Wie erkläre ich meinem Sohn den Tod der Ur-Oma?

Begonnen von Vyli, 06. März 2013, 09:19:42

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Vyli

Hallo zusammen,

ich weiss egrade nicht wirklich wo mir der Kopf steht, deswegen kann es sein, dass es etwas wirr wird also bitte entschuldigt dies schon einmal im Vorfeld...

Gestern ist meine Oma im Schlaf verstorben. Einfach so ohne vorwarnung und nun weiss ich nicht, wie ich es meinem Sohn 5 erklären soll. Er Liebte seine "Tick-Tack" über alles und war immer gerne bei ihr und meinem Opa. Nun weiss ich aber nicht wie ich es ihm erklären soll dass die "Tick-TAck" nicht mehr da ist. Mein kleiner ist auch der einzigste, der es bisher nicht weiss da mein Verlobter sich egstern den ganzen Tag um ihn gekümmert hat und ich so mit meiner Mutter Tante und Brüdern bei meinem Opa sein konnte.

Vlt habt ihr eine Idee und auch einen Tipp in wie weit ich ihn wenn es die nächsten Tage soweit sein sollte mit zur Beerdigung nehme.

Denn da habe ich mir die NAcht auch so meine Gedanken gemacht. Sie wird wohl eingeäschert, und bei der Trauerfeier würde ich ihn schon irgendwie gerne dabei haben, allerdings bei der beisetzung selbst nicht da ich es ihm nicht "antun" möchte gerade seinen überalles geliebten Opa völlig verzweifelt sehen zu müssen.

Liebe Grüße

Vyli



20.01.08  3200 gr 49 cm Endlich bist du da ;)
U3 am 29.02.08  4520 gr 56 cm
U4 am 13.05.08  6700 gr 62 cm
U5 am 14.08.08  8500 gr 70 cm
U6 am 27.01.09 11050 gr 77 cm
U7 am 20.01.10 13570 gr 88,7 cm

Tsia

Hallo Vyli,

erstmal mein herzlichstes Beileid.

Vor ca. 3 Jahren ist unsere Uroma von uns gegangen. Mein Großer hat sie sehr geliebt, da er die ersten Jahre jeden Tag mit ihr zusammen etwas unternommen hat.
Es auch für mich schwer, ihm nun sagen zu müssen: "Du Uroma ist Tod!"

Ich kann dir keinen direkten Tipp geben, was du zu ihm sagen kannst, da es davon abhängt woran du glaubst. Also, ob sie in den Himmel kommt und es ihr bei Gott gut geht. Das ihre Zeit auf der Erde ersteinmal vorbei war, bis sie sich entscheidet Wiedergeboren zu werden. Das nach dem Tod nichts mehr ist...

Ich habe meinem Sohn gesagt was ich glaube und das wir uns nun von ihrer Seele verabschieden und noch einmal mit allen zusammen an sie denken wollen. Das Uroma trotzdem immer bei ihm ist, wenn er an sie denkt.

Wir waren bei der Trauerfeier und auch bei der Beisetzung, meinem hat es geholfen zu sehen, dass die Großen auch getrauert haben. Zusätzlich haben wir die Lieblingsblumen von ihr aus unserem Garten abgeschnitten und er durfte sie ihr als Beigabe ins Grab werfen.
Auch bei dem anschlienden Essen mit den Trauergästen war er dabei. Er hat das ganze gut mitgemacht und es hat ihm geholfen, dass er dabei war.

Liebe Grüße
Tsia


scarlet_rose

Auch mein herzlichstes Beileid!

Es ist immer schwer, so etwas zu sagen. War es denn für ihn absehbar?

Liams Uroma starb im letzten Jahr, wir haben ihn aber schon darauf vorbereitet, so war es recht einfach für uns und auch für ihn.
Was du sagen solltest hängt tatsächlich davon ab, was du glaubst und was er bisher über den Tod weiß.

Ich würde mich mit ihm in Ruhe hinsetzen und ihm sagen,dass die Uroma letzte Nacht gestorben ist.Das sie schon sehr alt war und es ihr jetzt gut geht.
Kinder können meistens recht gut damit umgehen, wenn man sie nicht zu sehr mit dem Thema bedrängt. Daher lehne ich persönlich Bücher zu dem Thema ab, da ich finde, Kinder sollen im Gespräch und mit sich selbst Gedanken und Ideen zum Thema Tod finden und ausdrücken.

Wenn er also Fragen hat, beantworte sie nach deinem Glauben, denn du musst dich mit der Antwort wohl fühlen können. Wenn keine Fragen kommen, lass ihm Zeit es zu verarbeiten und "bedränge" ihn nicht mit dem Thema.

Was Trauerfeier und Beerdigung angeht: Denkst du wirklich der Opa ist bei der Beerdigung verzweifelter als bei der Trauerfeier? Eine Urnenbeisetzung ist ja meist nicht so sehr lange und vor Allem dauert es bis dorthin noch etwas...Die Trauerfeier dagegen ist mit Sicherheit sentimentaler, vor Allem durch die zeitliche Nähe.

Frag deinen Sohn doch, ob er mit kommen möchte zur Trauerfeier. Erklär ihm,was da gemacht wird und warum und dann soll er selbst entscheiden, ob er mit möchte oder nicht.

Alles Gute für euch  :-*
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crazy007

Mein herzliches Beileid!

Sowas seinen Kinder zu erklären ist wirklich schwierig.
Ich schließ mich meinen vorrednerinnen an.

Erkläre es ihm, wie es für dich am besten ist. Und vorallem wenn dein Sohn das Bedürfnis hat darüber zu reden, mach es. Auch wenn es dir vielleicht schwer fällt.

Wünsch dir ganz viel Kraft für die anstehenden Tage

Cosima

Mein herzliches Beileid! Auch wenn ich keine guten Tipps beisteuern kann... s-druecken

LG Cosima

Nipa

Wie man es erzählt, puh, gute Frage.
Ich glaube einfach offen und ehrlich. Wenn man an was  glaubt kann man das weitergeben.
Ansonsten Fragen oft auch mit ¨was meinst Du denn?¨, ¨wie stellst Du Dir das vor¨usw.  beantworten. Oft haben Kinder da sehr tolle Ideen.

Wichtig ist nur nicht zu sagen dass sie einfach eingeschlafen ist/im Schlaf verstorben ist.
Das macht Kindern wohl gerne mal Angst...

Sonne1978

Herzliches Beileid.

Ich schließe mich Npas Tip an. Ganz offen sprechen. Ganz "kalt" formuliert, gehört das Sterben leider zum Lauf des Lebens dazu. Das ist sehr traurig, aber auch wenn jemand stirbt, trägt man ihn in Gedanken immer bei sich. Immer wenn man will, denkt man an den geliebten Menschen.

Falls Ihr gläubig seid oder die Oma es war, kann man sagen, dass die Oma nun bei Gott ist / im Himmel / ein Stern am Himmel ist? Dass die Oma auf ihn aufpasst.

Und, wie Nipa schrieb: vielleicht Gegenfragen stellen. Manchmal reichen die eigenen Antworten des Kindes ihm schon aus :)

pitti und Emma

Mein Beileid!

Wir haben Emma den Tod ihres Onkels ganz ruhig und sachlich erklärt, wir hatten sie auch im Vorfeld aufgeklärt.
Geholfen hat uns, also auch mir, der Einsatz von Büchern.

"Die besten Beerdigungen der Welt" und
"Adieu, Herr Muffin", beide von Ulf Nielsson.

Der Tod meines Schwagers beschäftigt sie heute manchmal noch und das finde ich völlig in Ordnung, sie fragt nach ihm und wie es ihm geht und das wir bald wieder zum Grab gehen Blumen bringen oder seinen Stern ansehen. Ich finde es wichtig und richtig die Kinder nicht von der Trauer auszuschließen, sie war auch mit zur Beerdigung, wie alle anderen Kinder auch. Die Kinder hatten Bilder für S. gemalt, diese wurden mit Ballons in den Himmel gelassen.
Ich fand es wichtig über das Thema zu sprechen, auch wenn es (mir) gelegentlich schwer fiel.
Ich wünsche euch viel Kraft! Liebe Grüße....

Nicole!

Auch wenn es jetzt schon eine Woche her ist...

Mein aufrichtiges Beileid!

Wir haben im Oktober meine Schwiegermutter und vor drei Wochen meine Schwiegeroma verloren. Letztere hat der Große noch mehr geliebt als seine Oma.
Wir hatten bei der SchwieMu sogar das "Glück" uns von ihr zu verabschieden, ein paar Stunden später ist sie friedlich eingeschlafen.

Mein Großer will und wollte alles ganz genau wissen und für uns gab es nie die Frage, ob er mitkommt oder nicht. Er hat von uns die Wahrheit zu hören bekommen, war ein Tröster für die ganze versammelte Familie mit seiner kindlichen Naivität. Die Oma bekam einen Regenwurm mit auf die Urne, die Uroma einen Käfer (beides lief halt zufällig über seinen Weg auf dem Weg zur Beisetzung).

Du tust deinem Sohn einen großen Gefallen, wenn du ihn ernst nimmst.
Versteckt euch und eure Trauer nicht, laßt ihn teilhaben am Leben - der Tod gehört dazu.

Liebe Grüße und viel Kraft!
kleiner Adler 05/2010
kleiner Rabe 03/2012