nicht verlieren können

Begonnen von liadan, 11. Februar 2012, 16:42:13

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liadan

Hallo  ;),

unser Sohn kann nicht verlieren, gestern war es so schlimm das er vor lauter Frust an das Spiel getreten hat. Normalerweise handhaben wir das so, das dann sofort das Spiel beendet wird. Im Kindergarten ist es das gleiche, auch da wird sofort beendet.

Jedesmal das gleiche immer wieder.

Heute auch, heute hat er dann ein Kuscheltier wutentbrannt auf das Spiel geworfen und tobt rum und brüllt er würde verlieren. Er kann sich wenn er verliert so richtig schön in Rage brüllen, mit puterrotem Kopf und allem was dazu gehört. Manchmal könnte man meinen er explodiert gleich, so regt er sich auf.

Dabei war das doch noch gar nicht klar das er verliert (Mensch ärger Dich nicht) aber er brüllt die ganze Zeit rum "ich verliere, blödes Spiel, ich verliere blödes Spiel." Eben haben wir das durchgezogen, er musste zu Ende spielen.

Wie ist das bei Euch und wie handhabt Ihr das?

Was ist die richtige vorgehensweise in so einem Fall Eurer Meinung nach.

s-winken 

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Schnukki

lernen durch *sehen* ...
gerade im kindergarten sollte das durch die erzieherinnen möglich sein .. bei uns ging es aber auch mit hilfe von anderen kindern.
ich habe oft mit amy *alleine* spiele gespielt und sie wollte auch immer gewinnen - immer erste sein. wenn ich dann mal gewonnen habe, dann ging das gezicke los .. und ich habe es so gemacht wie du: konsequenz spiel weg. aber eine richtige konsequenz ist es ja für kinder nicht .. weil dann nehmen sie oft was anderes zu spielen und vergessen schnell.
im spiel mit mehreren kindern habe ich amy dann aus dem spiel genommen und mit dem besucherkind/kindern weitergespielt. das war dann wirklich eine konsequenz .. amy hat aber auch gesehen/gelernt, dass jeder mal gewinnt/verliert.
mittlerweile findet sie es zwar immer noch nicht toll - aber sie nimmt es hin! und wenn andere kinder *zicken* dann erklärt sie, dass es ja nicht so schlimm ist, dass man ja noch mal spielen könne und das man dann ja noch eine chance hätte  S:D

BiDi

Ich habe auch zwei lausige Verlierer hier, wobei Mattis noch schlimmer ist als Mo.
Eigentlich hat nur die Zeit geholfen. Mittlerweile ist es definitiv besser, allerdings gibt es immer noch Spiele, bei deren Verlust mindestens Heulerei angesagt ist. Andere hingegen werden ganz entspannt verloren. 'Mensch ärgere Dich nicht' gehört z.B. zu den Heulerei-Spielen, UNO zu den entspannten.

Wobei Moritz mit 5 immer einfach 'keine Lust' mehr hatte, wenn er merkte, er verlor.

Das entspricht übrigens dem Charakter meiner Söhne: Moritz gibt leicht auf, wenn was nicht so klappt, wie er es sich vorstellt, Mattis bekommt Wutanfälle und hört nicht auf, bis es klappt.

Wirkliche Tipps kann ich Dir also nicht geben. Ausser der Hoffnung, das es sich auswächst ;).

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Fliegenpilz

Ich hasse es heute noch bei "Mensch ärgere Dich nicht" zu verlieren, ich kann eure Kinder da schon verstehen ;D

liadan

Danke Ihr beiden  :), dann sind wir ja nicht so ganz allein mit der Problematik.
Mein Sohn bekommt wirklich extreme Anfälle, einerseits ist es ja auch irgendwie knuffig aber das kann schon echt ausarten er ist dann gar nicht zu beruhigen. Vergessen tut er das nicht, er kann sich da reinsteigern.

Wenn er gewinnt dann führt er regelrechte Freudentänze auf  :o

Christiane, Du schleuderst aber doch nicht auch das Spielbrett vom Tisch oder wirfst Dinge auf das Spiel oder?  ;D

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Fliegenpilz

Das habe ich mir mittlerweile abgewöhnt, aber ich bin schon sehr genervt und habe dann keine Lust mehr und mag das Spiel am Besten sofort beenden ;D

Tini

#6
Meine Tochter kann gut verlieren, es macht ihr fast nichts aus. Nur will sie dann das Spiel spielen, bis sie mal gewonnen hat. Wenn ich dazu keine so große Lust habe, lasse ich sie absichtlich gewinnen  ;D - ansonsten ist sie beim spielen aber ziemlich unkompliziert.

Wenn sie mal rumzickt, weil ihr was nicht passt, beende ich das Spiel. Was ihr allerdings meist nichts ausmacht, also eine ziemlich kleine Strafe für sie ist.
She *7/2006
He   *7/2014

Cherry

Hast du mal darüber nachgedacht, erstmal Spiele zu spielen, wo alle zusammen gewinnen oder eben alle zusammen verlieren? "Wer war's?" zum Beispiel.
... and the smiles they came easy, 'cause of you...

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Melanie83

Jasmin kann bzw. konnte auch sehr schlecht verlieren. Zur Zeit wird es besser, sie hat grade ihre Spielphase, dadurch spielen wir sehr viel und sie merkt, dass jeder mal gewinnt und verliert. Gerne verlieren tut sie zwar immer noch nicht, aber sie akzeptiert es ohne einen Wutausbruch zu bekommen. Oft will sie aber dann auch so oft spielen bis sie gewinnt, auch wenn wir ihr vorher gesagt haben, dass es nur  1 Runde gibt und dann Bettzeit ist. Das gibt natürlich dann auch öfter Theater  :P.
Aber sie hat jetzt zum Geburtstag "Schnappt Hubi" bekommen, bei dem Spiel gewinnen alle und so gibt auch keine Tränen mehr.

Eumel

#9
J

deep_blue

Gnaz klar, learning by doing und so wie Du es in Ansätzen praktizierst, konsequent sein.

Meine Tochter (heute 8,5 Jahre) hatte eine Phase, da konnte sie auch nicht verlieren. Da sie aber mehr der introvertierte Typ ist, machte sie das im Nachklang mit sich selbst aus. War offensichtlich wütend, aber gegen sich selbst. Heute ist sie eine ebenbürtige Spielerin, da sie neben einem ausgereiften taktischen Geschick auch noch das nötige Glück besitzt. Mein Mann und ich (mit Sohn 4 Jahre auf dem Schoss), müssen zum Teil mit harten Bandagen spielen, um überhaupt eine Chance gegen sie zu haben. Gestern wieder... bei Rummy... wer hatte alle vier Joker? Genau, meine Tochter... :P
Mein Sohn ist der nach aussen wütend agierende Spieler/Verlierer, er ist überhaupt der nach aussen hin mehr ehrgeizige Spieler. Ja, wenn wir nicht aufpassen, da kann schon mal das eine oder andere Teil durch die Gegend fliegen. Spiel weg, Spiel beendet. Und ja, das ist hart für ihn, denn er wollte ja eben genau dieses Spiel gewinnen. Natürlich agiere ich des Alters wegen viel weicher und verständnisvoller, Tatsache ist aber, er muss lernen, dass man auch mal verliert.

Ich selbst hatte immer einen sehr bösen (nicht nur) Spielegewinnergeiz und in meinem Vater habe ich meinen Meister gefunden! Heute kann ich relativ ruhigen Gewissens verlieren (naja, es gibt Ausnahmen... Malefiz spielt mein Mann nicht mehr mit mir  ;D). Ich habe gelernt mit meiner "Behinderung" umzugehen. ;)

liadan

@Eumel ich lasse ihn nicht gewinnen er gewinnt bei den meisten Spielen ohnehin.  ;) Wenn er dann mal verliert dann ist der Teufel los, weil er IMMER gewinnen will.

Gut, sein Papa ist in diesem Falle mein zweites Kind, er stänkert nämlich dann noch rum wenn unser Sohn verloren hat und ich denke mir dann boah echt, gehts noch. Mein Mann kann aber auch nicht verlieren, von ihm hat unser Sohn auch das "Doofes Spiel."

Mir macht es mittlerweile auch keinen Spass mehr mit den beiden zusammen solche Sachen zu spielen, erstens verliere ich meistens  ;D ;D ;D, gewinn ich dann mal dann ist es beiden nicht recht  ;). Gewinnt unser Sohn stänkert mein Mann rum, unser Sohn führt Freudentänze auf und macht "Nännänäääänääääänääää, ich hab gewonnen, ich hab gewonnen." Gewinnt mein Mann dann gibt es ein "Näääänääännäää ich hab gewonnen und Du hast verloren."

Das nervt ,-)!  :)

Fängt unser Sohn bereits nach 2 Minuten an auszurasten weil er rausgeworfen worden ist versuchern wir erst beruhigend auf ihn einzugehen, das doch noch gar nicht klar ist wer gewinnt und wer nicht. Das nützt aber zu 90% nichts. Da brechen wir dann meist schon ab weil sich das dann hochschauckelt. Wird durchgespielt und er verliert ohjeah.

Letztens als sein Kumpel hier war haben wir auch Mensch Äger Dich nicht gespielt, sein Freund der war da ganz anders, total ruhig dem hat das nichts ausgemacht, ob er nun rausgeworfen worden ist oder nicht er hat gelacht und fand das Spiel an sich sehr lustig. Da meinten wir auch ok, spielen wir eben mit X alleine weiter.

Ist jetzt natürlich kein großes Problem, mich interessiert nur wie da bei anderen halt ist und wir Ihr damit umgeht ,-)!

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Sonne1978

Mein Mann und ich haben immer ein wenig "Theater" gemacht. D. h., wenn er oder ich verloren haben, haben wir immer etwas übertrieben den anderen getröstet und gesagt "Ist doch nicht so schlimm. Ist doch nur ein Spiel :) " Dann war der Verlierer gleich wieder "gut gelaunt" und wir haben die nächste Runde begonnen. Wenn eine unserer Töchter verloren hat, das gleiche.

Viktoria tut sich mit Verlieren jedoch deutlich schwerer und bockt und zickt auch sehr gern. Wir kündigen direkt bei Spielbeginn an, dass wir sofor aufhören, wenn gezickt wird und danach auch kein Spiel mehr spielen. Bei uns halt der Vorteil: wir können mit Kira weiter spielen und sie muss zukucken. Gemein, aber effektiv.

Eumel

Zitat von: liadan am 13. Februar 2012, 18:23:26

Mir macht es mittlerweile auch keinen Spass mehr mit den beiden zusammen solche Sachen zu spielen, erstens verliere ich meistens  ;D ;D ;D, gewinn ich dann mal dann ist es beiden nicht recht  ;). Gewinnt unser Sohn stänkert mein Mann rum, unser Sohn führt Freudentänze auf und macht "Nännänäääänääääänääää, ich hab gewonnen, ich hab gewonnen." Gewinnt mein Mann dann gibt es ein "Näääänääännäää ich hab gewonnen und Du hast verloren."

;D ;D ;D  Das hört sich ja unterhaltsam an bei euch.  ;D ;D ;D

Vielleicht macht ihr einfach mal ALLE ein bisschen weniger Rock'n'Roll ums Gewinnen und Verlieren. Also auch das große Kind, der Papa.  ;D

zuz

Schließe mich Eumel an. Das Verhalten vom Papa finde ich echt fies  :-[.
Irgendjemand hatte vorgeschlagen, Spiele zu spielen, wo irgendwie alle oder keiner gewinnen können.  Obstgarten ist auch so eins. Oder ganz andere Spiele, z.B.: 20 Gegenstände unter ein Tuch legen, einen wegnehmen, er muss raten, welcher fehlt. Da gibt es auch Nervenkitzel, aber ohne Verlierer.
Mädn ist ja eines der frustrierendsten Spiele überhaupt, wenn man immer wieder von vorne anfangen muss. Es gibt auch Spiele, wo Verlieren nicht ganz so schlimm ist, finde ich, z.B. Uno oder Domino.
Und prinzipiell würde ich vorher schon einiges klären: Zunächst mal nur spielen, wenn er wirklich ausgeruht, satt usw. ist. Dann den Papa mal beiseite nehmen ;). Und ihm auch sagen, dass es durchaus sein kann, dass er verliert. Dass man aber ja spielt, um zusammen was zu machen.
Wenn er dennoch austickt: Nicht als Strafe das Spiel beenden oder es durchziehen auf Biegen und Brechen. Ich würde ihm zunächst mal sagen, dass er sich wohl grad ganz sehr ärgert und frustriert ist. Das hilft ihm schon mal, weil er merkt, Ihr versteht ihn. Und dann würde ich IHN fragen, was er will. Bietet ihm an, dass Ihr das Spiel beendet und etwas anderes macht, wenn er das möchte. So ungefähr: Möchtest Du lieber aufhören? Wir können auch xy machen. Dann kann er sich entscheiden, ob er sich wieder einkriegt oder ob es ihm zu viel wird (auch eine gute Lernerfahrung: aufhören können, wenn man nicht mehr kann). Und zwar ohne, dass er sein GEsicht verliert und ohne dass er bevormundet wird.

LG zuz

Fliegenpilz

Also wir besitzen kein "Mensch ärgere Dich nicht" mehr... s-pfeifen
Mein Mann weigert sich das mit mir zu spielen.