Was ist los mit meiner Tochter?Was kann ich machen?bin fertig

Begonnen von *Nicole*, 29. November 2011, 20:58:58

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*Nicole*

Hallo Ihr Lieben!

Vielleicht hat der ein oder andere ein Tip,ein Gedankenanstoss etc oder einfach auch die Erfahrung gemacht und mag sie teilen

habe lange überlegt hier zu schreiben aber da meine Nerven blank liegen trau ich mich einfach mal

Folgende Situation:

Juliana,6 Jahre ist bis zur Einschulung eine aufgeschlossene,fröhliche,lebenslustige gewesen.sie hat zwar ihren dickkopf und setzt sich durch aber ansonsten wie oben beschrieben
sie hat sich soooooo drauf gefreut zur Scvhule zu gehen und konnte es kaum erwarten bis es soweit war.Sie geht auch gerne und kommt gut mit.Letzter stand vor den herbstferien laut Lehererin ganz ganz weit vorne.sie macht oft den anderen was vor.

aber das Problem ist:
seit dem Tag der Einschulung kenne ich meine Tochter nicht wieder.
Sie ist so muffig,mies gelaunt und vorallem SIE HEULT UNUNTERBROCHEN ÜBER ALLES UND JEDEN:egal was wir sagen machen etc sie heult rum.Mitttlerweile ist es so das sie noch nicht mal mehr vernünftig mit uns reden kann sondern nur noch mit heulenden Stimme.
Am anfang haben wir gedacht das sie erst mal auf die Umstellung klar kommen muss da Juliana immer ein gemütlicher Mensch war.sie liebete es vor dem Kiga zu trödeln so nach dem Motto komme ich heute nicht-komm ich morgen.wenn sie eins nicht abkann ist es hektik.leider heerscht hier dank 2 schulkindern und Baby morgends hektik und da ist es egal wann wir aufstehen.haben das alles schon durch probiert ob es daran liegt.das Problem an der Hektik morgens ist sie denn sie kommt einfach nicht in die Pötte.und überhaupt ist natürlich seit der schule durch hausaufgaben,Termine das leben hekticher aber da kann man ja nichts dran ändern.andere Menschen kommen auch darauf klar.
versteht mich bitte bicht falsch.Ich habe für alles Verständnis aber langsam sind meine nerven so dünn das ich oft heule,heule heule
denn ich habe gerade meine Wochenbettdepris(die wirklich schlimm waren überwunden)und es ist so kräftezeerend

Mittlerweile sprechen mich schon Freunde,Verwandte etc drauf an das sie sie so nicht kennen und vorallem sind wir an einem Punkt wo auch die Geschwister und mein Mann drunter leidet

in der Schule ist sie nicht so im Gegenteil..leider kann ich auch nicht mit der Lehrerin sprechen da seit heute feststeht das sie auf unsehbare Zeit krank ist und die anderen kennen sie nicht so gut

was kann das sein?was kann ich tun?hat jemand hier die gleiche Erfahrung gemacht?

bin für jeden Gedankenanstoss dankbar

Danke fürs ausheulen dürfen und lesen

Lg
Nicole
Nils und Nicole mit Angelina *22.12.02 ,Juliana *10.06.05 und Noel *04.07.11 an der Hand und Lennox im Herzen



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jewa

Da ich euch ja nicht kenne, kann ich nur mal ein paar Denkansätze liefern und du müsstest schauen, ob was "passt".

- Einschulungszeit fiel mit Geburt in einen "Zeitraum"
- Juliana ist eine der jüngsten in der Klasse
- Wechsel vom "pflichtlosen" Kiga-Kind zum Schulkind, jetzt eben mich "Pflichten"
- Vom Nesthäkchen zum sogenannten "Sandwichkind"

Ich würde schon schauen, dass du schnellstmöglich mit jemandem redest, der sie aus der Schule kennt, einfach um euch auszutauschen.
Klingt schon so, als wenn sie mit dem Wechsel (Kiga/Schule, Nesthäkchen/Sandwichkind) ihr "Problem" hätte.
Das "Termin/Hektikproblem" kenne ich auch, manches kann man ändern (und sollte man dann auch), durch manches muss man "einfach durch". Aber das es "schwer" ist, dürfen beide Seiten anerkennen.
Unser Großer hat(te) jetzt auch immense Schwierigkeiten bei der Umstellung auf Ganztagsschule, gerade, weil wir ja die 3 festen Therapietermine nicht ändern können. In der Schule soweit unauffällig und zu Hause, wie ein Kleinkind (geistig gesehen). Mein Mann meinte darauf hin: Ist ja klar, ist die Flasche leer, ist sie nunmal leer. Im Sinne von der Akku ist nach der Schule einfach leer.
Langsam wird das besser.
Ansonsten kann ich dir nur raten, dich mit dem Thema Sandwichkind auseinander zu setzen. Nicht, dass ich glaube, dass du was "falsch" machst, aber ich weiß von unserem "Sandwichkind", dass sie sich auch oft falsch verstanden und ungerecht behandelt fühlt und meint "unterzugehen". Und bei deiner Tochter fällt das ja mit dem Zeitpunkt Wechsel Kiga/Schule, also "großes Mädchen" werden zusammen.
Und es "klingt" auch so, als ob sie doch schon "kämpfen" würde, wenn sie als Jüngste so klassenmäßig "vorne dran steht".
Aber wie gesagt, du musst schauen, was "passt" und auch wie die das in der Schule sehen.
Gegen das "trödeln" hilft vielleicht ein eigener Wecker mit einem Zeitplan, bis wann gemacht sein muss (Uhrzeit: aufstehen/Uhrzeit: Bad-Morgentoilette/Uhrzeit: Frühstück etc. - will ich auch machen) und sie in die "Verantwortung" nehmen, aber natürlich trotzdem "dabei bleiben".
Wir haben für unser Sandwichkind auch den "Weibertag" eingeführt (siehe die eine Geschichte aus unserem EO-Buch  ;) :)), aber bei uns ist die Konstellation mit Junge-Mädel-Junge natürlich auch eine andere. Aber vielleicht könnt ihr ja in der Richtung euch trotzdem was "passendes für euch" einfallen lassen, denn die mittleren Kinder haben wirklich keinen "richtigen Rang", wie die Großen und die Kleinen/Nesthäkchen. Sie sind weder Fisch noch Fleisch, sie hängen so "unsichtbar" dazwischen und fühlen sich oft so, auch wenn es für uns gar nicht so scheint/so ist. Sie fühlen sich so und da ist es "unwichtig", dass es faktisch so nicht stimmt...
Ich wünsche dir einen guten Lösungsansatz und natürlich auch eine gute Lösung.
Wenn du dich austauschen willst, gerne.  :-*

LG, Jewa
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

blondchen

ich schreib zwar nicht so ausführlich wie jewa, aber ich würde auch ganz spontan sagen, sie ist mit der gesamtsituation überfordert.

und zum trödeln: ich kenn das hier auch und es ist sehr anstrengend, aber je ruhiger ich damit umgehe, je besser klappt alles. und siehe da , seit ein paar tagen , macht paul morgens alles alleine  :o ;D
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

*Blümchen*

Bei meinem Patenkind war das erste halbe Jahr in der Schule auch sehr problematisch. D.h. problematisch war ihr Verhalten zu Hause, nicht das in der Schule. Sie hat ständig geweint und war einfach unglücklich und unausgeglichen.

Bei ihr hat man schließlich eine Hochbegabung festgestellt und seitdem sie eine Klasse übersprungen hat, ist sie wieder viel ausgeglichener. Zusätzlich hilft noch ihr neues Hobby "Pferde", da sie sich beim Pferdeversorgen und Reiten gut entspannen kann.


Honigbluete

Ich hab auch das Gefühl, dass es die Gesamtsituation bei euch ist, die ihr zu schaffen macht. Schulanfang, neues Geschwisterkind, deine Wochenbettdepression etc... Ich kann dir nur empfehlen, mal zur Erziehungsberatung zu gehen und die Situation dort zu besprechen. Ich habe das für mich auch gemacht und mir konnte sehr schnell und gut geholfen werden. Bis dahin wünsche ich dir gute Nerven!

Alchemilla

Jonathan war so im ersten halben Kindergartenjahr. Im Kiga alles super und zuhause eine absolute Katastrophe.
Er war chronisch müde und mit der Gesamtsituation erst mal überfordert.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

zuz

Ich schließe mich Honigblüte an.
Konkret kann ich Dir den Kinderschutzbund empfehlen. Google mal, wo der bei Euch in der Nähe ist, dort bekommst Du kostenlos eine erste Beratung.
Für die noch schnellere erste Hilfe: Die Nummer gegen Kummer:
0800-1110550
(Mo-Fr 9-11, Di+Do 17-19)

Das mit dem Trödeln/der Hektik früh kenne ich auch und ich habe auch ein paar Mittelchen, das in den Griff zu bekommen (bei Interesse gerne mehr). Aber ich glaube ehrlich gesagt, dass da mehr dahintersteckt, weil sie ja den ganzen Tag traurig ist. Da würde ich ehrlich einen Profi ranlassen, das klingt schon beängstigend  :-[

Alles Gute!

Cherry

Zitat von: zuz am 01. Dezember 2011, 12:55:23
Das mit dem Trödeln/der Hektik früh kenne ich auch und ich habe auch ein paar Mittelchen, das in den Griff zu bekommen (bei Interesse gerne mehr).

Magst du die mal schreiben? So etwas habe ich hier fast jeden morgen. Nur haben wir die Hektik halt nicht, weil Svenja pünklich sein muss, sondern weil ich pünktlich auf der Arbeit sein muss. Heute morgen zog der Adventskalender, mal gucken wie lange das klappt...
... and the smiles they came easy, 'cause of you...

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zuz

Cherry: Gerne. Aber ich sage Dir gleich, dass sie bei mir auch immer nur ein paar Tage lang funktionieren, dann reißt mir doch wieder der Geduldsfaden  ;D
Also zunächst mal muss ich wohl anerkennen, dass meine Maus früh einfach nicht anders KANN, dass es also keine böse Absicht von ihr ist, wenn sie langsam ist. Schon das finde ich oft schwer, geb ich zu  :-[. Der nächste Schritt ist, das Ganze als gemeinsames Problem anzupacken: Wir gegen die blöde Tatsache, dass es früh so eilig sein muss, nicht ich gegen das Kind, das trödelt. Dieses Verbünden bringt wirklich oft schon was: Mensch, ich finde das doof, dass ich so früh arbeiten muss. Meinst Du, wir schaffen es, uns schnell fertig zu machen? Und am WE können wir endlich trödeln, so viel wir wollen.
Dann habe ich festgestellt, dass viele Dinge, wo ich Hektik mache, im Grunde wirklich nur ein paar Sekunden brauchen. Z.B.: Sie will sich unbedingt den Rucksack selbst aufsetzen, ich denke, es dauert zu lang und will es lieber machen. Aber im Endeffekt würde es eine halbe Minute dauern, sie das tun zu lassen, dafür aber 3 Minuten Tränchen, wenn ich darauf bestehe, es selbst zu tun. Sprich: Sich wirklich auf die Sachen konzentrieren, die objektiv viel Zeit kosten und bei den Kleinigkeiten eher mal nachgeben und Geduld beweisen (da arbeite ich seeeehr hart dran  ;D).
Und dann: für einen Puffer etwas finden, worauf man zur Not verzichten kann. Bei uns ist es das Frühstück. Das gibt es eh mehr, weil Mama denkt, das sei gesund. Wenn es nach meinem Kind ginge, gäbe es nie vor halb 10 Frühstück. Bisher haben wir es fast immer geschafft, doch noch zumindest ein paar Löffelchen zu essen. Aber das war, nachdem wir schon (einvernehmlich!) gesagt hatten, heute kein Frühstück, es wird zu spät. Sie darf z.:B. entscheiden, ob sie noch liegen bleiben und dafür nicht frühstücken will. Und plötzlich beeilt sie sich dann so, dass doch noch Zeit bleibt. Oder es gibt eben schnell unterwegs eine Banane. Wenn das mit dem Frühstück bei Euch zu wichtig ist, könnt Ihr ja vielleicht was anderes wegfallen lassen.
Und: Ich bemühe mich, nichts mehr zu sagen. Im Kiga z.B. setze ich mich einfach nur hin und kommentiere nicht mehr. Und es dauert auch nicht länger als mit dem dauernden: Nu mach endlich. Denn: Im Grunde hypnotisiert man die Kinder (du trödelst ja schon WIEDER, jetzt beeil dich dochh MAL usw.) Man redet ihnen ein, sie seien langsam, und irgendwann müssen sie sich dran halten.
Aber wie gesagt, es ist echt schwer, sich immer an alles zu halten, ich schaffe es leider nicht immer

Hubs

Mein Denkanstoß:
Mir ist auch sofort aufgefallen, dass die Einschulung und Geburt des Babys ziemlich in den gleichen Zeitraum fallen. Dann kommen noch Deine Wochenbettdepressionen dazu, die sie ja auch wahrgenommen hat. Also hat sie nen ziemlich geraffteren Alltag, eine leidende Mama und selbst nicht mehr die jüngste in der Familie. Vielleicht versucht sie Dir Deine Last zu nehmen und ist damit selbst überfordert, vielleicht hat sie einfach Angst, weil sie bei Dir Veränderungen merkt? (Bitte fass das nicht als Anschuldigung o.ä. auf!!!)  Vielleicht hat sie einfach noch Probleme mit ihrer neuen Stellung in der Familie, vielleicht hat sie diese noch gar nicht gefunden?

Veränderungen beeinträchtigen unsere Kinder, das ist klar. Kindergarten, neue Familienmitglieder, Einschulung, etc.  Ich bin aber überzeugt, wenn Kinder so stark zeigen, dass sie ein Problem mit einer Veränderung haben, stecken einfach noch andere Dinge dahinter. Ich hatte hier mit Beginn der Schwangerschaft und dem zeitnah gefolgtem Abstillen ein mir völlig fremdes Kind zu Hause. Ich habe irgendwann mit einer sehr, sehr einfühlsamen Therapeutin gesprochen, die sich einfach zwei mal mich und meinen Moritz zusammen angesehen hat und ziemlich schnell gemerkt hat, warum wir in diese Situation geschliddert sind. Als mir klar war, warum mein Bub so leidet, wurde vieles besser. Nachdem ich ihm auch immer wieder Dinge gesagt habe, die mir wichtig waren (u.a. dass er nicht meine Last tragen muss), wurde er wieder zu meinem alten Moritz und ich was auch wieder ich selbst.

Ich wünsche Dir, dass Du den richtigen Weg für Euch findest und hoffentlich bald wieder Ruhe bei Euch einkehren kann.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Cherry

@zuz
Danke, das hört sich toll an. Mal gucken was ich mir davon abgucken kann. Frühstück kann ich wohl nicht ausfallen lassen, da Svenja SEHR schlechte Laune hat wenn sie Hunger hat - und den hat sie so gut wie jeden morgen! Meist sag ich da zu ihr: Was um halb 8 noch auf dem Teller / in der Schüssel ist, kommt weg... Nicht nett, aber immerhin hatte sie bis dahin 15-20 Min Zeit zu essen... Und ansonsten machen wir morgens nur noch anziehen, Waschen / Zähne putzen, Haare kämmen, dass muss sein.
Ich denk das am WE auf jeden Fall mal alles durch.
... and the smiles they came easy, 'cause of you...

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*Nicole*

Hallo Mädels!

ich danke euch für die vielen Denkanstöße!Manchmal sehen andere mehr als man selbst in der Situation

ich versuche jetzt morgens alles ruhiger angehen zu lassen indem ich sie ne viertel std früher wecke und selber auch noch früher [Login or Register] kann sie erst wach werden und dann loslegen.klappt viel besser nun.

ich meine gemerkt zuhaben das es auch übermüdung sein kann durch die ganzen anforderungen.sie geht jetzt abends ne halbe std eher im bett und wir machen wenn sie mittags rein kommt eine halbe std kuschelpause...das tut uns beide gut und sie kann runter kommen..die ersten 2 tage haben super geklappt mal sehen wie es weiter geht

wenn wir es trotzallem nicht im Griff bekommen werden wir uns nach dem umzug Hilfe holen das haben wir fest beschlossen


danke nochmal!

Lg Nicole
Nils und Nicole mit Angelina *22.12.02 ,Juliana *10.06.05 und Noel *04.07.11 an der Hand und Lennox im Herzen



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Pünktchen

So, ich möchte jetzt nicht die tollen Denkanstöße und Tips wiederholen, die dir schon die anderen Mädels gegeben haben, dehalb erweitere ich nur.

Oft ist körperliche Nähe schon sehr beruhigend. Das muss nicht stundenlang kuscheln heißen sondern es langen oft schon viele Kleinigkeiten. Morgens beim wecken (find ich superwichtig) neben das Bett knien und über die Haare streicheln bis sie einigermaßen wach ist. Beim frühstücken Augenkontakt und ein Lächeln von hinten in den Arm nehmen. An die Hand nehmen z.B. auf den Weg zum Auto. Herzlich nach der Schule begrüßen. Bei den Hausaufgaben Kontaktaufnahme über die Schultern. usw. Du siehst schon mit Kleinigkeiten, kann man seinem Kind sehr viel Nähe geben.

Gespräch mit der Lehrerin suchen und sie bitte gezielt deine Tochter zu beobachten. Sie kann feststellen, ob in der Schule evtl. eine Ursache für das Verhalten deiner Tochter liegt. (zwar denke ich auch, dass es ehr nicht der Fall ist, aber man darf sich nicht nur auf eine Lösung einschießen)