Was ist nur mit meinem Sohn los? Was mach ich falsch?

Begonnen von Meli83, 16. April 2012, 12:49:06

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Meli83

Hallo Mamas

Ich bin langsam echt am verzweifeln. Oliver ist so aggressiv und frech geworden.
Nicht einfach nur frech sondern fast richtig böse  :-\
Er haut immer gleich zu wenn ihm etwas nicht passt. Vor allem bei seiner Schwester oder den Tageskindern. Wenn Eines nicht macht was er will dann wird voll zugeschlagen oder gekratzt. Oft auch mit Gegenständen. Z.B. seine Autos.
Seit kurzem macht er es auch bei mir. Wie z.b. heute morgen. Er wollte ein Stück Käse essen. Er gibt es mir und er schreit mich an "mach jetzt!" Ich leg es wieder hin und sage. "so nicht. Rede erst mal anständig mit mir" Was macht er?! Er nimmt den Käse und schmeisst ihn mir ins Gesicht.  :o ich ich dachte ich spinn  :-[
Hab ihn dann sofort ins Zimmer gesteckt und Käse gabs mal gar nicht.
Im Zimmer blib er natürlich nicht. Kam raus und beschimpfte mich mit Du blöde Kuh, Ars....loch, Böse usw. Zurück ins Zimmer. Dort die Türe zugeschlagen und wie ein Irrer dagegen getreten. Irgendjemand im Haus hat nach uns geklopft  :-[
Warum ist er auf einmal so. Er hat überhaupt keinen Respekt vor Mama.
Was kann ich nur tun und wie verhalte ich mich richtig wenn er so ist? Er ist, wenn er mal nicht so austickt, ein sehr lieber Junge. Anhänglich, Hilfsbereit usw.

Ich hoffe jemand kann mir einen Tipp geben. Ich bin schon kurz davor mir professionelle Hilfe zu holen. Möchte es aber selber in Griff kriegen.

dane_80

Wie reagierst Du denn wenn er sowas macht?
Was machst Du wenn er Dich kommandiert, wenn er kratzt und haut, wenn er mit Sachen wirft?

Mein Sohn und der einer Freundin sind auch grad so drauf. Anstrengend.

Ich habe mir allerdings auch mal Hilfe geholt, ein Paar Std. Erziehungsberatung. Ohne Sohn. Das fand ich sehr hilfreich um meine Position da zu überdenken, und meine Reaktionen.

Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Meli83

Naja er muss halt ins Zimmer. Die Gegenstände wie sein Auto der so nehme ich ihm weg für ne Weile. Aber das bringt nicht viel. Wie oben erwähnt mit Türe zuschlagen und dagegen treten.
Was hat Dir denn die Erziehugsberaterin geraten wie Du Dich verhalten sollst wenn sowas ist?

anja-melanie

Hallo,

also bei uns ist das grad fast das gleiche, nicht ganz so schlimm, aber beschimpfen muss ihc mich gard auch andauernd lassen von meiner großen. Das ist mega anstrengend grad, sie wird auch ziemlich schnell laut und schreit und schlägt nach ihrer kleinen schwester :-( ich schick sie dann auch immer in ihr Zimmer zum nachdenken! Und wenn es ganz schlimm ist gibts halt konsequenzen in Form von Verboten ( keine CD zum einschlafen, od keine Süßigkeiten od was ihr sonst grad sehr wichtig ist) ausserdem haben wir bei ihr am Zimmer ein Treppenschutzgitter angebracht, das hat uns unser Kinderarzt empfohlen, weil sie auch nicht in ihrem Zimmer geblieben ist. So kann ich das Treppenschutzgitter zu machen und sie kann nicht raus, aber sie kann sich mitteilen und ist nicht weggesperrrt, das klappt ziemlich gut! Sie tobt dann zwar manchmal, beruhigt sich aber ziemlich schnell wieder! Ist auch nur in extrem Situationen zu! Also nicht das hier der Eindruck entsteht wir sperren unsere Tochter weg ;)

Wünsche dir viel Durchhaltevermögen, denke das ist einfach wieder eine Phase bis zum großwerden ;). Aber ich hab neulich auch gesagt, wenn ich es nicht besser wüsste würde ich denken sie ist 13 und steckt in der Pubertät! :o

lg anja
Wir haben unsere Wunder!!!!!  Wir lieben euch abgöttisch kleine Mäuse!!!!! Ohne euch wäre unser Leben unvollständig!!

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dane_80

Also ins Zimmer schicke ich ihn nicht, das wird so ein Machtkampf. Ich schleife ihn hin, er kommt zurück, knallt Türen etc pp. Einmal in völliger Verzweiflung probiert und grandios gescheitert. Und einsperren - auch nur mit Gitter - fühlt sich für mich ganz falsch an. Über ein Gitter wäre mein Sohn auch in etwa 2 Sek. drüber  :-\

Die Erziehungsberatung hat nicht so sehr konkrete Tips gegeben als zu sagen: ruhig bleiben. Keine ellenlangen Diskussionen. Schimpfwörter ausprobieren ist normal, je weniger Reaktion desto besser. Ausgenommen natürlich Sachen die gar nicht gehen, bei uns ist das auch Ars**loch. Da gibts eine kurze Ansage. Und eine Erklärung wenns Worte sind die bestimmte Menschen verletzen, Sp*sti, Schw*li und sowas will ich hier nicht hören.
Kommandoton wird überhört. Da passiert GAR nichts.

Und ich bespreche das im ruhigen mit meinem Kind, und eine Regel hier lautet: wer sich benimmt wie ein Kleinkind wird genauso behandelt. Man kann wütend sein und mal aufstampfen oder schimpfen. Aber wer wirft, haut und kratzt muss eben bei mir bleiben, an die Hand z.B., kann gewisse große-Jungs-Privilegien wie alleine an PC und TV, alleine raus, weit voraus laufen, woanders alleine spielen nicht mehr genießen. Nur noch mit mir, und ich hab nicht immer Zeit. Oder keine Lust wenn ich beleidigt werde.


Uuuuund: kucken ob es ihm gut geht. Ist gerade irgendwas was ihm nachhängt? Ist er unter- oder überfordert. Braucht mehr Kuschelzeit oder ist eine neue Situation da? Manchmal ist schlimmes Verhalten ja auch ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
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Bettina

#5
Angeblich soll es ein Vorgeschmack dessen sein, was in der Pubertät kommt  :P.

Ich hab gerade zwei von der Sorte. Irgendwie ist 5 und 3 ein blödes Alter. So waren die noch nie und manchmal denk ich, irgend jemand hat meine Kinder ausgetauscht  :-\.

Zwei von den Erzieherinnen sind auch Erziehungslotsen .... sind auch ziemlich ratlos, bzw. sagen die auch, dass ich nur machen kann, was ich mache ..... und durchhalten.

Weh tun geht gar nicht, Sachen rumwerfen auch nicht, etwas kaputt machen auch nicht. Ist aber irgendwie nicht so einfach, es ruhig durchzuziehen, wenn man noch weitere Kinder hat. Und Nachbarn und nen Papa, der auch in Schichten arbeitet  :-\. Und das spielt der Kleine auch voll aus. Da steht das Auto von der Nachbarin vor der Tür? Prima, dann wird doppelt so laut gestampft.

Vom Typ her sind sie auch sehr unterschiedlich. Der eine mehr frech und dass er nicht hört und der andere bekommt gleich nen Wutanfall und schlägt um sich, knallt mit Türen, schmeist Sachen rum. Manchmal denke ich, dass das all das ist an Abwehr-Reaktion, was er im KiGa nicht zeigt. Da sind ab und an Situationen, die ich mitbekomme, wo ich einfach weiß, dass er sich gerade unwohl fühlt oder er etwas nicht mag, er das aber im KiGa nicht so abwehren kann oder es einfach halt nicht tut. Und dann kommt diese ganze Ich-will-das-nicht-Wut am Nachmittag bei mir raus.

So kommt mir das vor.

Quinn, Vorschultrotz, andere Baustelle ..... aber Thure, ja. Was ich mache? Zum Teil einfach aussitzen. Aber verhindern, dass er sich oder anderen weh tut, Sachen kaputt macht, ihn wirklich die direkten Konsequenzen spüren lassen, die sich aus seinem Verhalten ergeben, tja .... was sonst. Ich hab keine Ahnung.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Coney

Hallo,

ich habe mit Emma diese Probleme schon von Anfang (ja, es gibt auch aggressive Babys). Bei ihr kommt noch beißen hinzu.

Ich habe wirklich hunderttausend Sachen ausprobiert, aber unser Erfolgsrezept ist: Ich bin konsequent; wenn sie sich so benimmt, gibt es keinerlei Belohnung (Süßigkeiten, Film gucken etc. pp). Ich versuche, mir meine Wut nicht mehr anmerken zu lassen, das stachelt sie nur an. Ich erkläre mir, dass ihr Verhalten mich sehr traurig macht und gebe mich dann auch traurig - das zieht viel besser.

Und eine enorme Verbesserung, was die Aggressionen angeht, hat uns der Sport gebracht. Sie ist seit ein paar Monaten im Turn- und Sportverein beim REHA- und Präventionssport für Kinder. Gerade waren Ferien und das hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie sehr sich verändert hat - plötzlich fing sie wieder an mit beißen, was sie echt seit etlichen Wochen nicht mehr getan hat.

Aber bei Emma war es nicht nur eine Phase, sondern ein Dauerzustand.

Bettina

So war es bei meinem ganz Großen. Der war irgendwie sogar als Baby schon so. Auch wenn mir das immer keiner glauben will  :-\. Reha- und Präventionssport ... sowas gab es "damals" noch nicht oder ich hab es nicht gewusst. Mich haben immer nur alle weggeschickt  :-\
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anja-melanie

Wollt nochmal was zu dem Thema "einsperren" sagen, also nicht das hier der Eindruck entsteht ich sperre mein kind ohne worte einfahc weg und das womöglich noch stunden lang! Also das ist eher als auzeit gedacht und dauert auch nur sehr kurz an, es funktioniert sehr gut, weil wir beide uns dadurch ne kurze auszeit gönnen können, sie kann sich jederzeit mitteilen nur raus kann sie eben kurz nicht. Sie kann sich  beruhigen und drüber nachdenken und ich kann dann auch kurz durchschnaufen, und sie kann keinem weh tun. Es handelt sich hier auch nur um ein paar minuten, nicht um std ;) und bei uns funktioniert es sehr gut um beidseitig ruhe rein zu bringen. Sie empfindet ihr gitter auch nicht als schlimm, denn sie kann sich wieder runterbringen, manchmal will sie es selber zu haben, wenn es streit zwischen den mädels gibt! ;) Od abends wenn sie schlafen geht, für sie ist es eine art sicherheitstor!

Nur nochmal kurz damit kein falscher eindruck entsteht ich würde hier meine kinder einsperren
lg anja
Wir haben unsere Wunder!!!!!  Wir lieben euch abgöttisch kleine Mäuse!!!!! Ohne euch wäre unser Leben unvollständig!!

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dane_80

@anja
bei uns geht sowas eben total nach hinten los.
Schicke ich ihn weg geht er nicht, wenn ich ihn ins Zimmer stelle tritt er gegen die Tür und schreit und wirft da drin Sachen rum. Also gehe ich.

Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Meli83

Das mit dem "Wegsperren" , klingt jetzt krass, aber das ist das Einzige was ich in so einer Situation tun kann. Auch um die anderen zu schützen. In seiner Wut hat er auch mal ein anderes Kind obwohl das nichts getan hat. Ausser dass es ihn gerade in seiner Wut beobachten. Das ist ein kurzes Time Out. Das Mit dem Gitter ist eine tolle Idee.

Coney



@Bettina: Ging mir auch lange so. Aber jetzt haben wir eine tolle KiÄ, die uns unterstützt. Sie hat uns auch auf den REHA-Sport gebracht, den Kontakt zur Kursleiterin hergestellt und es bei der Krankenkasse durchgeboxt, die erst nicht zahlen wollte. Bin ich echt froh drum.

Aber ehrlich gesagt, dachte ich anfangs, "ist ja ganz nett, aber..." - dass es so viel bringen würde, das hätte ich nie im Leben erwartet.

@Meli: Verstehe ich und kenne ich.

Cloedje

Huhu Mädels,
erstmal, ich denke, hier muss sich keiner für seine Methoden rechtfertigen (ganz lieb zu Anja schielend), jeder hat eben seine und das ist auch gut so. Ist mir auch schon passiert, dass ich meinen Grossen ins Zimmer gesteckt hab. Meist schick ich ihn erstmal in einen anderen Raum, weg von mir und dem Krisenherd, damit sich alle beruhigen. Und ganz ehrlich, ich bin eben keine Übermutter und fass ihn auch schon mal grober am Arm an, um ihn in den anderen Raum zu bringen. Da begreift er dann auch ganz schnell, dass da irgendwas ganz schief gelaufen ist, da sowas bei uns sonst überhaupt nicht an der Tagesordnung ist.

Die Idee mit dem Sport hört sich toll an. Da kann er seinen Dampf ablassen. Aber er sollte definitiv verstehen, dass hauen, beschimpfen und Sachen kaputt machen grosse Konsequenzen haben. Und zwar welche, die auch dauern, damit er sich das nächste Mal das vorher überlegt und sich auch daran erinnert, wie das letzte mal gelaufen ist.

Bei uns ist das auch so, wir sind die Dampfablassstation von den ganzen Eindrücken , dir er tagsüber so sammelt. Aber er muss auch begreifen, dass alles eine Grenze hat. Ich erziehe meine Kinder mit Liebe und Respekt und genau das Gleiche erwarte ich auch von ihnen, Liebe und Respekt. Man kann sich viele Sachen erlauben, auch mal übers Ziel hinausschiessen, aber du hast geschrieben, dass er schon richtig böse wird und dich so beschimpft. ich hab irgendwie das Gefühl, dass deine Methode nur so halb funktionniert.

Schreib doch mal wie es so geht im Moment.
Viel Kraft und Mut.

zuz

Huhu,
also was ich mir beim Lesen gedacht hab: Dein kleiner Mann sucht die Konfrontation - und Du steigst gleich mit in den Ring. Ich würde versuchen, nicht mit einzusteigen.
Bsp. Käse: Ich würde ihm erstmal sagen, was ER will: Ui, Du hast es jetzt wohl ganz eilig, Dein Käsebrot zu bekommen, was? - Wenn Du Glück hast, sagt er "ja", das wäre schon mal ein guter Einstieg, denn dann hast Du ihn wieder bei Dir und er hört Dir zu. Auf jeden Fall fühlt er sich verstanden.
Dann würde ich von MIR reden: Ich kann das verstehen. Aber weißt Du, ich mag es lieber, wenn man mir das freundlich sagt. Dann bin ich nämlich auch schneller.
Kinder merken nämlich oft gar nicht, dass sie sich im Ton vergreifen. Und sie denken auch nicht an die anderen Kinder, wenn sie hauen. Sie denken erstmal nur an sich. Die Sicht der anderen muss man ihnen so nach und nach antragen.
Und dann würde ich ihm das Angebot machen: Schaffst Du es, noch mal freundlich zu fragen?
Wenn ja: loben. Und klarmachen, dass er damit schneller ans Ziel kommt.
Klappt das nicht, würde ich nur kurz kommentieren: Ich glaub, das schaffst Du grad nicht. Dann beim nächsten Mal. Damit hat er den Ausblick, dass er es schaffen KANN.
Und fertig. Ich glaube mit dem "Nicht in diesem Ton!" stachelst Du ihn erst recht an.

Für solche Spielchen braucht man natürlich gute Nerven, nach einem stressigen Tag mit schon 15 solcher Vorfälle klappt das nicht mehr ;). Aber man kann es ja mal versuchen und damit vielleicht ein Schema durchbrechen.

Lalelu

#14
*

Helena

Hallo!

Ich glaube wenn unsere Kinder den Sport nicht hätten, würden sie auch völlig abdrehen irgendwann.
Frederik und Josefina haben heute noch Momente wo sie extrem werden. Da ist bei mir auch sense. Ich schicke sie in den Garten (eingezäunt) um sich auszutoben.

Treppnschutzgitter: haben wir sowieso oben und unten an der Treppe ins 1. Obergeschoss und oben und uten an der Treppe in den Keller. Wir hatten es aber auch Jahrelang in der Türöffnung von dem Zimmer der Mädchen und von Frederiks Zimmer.
Für den Fall das sie auf ihre Zimmer mussten und nicht dableiben wollten. Wir haben es dann einfach zugemacht und die Zimmertür offen gelassen. So konnten sie sich mitteilen aber konnten das Zimmer nicht verlassen. Sie hatten genug um im Zimmer zu spielen. Wir haben sie nicht eingesperrt, aber wir mussten Ihnen die grenzen aufzeigen.

Helena
Benjamin *17.10.2000 , 22. SSW
Josefina, *08.04.2003
Frederik, *02.01.2005
Mathilda, *11.03.2007
Paul-Elia, *28.03.2012
Victoria, *28.03.2012