Totale Verweigerung - Einfach gegen alles

Begonnen von Barbia+LuJo, 24. Juni 2012, 20:15:47

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Barbia+LuJo

Hallo,

ich, nein wir, sind total ratlos was unseren Großen betrifft.

Unser Großer, L. entgleitet uns. Wir wissen absolut nicht mehr was wir noch machen können, dass wir das Familienleben wieder entspannter gestalten können.

Wir sind beide voll berufstätig und wissen, dass dadurch wenig Zeit für unsere Kinder bleibt, umso mehr wünschen wir uns Harmonie. Nur läuft dieses halt immer wieder gegen die Wand.

Egal was wir anbieten, Spielen, lesen, rausgehen, toben, es ist für L. immer ein Grund sofort zu schreien, zu toben zu wüten.

Noch schlimmer wird es beim Essen. Gibt es etwas, wo er der Meinung ist, dass das nicht schmeckt, fängt er sofort an zu schreien "Ich will das nicht, das ess ich nicht.....:". Völlig egal, ob er das sonst immer gegessen hat, oder noch nie probiert hat.

Wir wissen wirklich nicht mehr weiter, wir haben schon alles probiert. Es interessiert ihn nicht, er hört nicht zu, ignoriert uns, schreit uns an, beschimpft uns.

Wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft, kann er auch Erbrechen als Mittel der Wahl nehmen, da er sich dann so richtig reinsteigert.

Ich weiß, dass wir vieles falsch machen, da wir auch laut werden, weil wir manchmal weder ein noch aus wissen :'(.

Ich weiß auch nicht, was ich mir hiermit erhoffen. Rat? Tipps? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich wollte es einfach mal runter schreiben

sunshine

Ich habs ja schon bei nem anderen Thema geschrieben. Dieses Alter ist sehr schwierig. Vielleicht versucht ihr es mal mit einem Eltern-Kind-Training? Ich habe mir mal das Buch von Triple P gekauft und fande es gut . Und habe danach trainiert, als Niklas so 5 rum war, glaub ich.

ich wünsch Dir starke Nerven!

peter


Janny

Oha das mit dem Erbrechen hatten wir auch , aber nur wenn Len so mit 4 war das , bei meiner Oma schlafen sollte , wenn wir mal weg wollten . Kam echt nicht oft vor , aber er hats vorher sogar angekündigt . " wenn ihr weggeht und ich zu Oma soll kotz ich dahin " Und so hat er es dann auch getan . Ging jedes Mal so , bis das eine mal meine Tante ( die unter Oma wohnte ) hochkam und ihn so dermassen zusammengefaltet hat .... *lol* Das hat gefruchtet . Danach sagte er immer nur wenn er zu Oma sollte , wenn Oma ihn fragte : " Na Lenny willst wieder bei Oma schlafen ?" Len : " Nein , meine Mutter zwingt mich " *lach*

Ich weiss gar nicht was ich dir damit sagen will , aber heute kann ich drüber lachen und Len ist trotzdem ein ganz anständiger Kerl geworden . Es ist sicher nur eine Phase --oooohmmmm
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

zuz

Ui, da ist er aber ganz schön aus dem Gleichgewicht  :-\

Ich schreib jetzt mal nur was zum Essen. Wie reagiert Ihr denn da? Wenn er mit Erbrechen droht, hört sich das ja ziemlich nach Machtkampf an. Führt Ihr den beim Essen? Bei uns ist es seit je so, dass ICH bestimme, was es wann zu essen gibt, die Kinder bestimmen, was sie dann essen. Also natürlich beziehe ich sie mit ein, sie dürfen Vorschläge machen, mit einkaufen, mit kochen. Aber sie dürfen sich eben nicht täglich Schokopudding wünschen (also wünschen schon, aber das würde eben nicht gemacht). Klar koche ich nicht dauernd Rosenkohl, wenn ich weiß, dass sie den nicht mögen. Also Du weißt, wie ich es meine - kooperativ, aber zu Erwachsenenbedingungen.
Wenn sie nun aus welchem Grund auch immer nicht essen wollen, dann essen sie eben nicht. Dann müssen sie danach bis zur nächsten Mahlzeit warten. Mit 6 Jahren sollte das kein Problem sein, mal ein paar Stunden dann nichts zu essen. Und zwar ohne Vorwürfe, Kommentare oder sonstwas, was darauf schließen lassen könnte, dass er bei Dir damit irgendetwas bewirkt. Es ist seine Sache und die sollte es bleiben (oder werden). Deine Sache ist nur, was Du wann anbietest. Und wenn er erbrechen will, ist auch das seine Sache. Da er schon fast 6 ist, sollte er in der Lage sein, sich hinterher umzuziehen und die Sachen einzuweichen. Du hast also gar nichts damit zu tun.

Das andere, "Egal, was wir anbieten, er tobt", das ist jetzt sehr pauschal, da kann ich nichts dazu sagen. Hast Du mal ein konkretes Beispiel?

Wenn so ganz grundsätzlich was schief läuft bei Euch, habt Ihr schon mal an eine Erziehungsberatung gedacht? Kinderschutzbund? Manchmal verrennt man sich und verliert dann den Zugang zum Kind. Das sollte nicht dauerhaft passieren, denn den werdet Ihr noch brauchen.

Honigbluete

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen, wir hatten das mit Lukas auch vor einiger Zeit.

Aufgefallen ist mir dein Satz: wir haben wenig Zeit und wollen dann Harmonie. Ich habe direkt gedacht, euer Sohn zeigt euch gerade ganz deutlich, dass es so nicht geht...

Ich habe mich an eine Erziehungsberatungsstelle gewandt und dort wurde mir/uns sehr sehr schnell und gut geholfen. Bereits nach den ersten Sätzen am Telefon hatte der Berater durch gezielte Fragen den wunden Punkt erkannt und mir bis zum Termin ein paar "Aufgaben" aufgetragen. Schon die Bewusstmachung dieses Problems entschärfte die gesamte Situation.

Ich kann es euch wirklich empfehlen! Gute Nerven und viel Geduld wünsche ich dir/euch!!!