Unangenehmes Kreischen, fast Befehlston beim Essen

Begonnen von Elefantendame, 04. Dezember 2011, 08:24:50

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Elefantendame

Seit etwa 3 Tagen kreischt unser Sohn Eric (11 Monate) ganz unangenehm schrill und zwar fast in allen Lebenslagen. Wenn er sich freut, wenn er aufgeregt ist oder wenn etwas haben will.

Erstmal würde ich denken, es ist eine Phase und er erprobt gerade seine Stimme.
Gestern Abend beim Essen hat er dieses Schreien aber fast befehlstonmäßig eingesetzt, wenn der Löffel nicht schnell genug kam. Das kenne ich in der Weise von ihm nicht. Zudem hat er immer gegrinst, wenn er durch das Schreien den Löffel dann bekommen hat. Jetzt bin ich etwas unsicher geworden, muss ich irgendwie erzieherisch intervenieren? Aber ich kann ihm ja nicht erklären, dass mich das Schreien stört und dass Löffeln eben etwas Zeit braucht....

Kennt ihr das und wie lange hat es bei euch gedauert? Ich merke nämlich, dass mich diese Schreierei ganz schön nervt.

♥LillysMami♥

#1
Huhu,

ich kenne das. Nur bei Lilly merke ich direkt den Unterschied. Es gibt einmal wirklich ein freuen und dann ein "befehl" oder sie ist zornig (auf jedenfall nichts positives!!!)
Wenn sie sich freut, bekommt sie von mir automatisch Aufmerksamkeit.
Wenn sie zornig wird (wie gestern beim einkaufen, weil ihr ihr das eingekaufte nicht in die hand gegeben habe), dann beachte ich es gar nicht. Sie hört von alleine auf. Sie hat es vor ein paar Wochen ganz oft gemacht, jetzt probiert sie nur.
Zu deinem Fall, nur weil er schneller den löffel bzw. das essen will, würde ich keine Hektik schieben.... "Du gibst den Ton bzw. das Tempo an", nicht der kleine  ;)

VG

Hubs

Befehlstonlagen wirst Du in den nächsten 14 Jahren sicherlich noch öfter erleben  S:D

Wenn der Moritz sich auf eine Art ausdrückt, die ich unangebracht empfinde (sei's nun im Umgang mit anderen, dass er mich anschreit, wenn's nicht schnell genug geht, o.ä.), dann sage ich ihm das. Ganz normal und freundlich. Bsp.: "DIE WURST. JETZT!!!" Dann gebe ich ihm die Wurst und sage: Anstatt so zu schreien, kannst Du das nächste Mal einfach sagen" Mama, gib mir bitte die Wurst".

Das kann Deiner vermutlich noch nicht so ausdrücken, aber Du kannst ihm eben je nach Entwicklungsstand erklären, wie er sich freundlicher ausdrücken könnte.

Aber für mich ist es auch okay, wenn Kleinkinder ungehalten werden und sich eben nicht so benehmen, wie wir es von einem Erwachsenen erwarten würden. Deshalb möchte ich dem Moritz auch nicht vorschreiben, wie er sich auszudrücken hat (das soll er ja für sich selbst rausfinden), ich möchte ihm nur Wege zeigen, wie man sich ruhig und gelassen artikulieren kann ;)

Ansonsten ist es ganz normal, dass Kinder schreien / kreischen etc. So kapiert's die Mama nämlich doch meistens schneller :)
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Bomelo

Zitat von: Hubs am 04. Dezember 2011, 14:20:38
Befehlstonlagen wirst Du in den nächsten 14 Jahren sicherlich noch öfter erleben  S:D

;D Ja, das denke ich auch.

Also mein Sohn macht das seit inzwischen 1,5 Jahre. Und ja, ich habe dagegen eingewirkt, denn ich schreie ihn nicht an, also will ich auch nicht angeschrieen werden. Es wird besser, aber wenn ihm was nicht passt, kann er immer so schön schrill schreien. Ein Wunder, das ich noch keinen Tinitus habe.
der beste große Bruder der Welt :-*
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2620 Gramm, 47 cm, 100% Wunder :-*
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zuz

Wie Du schon sagst, er ist 11 Monate und kann noch nicht sagen: Mama, gib mir mal bitte den Löffel. Was soll er also tun außer schreien/kreischen? Ich finde es erstmal ganz wichtig, das so zu verstehen: seine (neue) Möglichkeit, sich auszudrücken. Er kann jetzt unterscheiden, ob er wütend oder fröhlich ist, das ging vorher noch nicht. Ist also etwas tolles Neues, was er gelernt hat, es ist NICHT so, dass er jetzt Mama endlos ausnutzen will. Von daher finde ich einfach ignorieren nicht so optimal.
Dennoch braucht er natürlich eine Art Führerschein - schließlich freuen wir uns auch nicht einfach, wenn die Kinder Rad fahren lernen, sondern zeigen ihnen, wie sie das sinnvoll tun können ohne sich und andere zu verletzen. Ich sage in solchen Momenten einfach das, was er selbst noch nicht kann: Du willst jetzt sofort den Löffel haben, ne? Und dann sag ich ihm, was er tun soll: Leiser schreien! Es hilft nicht immer, aber ich habe schon den Eindruck, dass er merkt, ich verstehe ihn und sich dadurch etwas beruhigt. Denn seine Botschaft ist ja dann angekommen.

Melanie

 ;D

Meiner macht das auch. Ich reagiere so wie Hubs. Und inzwischen schreit er im selben Ton, in dem er vorher gekreischt hat:

" Mamaaaa, hilf biiiittttteeeee"

;D