Kindergarteneingewöhnung - Kind gegen seinen Willen da lassen?

Begonnen von delicia, 16. Juni 2012, 22:21:31

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delicia

 Hallo,

ich brauch mal Eure Meinung, Erfahrung, viell. auch nur etwas Zuspruch  :-[

Ich hab das vor kurzem im Allgemeinen geschrieben und kopiere mal, denke hier passt es besser...

Mein Sohn ist im März drei geworden und Ende April in den Kindergarten eingewöhnt worden. Er hat es auch eigentlich ganz gut, ohne Tränchen und Gegenwehr geschafft.

Jetzt hat es letzte Woch angefangen, dass er nicht hin möchte und wieder dolle geweint hat. Ich hab ihn seeehr, seeehr schweren Herzens dann da gelassen. Hätte ihn am Liebsten wieder mitgenommen...
Ich habe gelauscht und er hat echt noch sehr viel geweint, dann war aber Ruhe und mittags kam er fröhlich heim und alles war gut.
Im Moment ist er krank, aber sagt schon, dass er nicht mehr dahin möchte, lieber bei Mami bleiben....
Vorgefallen ist nichts, habe auch schon mit seiner Erzieherin gesprochen. Ich weiss wirklich nicht was ich machen soll. Ich schaff es nicht mehr ihn so weinend zurück zulassen, gerade auch weil ich zuhause bin und er im Grunde nicht gehen muss. Klar weiss ich auch, dass es für ihn und seine Entwicklng besser ist zu gehen, aber unter solchen Umständen? Das belastet mich gerade sehr.

Was ist Eure Meinung?

Edit: In verschiedenen Alltagssituationen wo es ihm darum geht seinen Willen durchzusetzen bin ich standhaft und auch ein Wutanfall, weinen etc. lässt mich nicht erweichen. Aber ihn gegen seinen Willen von mir trennen und ihn einfach da zulassen und zugehen finde ich sehr furchtbar...

delicia

Im Anschluss an seine Krankheit ist er donnerstags nach ganz viel Zuspruch geblieben. Freitags hat er schon zuhause ganz viel geweint und gesagt, dass er nicht in den Kindergarten möchte. Ich bin trotzdem mit ihm hin gefahren. Er hat sich nicht beruhigen lassen und wirklich alles, alles versucht - so gebettelt und gefleht, da hab ich ihn wieder mitgenommen... :-\  :-[


Martina

Wenn du kein gutes Gefühl hast, dann überträgt sich das. Kannst du dich nicht lösen, dann kann dein Kind das auch nicht.

Ich bin auf jeden Fall für hinbringen und da lassen. Allerdings hätte ich die Eingewöhnung wohl eher nach den Sommerferien gestartet. Sonst fängst du nämlich wieder vom Anfang an und wenn du eh zu Hause bist, wäre das ja vllt. noch eine alternative?
Ohne

Hubs

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit einen ähnlichen Thread aufgemacht:
http://www.erziehung-online.de/forum/der-1-3-jahrigen/kindergarten-eingewohnung/?topicseen

Als ich mir klar drüber war, dass es das richtige ist, ging's plötzlich. Mir war klar, dass ihm der Kindergarten eigentlich tierischen Spaß macht, dass die Erzieherinnen super sind und dass eigentlich alles passt nur der Moritz und ich loslassen müssen. Und der Moritz kann erst loslassen, wenn ich es kann. Ich hab ihn aber nicht gegen seinen Willen dort gelassen. Ich habe ihm klar gesagt, wie wir den Abschied gestalten. Er hat dann angefangen zu weinen und wollte mit. Ich hab so lange mit ihm gesprochen, bis er eingewilligt hat. Ihn mir aus den Arm nehmen lassen, während er weint und sich festklammert, das hätte ich nicht gemacht.
Er hatte 3 Tage Probleme mit dem Abschied, hat mich aber immer gehen lassen und inzwischen geht's manchmal schon ganz kurz :)

Ich finde im Übrigen nicht, dass es für die Entwicklung eines Kindes bessert ist, sein Weinen und Schreien zu ignorieren.

Wichtig ist, nur dass Du Dir klar bist, was Du willst.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

regenbogen78

hallo delicia
ich denke du solltest ihn regelmässig in die kita bringen..evt kannst du mit ihm einen kompromiss schliessen einen tag zb mittwochs zuhause bleiben oder an einem tag etwas früher holen o.ä.
hat er noch ein kuscheltier o. ä. was ihm mut in der kita machen kann?

gerade wenn kinder krank werden fängt danach nochmal ne schwere zeit eigentlich fast ne art neue eingewöhnung statt...

und dann spielt natürlich deine innere verfassung auch ne rolle....
vertrau den erziehern wenn sie sagen es war nichts ...nur somit kannst du es deinem kind leichter machen...

ihn nicht mehr zu bringen wäre denke ich kontraproduktiv ???

lg regenbogen78
"Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte, für die Tapferen ist sie die Chance."

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jette-neeke-feline

also ich denke du solltest ihn auf jeden fall hin bringe. wenn es ihm ja an sich gefällt ist es vermutlich etwas ganz anderes.

Bei uns:
Neeke war bei der Tagesmutter. mit 1.5 jahren 4 mal die Woche so je 5 stunden. danach sind wir umgezogen und da Feline dann da war habe ich sie dort in Minikiindergarten gegeben. 4 mal je 3 stunden. alles ohne Probleme.
Und dann Kiga. Eingewöhnung war auch gut.
Aber danach weinte sie morgens. Aber erst direkt vor der Gruppe. Ich habe sie also immer beruhigt und mit ihr geredet. Bin auch den ganzen Morgenkreis (da darf man nicht rien  wenn man zu spät ist) vor der Tür geblieben und immer gewartet, bis sie ohne Weinen rein ging.
Dann hat mir wer gesagt. "Wie soll ihr Kind vertrauen, wenn Sie es nicht tun."
Ich fand das ganz schlimm, für mich. UNd ja es stimmte ja. Ich muss den Leuten in soweit vertrauen, dass ich ihnen auch eiin trauriges Kiind geben und IHNEN die Chance gebe mein Kind zu trösten.
Das ist bis heute Neeke problem. Sie ist lieber Tapfer bei jedem Sturz, damit sie blos niemand auf den Arm nimmt. Schlimm.

Ja und ab dem Zeitpunkt, wo mir dies gesagt wurde, habe ich drei TAge ein brüllendes Kind (ich habe schlimmer geheult als sie, sobald ich aus dem Kindergarten draussen war. Habe sogar dort angerufen und gefragt, ob es jetzt okay ist)in die Arme einer bestimmten Erzieherin gegeben und bin gegangen.

Seit dem (ein Jahr her) hat sie NIE wieder geweint.

Gib dem Kindergarten eine Chance. Im zweifel eher die Zeit reduzieren und ihn erst mal nur zwei Stunden bringen. ABer wenn du ihn wieder mit nimmst.
Wie soll er dann verstehen, dass es dabei nicht um Lust geht. Kindergarten ist was wichtiges für die Kinder. UNd wenn es ihm dann doch Spass macht, wenn du ihn abholst.
Klar bei Krankheit zu Hause lassen, aber klar gucken, ab wann er wieder gehen soll. Und ihn dann auch wirklich hinbringen.

Frag sonst einfach  mal, ob die meinen, dass er erst noch ne Zeit kürzer kommen sollte. Würde da wirklich auf die Erfahrung der Erzieher setzen. UND IHNEN DIE CHANCE GEBEN; DIE SIE BRAUCHEN:

lg  Dorine

sarah-lukas

hallo

ich habe jetzt nur die ersten 2 postings gelesen.

du musst wissen was du willst und das auch durchziehen.

Ich kann von beiden Seiten berichten.

Lukas fing damals nach einiger Zeit auch an, er will nicht in den Kiga. Ich bin in der Zeit arbeiten gegangen mein Mann war zu Hause.
Mein Mann hat ihn damals auch wieder mit heim genommen. Fand ich nicht gut. FDenn Lukas wusste, ich habe gewonnen. Als ich frei hatte brachte ich ihn und er schrie, wie verückt, klammerte sich an mich, trat nach den Erzieherinnen usw. einen kurzen augenblick dachte ich auch daran, ihn wieder mit zu nehmen, aber dann dachte ich wieder, nein du musst hart bleiben und ihn da lassen.
ich bin dann auch weinend aus den kiga gegangen. die erzieherin sage noch, sie ruft mich in 30 min. an, ob er sich wieder beruhigt hat.
Ich war kaum weg, hatte er sich wieder beruhigt und hat gespielt.
Als ich ihn Mittags abholte, wollte er nicht nach Hause. Am nächsten Morgen machte erauch noch etwas Theater, aber nicht mehr so schlimm.

Da ich selber mal im Kiga gearbeitet habe, kenne ich auch die andere Seite.
Es ist wirklich so, wenn ein Kind weint und nicht da bleiben will, sollten die Eltern nicht lange trösten usw, sondern sich verabschieden und gehen. Um so länger die Eltern versuchen zu trösten usw. um so schlimmer wird. Sind die Eltern weg, hat sich das Kind ruck zuck beruhigt.

Es ist als Mama echt schwer so hart zu sein, aber da muß mama und auch kind durch.

lotte81

Nur ganz kurz: Seit einem Kita -WEchsel läuft es bei uns "wellenartig" - mal gut, mal schlecht.... Ich kann nicht sagen,d ass sie freudestrahlend in die Kita rennt, aber wenn wir den Abschied kurz halten, findet sie laut Erzieherinnen viel, viel schneller rein und ist fröhlich.... zögert sich der Abschied morgens hinaus, verkrampft sie wohl total und kommt kaum zur Ruhe den halben Morgen....
Heute Früh ging es zum ersten Mal sogar schon daheim richtig los...ich habe schon das schlimmste Theater befürchtet...wir mussten heute sehr, sehr schnell Tschüss sagen, da mein Grosser schnell weg musste und es war wohl den ganzen Tag kein Thema.... an anderen Tage ist sie morgens hoch motiviert und wir quasseln noch etwas im Kita-Flur und plötzlich kippt die Stimmung und sie fängt aus heiterem Himmel an zu weinen.....
Ich kann also aus meiner Sicht nur sagen, dass es mit dem schnell Abschied wirklich sehr viel besser klappt...
Diese ganz dollen wein-Phasen hatten wir so 2 Monate nach Kitabeginn in der neuen Kita...am Anfang war alles bestens...die ERzieher meinte, dass das schon mal sein kann, wen die EIngewöhnung problemlos lief, dass die Kidner das irgendwann "nachholen".... Eine Alternative zur Kita (daheim bleiben) gibt es hier aber nicht. Und selbst wenn ich mal Zeit hätte, haben mir die Erzieherinnen für genau diese Zeit, in der es eh schwierig ist davon abgeraten..... Sie meinten sigar, ich soll mich nicht "Verleiten" lassen, sie möglichst früh abzuholen,sondern im Gegenteil sogar nachmittags lieber was länger da lassen, damit sie besser in die Gruppe reinkommt etc.  Ausserdem ist nachmittags mehr Ruhe und freieres Programm...
Ich glaube zwar, dass es hier auch noch lange dauern wird bis meine Tochter total gelöst und fröhlich in die Kita hüpft - da der Kita WEchsel einfach einen Bindungsabbruch für sie bedeutet hat, der sie nun sehr verunsichert, aber der schnell Abschied am Morgen erleichtert ihr das reinfinden und Ankommen doch unheimlich
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lotte81

Ach so: Hier ist auch Regelmässigkeit sehr wichtig. Also nicht mal daheim lassen, sondern wirklich regelmässig morgens zur gleichen Zeit bringen ...das gibt noch mal "Zuverlässigkeit" und Verlässlichkeit, was zumindest für meine Kinder immer sehr wichtig war..... und lieber früh morgens bringen, wenn noch nicht so viel los ist....waren wir mal erst um 9uhr da und die Gruppe schon voll, war das ganz schlimm.... davon nehmen wir also Abstand und ich sehe zu, dass sie um 8/8.30uhr da ist, wenn sie noch eine der ersten ist..... Die ERzieherin meinte ma, das wäre so als kämen wir in einen Raum mit 1000 Leute und müssten einen Vortrag halten, wenn sie in die volle Gruppe kommen...und damit hat sie eigentlich recht  ;)
Was für meine Tochter am Anfang (als sie morgens immer so doll geweint hat) ein grosses Problem war (hat sie irgendwann mal erzählt), dass es so laut ist....da kann man den Kindern allerdings wenig helfen fürchte ich  :-\ Das ist einfach anstrengend und Stress und sie müssen sich dran gewöhnen....
So lange sie aber während des Kita- Tages spielen und glücklich sind, würde ich nie auf die Kita verzichten dafür ist die Zeit da mit den anderen Kindern und den tollen Angeboten viel zu wertvoll.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lisa81

Ich habe jetzt noch nicht alles gelesen, aber bist du sicher, dass nichts vorgefallen ist? Vielleicht war es eine Kleinigkeit, die die Erzieher nicht bemerkt haben.

Meine Tochter habe ich bereits schreiend mit nach Hause genommen oder mal zu Hause gelassen, weil sie auf keinen FAll wollte. In allen Fällen konnte ich nachvollziehen, warum es grade für sie schwer ist. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie am nächsten TAg aber wieder hin muss, weil Kinder in ihrem Alter nunmal zum Kindergarten gehen. Zu Hause hab ich es möglichst langweilig gestaltet an dem Vormittag.
Es ging am nächsten Tag immer ohne Geschrei.

ABER ich glaube, dass es bei meiner Kleinen NICHT so funktionieren würde.
Sie ist einfach anders.

Ich persönlich würde meine Kinder ab 3 nicht mehr komplett zu Hause lassen. Langsam eingewöhnen, viel Zeit investieren, ja, aber schon mit dem Ziel, dass sie jeden Tag gehen.
Wenns ganz schlimm ist, könnt ihr vielleicht nochmal eine Art Eingewöhnung versuchen. Ansonsten würde ich wohl - auch wenn ich das grundsätzlich für uns völlig falsch finde - auch sagen, durchziehen. Aber einfach, weil das Daheimbleiben für mich keine Option wäre  :-\