Waldkindergarten

Begonnen von Drops, 21. Mai 2016, 22:51:20

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Drops

Unsere fast 3 jährige ist seit 5 monaten in einen normalen kindergarten eingewöhnt (eingewöhnungszeit waren 2,5 monate).
Die letzten monate ging sie gern hin, seit 2 wochen will sie gar nicht hin und trennt sich nur schwer morgens von mir und ist immer traurig wenn ich gehe. Besondere situation ist dass der papa seit anfang mai urlaub hat und ihre große schwester sich jeden morgen beschwert, dass sie in die schule muss ( große:" ich will nicht in die schule", die kleine beobachtet und immitiert jede geste der schwester " ich will nicht in den Kindergarten"). 

Ich bin mit dem aktuellen kiga nicht so zufrieden.  Ich finde den umgangston den kinder gegenüber sehr rauh und konfliktlösungen werden oft gar nicht angeboten (" du setzt dich jetzt mal 5 minuten auf die bank und denkst drüber nach was du grade gemacht hast" - krippengruppe - nur U3 kinder)
Ich wußte dass es im Nachbarort einen waldkindergarten gibt, dachte aber bisher sie nehmen nur kinder ab 4 jahren. Heute habe ich erfahren dass sie schon ab 3 jahren aufnehmen und ich überlege ob es für meine tochter vielleicht sinn macht sie in diese waldgruppe zu bringen.  Sie ist motorisch und vor allem sprachlich sehr fit, sehr neugierig und agil und sehr gern draußen.
Uns wurde heute angeboten einmal  einen tag zu hospitieren, was ich auch sehr gern machen werde.

Meine gedanken drehen sich grade wieder um die eingewöhnungszeit, falls wir wechseln.  Denn die lief nicht so schön, vor allem für die kleine und ich möchte natürlich nicht dass sie wieder so einen streß mit machen muss jetzt wo sie eigentlich endlich richtig angekommen ist. 
Allerdings ging sie letztes jahr 6 monate lang mit einer ferienunterbrechung einmal die woche für 3 stunden zu 2 tagesmüttern wo sie sich echt sau wohl gefühlt hat.  Aber das war auch ein sehr geduldiges, offenes und herzliches umgehen mit den tageskindern.

Was mir noch gedanken macht ist, dass sie ausser im hochsommer alle 4 wochen bronchitis hat.  Und ich weiß nicht genau ob das permanente draußen sein stärkt oder ihr vielleicht noch mehr zusetzt.  Vielleicht hat ja die ein oder andere von euch da erfahrung und kann davon erzählen?

Haselmaus

Meine Zaubermäuse waren beide im Waldkindergarten, die Große drei, die Kleine vier Jahre. Ich würde es immer wieder so machen. Für die Kinder war es eine wunderbare Zeit! Meine Kinder sind, was Gesundheit anbelangt, sehr robust. Meine Erfahrung bei anderen Kindern dort: das Draußensein stärkt eher, frische, feuchte Luft tut vielen Kindern gut, Infektionskrankheiten breiten sich draußen langsamer aus als in geschlossenen Räumen.

Was ich vorher schauen würde: Wie sind die Betreuungszeiten? Bei vielen Waldkigas sind die eher kurz. Reicht dir das? Wir hatten das Glück, dass unser Kiga noch ein Haus hat. Frühdienst findet im Haus statt, an zwei Nachmittagen sind die Kinder am dem Mittagessen im Haus. Betreuungszeit von 7.15 bis 16.40 möglich. Das ist nicht super-lang, aber mehr als bei den meisten Waldkigas.
Wie ist die Elternmitarbeit vom Umfang her? Bei uns Elterninitiave, 3h Mitarbeit pro Woche (oder 6h alle zwei Wochen, je nach Dienst, im Vorstand ca. 5-10h pro Woche) plus zahlreiche Aktionen/Dienste an den Wochenenden. Keine Möglichkeit, sich auszukaufen, man muss also wirklich Zeit investieren.


Honigbluete

Der Waldkindergarten hier hat nur bis 12 auf, schied daher sofort aus.

Drops

#3
Dieser waldkiga hat von 7:30-13:30 geöffnet, was eine halbe stunde kürzer ist als beim jetzigen kiga.  Das würde auf jeden fall sehr gut passen. 
Der tipp mit der elterninitiative ist gut, da werde ich mich schlau machen, wobei ich sagen muss dass ich mich da gern einbringen würde wenn die stimmung stimmt.  Im aktuellen kiga könnte ich das nicht.

An einem tag in der woche wird mit den kindern gemeinsam gekocht, das finde ich toll.

Edit: wie wäre das denn mit der speziellen kleidung?  Woher bekommt man gute thermokleidung, wie oft muss die erneuert werden, wieviel braucht man auf reserve, bei einem kind das evtl bald trocken werden will? Werden waldkinder schwerer trocken, weil es unangenehmer ist, bei kaltem wind? Wurden die kinder gegen zecken geimpft?

hallihallo

Bei uns schied der Waldkindergarten auch aufgrund der Zeiten aus ( 8 Uhr bis max 12.30 Uhr). Wir waren aber häufiger mal mit in der Gewöhnungsgruppe.
Klamottentechnisch muss man schon investieren bzw. von den Älteren gebraucht kaufen. Trocken werden sie in der Regel eher schneller als "normal". Gegen Zecken impfen hätten wir hier oben nicht gebraucht. Wir sind aber auch kein Meningitis-Gebiet.

Wenn du jetzt schon unzufrieden mit der Kita-Wahl bist, dann solltest du in jedem Fall wechseln. Egal ob nun in den Wald oder in eine andere Kita.

lotte81

ich denke man muss es kindabhängig sehen...Mein Großer hätte vermutlich Spass in der Waldkita gehabt, für die Kleine wäre es nichts gewesen. Sie braucht dafür zu viel Ruhe und Rückzugsraum, steht auf Rollenspiele, mit verkleiden, Puppen, Spielsachen etc. , liebt Puzzel, malen und ist zu anhänglich gewesen in dem Alter.... die erste Zeit am Morgen hat sie sich immer auf dem Schoss einer Erzieherin aufgehalten. Ach so, und obwohl sie sich gerne bewegt, spielt, tanzt, ist so ein ganzer Wald- und Wandertag auch zu anstrengend für sie....und essen in großen Gruppen ohne Tisch? undenkbar  s-:)
Sie tat sich mit 3,5 Jahren auch furchtbar schwer mit einem Kita Wechsel. Ich würde dir eher empfehlen länger zu warten und einen weiteren Wechsel erst mit 4 oder später durchzuführen. Dann wenn das Kind es besser emotional verarbeitetn kann...Andererseits, wenn du unzufrieden bist und den Eindruck hast, man geht nicht gut um mit den Kindern, dann wäre ein schneller WEchsel wohl besser....
Ach so, meine Tochter hat(te) auch die Bronchitisprobleme ...ich denke an sich wäre die Frischluft da gut, ABER sie war oft morgens schlapp aufgrund der durchhustetend Nacht..... Da wäre ein ganzer Tag im Wald dann definitiv zu viel.....

Ihre Unlust scheint aber ja eher mit den Umständen daheim zusammen zu hängen? Papa daheim, Schwester kommt zur Schule..... Ist deine Tochter denn unzufrieden in der Kita? Gerade wenn sie sich mit der Eingewöhnung schwer getan hat, ist die Frage, ob ihr mit einem Wechsel wirklich geholfen ist.... Du schreibst ja, sie sei angekommen....

Was die Öffnungszwiten betrifft: Reicht es dir denn auch langfristig? (die Öffnungszeiten der derzeitigenKita sind auch nicht ausbaubar?) Ich hatte mich mit der Waldkita hier mal auseinandergesetzt beim Großen und dagegen entschieden....zum einen wegen der Fahrt, dann die öffnungszeiten, die zwar zu dem Zeitpunkt gegangen wären, aber langfrisitg dann doch zu kurz waren und das Wichtigste war die Überlegung, dass wir dann doch nicht so drauf sind, dass wir bei JEDEM Wind und Wetter 4 oder 6 Stunden raus müssen....Grad der Große ist ein absolutes Bewegungskind und wir sind gerne draussen, auch MAL im Regen oder bei SChnee....Aber nicht ganze Vormittage über Stunden  ;D WEnn ich überlege bei 0 Grad oder 4 Grad und Regen morgens im Februar im Dunkeln draussen rumlaufen zu müssen....brrrr..... Auch ein Bauwagen wäre da nicht meine Welt.

Ich finde ein Mischsystem super.... unsere Kita(s) hatten teils viele Waldwochen und Waldtage.... Also normal Kita und dann eben 1 Waldtag pro Woche oder zwischendrin immer mal eine Woche....so war es in unseren Kitas zumindest von Frühling bis Herbst beim Großen ....bei der Kleinen nicht, da sie in einer i-Gruppe war und die nicht so viel in den Wald konnten.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Drops

Die auswahl an kindergärten ist hier nicht so groß.  Der aktuelle ist hier in der umgebung der beliebteste mit 120 kindern.
Dann gibt es den waldkindergarten mit 25 kindern.  Und noch einen dessen größe ich nicht kenne, mit langen öffnungszeiten (die ich auch langfristig nicht in anspruch nehmen wollen würde), mit starker religionspädagogik was mir nicht gefällt, womit ich aber am ende leben könnte, sofern der umgang miteinander stimmt.

Ruhe mag meine tochter auch, wobei sie da die lautstärke in der gruppe nicht so mag, nicht ruhige spiele wie z.b. puzzeln.

Bei einer nacht die sie wegen bronchitis durchhustet lasse ich sie am folgetag meistens sowieso zu hause, weil sie meistens dann auch durch all den schleim erbrechen muss und sie so irre hustet wenn sie sich nicht bisschen schont und einen gang runter fährt.

Ich weiß nicht genau wie zufrieden sie ist.  Sie erzählt mir meistens die doofen sachen (der C. hat mich geschubst, ich durfte nix mehr trinken, ich war nass, die haben mich nicht gewickelt usw. ) sie liebt aber die bücher dort und wenn eine der erzieherinnen mit einem neuen lied oder fingerspiel kommt.

Die öffnungszeiten vom aktuellen kiga sind bis 14 uhr, nicht ausbaubar.

Im waldkiga machen sie um 9 uhr noch morgenkreis am "kigaraum" draußen auf einem überdachtem platz und gehen danach erst los. Ich denke die waldzeit an sich wird so 3 - 3,5 std an 4 tagen die woche sein. Aber da informiere ich mich nochmal genau.
Mischsystem gibt es im aktuellen kiga.  Da geht die waldgruppe mit 8 kindern täglich in den wald, in diese gruppe kann sie ab 4 jahren.

Eumel

#7
Überleg  dir auch, ob du mit Zecken leben kannst. Im Kindergarten meiner Freundin gab es nur bestimmte Waldtage. Aber die wurden auf Beschwerde der Eltern letztendlich eingestellt, weil sämtliche Kinder nach diesen Waldtagen immer mehrere Zecken hatten. Vielleicht kannst du dich da vorher bei jemandem informieren, ob das in diesem Kindergarten auch so schlimm ist mit Zecken - kommt ja vielleicht auch auf das jeweilige Waldgebiet an. 

Drops

An zecken hab ich auch schon gedacht.  Ich kenne das von meiner schwester, die hatte bei ihren mädels nach dem kiga jeden tag erst mal einen zeckencheck gemacht.

Hospitieren kann ich erst mitte august und wenn es uns zusagt kommen wir auf die warteliste, im moent sind sie voll.

lotte81

Zecken waren hier auch THema...merkwürdiger Weise kamen einige Kinder nach jedem Waldtag mit 2-3 Zecken heim und meine hatten bisher nie auch nur eine  ??? (nein, ich Lüge..der Große hatte einmal eine mit 2 Jahren....)...ich hatte in meinen 35Lebensjahren auch erst eine einzige, obwohl ich auf dem Land groß geworden bin...scheint also Typfrage zu sein und nicht jeder zieht Zecken an?!?!
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

peter

Wechselsachen/trocken werdenhiet werden nur kinder genommen die trocken sind!!

Drops

Mir sagten sie dass wickeln kein problem wäre.  Ist dann aber halt an der frischen luft, klar. 

Ich bin auch auf dem land (rlp) groß geworden und hatte noch nie eine zecke. 

Eumel

Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass in meiner Kindheit irgendjemand mal eine Zecke hatte. Ich habe schon den Eindruck, dass das wirklich schlimmer geworden ist.

Stimmt, manche haben öfter eine Zecke als andere. Keine Ahnung, vielleicht liegt es am Körpergeruch oder vielleicht auch daran, wo die jeweilige Person so rumkrabbelt. Eine Zeit lang haben sich meine Kinder immer im Garten des Kindergartens Zecken eingefangen. Wie sich herausstellte, sind sie dort immer in der Hecke rumgeschlichen. Als ich ihnen gesagt habe, dass sie mal nicht in der Hecke spielen sollen, hatten sie keine Zecken mehr.  Also ich denke, es ist eine Mischung daraus, dass an manchen Orten vermehrt Zecken hocken und dass manche Menschen eher angezapft werden als andere.

peter

Wir leben im hochrisikogebiet und es gibt trotzdem einige waldgruppen. Ich finde das man heute so  sensibilisiert ist das zecken kein grund gegen " draussen" sein sollte

Nipa

Ich denke in einem Waldkindergarten ist man ja auch anders ausgerüstet, sprich: lange Klamotten auch im Sommer, evtl. Zeckenspray. Eine Impfung würde ich dann auch früher anstreben.

Klamotten: Da schwören viele auf Finkid, ich denke aber dass jegliche Outdoormarken da gute Qualität haben und dass man wie bereits jemand sagte sicher auch vieles gebraucht von den Grösseren erstehen kann...


schwalbe

Da wir im Hochrisikogebiet für FSME leben, ist mein Sohn auch geimpft. Sämtliche Zecken die er bisher eingesammelt hat, hatte er von irgendwelchen Viehweiden oder vom Seeufer. Klar, da streift er ja auch in kurzen Hosen und im T-Shirt herum, man ist hinterher nicht so hinterher beim Absuchen ect.
Er geht mit dem Kindergarten 2 mal pro Monat in den Wald, ich habe noch nie gehört, dass da ein Kind eine Zecke mitgebracht hat. Klar, da sind ja auch lange Sachen und eine Kopfbedeckung auch im Sommer Pficht.
Kurz gesagt, wegen Zecken würde ich mir keine Sorgen machen.

Super finde ich, dass der Kindergarten den du im Auge hast auch im Wald wickelt. Wieso auch nicht, machen wir Mütter doch auch mal, oder?
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)