Wieviel Konkurrenz und Leistungsdruck in der Grundschule?

Begonnen von babbele, 13. März 2015, 10:03:55

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babbele

Hallo liebe Schulkind-Eltern,
wie groß ist bei euch das Konkurrenzdenken unter den Kindern in der Grundschule, gerade in den ersten Klassen? Wie hoch der Leistungsdruck? Ist das unter den Kindern selbst ein Thema, wie gehen die Kinder damit um? Vergleichen sie sich stark, woran machen sie das fest?
Würde mich über eure Erfahrungen freuen :)
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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Meph

Ich hab aktuell 3 Klassen im direkten Blick- und ich muss sagen, es kommt sehr wohl auf die Elternschaft als auch auf die Lehrerin an!
In Freyas Klasse ist z.b. ein großes da- es gibt 1-3 Eltern, die sehr erpicht sind, dass IHR Kind aber bitte... Die Lehrerin ist aber ein Ass darin, die Kinder ganz individuell zu fordern und die Stärken der Kinder herauszustellen. Ausserdem schafft sie eine sehr schöne und wertarme Arbeitsumgebung. Die Kinder interessiert schlichtweg nicht, wie die anderen Kinder stehen- sie geben einfach ihr Bestes!

In den anderen Klassen sieht es da schon anders aus, da wird wesentlich extremer verglichen, Förderunterricht als Strafe angesehen, Kinder, die länger brauchen werden als dumm beschimpft :/
Unschön!
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Solar. E

Ich habe jetzt das dritte Kind in der Grundschule und meinen Kindern war/ist es schlichtweg egal was die anderen leistungsmäßig machen. Und ich bin da sehr froh drum. OK, das kann aber immer durchaus sein, dass andere Kinder/Eltern der jeweiligen Klassen das anders sehen. Das sage ich deswegen, weil an Elternabenden manchmal Dinge zu Tage kommen, die mich Bauklötze staunen lassen  ;D (also quer durch alle Themen jetzt, wo ich mich dann immer frage, wieso es da jetzt ein  Problem gibt  :P).

Beispiel Antolin. Da wurde hier im Forum schon an mehreren Stellen geschrieben, dass da ein regelrechter Wettbewerb ausbricht, wer wieviele Punkte und überhaupt. Ist hier überhaupt nicht der Fall. Man liest Bücher, beantwortet die Fragen  auf Antolin wenn man Lust hat und das wars. Die Lehrerin schaut ab und zu mal drauf, wer was gelesen hat. Aber wir haben auch keine Urkunden dafür bekommen bisher ( was nicht an niedriger Punktzahl gelegen haben kann). Und die Kinder untereinander reden darüber gar nicht. Zumindest haben meine wenn wir das gemacht haben nie über die Punkte anderer gesprochen.

Traumtaenzerle

Die Lehrerin ist sehr darauf bedacht, dass die Kinder sich nur an sich selbst messen und ihren eigenen Fortschritt beurteilen, sich also nicht mit anderen vergleichen. Natürlich gelingt das nicht immer und die Kinder vergleichen ja auch selbst mal Punktzahlen untereinander. Druck von außen haben die Kinder definitiv nicht, jedenfalls nicht von Lehrerseite.

Meine Tochter allerdings vergleicht sich schon. Allerdings bisher immer im eher positiven Sinn. Sie findet ja, dass sie in Mathe schlecht ist. Wenn sie also einen Test zurück bekommt und sogar mehr Punkte als der eine Junge hat, der sonst immer der Beste ist, dann ist sie noch stolzer auf sich. Und darf das dann auch sein.

Die Lehrerin in der alten Schule war da ganz anders und ich bin wirklich froh, dass sie da raus ist. Ich bekomme am Rande mit, was im Moment in der alten Klasse passiert und will es eigentlich auch gar nicht genauer wissen. Furchtbar.
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Kinder sind nicht nur freundliche Lichtstrahlen des Himmels,
sondern auch ernste Fragen aus der Ewigkeit.
(Friedrich Schleiermacher)

Honigbluete

Offen wird da nicht verglichen, es ist ja alles recht individuell. Es sind Kinder aus 4 Klassenstufen und über alle Leistungsbereiche hinweg dabei, da kann man kaum vergleichen. Aber den Kindern ist schon klar, wer wo gut ist und wer nicht. Das spielt aber eigentlich keine größere Rolle im Miteinander. Leistungsdruck bringen eher die Eltern rein, gerade im 4. Schuljahr wegen dem Wechsel zur weiterführenen Schule.

babbele

Das ist ja wohl doch recht unterschiedlich, ich danke euch schon mal für eure Antworten! Die Frage bei uns stellt sich halt (bzw. eine Erzieherin im Kiga stellt das in den Raum), ob Konkurrenzsituationen bzw. Leistungsdruck unser Kind so beschäftigen werden, dass sie blockiert oder verweigert. Da es das einzige Argument ist, das besagte Erzieherin gegen eine Einschulung konkret ausspricht, will ich einfach versuchen, noch ein bisschen mehr Klarheit für mich zu bekommen.
Ich frage mich, ob das Alter da tatsächlich so eine große Rolle spielt? Ich kann doch nicht wissen, welches Verhalten die 1. Klasse dieses Jahr  an den Tag legen wird und auch nicht, ob das gegebenenfalls im Jahr darauf besser oder gar schlechter sein wird. Auch, ob es bei meiner Tochter in einem Jahr anders wäre. Mir ist das alles zu hypothetisch irgendwie :-[
Seht ihr den Umgang der Kinder mit diesen Themen altersabhängig? Und was fällt noch unter diesen (für mich) furchtbar unkonkreten Bereich "emotionale und soziale Reife"?
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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Schnukki

@ Babbele: Deine Tochter würde mit knapp 6 Jahren eingeschult oder?
A. kam mit 6 Jahren und 2 Monaten in die Schule.

Zum Thema - ich denke auch, es kommt sehr auf die Eltern und eben auch auf den Lehrer/ das Umfeld drauf an.
In A.´s Klasse gibt es noch keine Noten und Tests in dem Sinne. Die Kinder arbeiten in sehr vielen unterschiedlichen Heften - zum Teil mit vielen Übungszetteln sehr individuell - so das sie sich nicht vergleichen können.
Förderunterricht gibt es für ALLE. A. hatte anfangs ein großes Defizit in Mathe - musste durch den Schulwechsel viel nachholen .. hatte also wirklich Förderunterricht. Jetzt ist sie so weit, dass sie den eigentlichen Schulstoff der bis zu den Ferien wäre schon durch hat und in der Fördergruppe knobeln ist - sie hat also genauso Förderung .. wenn auch in anderer Hinsicht und für die Kinder gibt es da somit auch keine Ausgrenzung.

Gerade in den ersten 2 Jahren holen Kinder unheimlich schnell auf ...manch einer braucht z.B. etwas länger um lesen zu lernen. Und ich denke auch, dass Kinder da von alleine merken, dass sie anders sind. Aber Konkurrenz und Druck kommt meist von außen.

@ Antolin: Ich habe dies bei uns in der Klasse jetzt angestoßen. Und kann persönlich nicht nachvollziehen, wie hier Konkurrenzdruck kommen kann ... aber für mich ist lesen auch das Schönste überhaupt und jedes gelesene Buch ein Gewinn ;)

Fliegenpilz

Unsere Tochter geht in die erste Klasse und von Beginn an werden Tests geschrieben, die auch bewertet und benotet werden. Ebenso bekamen sie auch schon zwei Zeugnisse, sie können sich also auf jeden Fall vergleichen und schauen welches Level sie haben.

Sie hat einen großen Anspruch an sich selbst, obwohl von unserer Seite wirklich gar kein Druck ausgeübt wird. Sie macht ihre Hausaufgaben und liest jeden Abend (freiwillig) in ihren Büchern (keine Schulbücher sondern selbst ausgesuchte Lesebücher wie z.B. Lauras Stern, Hexe Lilli, Pippi Langstrumpf, ...). Über die Hausaufgaben hinaus machen wir Zuhause keine Aufgaben. Übungshefte o.ä. kennt sie nur aus der Schule.

Aber sie kommt nach Hause und erzählt, dass der oder die schlechter liest als sie, einen Punkt mehr hat im Französischtest, auf der Smiley-Liste (ich kenne das System nicht, keine Ahnung) im Minusbereich ist und ihre Leiste voll ist ... etc!
Ich selbst vergleiche es dann nicht, sondern sage schon solche Dinge wie, dass man das Lesen halt immer wieder üben muss und auch derjenige sehr bald bestimmt genauso gut lesen kann wie sie.

In einem Mathetest hatte sie Verständnisschwierigkeiten. Es war alles richtig gerechnet, aber halt die falschen Komponenten ;) - Das hat sie sehr geärgert und sie stand vor mir und sagte "Ich bin jetzt richtig enttäuscht von mir!".

babbele

Schnukki, sie wird im August 6 und wird im September eingeschult, ist also ein ziemlich frühes Kannkind und in anderen Bundesländern wäre sie sogar ein Musskind  ;)
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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babbele

Christiane, hast du den Eindruck, dass sie das mit einem Jahr "mehr" emotionaler Reife anders angehen würde?
Solche Enttäuschungen oder auch mal Frust wird es sicher mal geben, ob nun über sich selbst oder im Vergleich zu anderen oder wegen eines dummen Spruches, aber das muss und kann ich doch zuhause auffangen oder nicht?
Zum Lernen muss ich sie übrigens nicht motivieren, sie ist neugierig und fast schnell auf. Aber die kognitive Ebene wird von besagter Erzieherin auch absolut nicht in Frage gestellt, im Gegenteil.
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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Fliegenpilz

Nein, den Eindruck habe ich nicht - und die Option hätten wir auch gar nicht gehabt ;)
(Sie wurde mit 5 Jahren, 9 Monaten und 11 Tagen eingeschult - als Muss-Kind!)

Und ich finde Ehrgeiz und Disziplin auch nicht verkehrt, es sollte nur kein Druck entstehen, egal von welcher Seite.
Sie darf sich gerne vergleichen und sie darf auch gerne von sich selbst enttäuscht sein, ebenso wie sie stolz auf sich und ihre Leistung sein darf und kann.

Ja, das ist alles Zuhause aufzufangen. Ich würde mir da keine Gedanken machen und schon ein Problem sehen wo gar keins vorhanden ist bis jetzt :)

deep_blue

#11
Babbele, ich sehe da aber überhaupt kein Problem selbstkritisch mit sich zu sein. Ganz im Gegenteil, das zeugt doch von einer sehr reifen Einstellung sofern diese Enttäuschung sich in der Form äussert wie Christiane sie von ihrer Tochter beschreibt. Sie hatte ein Verständnisproblem und ärgert sich darüber, denn wenn sie es nur richtig verstanden hätte, hätte sie sicher die Aufgaben richtig gelöst. Daher ärgert sie sich. :)

Ich denke, dies ist nicht unbedingt eine Frage des Alters, sondern vielmehr des Charakters des Kindes. Und dies wird sich nur unwesentlich im Laufe der Zeit ändern. :)

Schnukki

@ Auffangen: Aber hat man das im Kindergarten/Vorschule nicht auch?
Das eine Kind kann schon bis 5 zählen .. das andere nicht.
Das eine kann toll den Kreis malen und ausschneiden .. das andere nicht.


deep_blue

Zu uns...

Ein Kind auf der Weiterführenden (also Grundschule durchlaufen) und eines als Springerkind in der zweiten Klasse. Ja, es gibt sicher Eltern, die vergleichen, es gibt sie auch, die Kinder, die Kinder, die vergleichen. Meist sind das die gleichen Familien.

Tatsache ist, dieses "Vergleichen" kommt unweigerlich, denn irgendwie möchte ja doch jede/r wissen wo sie/er steht. Und ich stelle fest, es sind nicht immer nur die Mädchen, die vergleichen. Ich kann bei meinen Kindern tatsächlich sagen, dass "sie" sich nur an sich selbst misst... sehr hohe Latte. Er mssit sich auch an anderen, er ist unser Wettkämpfer, der braucht das einfach. ;)

Druck, Leistungszwang ist sicher für manche vorhanden. Für meine Kinder kann ich sagen, dass sie ziemlich relaxed durchs Schulleben gehen. Sicher liegt das auch daran, weil sie keine Probleme haben... aber es liegt natürlich auch daran wie wir als Eltern damit umgehen und wie in der Schule die Klasse geführt wird. Wir können Problematiken sehr gut auffangen zu Hause.

Fliegenpilz

Unsere Tochter hatte auf ihrem Zeugnis stehen, dass sie doch bitte nicht so viel schwätzen soll - sie hat sich Zuhause richtig geschämt als sie mir das gezeigt hat. Daraufhin habe ich mein erstes Zeugnis rausgesucht und ihr zum Lesen gegeben ... und ich sollte auch nicht so viel Schwätzen ;D sie hat sich sehr gut amüsiert darüber.

Als der Opa das Zeugnis dann zum Lesen bekam brachte er einen Kommentar bzgl. des Schwätzen und das kleine große Mädchen antwortete nur "Meine Mama hat auch immer geschwätzt und trotzdem die Grundschule geschafft!". Jawohl ;D

Sweetkofski

Zitat von: Christiane am 13. März 2015, 13:18:47
Unsere Tochter geht in die erste Klasse und von Beginn an werden Tests geschrieben, die auch bewertet und benotet werden. Ebenso bekamen sie auch schon zwei Zeugnisse, sie können sich also auf jeden Fall vergleichen und schauen welches Level sie haben.

Sie hat einen großen Anspruch an sich selbst, obwohl von unserer Seite wirklich gar kein Druck ausgeübt wird. Sie macht ihre Hausaufgaben und liest jeden Abend (freiwillig) in ihren Büchern (keine Schulbücher sondern selbst ausgesuchte Lesebücher wie z.B. Lauras Stern, Hexe Lilli, Pippi Langstrumpf, ...). Über die Hausaufgaben hinaus machen wir Zuhause keine Aufgaben. Übungshefte o.ä. kennt sie nur aus der Schule.

Aber sie kommt nach Hause und erzählt, dass der oder die schlechter liest als sie, einen Punkt mehr hat im Französischtest, auf der Smiley-Liste (ich kenne das System nicht, keine Ahnung) im Minusbereich ist und ihre Leiste voll ist ... etc!
Ich selbst vergleiche es dann nicht, sondern sage schon solche Dinge wie, dass man das Lesen halt immer wieder üben muss und auch derjenige sehr bald bestimmt genauso gut lesen kann wie sie.

In einem Mathetest hatte sie Verständnisschwierigkeiten. Es war alles richtig gerechnet, aber halt die falschen Komponenten ;) - Das hat sie sehr geärgert und sie stand vor mir und sagte "Ich bin jetzt richtig enttäuscht von mir!".

Hat sich die Schule denn mal dazu irgendwie geäußert?
Ich frage deshalb, weil meine Tochter einen ähnlichen Anspruch an sich selbst hat und dies ganz am Anfang im Schulspiel mal kritisch kommentiert wurde (die Lehrerin meiner Tochter findet sie zum Glück so richtig wie sie ist) - und da auch so nebenbei dieses soziale und emotionale Reife mitschwang.
Aber das mag bei euch ggf. auch anders sein, weil deine Tochter ja nicht als Kann-Kind eingeschult wurde? Sondern es war einfach an der Zeit. Ich habe den Eindruck, dass zumindest bei uns die Leute mit ihren Ansprüchen bezüglich emotionaler Reife am Rad drehen, nur weil das Kind eine Woche "zu jung" ist.


Ich bin da ja genau bei dem, was deep_blue sagte, ist es andererseits nicht auch eine Form der Reife, wenn es einem eben nicht völlig egal ist, was man da gemacht hat. Und ist das nicht eher der Charakter?

@ babbele:
Hat mich irgendwie total genervt - weil ich immer dachte, ok wie muss denn dann so ein Kann-Kind sein?
Kein Interesse an Schule darf es nicht haben, und es ist schlecht, wenn ihm alles egal ist. Aber alles richtig machen wollen ist dann auch nicht gewünscht.
Nur ein ganz schmaler Grad wird toleriert.


Mit der Lehrerin meiner Tochter ist jetzt schon für den nächsten Elternsprechtag ein Gespräch vorgesehen:
Sie hat nämlich festgestellt, dass meine Tochter immer alles richtig machen will. Und sie Fehler sehr stören.
Das Problem aber ist: sie ist es auch einfach gewöhnt alles richtig zu haben zur Zeit. Das wird aber ja nicht immer so bleiben. Und irgendwie ist es ja da auch unfair (so sieht die Lehrerin das zum Glück auch) , sie im kompletten ersten Schuljahr damit zu sozialisieren, dass sie halt alles kann in der Schule.
Wie soll sie denn dann später mit Frustrationserlebnissen umgehen, wenn sie es nie gelernt hat - weil ja immer alles richtig war?
Die Frage ist nur wie man das auflöst. Ein Klassensprung kommt nicht für uns als Eltern in Frage, aber ich bin sooooo froh, dass sie nicht erst nächstes Jahr in die Schule gegangen ist.

Das war bei uns auch ein wichtiger Punkt PRO vorzeitiger Einschulung. Ich habe immer gesagt, meine Tochter muss gar nicht immer alles richtig haben. Und soll auch über ihre Leistungen ordentlich stolz sein können als das Heft schnell wegzupacken, damit auch keiner sieht, dass sie schon wieder keine Fehler hat. Sie muss noch gar nicht perfekt sein in kognitiver, emotionaler und sozialer Reife, sondern soll an dieser ruhig noch arbeiten dürfen.
Soll sie lieber jetzt schon gehen ;D.

Na gut, hat nicht so ganz geklappt (siehe oben). Wäre aber gut gewesen.
Und natürlich ist man da als Mutter ja auch immer von den eigenen Erfahrungen geprägt.
(Ich kann mich noch erinnern, dass von mir als Kind ein riesiger Druck abgefallen ist, als ich endlich auf die weiterführende Schule kam --- weil ich mir quasi selbst erlaubt habe, da auch mal schlechte Noten zu schreiben. Etwas, was mich in der GS gestresst hat, weil ich es ja nie gewöhnt war, konnte ich damit nicht umgehen....
Somit: von Anfang an zu sehen, dass man etwas auch mal nicht kann und auch nicht können muss, kann ein Sehen sein).


also babble, das mal als Ansatz aus der anderen Richtung zum Thema Leistungsvergleiche und Einschulungszeitpunkt.

Fliegenpilz

@Sweetkofski
Ich habe bisher in keiner Unterhaltung mit den Lehrerinnen diesbezüglich etwas zu hören bekommen, sie finden unsere Tochter gut so wie ist und sind mit ihr sehr zufrieden :)

Sweetkofski

Zitat von: Christiane am 13. März 2015, 13:57:57
@Sweetkofski
Ich habe bisher in keiner Unterhaltung mit den Lehrerinnen diesbezüglich etwas zu hören bekommen, sie finden unsere Tochter gut so wie ist und sind mit ihr sehr zufrieden :)

Prima  s-klatschen s-klatschen
Ich habe mich mal letztens in einem privaten Gespräch mit einer Lehrerin, die wir persönlich kennen, unterhalten und da hat sie es mir gesagt, dass die Rektorin nach dem Schulspiel sowas sagte, dass meine Tochter ja einen (zu) hohen Anspruch an sich selber habe....
Ungefähr nachdem ich gesagt habe, dass ich SOOO froh bin, dass wir diesen Kann-Kinder-Anmeldekrams hinter uns haben und unsere Tochter die perfekte Lehrerin für sich hat.
Da hat die Lehrerin auf einer Party mal ein bißchen aus dem Nähkästchen geplaudert, dass es wirklich so sei, dass an die Kann-Kinder Messlatten gelegt werden, die ... unglaublich sind  s-:)

KoenigRaffzahn

#18
Zitat von: Meph am 13. März 2015, 10:56:40
Ich hab aktuell 3 Klassen im direkten Blick- und ich muss sagen, es kommt sehr wohl auf die Elternschaft als auch auf die Lehrerin an!
In Freyas Klasse ist z.b. ein großes da- es gibt 1-3 Eltern, die sehr erpicht sind, dass IHR Kind aber bitte... Die Lehrerin ist aber ein Ass darin, die Kinder ganz individuell zu fordern und die Stärken der Kinder herauszustellen. Ausserdem schafft sie eine sehr schöne und wertarme Arbeitsumgebung. Die Kinder interessiert schlichtweg nicht, wie die anderen Kinder stehen- sie geben einfach ihr Bestes!

In den anderen Klassen sieht es da schon anders aus, da wird wesentlich extremer verglichen, Förderunterricht als Strafe angesehen, Kinder, die länger brauchen werden als dumm beschimpft :/
Unschön!

s-party

- leistungsdruck ab erste klasse
- kind muss funktionieren
- druck seitens der leher
- wird an die eltern weitergegeben
- kinder bezeichnen 1er schüler als streber - ganz offen!
- lehrer bezeichnen kinder auch mal als ....
- kind funktioniert nicht = adhs = telefonnummer vom psychologen zum
verschreiben von ritalin  s-:) :P
- o-ton lehrerin "ihre ganzen adhsler in der klasse!"

mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

Sonne1978

Zwei Grundschulkinder und bei keinem Leistungsdruck :) Lehrer, Mitschüler und die Kinder selbst sind völlig entspannt. Das war auch an der Grundschule am vorherigen Wohnort so. Ich kann mir vorstellen, dass der Charakter da eine Rolle spielt. Die beste Freundin von den Mädchen ist nämlich ganz anders. Sie macht sich selbst ziemlich großen Druck, den ihr aber irgendwie auch niemand nehmen kann.

KoenigRaffzahn

Zitat von: Sonne1978 am 13. März 2015, 14:20:32
Zwei Grundschulkinder und bei keinem Leistungsdruck :) Lehrer, Mitschüler und die Kinder selbst sind völlig entspannt. Das war auch an der Grundschule am vorherigen Wohnort so.

s-klatschen s-daumenhoch
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

babbele

#21
Jetzt bin ich richtig froh, dass ich dieses Thema eröffnet habe, weil mir durch die verschiedenen Post hier vorallem eins klar geworden ist: ich sehe absolut kein Problem auf uns zukommen, zumindest im Augenblick nicht! Die Gedanken zu dieser Äußerung der Erzieherin sind bei mir aufgekommen, weil ich nicht möchte, dass der Eindruck entsteht, ich nähme ihre Einwände nicht ernst oder tue sie ab. Da möchte ich einfach adäquat reagieren können, wenn nochmal sowas kommt. Und ich habe mich tatsächlich auch gefragt, was wohl so an manchen Grundschulen abgehen muss.
Von "unserer" Grundschule war ich sehr begeistert, wie wir empfangen wurden, wie mit uns umgegangen wurde, das Auftreten der Lehrer war mir sympathisch. Auch wenn ich weiß, dass ich noch längst nicht voll hinter die Kulissen geschaut habe, ist das Gefühl einfach richtig, dass meine Tochter dort zum Sommer hingeht! Und: sie ist willkommen, das wurde uns sehr deutlich gesagt! Sie freuen sich auf sie und meine Tochter freut sich auf die Schule.
Bei der ganzen Kann-Kinder-Diskussion finde ich mich absolut bei Sweetkofwski wieder, ebenso darin, wie ein Schulkind sein darf :-* Übrigens habe ich gestern erst im Einschulungsthread geschrieben, wie froh ich bin, dass wir für uns eine Entscheidung getroffen haben ;D Dieses ständige Wenn und Aber, dieses Abwägen, diese ständigen Beobachtungen von Kann-Kindern (zumindest bei uns ist das echt extrem), hat nur noch genervt.

@deep: ich sehe im selbstkritisch sein auch kein Problem, absolut nicht :) Es wurde halt gleich das Horrorszenario entworfen, dass meine Tochter dann eventuell blockiert oder verweigert s-:) Aber das sehe ich einfach nicht.

@schnukki: zum Auffangen: klar, ich denke eben auch, dass es ja jetzt schon in der Vorschulgruppe Unterschiede gibt. Nur ist meine Tochter kognitiv eben recht stark und musste wohl  noch nie wirklich damit umgehen, dass sie nicht gut mitkommt. Ich denke, besagte Erzieherin sieht bei ihr einen Unterschied zwischen kognitiver und emotionaler Reife, kann mir aber auch nicht wirklich konkret nennen, wie sie darauf kommt.das macht es mir halt schwer, dieses Argument anzunehmen und eine Meinung dazu zu bilden.

@ christiane:  ;D Familienerbe also ;D  Bei meiner Tochter steht übrigens schon im U-Heft bei der U7 (ist das die mit 3 Jahren?) als Kommentar "Plaudertasche" ;D
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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guest4811

Bei uns gibts kaum Druck, also auch in der Schule nicht. Aber durch die jahrgangsübergreifenden Klassen, sind immer Kinder in der Klasse, die besser/weiter oder noch Probleme haben.
Es werden auch Tests geschrieben, aber das Kind schreibt den Test, wenn es mit einem Themengebiet fertig ist. Das kann zu verschiedenen Zeitpunkten sein und dann gibt es auch keine Note, sondern nur eine Einschätzung. Ich bezweifle, dass mein Sohn da mit anderen vergleicht.
Konkurrenz kenn ich von ihm auch nicht, weiß nicht, ob andere Kinder in der Klasse konkurieren um gute Bewertungen etc. Mein Sohn und seine Freunde machen das nicht. Er erzählt auch nicht, wer was kann oder eben nicht.

Sweetkofski

@ Babbele:
Mach das, was dein Bauchgefühl dir sagt.

Im übrigen ist bei meiner Tochter in der Klasse das älteste Kind nach nem halben Jahr in die Waldorfschule gewechselt, weil sie mit dem Schuldruck nicht klargekommen ist, der bei uns gar nicht angekommen ist.
Kann man nicht am Alter festmachen.


Spätere Einschulung kann andere Probleme mit sich bringen.


und mein persönliches Statement zu Kann-Kindern  ;)::

Das schulfähige Kann-Kind.
S:D S:D
- sollte selbstbewusst sein, aber niemals von sich selbst zu überzeugt
- sollte die eigenen Interessen vertreten können, aber diese nicht zur falschen Zeit artikulieren
- sollte nicht schüchtern sein, aber auch nicht vorlaut
- sollte in die Schule gehen wollen, aber auch nicht enttäuscht sein, wenn es doch nicht darf
- sollte hohe Leistungsbereitschaft und -anspruch haben, aber doch bitte keine Leistungsansprüche an sich selbst stellen.
- ....
- sollte einfach perfekt sein, wobei jeder Schularzt und jede Rektorin das für sich nochmal unterschiedlich definiert, aber DAS sollte ja wohl für ein Kann-kind kein Problem sein, oder? S:D S:Ds-pfeifen s-pfeifen

Es hat mich soooo genervt!
Und es steht und fällt mit der Lehrerin. Da hatten wir so Sauglück.
Lustigerweise will die Rektorin, die mir Nerven gekostet hat und mal einfach grundsätzlich gegen vorzeitige Einschulung ist, weil....
jetzt plötzlich unsere Tochter in die zweite Klasse springen lassen --- ist klar, weil DANN ja die ganzen Argumente bezüglich "in der dritten Klasse fällt der Altersunterschied erst auf" nicht mehr zählen.
s-:)
äh, nö.

Anders

#24
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