Das große Thema gesunde Ernährung

Begonnen von Bomelo, 29. März 2012, 08:16:36

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Bomelo

Huhu.

Ich hatte ja schon öfter mal hier geschrieben, dass mein Sohn (3 Jahre) ein Mäkler ist, was gesundes Essen angeht. Und ich kapier´s nicht. Er bekam von Anfang an Gemüse, Rohkost, etc. und hat das immer gern gegessen. Von heute auf morgen nix mehr. Wir essen auch gesund und leben das somit vor. Sogar mein Mann - der große Gemüsemuffel - isst seit der Kleine da ist immer Gemüse, mal ein Stück Obst und zeigt ihm auch, dass das wirklich gut schmeckt. Die gängigen Tricks (z. B. Gemüse lustig anrichten etc.) haben wir eigentlich schon alle durch.

Trotzdem würde sich unser Sohn seit inzwischen fast einem Jahr am liebsten von Brot, Reis, Nudel und ab und zu mal ner Banane ernähren (ok, noch lieber nur von Eis, Pommes, Schokolade und Kuchen, aber diese Dinge sind schon lange aus unserem Alltag verbannt. Das gibt´s nur noch bei Oma oder an Festen). Er probiert grundsätzlich kategorisch nichts. Ich hab schon versucht zu sagen, dass er wenigstens probieren muss und wenn´s nicht schmeckt, dann darf er´s liegen lassen. Aber nichts zu machen. Er probiert einfach nicht. Ich kann´s ja nicht in ihn reinquetschen  s-:)  . Ich versuche im Moment, einiges durch Säfte oder Milchshakes mit frischem Obst aufzufangen.

Eigentlich möchte ich nur mal hören, ob diese Phase von selbst wieder vorbei geht und wann??? Und ob es noch Tricks gibt, sein Bewußtsein für gesunde Ernährung zu stärken?

der beste große Bruder der Welt :-*
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Fliegenpilz

Ich würde da ehrlich gesagt gar nicht so ein TamTam drum machen.
Er wird clever sein, wieso Obst&Gemüse essen, wenn es stattdessen pappigsüße Säfte und Milchshakes gibt ;)

Einfach das Essen anrichten, einen Esslöffel voll Gemüse mit auf den Teller geben und nichts kommentieren, weder wenn er mäkelt, noch wenn er es nicht isst. Dann bleibt es halt liegen. Vielleicht wird es aber auch irgendwann einfach probiert :)


mausebause

Erstmal entspannen!

Es ist nicht unnormal, dass Kinder zwischenzeitlich mal mäkelig sind, auch wenn sie als Kleinkinder alles gegessen und versucht haben!
Ich würde es ihm immer weiter anbieten - nutzt es, wenn du einen Obst/Rohkostteller hinstellst tagsüber, sodass er sich bedienen kann wie er mag?!
Hier gilt die Regel, es wird probiert, wenns dann nicht schmeckt, ist es okay - das würde ich schon konsequent verfolgen, auch wenn er erstmal nicht mag!
Shakes und säfte schaff ab - das Zeug ist meist pappsüß und gesund wäre es allenfalls dann, wenn du es frisch aus frischem Obst selbst machst - er hat Zähne, er kann kauen - und ich denke, irgendwann kommt das dann von selbst, dass er es isst!


dane_80

Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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mausebause

@dane: Schöner Bericht, danke!  :D (Wobei ich mein Kind trotzdem nicht mit essen werfen lasse.. :P ;D)

dane_80

Wobei es bei uns auch mal Saft ( frischen, keinen Nektar) und Milchshakes gibt. Wenn man sowas selber macht ist das ja was gesundes, Bananenmilch ohne Zucker z.B. finde ich besser als Kakao.

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Sweety

Normaaaaaaaaaaaaaaaaaaal - bis zum Spätsommer 2011 konnte ich gar nicht schnell genug rohes Obst und Gemüse ranschaffen und seither: Peng! Aus! Von einem Tag auf den anderen. Es geht GAR NICHTS außer Tomatensauce an Gemüse/Obst.

Interessanterweise isst er im Kindergarten alles und alles gerne s-:)

Druck haben wir hier nie ausgeübt. Mein Mann fragt ihn ab und an beiläufig, wenn er einen Apfel isst, ob er mal beißen möchte, aber mehr auch nicht. Ich mach nichtmal das.
Obstteller steht da und es darf sich bedient werden. Muss aber nicht. Fertig.

Hier läuft das so wie bei Christiane. Ohne großes Gewese kommt es mit auf den Teller und wenn es nicht gegessen wird, dann wird es eben nicht gegessen.

Ich war wohl in dem Alter auch so. Bei mir wurde manipuliert ohne Ende. Also nicht nur lustig angerichtet, sondern unter das andere Essen gemischt, versteckt, gelogen und letztlich mit Zwang operiert. Ende vom Lied: Ich kann bis heute an die meisten Obst- und Gemüsesorten nicht ran. Rein psychisch.
Daher stehen auf unserem Rohkostteller auch IMMER Äpfel und Bananen und bei Saison Melonen, weil das die einzigen Früchte sind, die ich ohne akuten und sicht- und hörbaren Würgereiz essen kann.
Bringt ja nix, wenn ich mich zwinge, mit grünem Gesicht und verzweifelt Würgegeräusche unterdrückend auf einer Paprika rumkaue, um ihm zu demonstrieren, wie gut das schmeckt s-:) ;D ;D

Mit dem Probieren daheim ist's wie bei dir. Wird nicht gemacht. Kategorische Verweigerung.

Meine Nachbarin wiederum hat vier Kinder, die alle gerne Obst und Gemüse essen, am liebsten roh... aber sie beneidet mich heftig um mein stark kräuterhaltiges Essen. Wird bei ihr nicht angerührt. Von zwei - 12 verweigern sie das Essen, sobald da ein Fitzel Petersilie drin/drauf ist. Bei uns ist immer alles grün - selbst Hühnersuppe kommt froschgrün daher ;D

Ich denke, ein gesundes, normal entwickeltes Kind, das alle Angebote hat, wird sich holen, was es braucht früher oder später.

Sweety

Zitat von: dane_80 am 29. März 2012, 10:01:01
Wobei es bei uns auch mal Saft ( frischen, keinen Nektar) und Milchshakes gibt. Wenn man sowas selber macht ist das ja was gesundes, Bananenmilch ohne Zucker z.B. finde ich besser als Kakao.

Statt Shakes gibt es bei uns Naturjoghurt mit geschreddertem Obst, also Obstmus. Costa weiß ganz genau, was das ist. Er guckt mir ja zu und reicht mir die Obststücke an zum Schreddern. DAS isst er. Soll mir recht sein.
Ob er das nun selber kaut oder lieber püriert isst, ist mir eigentlich egal :)

Bomelo

Huhu.

Danke für eure Antworten. Den Saft presse ich entweder selbst (je nach Saison) oder ich kaufe diese Direktsäfte aus der Kühltheke. Klar, frisches Obst und Gemüse wäre besser. Aber ich denke, diese Säfte sind besser als gar nix. Und die Milchshakes mache ich auch nur aus Milch und eben Obst. Keinen Zucker oder so mehr rein. Freue mich schon auf die Erdbeerzeit, denn die liebt er.

Rohkostteller: steht eigentlich fast immer in der Küche. Aber im Endeffekt esse nur ich davon  :-\
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mausebause

@Elovan: Mach dir weniger nen Kopf..ich weiß, leicht gesagt, aber das kommt wieder - ich kenne ganz, ganz viele Kinder, die solche Sachen phasenweise ablehnen, gar jeden Tag dasselbe essen könnten...

zuz

Ich kenne das auch!
Was bei uns funktioniert sind tolle Namen, z.B. "Zaubersoße": Gemüse kochen, pürieren, dazu dann eben Nudeln oder REis. Allein der Begriff scheint magisch zu sein. Ähnlich gut kommen "Feengurken" an (saure Spreewaldgurken, diese Dame auf dem Deckel kann man als Fee verkaufen) - ok, bei nem Jungen muss es wohl was anderes sein, aber du weißt, was ich meine  ;D
Ich fände Obstshakes auch besser als nichts Frisches, was soll denn daran verkehrt sein?  ???
Und ohne ein wenig Zwang (nein, Motivation  ;)) kommen wir auch nicht aus. Nachtisch gibt es z.B. nur, wenn eine Mindestmenge gegessen wurde, ansonsten wird das als "zu unausgewogen" verbannt. Meine Große kann man ganz gut auf der Vernunftschiene packen, da funktioniert das. Ich weiß, pädagogisch nicht komplett wertvoll, mir ist es aber schon wichtig, auch mal 1-2 Vitamine in meine Kinder zu bekommen.  :P

Gwynifer

Zitat von: zuz am 04. April 2012, 12:29:39
Ich kenne das auch!
Was bei uns funktioniert sind tolle Namen, z.B. "Zaubersoße": Gemüse kochen, pürieren, dazu dann eben Nudeln oder REis. Allein der Begriff scheint magisch zu sein. Ähnlich gut kommen "Feengurken" an (saure Spreewaldgurken, diese Dame auf dem Deckel kann man als Fee verkaufen) - ok, bei nem Jungen muss es wohl was anderes sein, aber du weißt, was ich meine  ;D

das funktioniert aber auch nicht bei allen Kindern.. mein Grosser hat schon mit 3 Jahren einfach im Kopf analysiert was da genau drin ist und dann zu mir gesagt...(um am Beispiel zu bleiben)
Mama, das ist keine Zaubersoße, das ist xy und das mag ich nicht..

er war auch nie ein Kleinkind das mal alles gegessen hat und dann plötzlich nicht mehr. Er hat schon immer genau das gegessen was er wollte .. aber Gott sei Dank isst er alles an Obst was es gibt und alles an Rohkost was geht.. nur gekochtes Gemüse geht gar nicht
und die Kleine ist ähnlich.. die hat schon mit 8 Monaten lange nicht alles gegessen und sucht nun (mit 12 Monaten) ganz genau aus, was sie will

Stress raus nehmen und machen lassen (klar, Nachtisch gibt es bei uns auch nur, wenn eine ausreichende Menge Hauptgericht vorher gegessen wurde... ansonsten ist der Hunger wohl einfach nicht gross genug um Nachtisch reinzubekommen ;)   )
irgendwann (wohl um die 12 rum) wird das wieder besser werden - so die einvernehmliche Aussage vieler Eltern die ich kenne
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Wunder 1: Junge, Feb 07

Wunder2: Mädchen, März 11

zuz

Zitat von: Gwynifer am 05. April 2012, 09:37:56
irgendwann (wohl um die 12 rum) wird das wieder besser werden - so die einvernehmliche Aussage vieler Eltern die ich kenne

Bis dann mit 13 die Pubertät zuschlägt und sie nur noch Döner-Pommes-Pizza-Burger wollen  :P S:D

@Sweety: Ich verstehe nicht so ganz, was am "unterjubeln" so schlimm sein soll? Mein Kleiner z.B. mag keine Milchprodukte. Aber wenn ich saure Sahne in die Suppe rühre, isst er es richtig gern. Was soll denn daran falsch sein?  ??? Gerade bei so Kleinen (und um die geht es ja hier) ist es ja auch noch nicht deren bewusste Entscheidung, sondern vieles wird einfach kategorisch und sinnfrei abgelehnt. Klar, einer 10-Jährigen, die jetzt beschließt, Vegetarier zu sein, würde ich kein Fleisch unterjubeln. Aber bei so Kleinen ein wenig tricksen? Ehrlich, da finde ich gar nichts dabei. Schlimmstenfalls ist es wie bei Gwynifer und sie essen es dann dennoch nicht.
Ich habe z.B. als Kind Möhren nur "gedünstet, nicht gekocht" gegessen (lag wohl daran, dass es in der Kantine oft völlig verkochte Möhren aus der Dose gab. Ich mochte sie lieber mit Biss, konnte das aber wohl noch nicht so sagen. Bei mir war eben "gedünstet" mit Biss). Also hat meine Mama immer alle Möhren "gedünstet" und fertig. Viel später hat sie mich dann mal aufgeklärt, dass die bei weitem nicht immer alle nur gedünstet waren. Ich fand's lustig.

Fliegenpilz

Nichts spricht gegen Säfte und/oder Milchshakes, aber wenn meine(!) Kinder jegliches Obst und Gemüse verweigern würden, dann gäbe es auch keine Säfte :P


Sweety

Zitat von: zuz am 05. April 2012, 12:38:05

@Sweety: Ich verstehe nicht so ganz, was am "unterjubeln" so schlimm sein soll? Mein Kleiner z.B. mag keine Milchprodukte. Aber wenn ich saure Sahne in die Suppe rühre, isst er es richtig gern.

Ich lehne es ab und fertig.

Ich hab den Mist, den ich nicht essen wollte, auch immer rausgeschmeckt. Immer. Und tu es bis heute. Selbst in homöopathischen Dosen.
Es hat mich Essen gegenüber schon im zarten Alter von zwei Jahren misstrauisch werden lassen.
Mein Sohn ist eh immer dabei, wenn ich koche, also sieht er auch, was reinwandert und hat damit kein Problem.

Es ist auch immer ein Unterschied, ob man es etwas pur nicht mag oder in Kombination nicht mag. Ich mochte es weder so noch so und da finde ich "verstecken, damit sie es nicht merkt" einfach nur link.

Mein Sohn mag das Zeug nicht pur und er mag es nicht "stückig". So what? Also kriegt er es kombiniert und in 'nem anderen Aggregatzustand. Hat er kein Problem mit. Er weiß, dass in der Gemüsesuppe Möhren sind, zeigt mir sogar orange Fitzel und benennt sie u.s.w.

Aber ganz sicher würde ich ihm (um mal ein Lieblingsbeispiel aus MEINER Kindheit zu nennen) keinen Blumenkohl heimlich und ohne dass er es sieht kleinmörsern, unter den Kartoffelbrei mischen und bei Missfallen dann behaupten, das wäre nur Kartoffelbrei auf seinem Teller und sonst nichts.