2 Monate und im eigenen Schlafzimmer ?!

Begonnen von Stoppersocke, 13. August 2014, 21:00:32

« vorheriges - nächstes »

Stoppersocke

Hallo!

Kann mir bitte einer die Angst nehmen?
Meine Kleine wollte nicht schlafen. Nun hab ich es mal in ihrem eigenen Zimmer, im eigenen Bett ausprobiert. Und Zack: Sie pennt...und wie....ich brauche sie nur hineinlegen, pucken und den Schnuller reinstecken...
Jetzt habe ich aber Angst vor SIDS.
Gibt es hier noch andere Mütter deren Winzlinge im eigenen Zimmer schlafen?

LG Stoppersocke :-\

Pela

Meine 2. hat ab der 3. Nacht zu Hause im eigenen Zimmer geschlafen, weil uns das geknurre genervt hat! ;)

Solar. E

Ich hab die Kinder von Anfang an ins eigene Bett gelegt im eigenen Zimmer. Aber ich hatte dort auch immer zeitgleich schon das große Bett stehen und bin dann abends/nachts dorthin umgezogen, wenn das Kind sich zum ersten Mal meldete und hab es zu mir genommen. Das ging dann, bis sie durchschliefen. Der Übergang zum komplett alleine schlafen nachts war somit fließend (und ich leicht panisch, als ich zum ersten Mal morgens im eigenen Bett aufgewacht bin  ;D).
Tagsüber hab ich sie wenn sie schliefen ja auch ins Bett gelegt, wenn sie es mitgemacht haben, also konnten sie auch die erste "Nachtetappe" im eigenen Zimmer verbringen.  :)

Stoppersocke

Danke für Eure Antworten.
Was schon mal klar ist: Sie schläft dort scheinbar besser. Zumindest was das Einschlafen betrifft. Nachts wird sie ohnehin immer von Blähungen wach. Konnte sie bis in mein Zimmer drücken und pupsen hören  ;D. Und Stillen musste ich auch schon immer mind. alle 2-3 Stunden. (Heute Nacht exakte 3 Stunden Abstände)....
Die Mama dagegen hat etwas unruhig geschlafen. Die Idee mit dem Bett im Kinderzimmer für mich gefällt mir. Würde wohl auch meinem Mann entgegen kommen, der im Schichtdienst arbeitet. Der bekommt ja auch dieses ständige Aufstehen und Hinlegen zum Stillen mit.
Tagsüber schläft sie auch nur in ihrem Zimmer. Scheinbar braucht sie dir Ruhe. Und ich brauche plötzlich nur noch pucken, den Schnuller reinstecken, eine Mullwindel zum Kuscheln dazulegen und kann einfach so raus. Vorher hat sie sich 3 Stunden in den Schlaf geschrien.
....hoffentlich passiert nix....aber anders geht es scheinbar nicht  :(


Schafi2013

Hallo Stoppersocke,

also unser Kleiner schläft auch von Anfang an im eigenen Bett. Wir haben ein zu kleines Schlafzimmer, es würde kein Babybett reinpassen. Ausserdem braucht er schon immer ne zeitlang bis er wieder einschläft und knurrt und quietscht vor sich hin, da ist es für uns als Eltern auch schwer einzuschlafen.


Mondlaus

MAchen wir auch, mittlerweile wird der Stubenwagen auch in ein anderes Zimmer geschoben, denn ich schlafe bei dem zwar süßen, aber lauten Gegrunze auch schlecht. Bei mir ist es auch so, dass sie wohl die Ruhe braucht. Wenn ich sie immer bei jedem Schrei sofort hochnehme oder stille, dann findet sie nicht in den Schlaf. Nur eine Minute alleine in einem Zimmer und sie schlummert friedlich.

WEgen SIDS, das kann auch leider passieren, wenn sie im Zimmer ist, und du würdest es nicht merken  :( Es sei denn sie hätte tatsächlich einen "Kampf" mit z.B. der Bettdecke, aber dem kann man mit Schlafsack vorbeugen, und auch kein Nestchen etc.

Familienbett generell mag ich auch nicht, ich hab auch nicht gerne das große Kind bei mir im Bett.
Kind 2011
Kind 2014
...

Bambam72

Ich mag Familienbett auch nicht, der Schlaf ist uns allen heilig und von daher passt's  :D

Noel hatte damals sehr mühe mit Einschlafen und Wiedereinschlafen bei uns im Zimmer, da mein Mann schnarcht wie sonst was.... Noel wurde ständig wach und ich natürlich auch... also haben wir beschlossen, ihn mit knapp 3 Monaten ins eigene Zimmer umzusiedeln und siehe da, von der ersten Nacht an war er nicht ein einziges Mal mehr wach, hat durchgeschlafen wie ein Murmeltier  :o ;D ;D Und ich bin am ersten Morgen fast gestorben vor Schreck als es beim Aufwachen schon hell war draussen, huh, hatte ich Angst in Noel's Zimmer zu gehen, dachte es wäre was passiert etc.  ;D ;D ;D Aber er hat gepfust wie ein Stein  :D :D

Ich hatte auch immer Angst wegen SIDS, aber mehr als ein paar Regeln befolgen können wir ja auch nicht machen, leider... Noel hat von Anfang an bei offenem Fenster geschlafen, auch im Winter. Und nie auf dem Bauch.


vivi123

Wenn SIDS auftreten würde, würdest du das doch wahrscheinlich auch nicht merken, wenn sie im selben Zimmer schlafen würde
Ich wäre sehr froh, wenn man Kind so schnell und einfach einschlafen würde  s-:)

Blubber-Maus

Ich bin auch der Meinung, dass es absolut ok ist, das Baby in seinem eigenen Zimmer schlafen zu lassen.
Es ist wohl alles eine Frage der Intuition.
Mein Gefühl hat meine Kleine die ersten 14 Tage im Elternbett schlafen lassen, von der 3. Woche an neben mir in ihrem eigenen Bett und das klappt auch super. Am Anfang Hädchen halten und Mama sehen und alles war ok.
Nun ist sie 6 Monate alt, schläft seit fast 2 Monaten alleine ein und fast jede Nacht durch (seit der 9. Woche...)

Ich habe mir auch immer Sorgen wegen des plötzlichen Kindstod gemacht, aber es nie in Erwägung gezogen so ein Angelcare Dingen o.Ä. zu kaufen.
Ich denke auch wie die anderen, mehr als sich an ein paar Regeln zu halten kann man nicht machen, wenn es passieren soll, passiert es sowieso, da kann man nichts machen oder groß verhindern...  :(
Die größte Offenbarung ist die Stille.
__________________________________



Cosima

Hallo,

hier auch: beide Kinder ab der ersten Nacht im eigenen Zimmer. Die ersten 2-3 Wochen hatte ich meine Matratze mit reingelegt, dann bin ich wieder ins Schlafzimmer umgezogen. (Unser Schlafzimmer ist einfach zu klein für ein weiteres Bettchen, auch wenn es klein ist.)

LG

Fussel13

#10
Finde es auch absolut in ordnung wenn die kids schon früh ins eigene zimmer ziehen.warum nicht.
muss im Prinzip natürlich jeder für sich entscheiden.
hab bspw viele freunde deren kids laaaaange bei mama u papa im bett schlafen oder neben dran im bett. Wenns für sie okay ist, prima.
nur für uns wäre das nichts.
hier wars so :

Nele im eigenen zimmer mkt drei monaten

Lennox mit einem jahr, bedingt durch hausbau u vorher kein eigenes zimmer gehabt

Mila mit 6 monaten

und Leni's Umzug steht kurz bevor, richten gerade ihr zimmer ein und dann versuchen wir das mal. Sie wird bald 4 monate.

wir persönlich freuen uns einfach drauf unser schlafzimmer für uns zu haben und somit wenigstens einen raum zu haben der nur uns gehört. Mag für manche vielleicht nicht das wahre sein aber das muss es ja auch nicht  ;)

solange die kids zeigen dass sie keine probleme damit haben ist ja alles gut, und bei krankheit oder schlechten träumen schicken wir sie natürlich auch nicht weg  ;)

            
            ♥ N. 25.9.04 ♥ L. 25.12.11 ♥ M. 17.5.13 ♥ L. 2.9.14 ♥

Once

#11
Zitat von: Blubber-Maus am 19. Dezember 2014, 21:54:22
Ich bin auch der Meinung, dass es absolut ok ist, das Baby in seinem eigenen Zimmer schlafen zu lassen.
Es ist wohl alles eine Frage der Intuition.

Naja. Also ganz so mystisch würde ich das nicht behandeln und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Intuition da nicht doch vielleicht als mütterlicher Wunsch nach Autonomie verkannt wird (ein Wunsch jetzt erstmal nicht per se in Abrede gestellt werden soll - wer bin ich).

Dennoch: zunächst einmal kann man ja davon ausgehen, dass es evolutionsbedingt  nicht zwangsläufig normal für einen Säugling ist, auf sich selbst gestellt zu sein. Weder unter Tage noch des Nachts. In der Bindungstheorie geht man zudem davon aus, dass das Alleinlassen durchaus Effekt auf die Entwicklung des Kindes hat. Wenn auch nicht unmittelbar und für jedermann ersichtlich.

ZitatDie Bindung veranlasst das Kleinkind, im Falle objektiv vorhandener oder subjektiv erlebter Gefahr Schutz und Beruhigung bei seinen Bezugspersonen zu suchen und zu erhalten.
Das sicherheits- und schutzbietende Verhalten der Bezugsperson wird dadurch auf repräsentationaler Ebene zunehmend durch ein inneres verfügbares Sicherheitsgefühl ergänzt und später ersetzt (Bretherton, 1999; Bretherton & Munholland, 2008; Main, 1994).

Man muss daraus nun keinen Umkehrschluss formulieren, dennoch ist es für Bereiche wie
- Urvertrauen
- Cortisolspiegel & Stressresistenz
- Bildung der Objektpermanenz/Objektkonstanz
- Selbstwertbildung, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeitsgefühl
- Sozialkompetenz
- Kommunikationskompetenz
zuträglich, wenn das Kind insbesondere im ersten Lebensjahr, ganz besonders aber in den ersten Lebensmonaten eine enge Bindung erfährt. Und das impliziert meinem Verständnis nach auch ganz klar die Anwesenheit der Mutter in der Nacht.

ZitatInzwischen ist erwiesen, dass sich das Schlafverhalten von Kindern von dem der Erwachsenen unterscheidet. Babys und Kleinkinder haben einen sehr aktiven Schlaf sowie ein zerstückeltes Schlafmuster mit vielen Übergängen (Tarullo et al., 2011).
Natürlich sind diese vielen nächtlichen Unterbrechungen für die Eltern sehr anstrengend, aber das typische kindliche Schlafmuster hat einen Zweck.

EVOLUTIONSBIOLOGISCHE BEGRÜNDUNG: DAS KIND SUCHT SICHERHEIT

Zunächst einmal kann man das häufige Erwachen des Kindes evolutionsbiologisch begründen. Kinder erwachen, um zu prüfen, ob sie in Sicherheit sind und eine Bezugsperson in der Nähe ist. Wäre dies nicht der Fall, wären sie im ursprünglichen Sinne der Natur und ihren Gefahren hilflos ausgeliefert. Auch Erwachsene wachen des Nächtens auf, um die Umgebung zu prüfen, können sich daran aber meistens nicht mehr erinnern.

Und noch ein Auszug aus dem "Familienhandbuch", quasi als Fazit und Schlusssatz:

ZitatDer gemeinsame Schlaf als Hilfe zur Selbstregulation

So unterschiedlich die menschlichen Kulturen rund um den Globus sind, in einem sind sie sich einig: Kleine Kinder gehören nachts in die Nähe ihrer Eltern. Mit einer Ausnahme: der modernen westlichen Welt. Da nehmen die meisten Eltern an, kleine Kinder sollten schon deshalb im eigenen Bettchen schlafen, weil sie sonst nicht selbstständig würden. (...)

Auch wenn es im Zeitalter sicherer und warmer Häuser keinen objektiven Grund mehr gibt, warum Mutter und Kind nachts zusammen schlafen sollten, so setzt dies die subjektiven Erwartungen der Kinder nicht unbedingt außer Kraft – sie leben ja mit ihren Emotionen gewissermaßen noch in der Steinzeit. Für sie ist das Schlafen bei den Eltern der »Normalzustand«.

Auf welche Seite schlägt sich das evolutionäre Denken? Ist das gemeinsame Schlafen von Mutter und Säugling immer das Beste, weil das Kind dies »erwartet«? Auch hier läuft es auf das bereits Angesprochene hinaus: Eltern haben ihre eigenen Interessen, und deren Berücksichtigung ist nicht von vornherein schlecht, vielmehr ist auch dies Teil der evolutionären Tagesordnung. Eltern sollten also die zu erwartenden Belastungen und Belohnungen kennen und dann nach denjenigen Kompromissen suchen, die am besten zu ihrem Lebensumfeld, ihren Kräften und Lebensentwürfen passen.
Autor: Dr. med. Herbert Renz-Polster, geb. 1960, ist Kinderarzt und Wissenschaftler am Mannheimer Institut für Public Health der Universität Heidelberg.

Sweety

Zitat von: Blubber-Maus am 19. Dezember 2014, 21:54:22


Ich denke auch wie die anderen, mehr als sich an ein paar Regeln zu halten kann man nicht machen, wenn es passieren soll, passiert es sowieso, da kann man nichts machen oder groß verhindern...  :(

Es geht beim Cosleeping jetzt nicht darum, dass man, wenn der Ernstfall eintritt, groß aktiv handeln kann, sondern um die Tatsache, dass allein das physische Beieinandersein das Eintreten des Ernstfalles verhindern kann (Stichwort Atmung).

Auch sonst finde ich mich eher bei Once. Interessant, wie oftmals erwachsene Frauen, die bekunden, schlecht schlafen zu können, wenn der Partner auf Dienstreise ist und sie mithin allein schlafen müssen, ihren Kindern genau das absprechen ;)

Andererseits kann das auch ganz schön nervig sein, wenn man alleine schlafen will und nicht gelassen wird. Mein Mann zum Beispiel wird 43 und will immer noch mit zu mir ins Bett. Jegliche zarte Hinweise, dass er doch nun alt genug ist, allein zu schlafen, ignoriert er standhaft. Er will einfach nicht. Hmpf ;D ;D ;D

Conni Faire

@ sweety - Allerdings greift im Beispiel Deines Mannes Onces Begründung:

EVOLUTIONSBIOLOGISCHE BEGRÜNDUNG: DAS KIND SUCHT SICHERHEIT

wahrscheinlich nicht. Sicherheit wird nicht seine Triebfeder sein.  ;D ;D ;D ;D ;D

Sweety

Vielleicht doch. Das große starke Weib muss ihn beschützen vor den Katern ;D ;D ;D

Blubber-Maus

Ich habe nur von mir geredet und ich glaube nicht, dass ich meine Intuition als Wunsch nach Autonomie verkenne.

Ich finde nur man braucht für diese Entscheidung keine 100 Bücher lesen, sich irgendwelche Evolutionstheorien o.Ä. anzugucken, um dann entscheiden zu können ob man sein Baby nun im eigenen Zimmer schlafen lässt oder nicht.

Auch fasse ich die Kindererziehung darunter.
Für MICH sind das Dinge, wo ich nach Gefühl und Intuition handel.

____________________________________

"Es geht beim Cosleeping jetzt nicht darum, dass man, wenn der Ernstfall eintritt, groß aktiv handeln kann, sondern um die Tatsache, dass allein das physische Beieinandersein das Eintreten des Ernstfalles verhindern kann (Stichwort Atmung)."

Auch das kann man sehen wie man will.
Ich bin eben der Meinung, dass so eine Sache wie plötzlicher Kindstod Schicksal ist, sofern man bestimmte Dinge beachtet (d.h. jetzt nicht dass das Baby überhitzt unter einer Decke verstirbt). Eher Dinge, wo man eben einfach nichts hätte tun können.

Meine Kleine schläft neben mir, in ihrem eigenen Bett und das ist für mich und mein Gefühl die beste Lösung.
Die größte Offenbarung ist die Stille.
__________________________________



Once

Naja, aber es ist sicher nicht das non-verbal kommunizierte Interesse des Säuglings alleine in seinem Zimmer zu schlafen...oder? Da muss man sich ja nix vormachen.

Ich will da ja gar keinem großartig reinreden. Ich halte es nur für müßig wissenschaftliche Standpunkte zu entkräften, weil das Bauchgefühl etwas anderes sagt. Und ich schätze gar, dass die Sterblichkeitsrate von Säuglingen heutzutage eine andere wäre, wenn jede Mutter einzig danach handeln würde.

Also Intuition sollte grundsätzlich primär maßgebend für die eigenen Entscheidungen sein. Denn das Wohlbefinden der Mutter ist natürlich auch essentiell für das Wohlergehen des Kindes. Dabei sollte man aber die allgemeinen Empfehlungen nicht außer acht lassen.

Und ganz ehrlich, wenn es grundsätzlich richtig wäre wenn Müttern ausschließlich ihren Bedürfnissen folgten, dann gäbe es ja theoretisch keine unglücklichen Kinder (ich muss da spontan an eine Hochschwanger denken die ich vorgestern rauchenderweise durch die Stadt spazieren sah - ihrer Meinung nach war das sich total in Ordnung).

Mondlaus

Was die wissenschaftliche Seite angeht: Es gab ein paar wenige Studien, die darauf schliessen lassen, dass Co-Sleeping (im selben Bett) ein Risikofaktor fuer den Kindstod ist. Allerdings mit der Annahme, dass das nur gilt, wenn Eltern unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Sonst ist der Konsens der Wissenschaft, das es in Sachen Kindstod voellig irrelevant ist, ob im selben Bett, im selben Zimmer oder im eigenen Zimmer. Man kann also die Entscheidung von anderen Faktoren abhaengig machen und braucht sich um den Kindstod keine Gedanken zu machen (die Hauptrisikofaktoren hierbei bleiben Bauchschlafen, Ueberhitzung und Rauchen der Eltern, alles Dinge, die man einfach vermeiden kann).

Was Intuition angeht, da gebe ich Once recht.
Intuition und Bauchgefuehl ist Neuropsychologisch erforscht und hat absolut nichts uebernatuerliches. Da gibt es echt gute Literature dazu (auch fuer Laien interessant). Und Intuition ist weit davon entfernt, immer richtig zu sein. In manchen Situationen ist sie hilfreich und richtig, in anderen eher kontraproduktiv und gefaehrlich.
Kind 2011
Kind 2014
...

Once

#18
Auszug aus dem Artikel: Der plötzliche Säuglingstod: Epidemiologie, Ätiologie, Pathophysiologie und Differenzialdiagnostik
Dtsch Arztebl 2004; 101(47)

ZitatDas Schlafen im Bett der Eltern ist vor allem dann mit einem erhöhten SIDS-Risiko verbunden, wenn die Eltern Raucher sind (14, 40). Das Schlafen der Kinder im eigenen Bett, aber im Zimmer der Eltern wirkt sich dagegen risikomindernd aus (4).

(4) Blair PS, Fleming PJ, Smith IJ et al.: Babies sleeping with parents: case-control study of factors influencing the risk of sudden infant death syndrome. BMJ 1999; 319: 1457–1462. MEDLINE

Originalauszug aus der oben erwähnten Studie:
ZitatBabies sleeping with parents: case-control study of factors influencing the risk of the sudden infant death syndrome. CESDI SUDI research group.

RESULTS:
In the multivariate analysis infants who shared their parents' bed and were then put back in their own cot had no increased risk (odds ratio 0.67; 95% confidence interval 0.22 to 2.00). There was an increased risk for infants who shared the bed for the whole sleep or were taken to and found in the parental bed (9.78; 4.02 to 23.83), infants who slept in a separate room from their parents (10.49; 4.26 to 25.81), and infants who shared a sofa (48.99; 5.04 to 475.60).


Mondlaus

Bezüglich Co-Sleeping, das Abstract des Fachartikels gibt ja noch einiges mehr her, und das wurde in vielen Studien auch spaeter bestaetigt::
ZitatThe risk associated with being found in the parental bed was not significant for older infants (>14 weeks) or for infants of parents who did not smoke and became non-significant after adjustment for recent maternal alcohol consumption (>2 units), use of duvets (>4 togs), parental tiredness (infant slept [less-than-or-eq, slant]4 hours for longest sleep in previous 24 hours), and overcrowded housing conditions (>2 people per room of the house

Es gibt sogar ein paar Studien, die besagen, dass unter gewissen Umstaenden das Co-Sleeping das Risiko runtersetzen kann.
bezeuglich im selben Raum schlafen:

ZitatCosleeping in terms of room sharing increases the sensory exchanges possible between parent and infants,22 but further research is required to investigate whether room sharing is protective in itself or merely a marker for hidden confounders not measured in this study.
Eine spätere Studie (die zitierte ist urpsruenglich von 99) hat genau diese hidden confounders bestätigt, allerdings habe ich diese nicht zur Hand, bzw ich weiss den Titel nicht mehr. Das mit im selben Raum schlafen hat man wesentlich weniger erforscht als Co-Sleeping.

Kurioserweise (das sieht man auch an den Zahlen) ist einer der hoechsten Risikofaktoren, mit dem Kind zusammen auf dem Sofa einzuschlafen, obwohl daran kaum einer denkt.
Kind 2011
Kind 2014
...

Mondlaus

Wer noch aktuellere mag:

Rechtman, Lauren R., et al. "Sofas and infant mortality." Pediatrics 134.5 (2014): e1293-e1300

Die Aussage hier ist klar: Sofaschlafen ist böse...

oder, uebrings vom selben Autor

Blair, Peter S., et al. "Bed-Sharing in the Absence of Hazardous Circumstances: Is There a Risk of Sudden Infant Death Syndrome? An Analysis from Two Case-Control Studies Conducted in the UK." PloS one 9.9 (2014): e10779

Also Co-Sleeping Eltern brauchen sich keine Sorgen zu machen. Bei mir gibt es trotzdem kein Kind im Bett (oder Raum).

Also
Kind 2011
Kind 2014
...

kostrella

Hallöchen ihr Lieben,

ich hab hier die Diskussion schon gespannt mitverfolgt und
muss jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.

Alsooo meine Tochter (jetzt 7 Monate) schläft bei uns im Zimmer in ihrem eigenen Bett. Wir sind beide keine Raucher.
Ich wollte von Anfang an, dass sie bei uns schläft, einfach, weil ich sie in meiner Nähe will und auch schnell da sein will, falls Nachts irgendetwas sein sollte.

Ich kann aber denen nur zustimmen, die sagen, dass es auch was mit Intuition und dem Wohlbefinden der Eltern/Mutter zu tun hat. Ich fühle mich so einfach besser. Hab natürlich vor der Geburt auch son paar Studien gelesen.. Und ich bin ja echt ein Schisser, da Bekannte von mir tatsächlich ihr Kind durch einen plötzlichen Kindstod verloren hab und ich weiß, wie unglaublich schlimm das war. Da will ich wirklich alles tun, um das zu verhindern (soweit natürlich möglich).

MaViMa

Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen.

Ich zwei Kinder und hatte beides Kind gross war von Anfang an ein im eigenen Bett geschlafen, bei uns im Zimmer war sie immer unruhig.
Kind klein (gut so klein auch nimmer :P ) hat bei mir im Bett geschlafen von Anfang an und das nachts 12 Std. Am Stück durch ;D . Er ist allerdings bis 4 immer nachts in mein Bett geschlichen. Was wir jetzt nicht schlimm fanden.

Ich würde es also Kind abhängig machen so wie das Kind am besten schläft.
Zuckerpüppchen 2007
Knutschibär 2009

[Login or Register]

Fussel13

Wir haben unser Minimoppelchen nun seit bisschen über einer woche im eigenen zimmer und sie schläft besser wie eh und je. Unsere kids waren zwar immer schon super Schläfer aber die Kleine toppt alle. Sind also alle nun sehr zufrieden wies ist.  :)

            
            ♥ N. 25.9.04 ♥ L. 25.12.11 ♥ M. 17.5.13 ♥ L. 2.9.14 ♥

kostrella

@Fussel: Na wenn alle zufriedn sind - besser gehts ja nicht  :) ;)