Magdalena Sophia

Begonnen von findyoursoul, 12. März 2014, 11:57:37

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findyoursoul


Die Geburt kam anders als erwartet. ich kroch nun schon seit 3 wehenreichen Nächten auf dem Zahnfleisch, die nichts bewirkten, außer einer Eröffnung von 1cm.
Die Senkwehen schmerzten bei mir vorn im Unterleib wie Mens. Aber die richtigen Wehen waren in den Oberschenkeln und hinten im Kreuz und das war echt eklig.
Wie Nierenkolik, nur bei weitem höher auf der Schmerzskala. Frühs um 7 sind wir wieder in die Klinik, meine Hebamme hatte Gottseidank Dienst.
Ich bekam meinen Einlauf, sie zog nochmal kräftig den Muttermund vor, was sehr weh tat, mir aber 2-3 Stunden Wehen ersparen sollte. Von da an ging´s dann auch vorwärts, die Fruchtblase platzte um 9.30, als ich im Bett lag. Da bin ich dann mal rüber in den Kreißsaal, wo die Wehen immer mehr und schmerzhafter wurden.
um 13.00 Uhr war der Muttermund bei ca 4 cm, doch die Wehen nicht mehr effektiv und zu kurz, das Kind nicht unten im Becken und es kam auch nicht runter. Sie gab mir einen Wehentropf. Von da an konnte ich die Wehen kaum noch handeln. Im Liegen hab ich sie gar ne mehr ertragen und bin runtergesprungen vom Bett. Irgendwann wollte und konnte ich ne merh, der Arzt und die nächste Hebamme haben mich unter Wehen untersucht. Muttermund bei 4-5cm um 15 Uhr. Es hatte sich nichts getan, das Kind kam nicht runter. Sie hatte sich falsch eingedreht mit dem Kopf und knallte gegen das Becken, was ich auch ein paar mal merkte.
Es ging nichts mehr weiter, es musste ein Kaiserschnitt her. Unter Wehen wurde ich vom Arzt und vom Anästhesisten aufgeklärt und vorbereitet mit Katheter legen vor Sam und allem drum und dran.
Dann haben sie noch mal geschuat. Sie hatte bereits eine Geburtsgeschwulst am Kopf, da sie gegen das Becken rammte.
Ich wurde hoch gefahren, Sam durfte mit, bis zur OP-Schleuse, aber nicht mit rein, er sollte dann unten auf Magdalena warten.
In der Vorbereitung wurde mir dann eine Spinalanästhesie gelegt (unter Wehen,zwischen denen kaum noch Pausen waren). Ich saß da, sollte einen Katzenbuckel machen, hatte aber einen wahnsinnigen Pressdrang, der aber nichts brachte. 4 Anläufe brauchten wir, bis die Nadel endlich saß. Die Beine wurde gefühllos, ich fing an zu heulen vor Erleichterung, denn ich spürte keine Wehen mehr.
Ich heulte weiter und weiter. Alle im OP waren ganz lieb zu mir und trösteten mich: "SIe haben es 7 Stunden probiert. Es ist nicht Ihre Schuld. Sie hat sie falsch eingedreht, sie kommt einfach nicht durch."
Ich erinnere mich noch an die Tucklemmen von Backhaus, die gelb waren. Damit wurde der Vorhang festgeklemmt. Ich kannte diese Tuchklemmen von der Ausbildung her. Darauf konzentrierte ich mich, als es hinter dem Vorhang im Bauch rumpelte und sie zerrten und zogen und es dann schrie. Sie haben sie mir gezeigt. Sie hörte auf mit schreien. Doch es war nur ganz kurz, dann machten sie sie sauber und fertig und dann haben sie sie mir nochmal für ne Minute hingehalten und als sie meine Stimme hörte, schrie sie nicht mehr.
Sie kam dann runter zu Samu, da wurde sie gebadet, vermessen, etc.
Ich musste noch 3 Stunden auf der ITS sein zur Beobachtung.
In der Nacht konnt eich nicht aufstehen und Samuel hat alles gemacht, ich legt immer nur fleißig mit Hilfe der NAchtschwester an.
Magdalena ist kerngesund und wir beteten auch, dass sie das alles gut verkraftet hat und Jesus da auch heilt.
Muss auch für sie ein Schock gewesen sein.
Ich hab´s noch nich ganz verkraftet, denn damit hab ich einfach absolut nicht gerechnet. Ich schwankte zwischen Selbstvorwürfen und Mitleid. Mir tut es einfach so leid, meinen Mann und auch sie um eine normale Geburt gebracht zu haben.
In der kLinik hatte sie dann Durstfieber bekommen-erhöhte Temperatur, da ich zu wenig Vormilch und sie somit zu wenig Flüssigkeit hatte. Doch jetz ist genug für alle da:)
Ich wüsste nicht, was ich ohne meinen lieben Mann machen würde.

jewa

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer kleinen Zaubermaus.  :-*

Die Geburt klingt wirklich anstrengend und ich kann gut verstehen, dass du traurig bist, weil es nicht so lief, wie du es dir vorgestellt hast.  s-druecken :-* Aber (und da sprech ich jetzt aus der Erfahrung heraus) du hast getan, was DU tun konntest, es hat nicht so (natürliche Geburt) sein sollen, sondern eben anders (KS). Daran bist DU aber nicht schuld. Wichtig ist nur, dass die kleine Maus gesund und munter ist und dir es jetzt auch wieder gut geht, der Rest findet sich.
Bei meiner ersten Geburt ging übrigens irgendwann auch nix mehr, also wurde die Saugglocke angesetzt und er wurde mir "entrissen" (so gefühlt). Erst mit der 2. Geburt die ganz anders verlief konnte ich mich damit "aussöhnen".
In der Geburtsvorbereitung lernte ich eine Mutter kennen, die fühlte sich als "Versagerin", weil sie beim ersten Kind eben auch einen KS hatte und beim 2. alles daran setzte das natürliche Geburtserlebnis zu erleben. Ich sah sie im Krankenhaus wieder und fragte sie, ob es denn diesmal geklappt hatte und wie es denn war. Ihre Antwort: "Ja, aber oh man, ich war ja so dumm die natürliche Geburt über den KS zu stellen!"   s-:) ;D

Genieß einfach jetzt die Zeit mit eurer Maus, die Geburt nach Plan B wird irgendwann verblassen.  s-druecken :-*
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Zerl

Ganz herzlichen Glückwunsch zum kleinen grossen Wunder!

Obwohl bei mir die Geburt etwas anders verlief, habe ich mich in deinen Worten teilweise sehr wiedergefunden - Wehen im Rücken und wehenfördernde Mittel aufgrund zu kurzer Wehen, wahnsinnige Schmerzen über Stunden ohne Pause, Geburtsstillstand...
Bei mir wurde die Situation mit der Zange gelöst (und Hebammen, die sich auf mich drauf warfen, da die Maus Gottseidank richtig lag), aber ich kann dir sagen, kurz davor habe ich praktisch um einen Kaiserschnitt gebettelt, weil ich die Schmerzen nicht mehr aushielt  :-[

Mach dir keine Vorwürfe, du hast es super gemacht - so lange wie du hätte ich auf keinen Fall durchgehalten, und Hauptsache, du und die Maus, ihr seid heil da raus gekommen!

Ich kann dir höchstens vielleicht noch den Tipp geben, mit ihr zur Osteopathie zu gehen, falls du das Gefühl hast, irgendwas hat sich "verklemmt" o.ä. (zB wenn der Kopf immer nur auf eine Seite guckt) - wir waren dort und haben gute Erfahrungen gemacht. Du kannst auch hier im Forum suchen, gab's neulich einen thread dazu, fast alle haben Positives berichtet.

Nun wünsche ich euch eine schöne Kuschelzeit nach diesem nicht ganz leichten Start!  :-*

Karlanda

Auch von mir erst einmal herzlichen Glückwunsch!!! :D

Dass Du so eine traumatische Geburt erleben musstest, tut mir wahnsinnig leid. Auch wenn es bei mir insgesamt anders gelaufen ist, so erkenne ich mich doch in vielem wieder. Gerade vor ein paar Wochen habe ich hier einen Geburtsbericht gelesen, der - ebenso wie Deiner - alter Erinnerungen wachgerufen hat. Der KS kam für mich auch vollkommen überraschend, und da ich ihn auch noch unter Vollnarkose hatte, hat es ziemlich lange gedauert, bis ich realisiert habe, was da eigentlich passiert ist. Ich habe mich damit auch einfach nicht weiter beschäftigt: Die Narbe war zwar da, aber sie gehörte irgendwie nicht zu mir. Und manchmal glaube ich, genau deshalb habe ich solange mit den Schmerzen, der Taubheit und der Unbeweglichkeit zu tun gehabt, weil ich es einfach nicht akzeptieren konnte. Ich habe immer nur gestaunt, wie problemlos andere KS-Mütter damit klargekommen sind.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du vor allem diese Selbstzweifel und -vorwürfe los wirst - ich kenne das leider nur zu gut. Für mich war es sehr wichtig, dass ich immer wieder über meine Erlebnisse sprechen konnte, und insbesondere meine Hebamme war mir da eine unglaubliche Stütze in den ersten Wochen! Hast Du denn eine gute Hebamme an Deiner Seite?
Und hast Du Dich schon mal nach anderen Anlaufstellen für Mütter mit traumatischen Geburtserlebnissen erkundigt? Ich habe das leider nicht getan, bzw. nicht genutzt und habe dann in der zweiten Schwangerschaft feststellen müssen, dass ich das Geschehene wohl doch eher verdrängt als verarbeitet hatte. Das war wirklich keine leichte Zeit, aber mit wunderbarer Hebammenhilfe habe ich Stück für Stück mit dem Vergangenen abschließen und loslassen und mit auf die bevorstehende Geburt einlassen können. Lange Zeit sah es dann so aus, als würde es doch wieder auf einen KS hinauslaufen - diesmal auf einen geplanten - aber auch das wäre für mich dann okay gewesen, einfach weil ich mit mir wieder im Reinen war.
Am Ende lief doch alles gut, der Kleine ließ sich dazu überreden, sich doch in die für die Geburt geeignetste Position zu begeben und ich hatte meine persönliche Traumgeburt. (...auch wenn es mir kurz vor Schluss in etwa so ging, wie der Mutter, von der jewa schreibt, und ich mich fragte, wieso ich DAS so unbedingt haben wollte S:D ;D)

Ich wünsche Dir wirklich von ganzem Herzen, dass auch Du Deinen Frieden mit dem Geschehenen machen, Dein Kind möglichst unbeschwert genießen und dann vielleicht eines Tages doch noch die Geburt erleben kannst, die Du Dir gewünscht hast.
Alles Gute!

caar

tut mir wirklich leid was du da erlebt hast und ganz ehrlich.... ich bin sauer, traurig und entsetzt das du so schlechte geburtshilfe erleben mußtest :( eine sternenguckerin kann trotzdem durchs und ins becken kommen nur muß das personal sich da zeit nehmen. mit pda und beckenkreisen, lagern usw hätte dir das erspart werden können. dann noch den mann von der op auszuschliessen und das baby drei stunden ohne mama zu lassen ist schlicht das aller aller letzte.
m. okt.99
j. nov 11
l. feb 14

findyoursoul

hallo. danke für eure Glückwünsche.
caar, sie haben mich die ganze zeit gelagert, ich hab auch das Becken gekreist und alles, aber es war vergebens.
Warum er nich mit rein durfte, versteh ich auch nicht, aber in dem Moment war mir das egal. Daran kann ich mich auch nich wirklich erinnern. Ich weiß nur noch, dass er mir einen Kuss auf die Stirn gab und irgendwas zu mir sagte.

TaMaYuRe12/02

Es tut mir leid das die Geburt so traumatisch war!
Ich wünsch Euch beide das Ihr Euch bald davon erholt!!

Doch das wichtigste: Es geht Euch beiden gut!! Ihr seit gesund!