzw. zu dem Kind ins Zimmer um darauf zu warten welche Lösung nun ad hoc (innerhalb einer Stunde) präsentiert wird - natürlich aber ohne Diskussionen!
Also ist die Lösung ja klar: Kind pflichtet der Mutti bei und Mutti bekommt ihren Willen. Das ist zwar keine Lösung, aber immerhin sind 50% der Familie glücklich!

Von der Überlegenheit (in Ruhe hinsetzen und einen Brief schreiben, Gedanken ordnen und sortieren, für sich den richtigen Zeitpunkt zum Vorlesen suchen, Emotionen verbergen) und dem damit vorhandenen Druck auf das unfähige dumme widerspenstige pubertäre Kind ... gar nicht erst angefangen.

Also nur Interessehalber: Ich habe das richtig verstanden?

Fliegenpilz

Zitat von: luv-kids am 14. Mai 2018, 17:34:52Hast du Freundinnen oder Bekannte oder Verwandte, die du ab sofort in deine Situation mit einbeziehen kannst? Hat sie vielleicht eine Patentante oder kommt sie mit irgendjemanden sehr gut aus? Du kannst die Person bitten, ihr einen Brief zu schreiben, dass diese Person deine Tochter sehr schätzt. Doch auch, dass sie hinter DIR steht.

Wow, ich hätte das Posting zu Ende lesen sollen - es soll also auch noch aktiv eine Allianz gegen das Kind gebildet werden im besten Fall sogar mit engen Vertrauten des Kindes?

Mir wird ganz warm ums Herz ... seufz!

luv-kids

Hi Fliegenpilz, ich weiß jetzt nicht ganz, ob du ironisch giftig bist oder ob dir vor Liebe als Mutter warm ums Herz wird  :afro:

Also Mutti kann sich darauf einstellen, dass das Kind, die Tochter nicht sofort einen super geilen Vorschlag macht, sodass alle jubelnd das Zimmer verlassen können. Sondern, das Kind merkt Eins:

Ich bin meiner Mutter wichtig, so wichtig, dass sie hier in mein Zimmer kommt, von mir eine Lösung will und sich um mich sorgt!

Das spricht der Pubertäter natürlich nicht aus, sondern merkt es mindestens im Unterbewusstsein! Und das gärt so vor sich hin. Allein die Präsenz der alleinerziehenden Mutter (! meinen Respekt an dieser Stelle !) stärkt die Mutter in ihrer Rolle, stärkt aber auch die Tochter, die offensichtlich später in die Pubertät kam und auch jetzt noch einen gewissen Rahmen braucht.

Was auch immer für Lösungen entstehen, sie sollten vom Kind aus gehen oder wenn keine Lösung gefunden wird, kann (nicht sofort) ein eigener Vorschlag gemacht werden. Es kann in dem Alter aber einer vom Kind erwartet werden.

Zur Allianz:

Es gibt Mütter, gerade alleinerziehende, aber auch Eltern, die wenn die Kinder schwierig werden, sich zurückziehen, nach außen nicht zeigen wollen, was zuhause wirklich abgeht, dass sich das Verhalten des Kindes negativ verändert und so weiter.

Und gerade dann, wenn die Sache für Eltern oder Alleinerziehende zuhause unerträglich wird, sollte gerade DANN wieder jemand ins Boot geholt werden, sodass einem endlich wieder warm ums Herz wird.  :thumbsup:
Sokrates: Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen den Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer. (470-399 v. Chr.) :-)

Fliegenpilz

Ich gifte nicht ironisch sondern ganz offen!

Aber du schreibst es ja schon sehr passend ...
Zitat von: luv-kids am 14. Mai 2018, 18:27:09Ich bin meiner Mutter wichtig, so wichtig, dass sie hier in mein Zimmer kommt, von mir eine Lösung will und sich um mich sorgt!
Mutti WILL mal wieder was.
Kommt natürlich gut an nachdem die Mutti die letzten Wochen und Tage und Stunden eigentlich immer nur was wollte und will.

Briefe schreiben finde ich gut, sich wie eine Statue für eine Zeitdauer in das Zimmer setzen und emotionslos ohne Diskussionsbereitschaft absolut daneben.
Ein Brief kann so viel bewirken, dieses Trara daran aber macht den Brief eher wieder kaputt.
Was bringt ein Brief normalerweise? Man liest ihn. Immer und immer wieder. Man hat Zeit seine eigene Antwort in Wort zu fassen, sich zu sortieren, ordnen, reflektieren, ... und ggf. dann von selbst einen Schritt auf den Verfasser zu zu gehen, dann wenn man sich bereit dazu fühlt, dann wenn man für sich selbst eine Option, eine Lösung, eine Idee hat.

Jemanden ins Boot holen finde ich ebenfalls gut, aber eine Allianz bilden mit engen Vertrauten des Kindes finde ich daneben. Es kann mit Dritten darüber gesprochen werden, seine Meinung kann kundgetan werden, die Meinung des anderen kann eingeholt werden, es kann sich beraten werden ... aber die Erwartungshaltung "DIE STEHT HINTER MIR!" ist überzogen.
Was zeigt das dem Kind? "Egal was du sagst, ich habe sowieso Recht und alle anderen sehen das auch so?".

Es geht nicht immer ums Recht haben und Recht kriegen. Vor allem nicht in der Erziehung und bei pubertären Teens oder halben Erwachsenen...

lisa81

Ich bin echt enttäuscht über diesen thread  :-[

Ich habe das mit dem emotionslos so verstanden, dass die Mutter ruhig bleiben soll, sich nicht emotional davon beeinflussen lässt, wenn nicht die gewünschte Reaktion des Kindes kommt. Das alles damit es nicht gleich wieder im Streit endet sondern ein halbwegs sachliches Gespräch stattfinden kann.

Nicht jeder kann das einfach so und ist so gefestigt wie manche hier. Nicht jeder ist sich in seiner Erziehung, seinem Umgang mit den Kindern so sicher und kann mit jeder Situation umgehen.

Dann wird hier um Hilfe gefragt und statt Tips kommt genau das, was man der Frau vorwirft, viele viele Vorwürfe und wenig konstruktives, liebevolles  :-[

Fliegenpilz

#59
Och - da kam am Anfang viel Konstruktives (meiner Meinung nach) ... sehr vieles und ich fand den Thread richtig toll & erfrischend. Aber alles wurde abgeschmettert, ignoriert und eine bockige "Ich will"-Haltung eingenommen.

lotte81s Idee z.B. mit neutralem Boden (kleiner Städtetrip/Urlaubsreise), ...
lotte81s Idee z.B. AuPair als Auslandsaufenthalt (bzgl. Finanzierung), ...
lotte81s Idee der Arbeitsteilung (im Sinne von WG), ...
Nettis Einwand, dass Verbote nicht der Weg zur Lösung sind bei einer volljährigen jungen Frau ...
Solar. Es Einwand, dass Nahelegen des Lernens für die mündliche Prüfung - keine Vorschrift!
schwalbes Einwand, dass direktes Reden besser ist als über Umwege!
lotte81s Idee mit der Beratungsstelle ...
Limette schreibt von Kompromissen mit denen beide leben können, keine Regeln!

Zudem gab es Regeln "Bis 24 Uhr Zuhause oder schlaf woanders". Nun setzt die Tochter diese Regel um - und es ist nicht gut. Wieso? Weil sie nun woanders schläft statt Zuhause.
Ja mei, die Regel wurde eingehalten ... das die Tochter nun den Aufruhr nicht versteht finde ich nachvollziehbar.


luv-kids

ja Lisa, so habe ich das auch gemeint. Nicht verstricken lassen, ganz neutral bleiben, so gut es geht. Keine Diskussionen, weil das Teens so gern machen.  ;)
Ich möchte damit eigentlich Klotilde helfen, die offensichtlich Hilfe braucht und ein friedliches Miteinander zuhause sucht.  :-*  und ihre Tochter auf den richtigen Weg schicken will und sie schützen will... und sich selbst. Verständlich!
Vielleicht hilft es ihr etwas oder sind Anreize dabei.

Fliegenpilz, ich meine irgendwie du hast den Beitrag falsch interpretiert, weil es keine Ich-Will-Haltung gibt. Die Mutter sollte nur ruhig aber sehr bestimmt ihre wichtigen Punkte vortragen, um ihre Tochter zu schützen.

Ums Recht haben geht es auch nirgends..
Sokrates: Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen den Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer. (470-399 v. Chr.) :-)

Fliegenpilz

Es scheint hier darum zu gehen, dass sie Sorge hat das die Tochter entgleitet - absolut nachvollziehbar & legitim. Aber dennoch würde ich mir persönlich überlegen welche Baustellen Priorität haben und welche "Kriege" ich führen möchte.

Alkohol? Marihuana? Abitur? Neuseeland? Ausgehregeln in der Woche? Familienleben?

So ist es eine breite Masse und klingt für das Kind erst einmal so "Alles was du machst ist falsch!" oder "Alles was du machst ist nicht gut genug!".
Denn es wird an jedem Punkt gemäkelt, kritisiert, belehrt. Es gibt dann eine Regel (Mitternacht oder Auswärts schlafen) und bei Einhaltung (sie schläft dann halt auswärts) ist es doch wieder nicht richtig.

Wie soll ein eh schon schwimmender pubertärer gerade volljähriger Teen sich da orientieren, platzieren und finden?

luv-kids

übrigens heißt diese Methode Sit-in und ist ein gewaltloser Widerstand in der Erziehung, bei Kindern, die sich selbst zum Beispiel gefährden oder Familienmitglieder.


Es ist zu viel, um das ausführlich zu erklären, wer aber ernsthafte Probleme mit seinen Kids hat, kann sich da mal reindenken. Ich habe es bei einem meiner Teenagern selbst angewendet, es hat in der gesamten Zeit danach gewirkt, unsere Beziehung wurde tausendmal besser!

Ich spreche also aus Erfahrung, nicht jedes Kind braucht sowas. Jedes Kind ist anders, jeder Elternteil auch.
Sokrates: Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen den Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer. (470-399 v. Chr.) :-)

~ Oma Netti ~

#63
Ich finde deine Vorschläge teilweise richtig gut, zb ruhig bleiben, nix persönlich nehmen, loben usw. @luv
Aber ich bin trotzdem ziemlich bei Fliegenpilz. Von der Threaderstellerin kam bisher auf jeden Vorschlag, auf jede Idee immer nur ein abschmetterndes "Ja aber ich will, dass ..." und "Es ist ja wohl nicht zuviel verlangt, dass Regel xy eingehalten wird."
Keinerlei Nachdenken, Selbstreflexion, auf die Tochter zugehen. Und da bleibe ich bei meiner Meinung. So wird das nix mit einer 18-Jährigen. Nicht mal die Leistung "Abitur" wurde anerkannt. Da würde sogar eher abwertend geschrieben, das wäre keine besondere Leistung, denn die Tochter musste nicht viel dafür lernen. Wenn das der Grundtenor in dieser Mutter-Tochter-Beziehung ist, und das ist einfach mein Eindruck durch das hier Geschriebene, dann wäre es einfach zuerst an der Mutter etwas zu verändern, dann ändert sich das Verhalten der Tochter unter Umständen ganz alleine.  ;)

Die Threaderstellerin schreibt davon, dass es jeden Tag eskaliert. Was wird denn am Ende passieren? Irgendwann kommt die volljährige Tochter halt gar nicht mehr heim.

Klotilde

Ich antworte morgen auf den Rest. Wo schrieb ich, dass sie, wenn sie nicht um 00 Uhr daheim ist, sie woanders schlafen soll und dann, wenn sie es macht, hier gemeckert wird?  Ich schrieb lediglich, wenn sie nur zum Duschen kommt, braucht sie eigentlich auch nicht heim  kommen. Das habe ich hier geschrieben, ihr aber nicht gesagt, Es wird mir alles was ich schreibe, so interpretiert, als ob ich ihr das so sage. Und ich habe sie unterstützt mit Neuseeland, ihr ein Buch gekauft, Tipps gegeben und und. Wenn sie aber meint, in 2 Monaten das dicke Geld dafür zu verdienen, dann ist das nicht die Realität. In Urlaub schrieb ich schon, möchte sie nicht mehr mit mir, sie ist 18 sagt sie.

lotte81s Idee z.B. mit neutralem Boden (kleiner Städtetrip/Urlaubsreise), .. Will sie nicht
lotte81s Idee z.B. AuPair als Auslandsaufenthalt (bzgl. Finanzierung), ...will sie ja auch nicht, habe ihr doch Alternativen vorgeschlagen, also unterstellt mir doch nichts.
lotte81s Idee der Arbeitsteilung (im Sinne von WG), ...
Nettis Einwand, dass Verbote nicht der Weg zur Lösung sind bei einer volljährigen jungen Frau ...Was heißt VERBOTE?? lediglich in der Woche um 00 Uhr daheim sein..
Solar. Es Einwand, dass Nahelegen des Lernens für die mündliche Prüfung - keine Vorschrift!  Wo schreibe ich denn, dass ich ihr eine Vorschrift mache, ihr unterstellt das einfach mal. Ich frage lediglich, was sie lernen muss und wie es läuft. Mal ernsthaft, als ob man in dem Alter jemanden nötigen kann, zu lernen für das Abi...ich schrieb nur, sie lernt nicht, dass heißt aber doch nicht, dass ich sie bevormunde, hier wird das einfach reininterpretiert....
schwalbes Einwand, dass direktes Reden besser ist als über Umwege! Ich rede mit ihr direkt, also wieder quatsch was hier geschrieben wird.
lotte81s Idee mit der Beratungsstelle ...
Limette schreibt von Kompromissen mit denen beide leben können, keine Regeln! Die 00 Uhr Debatte war ja ein Kompromiss, sie hat ja zugestimmt. Ich habe ihr nicht gedroht, wenn du um 00 Uhr nicht hier bist.....Klar, sie hat dann woanders geschlafen, da die Freundin mal wieder sturmfrei hatte...

Zudem gab es Regeln "Bis 24 Uhr Zuhause oder schlaf woanders". Nun setzt die Tochter diese Regel um - und es ist nicht gut. Wieso? Weil sie nun woanders schläft statt Zuhause. Falsch gelesen, habe ich so nicht gesagt zu ihr

Ja mei, die Regel wurde eingehalten ... das die Tochter nun den Aufruhr nicht versteht finde ich nachvollziehbar. ????????????

Klotilde

Luv-Kids, lieben Dank für dein tolles Statement. Ich finde es immer interessant, wie einem was unterstellt wird, nur weil hier ein paar Ausschnitte aus der aktuellen Beziehung zu meiner Tochter stehen. Ich lobe sie sehr wohl und sage ihr mehr als oft, dass ich sie liebe und ich mir deshalb halt Sorgen machen, weil sie mir wichtig ist. Denn, die Mutter der Freundin durfte sich letztens anhören, sie würde die Tochter nicht lieben, die kümmert sich wirklich nicht und ihr ist es egal. Also, ich möchte mir später nicht vorwerfen lassen müssen, meine Tochter sei mir egal gewesen. Und einen Brief hatte ich mal geschrieben, da kam sie an und weinte, darin hatte ich meine Gefühle und Ängste beschrieben. Und das es mal kracht in der Pubertät ist normal. Wie gesagt, wer zusammenlebt hat auch Pflichten und Regeln, denn ohne geht ein zusammenleben nicht. Und da schützt auch die 18 nicht!

~ Oma Netti ~

Na dann ist doch ganz plötzlich offensichtlich alles tutti bei euch....  s-:)

Klotilde

Netti, was ist denn das für ein Argument? Nur weil ich Sie lobe und ihr auch oft sage, dass ich Sie liebe etc., heißt das doch lange nicht, dass man keine Probleme miteinander hat. Mir wurde ja hier unterstellt, ich würde nur meckern und fordern, was aber nicht stimmt....
Also, lass es bitte gut sein!

lotte81

Ja, wer zusammenlebt, hat Pflichten und Regeln, sollte möglichst gerne zusammenleben und auch Zeit miteinander verbringen. Ich denke, da wird dir jeder beipflichten. Allerdings läuft es bei euch grad nun mal schief, wenigstens du (aber vermutlich sie auch) bist unzufrieden, deine bisherigen Wege scheinen sie nicht zu erreichen.....
Ich möchte noch Mal betonen, sollte sie wirklich in der Häufigkeit saufen und kiffen, halte ich das für bedenklich. Zumal in Verbindung mit einer generellen Planlosigkeit. Da würde ich auch zu einer Beratungsstelle gehen, zumindest um mich selbst zu sortieren .... "Machen" kannst du als Außenstehender gegen Sucht eh eher wenig. Und wenn sie da noch in einer doofen Clique ist und alle ähnlich sind, wird sie dir, je mehr du gegen hältst, eher entgleiten und sich "gegen dich" stellen.

Aber zu den anderen Punkte, wenn ich drüber nachdenke, war das bei uns phasenweise nicht wirklich anders. Ich habe einige Geschwister und es gab immer Phasen, da war man mehr oder weniger "nur Gast" zu Hause. Vielleicht hatte man grad einen Partner, bei dem man viel war oder war viel feiern ...oder arbeiten.... Oder alles zusammen..... Auch das späte heimkommen in "Ferienzeiten" (und da befindet sie sich gefühlt vermutlich grad) ist mit Sicherheit eher normal. Nur fiel es bei uns mit 8 Kindern schlichtweg weniger auf, wenn mal 2 fehlten oder erst nachts kamen, als bei nur einem Kind. Ich könnte mir auch vorstellen, dass da bei dir durchaus Frust mit einspielt, weil du keinen Zugang mehr zu deinem einzigen Kind zu haben scheinst..... wobei es vielleicht von der Entwicklung her sogar recht normal ist. Grad wenn sie bisher zugänglicher und "brav" war , haut das einen vermutlich umso mehr um, wenn es erst mit 18 anfängt.... Andererseits müssen die meisten Jugendlichen so eine Autonomiephase durchlaufen. Das gehört zum normalen Entwicklungsprozess.

Einen Brief schreiben kannst du versuchen. Ich denke so was ist eine typsache. Meine Mutter hat das bei mir mal versucht (allerdings war ich da eine Ecke jünger...eher 14-15) und ich fand es ehrlich doof und ärgerlich.... ich habe mich emotional unter Druck gesetzt gefühlt, auch wenn das, was sie geschrieben hat rückblickend nett und verständlich war, so hat es mich in der Phase (und da ging es um ganz ähnliche Probleme wie bei deiner Tochter und dir) wütend gemacht und nicht zum nachdenken gebracht und ich fand es albern und und und..... Man fühlt sich als Jugendliche (und irgendwie scheint deine Tochter da grad was nachzuholen oder mächtig aufzudrehen, wenn sie früher nie so war) fühlt man sich ja im Recht, cool, unverwundbar...Man meint, man hat den "großen Plan vom Leben" und die Clique ist alles.... in der Regel geht das dann eine Weile so, man tobt sich aus, macht seine (guten und schlechten) Erfahrungen und irgendwann wird man ruhiger, hat vielleicht eine Beziehung, geht weniger aus und dann normalisiert sich das Verhältnis zu den Eltern. Ich denke, dass viele die schon größere Kinder haben oder sich an ihre eigene Jugend erinnern, das auch so erlebt haben.....
Da kommt man mit Regeln und guten Worten, mit schimpfen, motzen, loben.... als Eltern oft auch gar nicht weiter, sondern muss eher aushalten......aber in der Regel ist die Zeit auf deiner Seite....Doof bei deiner Tochter ist, dass sie sich für so ein "Ausflippen" grad ihre Abschlussphase ausgesucht hat. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich schnell fängt und dann irgendeine Zukunftsidee entwickelt.

Siehst du denn irgendeine Möglichkeit, sie auf gleicher Ebene anzusprechen? Wenn sie nicht mit dir verreisen will, vielleicht könntet ihr euch auch mal zum essen gehen verabreden? Ohne Problembequatsche, nur eine Pizza essen gehen und danach die Woche vielleicht ins Kino..... Vielleicht sagst du ihr einfach mal, dass du gerne Zeit mit ihr verbringen würdest, fragst sie, ob sie Ideen hat, was ihr machen könnt. Muss ja nicht das "Feierwochenende" sein. So was geht ja auch dienstags.

Gibt es denn Kontakt zum Vater? Kann der vielleicht unterstützen? Und damit meine ich wirklich nicht, dass er sie über Zukunftspläne ausquetscht oder mit ihr schimpft, weil sie nicht genug zu Hause ist, sondern einfach "nur" ein Erwachsner, der in Beziehung zu ihr steht/ tritt und Zeit mit ihr verbringt ..... Das kann sicher auch eine Tante oder Oma oder deine beste Freundin sein, die sie mal zum shoppen fürs bestandene Abi einlädt.

Es hilft ja offensichtlich nichts, wenn du dich ärgerst, Regeln aufstellst (die sie eh übertritt), ihr Streit habt und sie am Ende doch nicht daheim sein will.
und schlussendlich erlebe ich es auch öfter , dass am Ende erst Ruhe einkehrt, wenn der junge Erwachsene ausgezogen ist und man sich wirklich wieder als ERwachsene begegnen kann.
Auch bei mir kann ich mich rückblickend dran erinnern, dass es dann wirklich nach dem Abi Zeit wurde eigene Wege zu gehen
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lisa81

Ok, wenn ich lese "also wieder Quatsch was hier geschrieben wird", dann hält sich mein Mitleid wieder in Grenzen  s-:)
Dennoch bleibt der Eindruck, dass von Anfang an von den meisten eher vorwurfsvoll geschrieben wurde und so ein unterschwelliges "also ich erziehe besser, bei uns gibt es das nciht". Mag aber auch nur mein subjektiver Einruck sein.
JETZT finde ich es konstrutiv  :)

~ Oma Netti ~

Hut ab, Lotte, dass du hier noch die Muse hast so lange Beiträge zu schreiben.
Ich behaupte übrigens niemals, dass ich besser erziehe. Aber ich behaupte einfach dass in so einer verfahrenen Situation wie geschildert (nachträglich wird dann ja zurück gerudert es wäre alles gar nicht so schlimm ... was denn nun?) die Mutter als erste ihr Verhalten/ihre Erwartungen überdenken sollte. Welche Kriege willst du mit einer 18 Jährigen führen? Das Verhalten des Kindes ändert sich unter Umständen automatisch, wenn die Mutter anders auf sie zugeht.

Klotilde

Netti, ich habe nicht zurückgerudert, dass was ich schrieb, dass ich ihr sage, dass ich Sie lieb habe, auch wenn wir momentan viel streiten, und wie es mit Lernen läuft etc. Aber das hat weder was mit rückrudern zu tun oder sonstigem. Das ist mal wieder irgendwas mitten in den Faden reingehauen.

Zu Luv-Kids, da sind sehr hilfreiche Ansätze bei, die ich probieren werde und auch Lotte81, Danke! Netti, jedes Kind ist auch anders, was bei dem einen klappt, muss nicht bei meiner klappen. Der Vater ist nicht zugegen, der lässt sich vielleicht 2-3 mal im Jahr blicken. Und zur Beratung war ich damals, als Sie angefangen hat zu kiffen, weil ich damit nicht klar kam und war auch beim Kinderarzt und der sagte uns, wir beide sollen zur Beratung. Sie war auch einmal, hat aber nichts gebracht. Sie ist die jenige, die immer zusieht, dass es abends rausgeht, andere sind auch mal daheim. Und kiffen tut eigentlich nur noch die Freundin, ich sehe die beiden eher als Zweckgemeinschaft, die Wohnen praktisch auch Tür an Tür und weil sie kiffen, kleben sie oft aneinander. Der beste Freund kifft nicht..

~ Oma Netti ~

Was andere machen interessiert doch gar nicht. Ob andere Kinder mehr oder weniger daheim sind - wen interessiert das denn? Es geht um deine Tochter und nicht um andere.

Fliegenpilz

#73
lisa81, ich kann es nicht besser machen - dafür sind unsere Töchter noch zu jung ... aber ich bin selbst wirklich nicht so weit von der 18 entfernt wie manch anderer und dazu habe ich ja noch meine in dem Alter sich befindenden Geschwister, so wie u.a. auch lotte81 viel Kontakt zu dieser Altersgruppe. Und ich bin da wirklich sehr nah bei Netti, - so kommt niemand weiter, weder Tochter noch Mutter!

Aber an erster Stelle kann ich mich selbst reflektieren und verändern ...

Was Netti noch schreibt finde ich auch sehr wichtig - diese Vergleiche mit anderen Kindern bzw Freunden sind eher kontraproduktiv. Meine Mutter konnte das auch sehr gut, mir vorhalten wie toll andere alle sind und was sie besser machen. Machte sie jedoch nur bei meinen Schwächen, nahm ich nämlich die Schwächen der Anderen hieß es "Vergleiche dich nicht mit anderen!!!!!!!!!". Achso ... !?

Klotilde

Fliegenpilz, ich vergleiche sie nicht mit anderen, zumindest nicht ihr gegenüber.