KISS-Syndrom und Osteopathie - erfundene Krankheit?

Begonnen von Mondlaus, 17. Dezember 2011, 22:32:43

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Bettina

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

mausebause

@fairy und Bettina: Das ist erfreulich :D! Wir hatten es selbst bezahlt, aber mit 20 Euro pro Sitzung und insgesamt 3 Sitzungen pro Kind ist das auch mehr als ok!

Binus

Zitat von: Bettina am 30. Dezember 2011, 18:45:15
Die allermeisten Medikamente oder Therapieen haben sich ja auch selbst durch Wirkung bewiesen und nicht erstmal durch sonst was für Belege.

Sorry, auch wenn weit weg vom Theam - aber das ist eine völlig falsche Aussage. Heutzutage wird zumeist nach den "EBM"= Evidence based medicine" gearbeitet, und das heißt schlicht und einfach, dass man möglichst diejenigen Therapieverfahren und Medikamente anwendet, die sich in Studien als die wirksamsten bewiesen haben. Sicher gibt es auch mal Zufallstreffer, dass ein Medikament eine unerwarete "Nebenwirkung" hatte, die sich dann aufgrund des großen Erfolges zur Hauptwirkung etabliert hat. Aber Medikament z.B. werden gezielt "erstellt" und durch sämtliche klinische Prüfverfaren geschleust, ehe sie offiziell auf den Markt dürfen. Ebenso Therapien, OP-Verfahren.

Und gerade die alternative Medizin täte sich selbst einen Gefallen, würde sie einige großangelegt Studien durchführen und damit ihre teilweise umstrittene Wirksamkeit beweisen. Nichts anderes wurde nämlich auch mit der Akkupunktur und der Homöopathie getan, da gibt es im Gegensatz zur Osteopathie bei gewissen Krankheiten den Nachweis, dass es hilft.

Mondlaus, ich kann deine Skepsis jedenfalls nachvollziehen und finde es gut, dass du dich umfassend informiert hat und auf der Grundlage eine Meinung gebildet hast. Wie du sicher an meinem Beitrag weiter vorn gemerkt hat, bin ich auch echt unentschlossen in Bezug auf die Osteopathie.

Und bevor jetzt noch jemand aufschreit - ich bin mir auch sicher, dass ihr anderen Mütter euch informiert habt und bewusst zum Osteopathen gegangen seid. Und das ist auch gut so.

Bettina

Und allein weil du das Wort "heutzutage" benutzt schließt es das von mir geschriebene meiner Meinung nach nicht aus. Für heute auf den Markt gebrachte Medikamente mag das gelten, aber früher gab es diese Studien nicht oder zumindest nicht so fundamental wissenschaftlich wie heute.

Ich sag ja auch nichts gegen hinterfragen und skeptisch sein, aber für "das ist alles Humbug" glauben mir einfach viel zu viele klassische Mediziner AUCH daran.
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Binus

Ja, aber wir leben nun mal im "Heute". Und das ist eben meiner Meinung nach der Vorteil der modernen Medizin, dass die Wirksamkeit bewiesen sein muss. "Früher" gab es leider auch viele Dinge, die nichts brachten oder schadeten, das wird ja durch diese Studien versucht, zu vermeiden.

Als rational denkender Mensch sage ich mir ganz einfach, wenn diese osteopathischen Behandlungen wirklich so viel Erfolg bringen, sollte es ein Leichtes sein, den zu belegen. Und da ja nicht wenige osteopathisch Tätige Menschen Mediziner sind, erwarte ich von denen auch den Anspruch, ihrer Spezialisierung  wissenschaftlichen Nachdruck zu verleihen, so es denn einen gibt.

Und nochmal kleinlich zum Schluss: du hast geschrieben "Die allermeisten Medikamente und Therapien...". Ich glaube, das hat mir aufgestoßen. Denn die allermeisten sind es ganz sicher nicht.

Bettina

Dann halt nicht. Ist mir auch ehrlich wurscht.

Was heißt denn für dich wissenschaftlich erwiesen? Also jetzt in Bezug auf Ostheopathie. Das geht nunmal mit rein chemischen theoretischen Analysen nicht.

Für mich ist Ostheopathie genauso wie Physiotherapie und das wurde auch nicht im Labor erfunden. Ebenso wenig wie Massagen. Da kannst du nun mal auch nur sehen, fühlen, ob eine Verspannung noch da ist oder nicht.

Und wenn das angeblich alles Hokuspokus sein soll, warum zahlen dann immer mehr Kassen das? Und warum arbeiten immer mehr der klassischen Mediziner mit alternativen Heilmethoden?

Ich finde es viel problematischer, wenn ich lese "och, was natürliches würd ich meinem Kind auch geben", also ob Natur-Arzneimittel keine Medikamente wären. Ich kann halt nur aus rein persönlicher Erfahrung sagen, dass es für uns weder Einbildung noch Hokuspokus oder sonst etwas war. Es hat geholfen und das war schon nach der ersten Behandlung sichtbar. Auch für andere, die nicht mal wussten, dass wir wo waren. Und schon gar nicht, wo wir waren.

Ich kann mir noch ganz andere Sachen nicht vorstellen und trotzdem sind sie da. Genauso wenig will ich jemanden missionieren oder überzeugen. Ich rede von unseren Erfahrungen.

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Binus

Warum fühlst du dich denn da so angegriffen?  ???

Natürlich kann man auch physiotherapeutische Maßnahmen, genau wie osteopathische, in Studien konrolliert erfassen. Körperlicher Stand vor Maßnahme, regelmäßige Anwedung, Stand nach Maßnahme. Und möglichst viele Einflussfaktoren mit erfassen. Also, im konkreten Fall z.B. Verlauf der Geburt, Größe und Gewicht des Kindes, evtl. familiäre Faktoren / Erkrankungen.

Ich finde es gut und richtig, dass du von deinen Erfahrungen redest. Eben aufgrund solcher persönlicher Erfahrungen und Schilderungen würde ich auch die Osteopathie nicht für mich ausschließen.

Und weder habe ich von Humbug noch von Hokuspokus geschrieben.   

Mondlaus

Hi also Humbug würde ich Osteopathie auch nicht nennen. Aber ich stimme Binus in allem zu.


Welche Medikamente sind das denn, deren Wirksamkeit erst nach der Markteinführung erwiesen wurden? Für die letzten ca. 70 Jahre kommen ausschließlich Medikamente auf den Markt, deren Wirksamkeit erwiesen wurde, und - ganz wichtig - deren Schädlichkeit ausgeschlossen wurde, Gott sei dank. Selbst Medikamente, die vor der Einführung dieses Standards entwickelt wurden (Antibiotika etc) wurden mittlerweile so geprüft und, wenn sie den Kriterien nicht entsprachen, vom Markt genommen Das gilt auch für alle Schulmedizinischen Behandlungen (denke da an Aderlässe etc *schüttel*). Wobei bei der Osteopathie die Behandlung ja nicht schädlich sein kann (soweit ich mich informiert hab), das einzige Risiko ist, dass es nicht wirkt.

Was "wissenschaftliche Studien" angeht, das sind für mich randomisierte und kontrollierte Studien mit einer entsprechend großen Gruppe. So wird in der Schulmedizin und auch in anderen wissenschaftlichen Feldern immer getestet und meiner Meinung nach sollte es solch großangelegte Studien geben.

Binus, für einige Teile der Osteopathie wurde tatsächlich in solchen Studien eine gewisse Wirksamkeit nachgewiesen, wenn es auch sehr sehr wenige sind. Es sind hauptsächlich die Bereiche, die auch mit der Krankengymnastik übereinstimmen. Ob das jetzt am Placeboeffekt liegt oder nicht, diese Info bleiben die Studien schuldig. Für den Bereich, der mich interessiert, also diese KISS-Problematik, existieren leider nur wenige Studien, und diese zeigen eben keine Wirksamkeit.. :-\

Wobei es auch sehr problematisch ist, so eine Studie aufzuziehen, da das KISS-Syndrom selbst eben nicht (noch nicht?) von der Schulmedizin anerkannt ist. Da sollte die Osteopathie mal ansetzen.

Was die Ärzte angeht, die ebenfalls Osteopathie anbieten, ja, diese gibt es reichlich. In wiefern sie mit dem Widerspruch wissenschaftlich-nicht wissenschaftlich umgehen, keine Ahnung, ich habe bisher noch keinen persönlich dazu befragt. Vielleicht sehen es viele wirklich als sinnvolle Komplementärtherapie, vielleicht wollen andere nur Geld machen. Kann ich nicht sagen. Allerdings müssen sie die Osteopathie extra als solche ausweisen und dürfen es nicht als Schulmedizinische Behandlung ausweisen.
Was die Kassen angeht, also meine zahlt es nicht, nur wenn man eine Zusatzversicherung hat. Ich würde auch die Kasse wechseln, wenn es so wäre, ich könnte es nicht mit mir vereinbaren, mit meinem Beitrag etwas zu unterstützen, für das ich absolut nicht einstehe.

Ich würde mir generell wünschen, dass alle praktizierenden Osteopathen ihre potentiellen Patienten aufklären, dass es sich nicht um eine wissenschaftlich bewiesene Methode handelt, die allerdings trotzdem ihre Wirkung entfalten kann. So kann sich jede Mutter bestens informiert entscheiden. Denn wenns hilft, ist es doch super.

Ich für meinen Teil bin froh, es nicht gemacht zu haben. Denn mittlerweile ist es auch so besser geworden, ohne dass ich das Geld ausgegeben habe.

Wollte niemanden provozieren, aber mich wundert es eben. Mütter hinterfragen heutzutage alles sehr kritisch, was ja sehr gut ist - Baby Björns, Impfungen, Einführung von Beikost, Kaiserschnitte - die Liste ist endlos lang. Deshalb wundert es mich, dass man über diesen Bereich eben immer nur die eine Seite hört bzw liest
Kind 2011
Kind 2014
...

Bettina

Über diese Medikamenten-Sache will ich mich gar nicht mit euch streiten. Geht ja auch im Grunde um nicht-Medikamente.

Aber Mondlaus .... wer sagt dir denn, dass es besser geworden ist? Wer sagt dir denn, dass nicht nur die Symptome besser geworden sind?

Quinn hatte nichtmal Symptome und er hat doch eine Skoliose. Diagnostiziert vom Orthopäden, der mit dem ersten Blick gesagt hat, dass die Wirbelsäule schief ist. Dieselbe Wirbelsäule, die eine Woche vorher von der Kinderärztin noch als absolut gerade beurteilt wurde.

Wer sagt dir also, dass "es" besser geworden ist? Also nicht, dass es nicht so sein könnte, aber es könnte auch sein, dass sie es einfach gut kompensiert. Und dann ist gar nichts besser geworden. Man sieht nur nix.
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Hubs

Ich liebe meine Osteopathin  :D Und wenn es Humbug ist, Placebo-Effekt oder sonst irgendwas. Ich bin weitgehenst beschwerdefrei durch diese Schwangerschaft gegangen dank meiner Osteopathin  :D

Ach ja, ich würde übrigends auch bei Kopfschmerzen lieber ein Placebo als ne Aspirin nehmen  ;D
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Mondlaus

@Bettina, ja das ist es ja gerade... Was ist denn "es"? Die "Krankheit", die vom KiA festgestellt wurde, war ein verkürzter Muskel auf der linken Seite, der ist jetzt definitiv besser geworden. Deshalb dreht sie den Kopf nicht mehr so nach links und der Plattkopf legt sich.

Die Physio meinte ja "KISS", wonach der Muskel eben nur ein Symptom, nicht die Krankheit selbst wäre. Aber sie hat doch sonst keine Probleme.. auch wenn die Physio beim letzten mal fast krampfhaft versucht hat, welche zu finden: Schreit sie denn viel? Hat sie Blähungen? Probleme beim Essen? Die Liste war seeeehr lang, aber da ich ja Gott sei Dank ein pflegeleichtes Kind hab, konnte ich alles mit Nein beantworten. Aber ich solle doch zur Sicherheit doch noch zu dem mit ihr befreundenten Osteopathen gehen. Oooooh mann.

Aber stimmt schon, es wurde ja noch kein Röntgenbild gemacht, ich werde das beim nächsten KiA-Besuch für die U5 mal ansprechen, es könnte ja durchaus etwas wie Skoliose sein, das kann man ja nicht ohne sehen.

@hubs also ich würd bei leichten Kopfschmerzen auch lieber ein Placebo nehmen, ist ja schonender für den Magen. Wenn ich aber weiß, dass es ein Placebo ist, wirkt es ja nicht :D Das ist ja das doofe..  Müsste meinen Mann fragen, ob er mir das unterjubelt ;)
Kind 2011
Kind 2014
...

moni

meine rehasport therapeutin macht jetzt eine zusätzliche ausbildung zur ostheopatin.

die frau ist jetzt schon so fähig, da brauche ich fast keinen arzt.

ihre ausbildung wird fünf jahre dauern.

sie kennt mehrere ostheopaten und ist fasziniert von deren können. die sind so sensibilisiert und können bei erkrankungen viel mehr sehen und fühlen als ein arzt oder krankengymnast.

Bettina

Mondlaus, ich hab schon mehrfach geschrieben, dass Quinn das Traumbaby schlechthin war. Und ich würde kein Kind einfach mal so röntgen lassen. Thure hatte auch keine Skoliose .... aber aus dem, was er hatte (und das war kein KISS, zumindest hat das Wort nie jemand benutzt) hätte sich eine entwickeln können.

Davon abgesehen, dass Thure kein "Traumbaby" war hatte er auch keinen Plattkopf oder so etwas.

Es ist mir auch egal .... ich hoffe, dass es wirklich einfach so besser ist und sich nichts langfristiges draus entwickelt. Ich bin froh über den Weg, den wir gegangen sind und ich bin froh, wenn ich mit Ronja am Dienstag bei dem Physio bin, der manuelle Therapie anwendet. Und wenn der mir etwas zu Ronja sagt, was mich auch nur ansatzweise denken lässt, dass wir vielleicht doch einen Ostheopathen aufsuchen sollten, dann werde ich das tun.

Denn wenn es mir schon von Spezialisten empfohlen wird .... wie dumm müsste ich sein, wenn ich die Chance nicht wahrnehmen würde.
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mausebause

Ich hatte auch ein "typisches Kiss Kind" wenn man das so nennen soll und eines, das eben nicht so war...
Ich war mit beiden zur "Therapie" - und Mondlaus-jetzt mal Hand aufs Herz: was ist das Problem, wenn man mal zum Ostheopathen geht?! Kaputt machen kann der nix und schaden kann es auch nix, auch wenn du der Meinung bist, es gäbe kein Problem bei deinem Kind...
Mir wäre das Risiko zu groß, dass letzten Endes doch was war und ich mir dann Vorwürfe machen muss, wenn mein Kind später Rückenprobleme hat...

Bettina

Röntgen lassen wollte der Orthopäde jetzt, weil eben die Deformation des Brustkorbs da war. Ja, ich schreibe war und ärgere mich jetzt, dass ich das nicht vorher mal fotografiert habe. Weil nach 6x Krankengymnastik ist das echt weg. Das hätte keiner gedacht ... nicht mal der Orthopäde schätze ich (da waren wir noch nicht wieder), weil der sagte, man könne es stoppen. Die KiÄ sagte nur "ist halt so, da kann man nix machen".
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mausebause

@Bettina: Glaub ich dir sofort!! Ich hab ja bisher auch nur positive Erfahrung gemacht, auch bei mir selbst!

Ich hab übrigens auch Skoliose-erst bei Helenas Geburt vom PDA-Anästhesisten entdeckt-meine Hausärztin hat davon nochts gemerkt...und die ist doch studiert?!

Fliegenpilz

Ich glaube, dass diese Diskussion gar keinen Sinn hat, solange der Gedanke "Die wollen nur an mein Geld" und "Da wird auf Teufel komm raus ein KISS-Syndrom raus gemacht" nicht verschwindet.

Und egal ob Osteopath, Allgemeinmediziner oder Orthopäde: Sie wollen alle für das was sie leisten bezahlt werden, ganz gleich welche Diagnose gegeben und welche Behandlung nötig ist. Niemand von denen handelt aus reiner Nächstenliebe.

mausebause

Christiane da hast du wohl Recht!  :)

(und wenn das mit den KK so weitergeht, dann darf man auch beim Algemeinmediziner immer mehr selbst zahlen  :-[)

Bettina

Ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung mehr, was das eigentliche Problem ist. Ist die Diskussion nun, ob es KISS gibt oder nicht? Ob Ostheopathen Gauner sind und Geldmacher? Oder beides zusammen? Oder doch wieder nicht, weil es ja doch welche gibt, die Ahnung haben? Gibts dann bei denen auch KISS? Oder dürfen die nur KISS nicht sagen, die Symptome gibts aber schon?

Und jetzt kommt Sweety gleich ums Eck und sagt wieder, dass ich verstiegen bin  ;D.
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Binus

Also ich, ganz ehrlich, wüsste rasend gerne, ob es das sagenumwobene KISS wirklich gibt.

mausebause

 ;D ;D ;D Sweety schläft bestimmt noch...

Aber mir gehts wie dir, ich weiß auch nicht, was das eigentliche Problem ist...
Wenns ums "Geld machen" geht - das können Allgemeinmediziner und Konsorten auch sehr gut!  ;)

Zitat von: Binus am 09. Januar 2012, 09:31:22
Also ich, ganz ehrlich, wüsste rasend gerne, ob es das sagenumwobene KISS wirklich gibt.

Egal wie man es auch immer nennen mag - ich sage klar "ja" - denn meine Kinder hatten definitiv beide etwas, was durch diese Atlastherapie behoben wurde - und mir ist es Wurst, wie man das nennt!

Bettina

#71
Hab ich durch Zufall gerade gefunden. Die Texte sind von der Seite [Login or Register] entnommen, womit hoffentlich dem copyright genüge getan ist.

@Mondlaus: Vielleicht für dich besonders interessant
"Oft werden die Eltern beschwichtigt mit den Worten "das wächst sich aus".
Tatsächlich scheint diese Fehlstellung im Nackenbereich nach einiger Zeit ohne Behandlung verschwunden zu sein (spontan oder nur mit krankengymnastischer Behandlung).
Die kleinen Patienten haben inzwischen gelernt, wie sie ihre Fehlstellung und oft auch ihre Schmerzen kompensieren können. Manche haben sich vielleicht besonders früh hochgezogen oder zu laufen begonnen, oft zur Freude der Eltern mein Großer mit 9 Monaten, Quinn war ein Po-Rutscher.
Dabei haben sie in Wirklichkeit nur instinktiv eine schmerzfreie Haltung angestrebt.
Ausgeprägte Fälle sind als "Schiefhals" bekannt."

@Binus:
"Was ist Kiss-Syndrom

KISS = Kopfgelenk- induzierte- Symmetrie- Störung
(engl.: kinematic imbalances due to suboccipital strain)
ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, sondern eine Steuerungsstörung

Schiefhals
Durchbiegung der Wirbelsäule
Gesichtsasymmetrie
asymmetrische Benutzung der Extremitäten (Arme und Beine)
stehen im Vordergrund.

Mögliche Ursachen

lange und erschwerte Geburten mit Saugglocken- und/ oder Zangenbenutzung Emeka und Quinn
Notfallkaiserschnitte
Schieflagen im Mutterleib
Steißlage
Beckenendlage Thure und Ronja
Zwillingsgeburten
Enge oder Zwangslagen im Mutterleib
Übertragungen Emeka und Quinn
Geplante Kaiserschnitte Thure und Ronja
Kristellerscher Handgriff
sehr schnelle Geburt
Geburtsgewicht über 4000g Emeka, Quinn und Ronja
Immer mehr wird auch deutlich, dass eine gewisse familiäre ,Begabung' mit dazugehört
Hier werden die noch zarten Kopfgelenke beeinträchtigt in ihrer Stellung und es kommt zu Zwangshaltungen.
Früher wurde dies Atlasblockiersyndrom genannt, und erstmals 1953 von Dr. Gottfried Gutmann beschrieben.
Etwa 8% der Bevölkerung dürften betroffen sein. Dr. Lutz Erik Koch sagt, dass von 10% Therapiebedürftigen tatsächlich weniger als ein Prozent behandelt werden."

@"Im Erwachsenenalter kann das einige Beeinträchtigungen nach sich ziehen:

Halswirbelsäulenbeschwerden
Schleudertrauma
Chronische Rückenschmerzen
Bandscheibenvorfall
Ohrgeräusche (Tinitus)
Migräne
Gleichgewichtsstörungen
Bewegungsstörungen
Schwindel"

Sehr interessant finde ich, dass es auf dieser Seite auch einen Bereich gibt, der sich mit der Problematik KISS und AD(H)S beschäftigt. Mein Großer hat ADHS und ich werde den Therapeuten morgen mit Sicherheit drauf ansprechen. Vielleicht lässt sich auch da noch etwas machen.

Thure war das einzige meiner Kinder, das extrem schief war und er war der einzige, der behandelt wurde. Er war auch der einzige, der ganz normal wie es im Lehrbuch steht gerobbt, gekrabbelt, gesessen und gelaufen ist.
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Sweety

#72
Zitat von: Bettina am 09. Januar 2012, 09:30:25
Ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung mehr, was das eigentliche Problem ist. Ist die Diskussion nun, ob es KISS gibt oder nicht? Ob Ostheopathen Gauner sind und Geldmacher? Oder beides zusammen? Oder doch wieder nicht, weil es ja doch welche gibt, die Ahnung haben? Gibts dann bei denen auch KISS? Oder dürfen die nur KISS nicht sagen, die Symptome gibts aber schon?

Und jetzt kommt Sweety gleich ums Eck und sagt wieder, dass ich verstiegen bin  ;D.

:P :P :P

Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen. Zur Hälfte der Fragestellung kann ich auch nichts sagen, da Constantin kein KISS-Kind war. Oder war er es doch und es wurde nur nicht so benannt? Keine Ahnung mehr... ich war damals dauermüde ;D

Aber ein ähnliches Gespräch hatten wir letztens mit einem befreundeten Paar.

Wir sind alle aus dem wissenschaftlich-technischen Bereich und die größte Befürworterin der Gruppe, die allgemein überraschenderweise nur aus Befürwortern bestand, war eine absolut nüchtern denkende promovierte Biologin ;)
Hat natürlich keine Beweiskraft das alleine.

Bei uns war es so, dass Costa per Glocke kam und quasi mit 80 Sachen durch den Geburtskanal gerauscht ist ;D Das Kind sah aus... :-X :-X :-X
Der Kopf war quasi kommaförmig. Und zwar sowohl wenn man von vorne geguckt hat als auch wenn man oben draufgeguckt hat. Ehrlich - schön sah anders aus.
Die Seite, nach der der Kopf hingekrümmt war, war auch immobil bei ihm. Will heißen, er konnte zwar die Extremitäten bewegen auf dieser Seite, hat es aber vorgezogen, es nicht zu tun. Der ganze Körper war bogenförmig verzogen nach dieser Seite hin.

Es war unser Kinderarzt (!!), der uns empfohlen hat, mal einen Osteopathen aufzusuchen. Der KiA macht ja auch Homöopathie... eine Sache, der ich als ebenfalls sehr evidenzgläubige Person viel viel viel skeptischer gegenüberstehe als der Knochenbiegerei.

Und naja, ich kann viel erzählen, dass er von einer MINUTE auf die andere mobiler wurde, dass er nicht mehr so krumm dalag, weniger schrie und so weiter und so fort... da kann immer jemand kommen und sagen "Aber VIELLEICHT hätte er das just in dem Moment auch von alleine gemacht."
Aber ich glaube nun beim besten Willen nicht, dass sich der Kopf von alleine und vor allem ohne diesen merkwürdigen Helm (von dem unser KiA abgeraten hat ;D ) mal eben geradegezogen hätte.

Wenn man drüber nachdenkt... die reine Osteopathie ohne diesen Energiekanalhumbug (jajaaaaaaaaaa s-:) ) ist eine sehr stark physische Sache und mir ist nicht klar, warum das KEINE Auswirkungen haben soll.

Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass Osteopathen, Chiropraktiker, Chiropraktoren (verwechselt niemals die letzten beiden s-:) ;D ;D ) keinen gesicherten Status im allgemeinen Empfinden haben.

Unser Diskussionsgrüppchen kam übrigens zu folgendem Schluss: In den USA gibt es noch den Status des Paramedic. Qualifikationsmäßig sind die unter Ärzten anzusiedeln, aber über dem Pflegepersonal.
Osteopathen entsprechen diesem Status sehr genau. Aber bei uns gibt's den nicht. Hier gibt's Mediziner und Nichtmediziner und sonst nichts.
Und wenn ein Nichtmediziner sich anschickt zu heilen, ist das Misstrauen dementsprechend groß.
Gäbe es diesen Status auch hierzulande, würde ein Gutteil der Diskussion über Wohl und Wehe der Osteopathie schlagartig wegbrechen :)

Sweety

Zitat von: Nenita am 29. Dezember 2011, 08:00:32
Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass es immernoch so wichtig zu sein scheint, dass irgendetwas wissenschaftlich belegt sein muss... :-\
Nicht immer ist Schulmedizin und Wissenschaft besser ....

Öhm... wieso ist das schade??

Wenn etwas hilft, dann sollte das auch nachweisbar sein, sonst wird's wirklich kritisch auf die Dauer. Wobei ich nicht so vermessen bin und sage "Wenn man es jetzt in diesem Moment nicht belegen kann, dann kann das nicht so sein." Ich bin da geduldig und im Zweifelsfall: wer heilt, hat recht :)

Zum Placeboeffekt: Ich hab sowohl beim ersten Erwähnen von Homöopathie als auch bei Osteopathie unseren KiA erst so :o und dann so :-( angeguckt. Weil ich da nämlich so überhaupt nicht dran glaube.
Warum ich's gemacht habe? Damit ich ihm folgendes sagen kann: "So - ich hab das jetzt gemacht und wie ich mir gedacht habe, hat es ÜBERHAUPT NICHTS gebracht. Können wir jetzt bitte eine RICHTIGE Behandlung ins Auge fassen?!?"

Es war also nicht wirklich so, dass sich mein Sohn durch meinen glühenden Glauben zu einer Spontanheilung beflügelt gesehen hat.
Trotzdem konnte ich zugucken, wie er während (!!! nicht 3 Stunden danach und nicht 3 Wochen danach!!!) der ersten Sitzung gerade wurde.

Und bei dem kleinen Verräter schlägt sogar Homöopathie an. Da glaub ich noch nichtmal jetzt dran, obwohl ich die Wirkung sehe ;D ;D


mausebause

@Sweety: Danke für die ausführliche Kiss Info - auf dieser Seite war ich damals auch als es bei Helena im Raum stand!!
Und das war auch das, was uns gesagt wurde - klar, muss man nichts machen-aber dann kann es zu Spätfolgen kommen...
Da ich selbst immer Schmerzen habe im Rücken, hab ich dann lieber investiert für meine Kinder - pro Kind 60 Euro und gut war...

Was das "beweisen" betrifft - das Kiss Syndrom wird ja von vielen Ärzten erstmal nicht als solches "wahrgenommen" - das meinte ich eher damit - also bloß weil Arzt A sagt, das gibt es nicht, heißt das nicht, dass es so ist...