Die Trotzphase

TrotzphaseUm die Trotzphase werden die meisten Eltern auch nicht drum herum kommen. Hier werden Grenzen austariert und die Charakterentwicklung bzw. das erste Aufblitzen vom eigenen Willen ihres Kindes nimmt seinen Lauf.
Manche Kinder fordern ihre Eltern mehr, manche weniger. Erziehen wird einfach nie langweilig.

Der Trotzphase 2.0 - oder besser gesagt: Der Pubertät, welche die Systematik der Trotzphase auf ein anderes Level - (prinzipiell jedoch nur exakt die gleiche Idee in eine andere Alterstufe) hebt, haben wir ebenso unser Augemerk gewidmet. Der allgemeine Tenor: Alles ist gut!

Trotzphase > Allgemein

Im Alter zwischen 2 - 4 Jahren findet die Trotzphase mehr oder weniger stark bei jedem Kind statt. Vom Rückzug über Schreien bis hin zu Toben und Treten ist schon alles vorgekommen. Für die Eltern ist das immer erstmal eine Zeit des Selbstzweifels. Die Erziehungs-Methoden werden in Frage gestellt und die eigene Fähigkeit ein Kind heranzuziehen wird schnell angezweifelt. Aber auch die perfektesten Eltern kommen um die Trotzphase meist nicht herum.

Die Meinung, man müsse gerade in dieser Zeit dem Kind die Autorität der Eltern unmissverständlich vor Augen führen und die Trotzphase im Keim ersticken, wird heute von fast allen Erziehungswissenschaftlern abgelehnt. Wie man statt dessen darauf reagieren kann, lesen Sie hier weiter unten.
Sozial-pädagogosisch betrachtet stellt die Trotzphase eine enorm wichtige Entwicklungsphase dar. Das Kind lernt hier, eigene Meinungen im engeren Umfeld zu äußern, sie zu verteidigen und darauf zu bestehen. Das Ich-Bewusstsein fängt hier also ganz zart an sich den Weg zu bahnen. Das dies auf eine Art und Weise passiert, die oft zu peinlichen Situationen mit hochrotem Kopf (vor allem beim Kind ;- ) führt, ist auf ein klares Unvermögen der Kinder zurückzuführen die einfach noch nicht über genug soziale Kompetenz verfügen, um ihr erwachendes Ich-Bewusstsein in ausschließlich konstruktive Bahnen zu lenken.

Je nach Veranlagung fallen die Trotzreaktionen bei den Kindern unterschiedlich aus. Grenzen auszuloten ist etwas, was das Kind in dieser Phase natürlich lernen muss. Es möchte zwar seine eigenen Wege gehen ohne von den Eltern Grenzen aufgezeigt zu bekommen - nur tut man dem Kind keinen Gefallen wenn das "Grenzenlose" zum Normalfall wird. Damit wird die Trotzphase nur kultiviert und das Kind lernt, dass es mit Schreien viel erreichen kann.

Eine auf den ersten Blick recht ähnliche Phase (wenn auch meist auf Seiten des Nachwuchses eloquenter umgesetzt) kommt auf viele Eltern 10 Jahre später wieder zu wenn die Pubertät eingeläutet wird und die Teenies dann ein weiteres mal Grenzen ausloten und ihr Selbstbewusstsein aufmöbeln. Bis dahin wird Ihnen die Trotzphase dann vielleicht vorkommen wie ein Sonntags-Spaziergang bei Sonnenschein ;-)

Trotzphase > Wie darauf reagieren?

Paar genervtEin rotanlaufendes tobsüchtiges Dreijähriges, das im näheren Umkreis von 500 Metern kein Gespräch mehr möglich macht und dabei in der Schlange vor der Kasse im Supermarkt im Einkaufswagen sitzt, zählt sicherlich zu den wirklich unangenehmen Momenten im Leben einer Mutter oder eines Vaters. Mitleidige grinsende Blicke der anderen Schlangensteher sind die unausweichliche Folge.

Der wenig hilfreich wirkende Rat der Experten lautet jedoch meist: "Toben lassen und abwarten". Was in trauter Zwei -oder Dreisamkeit daheim auch kein Problem darstellt, wird im Supermarkt zur echten Nervenprobe.

Die Erfahrungen zeigen aber deutlich, dass auch meist kein anderer Rat wirklich weit hilft. Logische Diskussionen sowie autoritäres Auftreten sind hier wohl nicht angebracht. Auch die schnelle "Bestechungsnummer" ("Da - Du bekommst auch diesen Lutscher hier") führt in einen Teufelskreis, der das nächste Einkaufen wieder zum sinnlich erlebbaren Hörelebnis machen wird.
Also was bleibt? Tief durchatmen, darauf achten, dass man nicht selbst lauter wird als der schreiende Nachwuchs (!) und der Wut des Kindes Freiraum gewähren, wobei man dem Nachwuchs (durch liebevolles Einwirken) ermöglichen sollte, wieder den (gehörschonenden) Wunschzustand zu erreichen.

Auch sollten Eltern die Trotzreaktionen nicht persönlich nehmen und ebenfalls trotzig reagieren.
Die nervenaufreibenden Momente sind letztenendes nur das kommunikative Unvermögen, die Wünsche auf die herkömmliche Art zu äußern.

Es hilft in solchen Momenten immer wieder sich in Erinnerung zu rufen, dass dieser Wut-Zustand ein elementar wichtiger Baustein ist, auf dem Weg des selbstständig werdens und des sich selbst reflektierens. Die Trotzphase ist also ein Übergang in eine Zeit, in der Ihr Kind etwas weniger auf seine Eltern fixiert ist und sich selbst entwickelt - seinen eigenen Charakter findet.

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