Wessen Kind ist das juengste in seiner/ihrer Klasse?

Begonnen von deep_blue, 09. Juli 2009, 18:34:28

« vorheriges - nächstes »

deep_blue

Frage steht oben.  :) Ausserdem, gibt es hier Eltern, deren Kinder in eine jahrgangsuebergreifende Klasse gehen? Welche Erfahrungen habt ihr damit?

Zu uns... wir kehren in weniger als drei Wochen nach Deutschland zurueck. Damit ist Fannis Einschulung in eine deutsche Grundschule verbunden. Sie ist gestern 6 Jahre alt geworden und wird ab Mitte August in eine zweite Klasse gehen.

Warum werdet ihr Euch fragen?

Ganz einfach, sie waechst bilingual auf (englisch/deutsch). Sie lebte vier ihrer 6 Lebensjahre hier in USA, hat das preschool System und das erste offizielle Schuljahr hier bereits hinter sich. Kann "lesen" und "schreiben", addiert und subtrahiert sowie multipliziert (auf erste Klasse level), hat Kunst, Musik, Sport und Computerstunden gehabt in der hier ueblichen Ganztagsschule.

Meine Frage richtet sich an Muttis/Papis, die Erfahrung haben mit "die Juengste/der Juengste" in der Klasse sein, und damit meine ich, dass die anderen eben mehr als ein Jahr aelter sind.

Wie haben Eure Kinder das verpackt? Hat es ueberhaupt geklappt? Und warum waren sie soviel juenger (eventuell hochbegabt oder aus dem gleichen Grund wie Fanni jetzt)? Meine Tochter ist stark, auf den Charakter bezogen, sie hat ein sehr gut ausgepraegtes und geschultes Sozialverhalten, kann sich gut integrieren, ohne ihr eigenes "ich" auf der Strecke zu lassen. Sie steht auf fuer ihre Meinung.

Und dennoch habe ich (berechtigten?) Respekt vor dem Gedanken sie in einer Klasse mit moeglicherweise bis zu 21-22 Monate aelteren Kindern zu sehen.

Bitte erzaehlt mal...  :)

Antje

mupselmama

Hallo deep- blue,

bin eher zufällig über deinen bericht hier gestolpert  ;) Ich habe zwar keine Erfahrungen als Mami, war aber selbst in der situation in der sich deine kleine bald befinden wird.

Aufgrund meiner Leistungen im Kiga und co wurde ich bereits mit 5 (kurz nach meinem geb)eingeschult. ich war immer die jüngste, und das war manchmal gar nicht so einfach.
Ich wurde oft damit aufgezogen, erst als Baby und später als bewusst war das ich Ihnen oft vorraus war, wurde ich als Streber bezichtigt  ::)

Generell hatte ich aber nie Schwierigkeiten freundschaften oder so zu schließen. Auch den stoff habe ich sehr gut verstanden.

Das Problem war dann eher später, als alle 13 wurden, oder 16 oder ebend 18 ... Ich konnte da nicht "mithalten" und durfte alles erst ein Jahr später, dass hat mich so als teenie echt angenervt  :P

Geschadet hat es mir nicht, und ich persönlich denke, dass deine kleine das gut meißtern wird :-*

Liebe Grüße
2008*2011*2011*2013*2017*2022

Es ist nicht immer alles wie es auf den ersten Blick scheint

deep_blue

Danke, Layla, fuer Deinen informativen Beitrag! Ich haette wohl schreiben sollen, dass mich auch ganz persoenliche Erfahrungen interessieren... hier gibt es ja soviele junge Muttis hier  ;D

Natuerlich interssieren mich auch alle anderen Erfahrungen, also auch die, die schon laenger/lange zurueckliegen... nur ich weiss natuerlich, dass das heutige Schulsystem so ueberhaupt nicht mehr vergleichbar ist mit dem der 70er oder 80er  ;)

mee

Das musst du einfach auf die Waage legen und entscheiden was für das Kind wichtiger ist.
Mein Sohn hat letztes Jahr die Schule angefangen mit 5 und halb.
Anfangs waren die Erzieherin in Kindergarten skeptisch. Es kam zu einen Gespräch. Ich habe die gefragt ob es noch etwas gibt was die in ein Jahr mein Sohn beibringen wollten die Antwort war nein.
Ich habe mich dafür entschieden weil ich einfach der Meinung war das er ein Jahr stagnieren wird.
Er hat die Klasse jetzt fast hinter sich und es gab keine Probleme. Gut er malt nicht so toll und manchmal muss ich ihm wirklich hinsetzen und darauf bestehen das er mehr Zeit für die HA nimmt, es schöner zu schreiben. Er hat aber keine Probleme mit andere Kinder oder den Lernstoff.
Es ist ja so das man auch die Möglichkeit hat freiwillig zu wiederholen wenn es wirklich nicht klappt.
In viele Länder fangen die Kinder schon mit 5 Schule an und es klappt. Ich habe selber mit 22 mein Studium schon hinter mir gehabt.  Am Ende war ich doch etwas traurig das das Ernst das Lebens zu früh angefangen hat.
Meine Tochter hat jetzt mit 16 gerade den Realschulabschluss gemacht. Es gibt keine Frage sie muss jetzt einfach weiter machen, weil sie mir einfach zu jung für eine  anständige Ausbildung.
Es kommt immer auf das Kind an.
Was mir eigentlich Sorgen macht in Dt ist diese Grundschule Empfehlung in die 4 Klasse wo ich denke lieber etwas später als dann nicht so gut abzuschneiden.
Mein Sohn der jetzt in September aufs Gymnasium kommt war auch der Jüngste in seine Klasse, aber nur mit 2 Monate. Bei ihm war es allerdings so das er in die ersten zwei Jahren wenig Ahnung hatte um was es ging. Er konnte zwar locker alles richtig haben in die Arbeiten aber wusste nicht einmal was eine Arbeit bedeutet. Wusste manchmal nicht so richtig was seine HA waren. Das ganze drum und dran hat er nicht so gut verstanden. Zum Glück hatte ich noch eine Tochter auf die Grundschule die ein Jahr früher angefangen hat. Sie ist dann öfters zu seine Lehrerin gegangen und hat das geklärt. 
Es hat gut funktioniert.

deep_blue

@ mee
Auch Dir danke.

Meine Tochter hat mit 5 Jahren in der Schule angefangen  ;) Sie ist gestern 6 Jahre alt geworden und es geht darum, dass sie dann zurueck in Deutschland in die 2te Klasse geht  ;) also zusammen mit unter Umstaenden fast 2 Jahren aelteren Kindern.
Das man mit 5.5 Jahren in der ersten Klasse keine grossen Probleme bekommen sollte (sofern, das Kind weit genug ist), denn ich weiss, dass das Einschulungsalter in Deutschland auch zurueckgeht, davon war ich fast ausgegangen.  ;)
Schoen, dass Dein Sohn das so gut gepackt hat!

Antje

mee

Das habe ich schon verstanden. Sie wird wohl sechs Monate junger sein als mein Sohn sein wird in die zweite Klasse. Also kein großen Unterschied.
Da der Schulalter zurück geht wird sie auch nicht viel älter sein als manche in der Klasse. In die Erste Klasse gibt es Kinder die sogar zum Teil 7 und Acht jahre alt sind. Dafür gibt es auch Kinder die 5.5 sind.
War deine Tochterauf eine Deutsche Schule?
Das könnte eventuell ein Problem sein mit Deutsch, auch wenn sie zuhause Deutsch spricht.
Da Englisch meine Muttersprache ist weis ich leider genau wie durcheinander man kommen kann als Kind mit die zwei verschiedene Sprachen beim lesen und schreiben.

deep_blue

@ mee
Man kann sehr durcheinander kommen, ja, das hat Fanni schon mitbekommen  ;D

Sie wird eine Foerderklasse im Schriftdeutschen besuchen zusaetzlich zum normalen Unterricht. Das ist bereits abgemachte Sache und wird fuer alle KInder angeboten, die aus dem Ausland kommen und ins deutsche Schulsystem integriert werden muessen/sollen. Mir geht es auch wirklich weniger um die fachlich schulische Problematik, dies sollte fuer Fanni kein Thema sein, als vielmehr wirklich um die sozialen Aspekte.

mee

Von ihre Seite aus hast du Vertrauen das sie es packt.
Wichtig ist nur das sie auf eine gute Schule kommt. Wenn sie in so eine Brennpunkt schule kommt bleibt alles offen.
Junger sein hat aber auch sehr große Vorteile. Sogar die andere Kinder nehmen Rücksicht auf einen,wenn es um solche Sachen geht.
ICh denke ein Kind wo älter ist als der Durchschnitt wird mehr Probleme haben als ein Kind wo Junger ist. :)
Außerdem ist sie neu und kommt aus ein anderes Land kann Englisch. Ich denke das die andere Kinder alle neugierig sein werden und das sie sehr schnell viel Freunde haben wird.

Hmm ich kann mir schon vorstellen das die Lehrerin in Englisch Unterricht nervös wird, wahrscheinlich kann sie noch einiges von deine Tochter lernen ;)

Juli@

Hallo!

Mein Sohn ist 8 Jahre alt und kommt nach den Ferien in die 4. Klasse! Er hat damals 1 1/2 Klassen übersprungen!

Er hatte keine Schwierigkeiten. Er hat ebenfalls ein ausgeprägtes Sozialverhalten, kann sich aber dennoch durchsetzen. Ebenso ist er überdurchschnittlich groß! Fällt also in der Klasse von der Größe gar nicht auf!

So, wie Du Deine Tochter beschrieben hast, denke ich, das sie es packt!

Ich wünsch Euch alles GUTE!  :)
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h

Frieda

Ich unterrichte an einer Schule mit jahrgangsgemischten Klassen - hast du denn bestimmte Fragen zum System an sich?

Generell kann ich nur bestätigen, dass die Altersspanne in jahrgangsgemischten Klassen recht groß sein kann. Wie du richtig sagst, wird das Einschulungsalter der Kinder ja nach und nach verringert, so dass schon Fünfjährige eingeschult werden. Bei uns können Kinder dann je nach individueller Entwicklung bis zu drei Jahren in einer Klassenstufe (1/2 oder 3/4) verweilen - wodurch eben die große Altersspanne entsteht. Da die Kinder aber nicht über einen Kamm geschert werden sprich nicht das selbe zur selben Zeit lernen müssen, spielt dieser Altersabstand zwischen den Kindern eine untergeordnete Rolle. Vom Sozialen her finde ich diesen Altersabstand aber auch in extremen Fällen nicht zu groß - die Kinder kommen in der Regel gut miteinander klar - oder nicht schlechter als in "normalen" Klassen.

Eventuell schwierig kann dieses System für Kinder sein, die ganz feste Bezüge und Bedingungen brauchen, da es in den jahrgangsgemischten Klassen eben keinen festen Klassenverband gibt.

Was deine Tochter im Speziellen betrifft, klar ist das aus der Ferne kaum zu beurteilen, aber so wie du sie beschreibst, wird sie sich bestimmt gut in die neue Situation einleben :-)

Wenn ich dir genauer helfen kann, kannst du mich gern anschreiben.

LG

deep_blue

Oh, da sind ja noch einige Antworten dazugekommen! Das ist schoen! Und naja, wie soll ich sagen, ihr beruhigt mich etwas  ;) Alle sagen, sie schafft das. Ist halt nur eben so, dass sie fuer ihre jetzt 6 Jahre echt schon viel hinter sich hat (es ist u.a. mittlerweile ihr vierter Umzug, davon eben zwei Uebersee). Manch einer sagt zu mir, sie ist es nicht anders gewohnt, fuer sie gehoert das zur Normaliaet dazu. Mag ja sein... wir werden sehen.

Frieda, nein, zum System ansich habe ich keine Fragen. Habe mich ja mit der Schulbehoerde kurzgeschlossen, und die waren super nett und hilfsbereit. Bei uns muss halt nur leider alles extrem schnell gehen. Unser Flieger geht bereits in zwei Wochen und in vier Wochen beginnt Fanni an der neuen Schule, die wir noch nicht kennen, da wir noch keine Wohnung oder Haus am neuen Zielort haben. Das steht auf dem Programm, wenn wir zusammen (mein Mann muss noch einmal fuer 5 Wochen nach USA) zurueck, in Wuppertal weilen und dort unser neues Zuhause suchen, und im Anschluss daran eben die Grundschule fuer Fanni.

Ich hoffe ja auf eine jahrgangsuebergreifende Klasse, denke schon, dass Fanni in solch einer Klasse am besten aufgehoben waere. Frieda, sind das denn besonders grosse Klassen eigentlich? Gibt es in solchen Klassen genuegend Betreuungspersonal? Ich meine, ich stelle mir das fuer die Lehrer auch sehr schwer vor, wenn sie eine Altersspanne von bis zu 3 Jahren Unterschied unterrichten.

So im Ganzen bin ich sehr gespannt wie es wird. So richtig freuen auf Deutschland tue ich mich ehrlich gesagt noch nicht. Es ist einfach alles zu anstrengend im Moment hier.

Frieda

@ Größe der Klassen
Ganz unterschiedlich, je nach dem wie geburtenstark die Jahrgänge so sind. Hier in Bawü kann die Schule bei jahrgangsgemischten Klassen den Teiler 28 anwenden, also größer wird die Klasse nicht.
Bei uns liegt die Klassenstärke momentan bei ca. 20 - 23 Kindern.

Es gibt sogenannte Doppelbelegungsstunden (2 Lehrer in einer Klasse) oder Trennstunden (1 Lehrer nimmt einen Teil der Klasse mit, der Rest bleibt beim anderen Lehrer), wir sind also besser versorgt als Regelklassen, das ist aber auch notwendig.

Ich wünsch euch alles Gute für den Umzug, da habt ihr ja nun einiges in ziemlich kurzer Zeit zu bewältigen.
Und halt uns mal auf dem Laufenden, wie Fanni sich tatsächlich so einlebt!

LG

deep_blue

@ Frieda
Danke fuer die weiteren Info. Das ist sehr interessant. Ich bin leider skeptisch, ob bei der Klassenstaerke wirklich auf das einzelne Kind eingegangen werden kann. Siehst Du das gewaehrleistet? Sind die Lehrer/-innen nicht permanent unter Strom eventuell gar ueberfordert?
Wir sind hier sehr "gepampert" will heissen verwoehnt... Fanni war zwar in einer popeligen oeffentliche Schule hier in Maryland, aber die Klassenstaerke lag nur bei 15 Kindern  :o Es wurde viel in "centern" mit unterschiedlichen Thematiken unterrichtet, den Kindern also selbststaendiges Lernen zusammen mit einem Klassenkameraden beigebracht. Es gab regelmaessig bereits "assessments" insbesondere in Mathematik. Die Disziplin war ungeheuerlich... ich war oefter im Klassenraum, durfte, nein, nein es war erwuenscht, sich als Eltern in diese ganze Sache einzubringen, zu helfen. Die Lehrerin hatte immer eine/n Helfer/in dabei. Es gab leistungsabhaengige Lese- und Schreibegruppen, obwohl der Altersunterschiedlich max. bei 11 Monaten lag auch hier gehoerte Fanni bereits zu den Juengsten, da sie im Juli geboren ist und der Stichtag beim 01.09. liegt).

Ja, ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn ich dann wieder i-net Anschluss habe. Kann dauern, unsere finale Wohnung/Haus werden wir nicht vor Ende September beziehen koennen.

Frieda

Ich kann deine Skepsis auf jeden Fall verstehen.

Also was die Art des Lernens angeht, die Organisation des Unterrichts, kann ich halt nur von unserer Schule erzählen, da wird es wohl Unterschiede geben.
Ohne selbstständiges Lernen geht das nicht, das ist dem nicht unähnlich wie du es beschreibst. Bei uns stehen zB täglich zwei Stunden selbst organisiertes Lernen auf dem Plan, jedes Kind hat einen individuellen Arbeitsplan, aus dem es sich seine Aufgaben wählt usw., allgemein wird mehr mit Werkstätten gearbeitet, Buch- und Frontalunterricht ist eher die Ausnahme.
Für den Lehrer bedeutet dieses Schulsystem auf jeden Fall einen höheren Vor- und Nachbereitungsaufwand, schon allein weil wir kaum mit fertigen Lehrwerken arbeiten und auch weil die Kontrolle der bearbeiteten Materialien viel umfangreicher sind, als üblich. Ich glaub man muss schon so arbeiten wollen, wenn man nicht hinter diesem System steht, ist es wohl schon schwer.

Was die Klassengröße angeht - kommt wie gesagt auf den Jahrgang an. Ich hab dieses Schuljahr z.B. in einer neu eröffneten Klasse 3/4 unterrichtet, wir haben mit 12 Kindern begonnen, zum Halbjahr kamen noch 5 dazu, also eine gute Größe. Nach den Ferien kommen wieder einige dazu und kein Kind verlässt die Klasse, so dass die Lerngruppe nun doch recht groß wird - für ein Jahr, bis die ersten weiter gehen. Danach sieht es wieder besser aus.

Wir finden eine Gruppe von 15 bis 18 Kinder natürlich auch idealer, als eine größere, leider macht uns die Bildungsplitik da einen Strich durch die Rechnung...die Frage ist, ob im gängigen System besser auf die Kinder geschaut wird.

Ich würde sagen, wie jede Schulart hat diese Vor- und Nachteile und in in keiner ist von vorneherein gewährleistet, dass jedes einzelne Kind gemäß seinen Bedürfnissen gefördert wird. Das ist m.E. auch zu sehr von den Bedingungen vor Ort abhängig, als dass man da eine allgemeine Aussage treffen könnte.

LG

Bettina

Ich hab zwar kein Kind, dass das jüngste in der Klasse ist, aber ICH war immer das jüngste. Bis zum Abitur. Hatte allerdings damit zu tun, dass ich im Sommer Geburtstag habe, also war das auch nicht so dramatisch vom Altersunterschied.

Der Sohn einer Freundin ist mit 5 eingeschult worden. Er hat immer schon mit seiner älteren Schwester Hausaufgaben gemacht als er 4 war. Sie hat ihm die Mathe-Aufgaben gegeben und die Deutsch-Hausaufgaben selbst gemacht  ;). Lesen und schreiben konnte er dann aber auch ganz fix, hat mit 4,5 schon Textaufgaben gelöst, bevor die Eltern das überhaupt spitz bekommen haben. Die Kinder sind sehr selbstständig und gewissenhaft und keiner hat sich was bei gedacht, weil die liebe Tocher ja alles immer so prima erledigt. Der kleine Bruder hat genervt, also hat sie ihn mitmachen lassen.

Außer dem Kampf auf der Schulbehörde, gab es eigentlich keine Probleme mit der frühen Einschulung, er ist dann nach einem halben Jahr, also noch nichtmal 6 Jahren für einzelne Fächer (Mathematik) in die zweite Klasse gewechselt, weil er sich schlicht gelangweilt hat. Inzwischen ist er 8 und geht in die 4. Klasse. Wegen seines Alters hat er auf der Schule, in den Klassen keine Probleme gehabt. Man hat es ihm nicht angemerkt, dass er so viel jünger ist, obwohl er jetzt auch kein Riese ist.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

deep_blue

@ Frieda
Ja, das hoert sich wirklich mit den Werkstaetten (hier heisst es halt centers) sehr aehnlich an. Hier wird eben der komplette Unterricht so gestaltet, also zu Beginn. Spaeter geht man dann natuerlich wieder zum Frontalunterricht ueber. Ausserdem fand ich sehr nett, dass man hier in leitungsabhaengeigen Gruppen "lesen" gelernt hat, um am Ende alle Schueler der Klasse zumindest auf das Niveau des Gradelevels (Schuljahrziel) zu bekommen. Das foerdert die Schueler, die schon weit sind und das motiviert genauso, eben die Schueler, die noch nicht so weit sind. Von der psychologischen Seite ein sehr gutes Konzept finde ich. Fanni hat extrem viel gelernt, und dies trotz eines sehr straffen Curriculum spielerisch und voller Lust.

@ Aki
Auch ich war, genau wie Fanni, perse immer eine der Juengsten (beide haben wir im Juli Geburtstag). Aber auch ich fand das nie schlimm. Meine Begabungen wurden nur leider nicht gefoerdert, damals in den 70ern war man einfach nicht "reif" oder "zu bloed", aber spezielle Begabungen sah man nur mit Argwohn, und wenn diese halt nicht in Mathe/Physik lagen, dann war das schon recht schwer bisweilen. Ich habe aber trotzdem einen guten Weg gefunden. Ich wuensche mir nur fuer Fanni, dass sie meine Huerden nicht gehen muss.  ;) Heute ist man einfach sensibler und ganz einfach auch wissender.
Auch Du machst mir Mut fuer Fannis Weg. Sie ist sehr zart und erscheint zerbrechlich von der Gestalt, ist auch von der Groesse her ganz einfach Durchschnitt - jedoch wie bereits oben geschrieben, hat sie einen sehr starken Charakter und ist koerperlich absolut obenauf. Mit der Schulbehoerde scheint es, werden wir keinerlei Probleme haben. Sie ist fachlich einfach viel weiter als der vergleichbare Durschnitt. Und dies mit eine Klasse hoeher fuer spezielle Faecher habe ich auch schon gehoert... kommt fuer Englisch vielleicht in Betracht fuer Fanni.

deep_blue

#16
So, mal eben einen kurzen Statusbericht von uns... von Fanni.

Fanni besucht nun schon mehr als zwei Wochen eine "normale" zweite Klasse in einer Grundschule hier. Jahrgangsuebergreifende Klasse? Leider Fehlanzeige! Somit ist das naechstjuengere Kind exakt 11 Monate aelter als Fanni, das aelteste Kind der Klasse wurde bereits in den Sommerferien 8 Jahre, ist somit mehr als 2 Jahre aelter sie. Die Haelfte der Klasse ist wirklich sichtbar aelter... will heissen 10-15kg mehr und 1.5 Koepfe groesser als sie. Die Klasse hat 29 Schueler (davon sind 18 Jungen  :o). Der Direktor selber unterrichtet die Klasse und auch die Faecher Mathe, Deutsch, Sachunterricht und die Foerderklasse 1.
Eine spezielle Foerderklasse fuer Fanni gibt es dann nun doch nicht, da es sich um eine Schule handelt, die in einem Stadtteil der gehobenen Mittelschicht liegt. Ich arbeite sehr viel mit ihr zusaetzlich zu den Hausaufgaben und wir versuchen so ihre Defizite aufzuholen. Sehr anstrengend zuweilen fuer uns beide.

Fanni steht sehr unter Druck im Schriftdeutschen und im Lesen, was zu erwarten war. In allen anderen Faechern kommt sie recht ordentlich mit. Die erste Mathearbeit wurde vom Direx mit "eine odentliche Leistung" beurteil, was mich sehr stolz und froh machte.

Wir werden nun einfach mal etwas abwarten wie sie sich weiter entwickelt. Sie wird nicht als Exotin behandelt, was gut ist. Sie wird auch nicht ausgeschlossen, was noch besser ist. Natuerlich ist sie noch sehr schuechtern, aber es gibt einige Mitschueler, die sich um sie bemuehen und sie blockt es auch nicht ab.

Noch immer leben wir uebergangsweise in einer Miniwohnung (1.5 Zimmer) und ich fahre sie jeden Tag zur Schule (insgesamt 4x20 Minuten Weg pro Tag). Das ist alles sehr nervig, und ich hoffe, wenn mal Normalitaet eingekehrt ist, dass alles noch besser wird. Da wird sie dann endlich ein eigenes Zimmer haben und auch Tim (19 Monate) wird wieder in seinem eigenem Bett schlafen... Ich bin immer noch mit den Kindern allein hier, mein Mann ist noch in USA.

Liebe Gruesse

Bettina

Das hört sich nach einer Menge Arbeit für alle, aber insgesamt doch sehr positiv an. Vor allem, dass sie nicht ausgegrenzt wird. Das finde ich immer am wichtigsten.

OT: Den Brief in deiner Sig hat Fanni geschrieben  :o! Sooooo süß! Da kommt auch rüber, was du meinst, wenn du von deiner Tochter schreibst und warum du das alles auf dich nimmst  :-*!
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Mutti81

HI,
ich greife das Thema nun auchnochmal auf.
Juline ist auch die jüngste in der Klasse, sie wird Im Oktober 7 und ist nun schon in der zweiten Klasse. Ich muss aber sagen, dass sie sehr gut mit kommt obwohl einige manchmal mehr als ein Jahr älter sind.

Ich wünsche Dir und Deinem Kind alles gute und einen Super Neustart in Deutschland.

Lg

deep_blue

Hi Aki, ja der Brief in der Sig ist von Fanni, den hat sie im April an ihn geschrieben und ich habe vor Freude und Liebe zu ihr wirklich geheult als ich ihn las. Nun, mittlerweile kann sie so etwas auch auf deutsch schreiben  :o Die beiden Geschwister haben eine sehr innige (ja, klar, manchmal auch sehr heftige) Zuneigung zueinander. Das ist wundervoll mitzuerleben, denn ich hatte solch eine Beziehung zu meinem Bruder (7 Jahre alter) leider nicht.
Und ja, ich wusste schon worauf ich mich einlasse mit der zweiten Klasse. Ich denke nach wie vor es ist richtig, dass Fanni nicht in der ersten Klasse gestartet hat. Gerade ist sie oben ihrem Zimmer (jawoll wir wohnen im Haus seit genau einer Woche!!!) mit einer Klassenkameradin (noch 7 Jahre) und ihrer Schwester (noch 9 Jahre) mit deren Klassenkameradin und spielen recht lautstark...  ;D Somit, die Frage, ob sie sozial faehig ist, sich zu integrieren in dieser Altersklasse... ist beantwortet mit einem klaren "ja".
Sie schreibt mittlerweile auch einiges auf deutsch, ist jedoch noch extrem langsam... mir ist das egal... wenn sie am Ende des Schuljahres lesen/schreiben mit ach und Krach besteht, dann reicht mir das voellig aus... sie hat noch Zeit aufzuholen. Die Zeit gebe ich ihr gerne. In allem anderen gibt es absolut keine Bedenken. Sie hat auch keine Scheu mehr, sich zu melden und sich zu beteiligen. Ist von allen als die Kleinste/Juengste akzeptiert/respektiert.
Muss auch noch korrigieren..., da drei der Neuzugaenge in die Klasse von einer Sprachfoerderschule kamen und nun in die Rgelschule integriert werden ist der Altersunterschied zu dem einen Jungen sogar 4 Jahre  :o Aber so wie Fanni ist er natuerlich auch die Ausnahme... nur ueberlegt Euch mal was das fuer die Lehrer bedeuten muss... Fanni SommerJahrgang 2003 und der aelteste Junge Jahrgang 1999  :o ein weiterer ist Jahrgang 2000. Ist schon echt extrem viel verlangt.

Na, wir schauen mal was der Direx/Klassenlehrer im November auf dem Elternsprechtag fuer Fanni empfiehlt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er vorschlaegt sie zurueckzusetzen. Aber wenn, dann werde ich seine fachlich kompetente Meining/Empfehlung nicht in Frage stellen.

Frieda

Hallo!

Das liest sich ja alles ganz positiv was Fanni betrifft - freut mich für euch!

Ich hoffe, ihr habt euch mittlerweile auch sonst eingelebt!

LG

nicci

meine ist it die jüngste in ihrer klasse und das merkt man auch...sie hat oftmals probleme sich lange zeit zu konzentrieren und träumt gern vor sich hin...allerdings ist es jetzt,sie ist mittlerwele in der 2.klasse schon besser geworden.

deep_blue

Mal wieder ein Statusbericht von uns...

Letzte Woche war Eltersprechstunde, bis dahin wollte der Direx/Klassenlehrer keine Privataudienz mit und von mir.

Wohl aus gutem Grund  ;)

Die zweite Mathearbeit war eine glatte 1 und ich verstaendlicherweise extrem gluecklich und froh.

Im Deutscharbeitsheft standen "endlich" nach nur 2,5 Monaten die erloesenden Worte "eine gute Leistung". Was mich natuerlich noch gluecklicher machte, denn bis vor 3 Monaten konnte Fanni ja bekanntlicherweise kein Wort auf deutsch lesen geschweige denn schreiben! Nun schiwmmt sie in ihren Beurteilungen bereits im oberen bewertungsdrittel mit!

Der Direktor ist sehr zufrieden mit ihr... sie ist und war in der 2ten Klasse also vollkommen richtig aufgehoben. Sozialisationsprobleme gab es von Anfang an nicht!

Ich hatte nach dem ersten Gespraech mit dem Direktor im August ja doch etwas Bedenken bekommen, ob Fanni diesem Druck gewachsen sein kann. Ich wusste zwar was sie kann und was sie in USA gelernt hatte, jedoch wusste ich nicht wie sie mit der ganzen Situation zurecht kommen wuerde. Ich wusste nur, wir muessen in Deutsch heftigst viel zusaetzlich arbeiten. Sie hat es geschafft und mich damit bestaetigt.

Ich bin mir sicher, dass der Direx gedacht hatte, da habe ich wieder so eine super ehrgeizige Mutti vor mir, die ihr Kind ueberfordert... nein, bin ich nicht. Ja, ich bin ehrgeizig, und dieser Ehrgeiz kann natuerlich auch nicht vor meinen Kindern haltmachen, aber ich wusste halt auch, dass Fanni mit ihren gerade mal 6 Jahren in der ersten Klasse unterfordert gewesen waere. Ich bin froh, dass ich mich durchgesetzt habe, ganz besonders und ueberhaupt wegen und fuer Fanni.  :)

deep_blue

So, nachdem ich hier im Dezember den letzten Statusbericht geschrieben habe folgt heute der naechste. Keine Ahnung aber, ob dies irgendwen interessiert, da ja wohl die meisten das spaetere Einschulen befuerworten!  ;)

Letzte Woche Mittwoch war es schon wieder soweit. Elternsprechtag!

Alles roger im Lande hier. In den vier Faechern, die der Direx und Klassenlehrer selber unterrichtet gibt es ausschlieslich Positives zu berichten. In Mathe steht sie 2+ aufgrund eines Ausrutschers (da hatte sie wohl die Aufgabe nicht verstanden) ansonsten waere es ne glatte 1. Sie schreibt sehr schoen sagt er, die Rechtschreibung ist voll in Ordnung. Im Lesen ist sie oberhalb des Durchschnitts angesiedelt. In Sachkunde ist sie dabei und beteiligt sich, die Computer Foerderklasse macht ihr Spass. Sport und Kunst ne gute zwei. Keine Anzeichen dafuer, dass sie koerperlich im Sport nicht mitkaeme. Ganz im Gegenteil wohl, sie laeuft schneller und springt besser als viele laut der Lehrerin und die Jungs waehlen sie die kleine Maus in ihre Gruppe.  :) In Musik und jetzt haltet Euch fest in ENGLISCH wuenschen sich die Lehrer mehr Beteiligung.
Ueber Musik sagt Fanni, dass dies nichts mit Musik zu tun haette was sie machen und es sei grottenoede  S:D sie wuerden basteln kleben und malen... aja, Instrumente und so etwas... ab und an mal nen Lied singen, mehr nicht. Tja und ihr Gitarrelehrer sagt sie sei talentiert, sie wuerde genau das machen was er sich von ihr wuenscht oder ihr aufgibt, sie sei konzentriert, sie haette ein gutes Ohr und Taktgefuehl, sie lernt schon Noten seit drei Monaten... und vor allem, sie hat total viel Spass das Instrument zu lernen... soviel zu dem Thema wie ein Unterrichtsfach zwischen Theorie und Praxis auseinanderklaffen kann. Schade eigentlich... es wird ja bestimmt vielen Kindern langweilig sein  :-\
ENGLISCH... mh, was solll ich da sagen... es ist langweilig sagt sie  :P naja, sicher ist es das, kann ich ja verstehen, aber sie schaltet wohl teilweise komplett ab.

Wir haben jetzt ein kleines Ziel formuliert... 3 Mal etwas sagen zum Unterricht, ob falsch oder richtig, voellig egal, Hauptsache dem Lehrer gezeigt "ich bin da", "ich folge dem Unterricht"...

Der Direx meint, er wuerde hoffen, dass sie wenn das Deutsche das Exotische fuer sie verloren hat, sie wieder zum Englisch zurueckkehren kann.

Ich hoffe das auch.

So, was noch. Sie spielt sehr gut mit ihren Klassenkameradinnen... hat komplett den Anschluss gefunden. Es gibt zwei Jungs, die ein Auge auf sie haben. Es gibt wirklich keine Probleme und alle kommen mit ihr klar. Natuerlich mag sie manche mehr und manche weniger, aber dies ist ja normal. Ich bin ja immer noch recht oft in der Klasse, aber das wird dann jetzt mit Beginn des dritten Schuljahres weniger werden.

Ich weigere mich eigentlich weiterhin zu denken, dass Fanni etwas besonderes ist. Ich denke schon, dass es viele Kinder gibt, die man lassen und nicht in ihrem Drang einschraenken sollte, etwas lernen zu wollen. Fuer Fanni ist die Kindheit keineswegs vorbei. Sie hat sich ihre Kindlichkeit bewahrt, sie ist verspielt und lebt das auch aus, schliesslich haben Kinder in Deutschland mit einer Halbtagsschule auch alle Moeglichkeiten dafuer...

Ich/wir sind mehr als happy ueber den Verlauf des letzten dreiviertel Jahres... niemand wusste wirklich wie Fanni die ganzen Umstellungen wuerde meistern koennen.

Und das tolle ist, ihr 7ter Geburtstag am 08.07. faellt noch in die Schulzeit!  ;D

Bis bald. Antje

Purzl

Toll, ich freu mich so für euch, dass alles so gut klappt.  :)

Du kannst gern immer weiter berichten, interessiert mich sehr.

Ich befürworte nicht das später Einschulen. Wir wollen Max Hendrik aus jetziger Sicht mit 5 Jahren einschulen, allerdings wird er Mitte September dann schon 6, also kein Vergleich zu Fanni. Er ist jetzt schon der Jüngste in seiner Kindergartengruppe und kommt mit allem gut mit. Die meisten anderen sind ein gutes Jahr älter als er.

Ich selbst bin während des Abis 18 geworden und bin während meines 2. Staatsexamens (Jura) 25 geworden. Damit war ich nicht der Überflieger, aber doch die Jüngste in meiner Umgebung. Ich fand es immer gut  :)

Weiterhin alles Gute,

LG Purzl