Sohn steht kurz vor dem Burnout..

Begonnen von Berbet, 12. November 2011, 13:13:51

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Berbet

Hallo!
Vor einigen Jahren hat man sich noch mit den Problemen rumgeschlagen, dass die Kinder nicht im Kindersitz, sondern vorne als Beifahrer assistieren wollten und inzwischen sehen die Dimensionen leider sehr viel schlimmer aus...
Mein Sohn studiert seit diesem Wintersemester ein MINT-Fach und mich hat es schon sehr gewundert, wieso er in den ersten 5 Wochen des Semesters nicht ein einziges mal zu Hause war - dabei ist er extra nicht so weit weggezogen, um regelmäßig heimzukönnen.
Nun ist er gestern abend angekommen, sah schon sehr schlecht aus (abgenommen, Augenringe... ) und hat sich über seine ersten Wochen ausgek****, weil ihn das alles dermaßen überfordert. Ich habe Angst, dass er sich damit kaputt macht, weil es einfach viel zu viel zu sein scheint, möchte ihm aber natürlich nicht raten abzubrechen, bevor er das irgendwann bereuen würde und es meine Schuld wäre.

Was soll ich nur tun? Ich kann und möchte ihn so sehen müssen...  :o

redheart

Interessiert ihn das Fach denn grundsätzlich? Gibt es die Möglichkeit, ein paar Kurse sausen zu lassen?

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Honigbluete

Geht es darum, dass ihn die Gesamtsituation überfordert (Auszug zuhause, selbst für sich sorgen müssen, Einstieg ins Studium bzw. ins andere Lernen währed eines Studiums...) oder "nur" die Inhalte/Methoden des Faches? Ich kann mich noch ganz gut an mein erstes Semester erinnern, es fiel mir sehr schwer, in die Rolle einer Studentin rein zu kommen. Meine Mitschriften aus den Vorlesungen des ersten Semesters waren total unbrauchbar, das lange Zuhören und Mitschreiben des Wichtigsten musste ich erst lernen... Lass ihn sich mal auskotzen, sich an die neue Situation gewöhnen und dann könnt ihr ja immer noch über Alternativen nachdenken/reden... Gib ihm ein offenes Ohr, lass ihn darüber reden, sei zurückhaltend mit Ratschlägen...

floh10

Hallo,

auch wenn ich deine Frage gerade erste gesehen habe, bist du vielleicht immer noch an einer Antwort interessiert.

Meine beiden (23 und 25 Jahre) haben auch schon einige heftige Phasen durchgemacht und letztendlich immer noch alles hinbekommen.... Mein Großer hat als kölsche Frohnatur sein 1. Semester an der Riesen-Uni in München absolviert. München war immer sein großer Traum. Aber diese Uni war wohl einfach viel zu groß für ihn....

Ich/Wir haben ihm gesagt, dass wir uns Sorgen machen, weil es ihm offensichtlich nicht gut geht und dass wir ihm bei jeder seiner Entscheidungen im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen werden. Er hat fast 6 Monate gebraucht, ist zurück nach Hause, hat hier von vorne begonnen und im Sommer seinen Bachelor gemacht...

Zum 01.01.12 tritt er seine erste Anstellung in München an!!!

Es hat ihm nicht geschadet, seine Grenzen zu erfahren. Es hat ihm aber geholfen, sich der Unterstützung (nicht finanziell, sondern emotional) seiner Eltern sicher zu sein....

Gib deinem Sohn einfach das Gefühl, dass er auch eine getroffene Entscheidung ungestraft zurücknehmen darf. Und du ihn auch dann, vielleicht gerade für die gezeigte Stärke, liebst....

Vielleicht hilft dir das ja ein wenig. Sei für in da, und vermittel ihm, wie wichtig es dir ist, dass es ihm gut geht...

LG der Floh10

HelenRe

Es kann gut sein, dass dein Sohn einfach eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht. So schnell hat keiner ein Burnout. Viele Studenten brauchen ein, manchmal sogar zwei Semester bis sie so richtig drin sind. es ist halt anders als Schule, man muss erst lernen dass man nicht alles wissen kann und auch mal in ne Prüfung geht ohne alles 100%ig zu beherrschen.

Anne

Ich habe damals angefangen, Französisch und Latein zu studieren. Beides waren meine absoluten Wunschfächer. Aber ziemlich schnell musste ich feststellen, dass ich dem Druck des Lateinstudiums ganz und gar nicht gewachsen war.
Das Studium hat mich fertig gemacht, aber noch schlimmer war der Gedanke, zu versagen, obwohl in der Schule immer alles top war. Jeden Freitag, wenn ich nach dem letzten Kurs zuhause war, brach erstmal aus mir raus, was sich unter der Woche angestaut hatte und ich stand stundenlang heulend unter der Dusche. :-[

Irgendwann habe ich das für mich akzeptiert und mir gesagt, so kann es nicht weitergehen. Ich habe dann nach zwei Semestern Latein gegen Englisch getauscht und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Anfangs ist das eine riesen Umstellung, von Schule zu Uni. Das muss man erstmal verdauen. Aber wenn ihn das Fach eben doch komplett überfordert, sollte er vielleicht mal vorsichtig darüber nachdenken, ob ein Wechsel nicht besser wäre. Zu wechseln heißt nicht, dass man dumm ist oder es sich leicht macht. Man muss sich nicht selbst kaputt und unglücklich machen aus falschem Ehrgeiz heraus.

dasmuddi

der Beitrag ist über 2 Jahre alt HeneRe


wieso kramst du überall alte Beiträge aus?

Anne

Huch, gar nicht gesehen... da sammelt wohl jemand wieder ein paar Beiträge, um dann doch nie ernsthaft mitzuschreiben...

SophieToffi

Mein Bruder hatte das gleiche Problem, als er sein Praktikum in Hamburg begonnen hat. Es braucht seine Zeit (wirklich!) aber irgendwann, wird er sich daran gewöhnen und er wird sich wohler fühlen :)