Mischt Ihr Euch in die Diziplinierungsmassnahmen von Lehrern ein?

Begonnen von BiDi, 16. Oktober 2012, 22:29:06

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BiDi

Hi zusammen,

aus gegebenem Anlass möchte ich mal Eure Meinung zum Thema 'Mein Kind wird vom Lehrer bestraft aber ich finde die Strafe ungerecht / übertrieben' wissen:

Folgender Vorfall: Kind A schubst Kind B aus Übermut so doll, das Kind B hinfällt. Kind B sieht Kind C, denkt der sei der Übeltäter, reisst ihm die Beine weg. Kind C fällt hin und tritt Kind B in den Bauch. (Nein, ernsthaft verletzt wurde keiner ;)).

Vorfall wird an die Klassenlehrerin berichtet (die war nicht dabei) und nach der Vernehmung der Zeugen und einem Gespräch mit den drei Beteiligten verhängt sie eine Strafarbeit (3 Sätze schreiben, warum man sich nicht prügeln soll) für alle.

Kind A und C liefern die Strafarbeit fristgerecht ab. Kind B nicht: Seine Eltern hätten gesagt, er müsse nix machen, er wäre ja nicht schuld.

Und ich rege mich, weil ich das Verhalten von Eltern B unmöglich finde. Wie soll denn eine Lehrerin sanktionieren, wenn die Diziplinierungsmassnahmen von den Eltern boykottiert werden?

Und wie steht ihr dazu? Würdet ihr auch so reagieren, wenn ihr eine Strafmassnahme für ungerecht haltet?

Grüsse
BiDi








Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Kathrin

Wenn mir die Strafe missfällt, bespreche ich es mit der Lehrerin, allerdings ohne das Wissen meines Kindes. ;)
Für den Moment müsste Joel die Strafarbeit also trotzdem machen, ich würde es aber versuchen für die Zukunft zu ändern.
Jana - *03.03.08 - 48cm - 3810g            Joel - *23.02.04 - 53cm - 4580g

Schnecke261

Tja genau so wird die Situation an Schulen und später am Arbeitsplatz immer schlimmer weil Kinder oft keine Autorität mehr anerkennen (müssen). 

Kind B hat Kind C die Beine weggerissen. Ist genauso wenig ok wie geschubst zu werden. Die Entscheidung der Eltern B ist in meinen Augen unmöglich und ggfs fatal für die Zukunft von Kind B. 

Ansonsten kann ich mich Kathrin anschliessen

peter

hm wenn ich die strafe nicht verhältniss mässig finde dann JA,dann stell ich mich "schützend" vor mein kind!
sobalt mir aber was komsich oder unschlüssig scheint,muss sie die strafe schon akzeptieren....

ich hab z.b im technik unterricht mal unleserlich geschrieben-1 seite von nem ganzen heft-nach dem einsammeln bekam ich nicht nur ne schlechte heftnote sondern sollte das komplette heft nachschreiben!!!

meine eltern riefen den lehrer an und sagten das ich die betroffene seite machen würde und das wärs dann....er wollte das nicht akzeptieren und meinte dann könnte ich ja mit meiner mutter kochrezepte abschreiben um meine schrift zu trainieren  :o


meine tochter sollte mal mit nem lehrer in ne synagoge-zur strafe weil sie ein muslimisches mädchen anschrie in der schule-der streit hatte NIX mit der religion zu tun,was alle drum rum bestätigten....
mein kind musste NICHT mit,da hätt der gute mann sich auf den kopf stellen können  :P :P

hätte sie sich entschuldigen sollen oder oder wäre das okay gewesen...

zuz

Ich kann das gar nicht so allgemein sagen. Es gibt sicher Strafen, die daneben sind und die würde ich auch verweigern, muss ich sagen. Wenn das Kind z.B. bloßgestellt werden soll, da würde ich auf alle Hinterbeine gehen.
Im vorliegenden Fall finde ich die Strafe absolut angemessen. Sie haben alle drei Sch... gebaut und drei Sätze ist ja eher symbolisch. Viel Möglichkeiten haben die Lehrer ja eh nicht und reagieren sollten sie ja schon.
Hätte meine Tochter so was außerhalb der Schule geliefert, hätte es eine SEHR klare Ansage gegeben und auf jeden Fall auch eine Wiedergutmachung.
Letztlich bestrafen sich die Eltern selbst, wenn sie das unterlaufen.

lotte81

Ich würde nicht prinzipiell alles in Frage stellen.
In dem vorliegenden Fall hätte ich z.b. mit meinem Kind gesprochen, dass es sich vielleicht ungerecht behandelt fühlt, weil es ja nicht angefangen hat, aber dass pruugeln eben einfach NIE gut ist und die Sätze insofern ja schon ihren Sinn erfüllen. Für alle.Ich finde es auch angemessen für die Situation und viel ist es nun ja wirklich nicht  ;) Alle machen sich mal Gedanken um die Situation und fertig.
ABER nein, ich würde nicht alles hinnehmen und auch durchaus zeitig einschreiten, wenn sich Lehrer zu viel erlauben. Dafür habe ich selber in meiner SChulzeit zu viel massive Ungerechtigkeit erlebt (selbst aus heutiger Sicht) und das muss man sich nicht bieten lassen wie ich finde.....
Willkür und Unverhältnismässigkeit - da wäre ich sofort auf der Matte und würde mein Kind schützen (was meine Eltern im übrigen acuh getan haben...... und ich bin trotzdem ein ganz anständiger Mensch geworden...)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Eumel

So ganz unschuldig finde ich Kind B gar nicht, wenn es Kind C die Beine weggerissen hat (aus welchen Gründen auch immer). Da hätte es m. E. die Sätze auch schreiben können / dürfen / müssen.  ;)

Normalerweise würd ich mich als Eltern nicht in Strafen von Lehrern einmischen. In so pillepalle-Kram schon mal gar nicht.

In gravierenden Fällen würd ich es  mit dem jeweiligen Lehrer besprechen.  :)

Solar. E

Es kommt drauf an, was genau vorgefallen ist.

Im beschriebenen Fall hätte Kind B selbstverständlich die Strafarbeit abgeliefert, wäre es meins gewesen. Man war als Eltern ja nicht dabei, drei Sätze schreiben tut keinem weh und es wird über die Situation nachgedacht.

Wo ich schonmal was gesagt habe: In der Klasse meiner Tochter haben die Hauptfachlehrer angekündigt, dass sie die Kinder bei drei Mal Hausaufgaben vergessen nachsitzen lassen wollen  :o Ähm, dafür ist meinetwegen eine Sechs angemessen und/oder den Kram zu Hause nachzuholen - aber doch nicht in der Schule zum Nacharbeiten nachsitzen lassen?!?!

Und @satti zur Strafe in die Synagoge, da hätt ich auch was gesagt, aber hallo  :o Wenn dann sollen die die Synagoge als Lehrstoff kennenlernen, aber doch nicht zur Strafe!
Eine Entschuldigung hätte ich in dem Fall genau wie du als angemessen empfunden.

lotte81

Zitat von: Eumel am 17. Oktober 2012, 12:19:14
So ganz unschuldig finde ich Kind B gar nicht,
unschuldig sicher nicht, aber klar, Kind B fühlt sich ungerecht behandelt, weil es ja nicht angefangen hat. ABER da würde ich ganz klar sagen als Mutter: Prügeln ist NIE der erste Weg..... es sollte immer ALternaitven geben und sei es Hilfe holen....
Wobei meist das Problem ja ein anderes ist..... Das Kind hat vielleicht gar kein Problem mit der Strafe....die "Kleinen" wissen ja um ihre Regeln und sind oft strenger als jeder Erwachsene ,wenn REgeln gebrochen werden...oft ist es ja eher so: Kind kommt heim erzählt was vorgefallen ist (warum die Strafarbeit kam) und die Mama ist entrüstet wie man ihrem Kind so was antun kann....Erst wird er geschlagen und dann acuh noch Strafarbeit..... D.h. die Welle kommt eher von den Eltern aus, als daher, dass das Kind sich wirklich ungerecht behandelt fühlt..... Und da würde ich unterscheiden: Weiss mein Spross insgeheim, was falsch lief oder ist er vollkommen fertig....im zweiten Fall würde ich zumindest drum bitten, dass der Lehrer es noch mal erklärt - wenn er auch bei der Strafe bleibt,so sollte doch wenigstens ersichtlich sein, wofür bestraft wird....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

MangoSine

*

zuz

Zitat von: Solar. E am 17. Oktober 2012, 12:57:28
In der Klasse meiner Tochter haben die Hauptfachlehrer angekündigt, dass sie die Kinder bei drei Mal Hausaufgaben vergessen nachsitzen lassen wollen  :o Ähm, dafür ist meinetwegen eine Sechs angemessen und/oder den Kram zu Hause nachzuholen - aber doch nicht in der Schule zum Nacharbeiten nachsitzen lassen?!?!

Da verstehe ich das Problem aber ehrlich nicht.
Es ist angekündigt, gerecht und hat einen Bezug zum Vergehen. Es ist sogar fair - die anderen haben ja 3x ca. 15 Min daheim gearbeitet, X muss dann eben 45 Min in der Schule arbeiten.

Zu Deinen Lösungen: Zu Hause arbeiten - naja, das funktioniert ja eben offenbar nicht. Wenn X es dann wieder nicht macht, was dann?
Wie rechtfertigt man es vor den anderen, dass X dann im Grunde nichts "passiert", sie also dafür "bestraft" werden, brav die Hausis zu machen? Ist ja so, als würde man sagen: Oh, Du hast die Steuern nicht gezahlt. Naja, dann zahl sie halt innerhalb der nächsten 2 Monate mal nach. Das geht ja auch nicht. Dann würden ja alle hinterziehen, wenn die schlimmste Strafe nachzahlen wäre, für den Fall, dass man überhaupt erwischt wird. Und die Cleverle würden dann in den letzten 2 Monaten vor den Ferien eh nur noch schieben und gar nichts mehr tun.

Und ne 6 auf nicht gemachte Hausis, das geht rechtlich gar nicht. Zu Recht. Ich hätte ehrlich kein gutes Gefühl, wenn ein Kind dann sitzen bleibt, weil es auf der Kippe stand und eine der entscheidenden Noten käme aus nicht gemachten Hausaufgaben  :-\ Und DA möchte ich mal die Eltern (lieber nicht) sehen. Aber wie gesagt, das steht nicht zur Debatte, weil es gar nicht erlaubt ist.

Bambam72

Ich habe mir gaaaanz fest vorgenommen, mich NIE, aber auch wirklich nie in irgendwas einzumischen, was in der Schule abgeht (ob ich es ewig einhalten kann/will, weiss ich nicht, aber ich werde es probieren!).
Da komme ich jetzt wirklich mit dem gehassten Satz: Früher war das auch so,  niemand hat sich eingemischt (zumindest nicht da wo ich aufgewachsen bin). Da war Schule ein Ding zwischen Kindern und Lehrern und da haben die Eltern nicht dazwischen zu quatschen  ;) Aber ich habe da auch eine eher altmodische Einstellung und ich finde, Lehrer sollten wieder VIEl strenger sein dürfen. In meinen Augen sind sie nach wie vor Respektspersonen und das sollten auch die Kinder verstehen. Was heute in der Schule abgeht machmal, da kommen mir die Tränen. Sicher stehe ich fast alleine da mit dieser Einstellung, aber es hat uns nicht geschadet  S:D

Zum eigentlichen Thema, ich hätte B ganz bestimmt auch die Strafarbeit schreiben lassen, denn wer Gleiches mit Gleichem bezahlt, macht sich schuldig, basta.
Und Nachsitzen finde ich auch ok, es ist jeder selber dafür verantwortlich, dass es nicht dazu kommen muss...

Falls hier ein falscher Eindruck entstehen sollte, bin sonst eine ganz Liebe, aber bei Sachen wie Schule, Respekt oder Erziehung bin ich wohl noch ein wenig altmodisch, bzw. habe gute und eindrückliche Erinnerungen an meine Kindheit/Jugend und Schulzeit. War eine schöne Zeit und ich bin froh über die tolle Erziehung meiner Elter (streng - aber gerecht nenn ich das  :D ).

Solar. E

Zitat von: zuz am 17. Oktober 2012, 14:13:09
Zitat von: Solar. E am 17. Oktober 2012, 12:57:28
In der Klasse meiner Tochter haben die Hauptfachlehrer angekündigt, dass sie die Kinder bei drei Mal Hausaufgaben vergessen nachsitzen lassen wollen  :o Ähm, dafür ist meinetwegen eine Sechs angemessen und/oder den Kram zu Hause nachzuholen - aber doch nicht in der Schule zum Nacharbeiten nachsitzen lassen?!?!

Da verstehe ich das Problem aber ehrlich nicht.
Es ist angekündigt, gerecht und hat einen Bezug zum Vergehen. Es ist sogar fair - die anderen haben ja 3x ca. 15 Min daheim gearbeitet, X muss dann eben 45 Min in der Schule arbeiten.

Zu Deinen Lösungen: Zu Hause arbeiten - naja, das funktioniert ja eben offenbar nicht. Wenn X es dann wieder nicht macht, was dann?
Wie rechtfertigt man es vor den anderen, dass X dann im Grunde nichts "passiert", sie also dafür "bestraft" werden, brav die Hausis zu machen? Ist ja so, als würde man sagen: Oh, Du hast die Steuern nicht gezahlt. Naja, dann zahl sie halt innerhalb der nächsten 2 Monate mal nach. Das geht ja auch nicht. Dann würden ja alle hinterziehen, wenn die schlimmste Strafe nachzahlen wäre, für den Fall, dass man überhaupt erwischt wird. Und die Cleverle würden dann in den letzten 2 Monaten vor den Ferien eh nur noch schieben und gar nichts mehr tun.

Und ne 6 auf nicht gemachte Hausis, das geht rechtlich gar nicht. Zu Recht. Ich hätte ehrlich kein gutes Gefühl, wenn ein Kind dann sitzen bleibt, weil es auf der Kippe stand und eine der entscheidenden Noten käme aus nicht gemachten Hausaufgaben  :-\ Und DA möchte ich mal die Eltern (lieber nicht) sehen. Aber wie gesagt, das steht nicht zur Debatte, weil es gar nicht erlaubt ist.

Ähm, natürlich geht am Gym eine Sechs auf nicht gemachte Hausaufgaben! Das ist eben so eine Extra-Note wie wenn der Lehrer einen Schüler an der Tafel abfragt und dafür eine Note gibt. Zählt in etwa so wie eine unangekündigte Überprüfung der Hausaufgaben bzw. über die letzten beiden Stunden. Ist eine Zusatznote dann - wenn man wegen sowas sitzen bleibt, dann hat man den Rest eh nicht richtig gemacht ??? Und wenn es wirklich auf der Kippe steht, dann liegt es ohnehin im Ermessen des Lehrers, ob er nun die besser oder die schlechtere Note gibt. Die Versetzung hängt sicher nicht nur an solch einer Sechs!

Nein, ich finde Nachsitzen wirklich drüber, tut mir leid. Mal davon ab, dass einen dann keiner informiert, dass das Kind später kommt.

Und da auch andere meiner Meinung waren und wir das gemeinsam am Elternabend besprochen haben mit den entsprechenden Lehrern, wird das so auch nicht gemacht. Es werden Strichlisten geführt und dann eben die Sechsen verteilt. Ein Kind, welches wirklich nie HA macht, kriegtst du weder mit Strichlisten noch mit Sechsen noch Nachsitzen, da muss man sich eh was anderes einfallen lassen.
Ich hab ja nie gesagt, dass "nix" passiert bei vergessenen HA und ich finde das auch nicht sonderlich logisch, zu argumentieren, wer HA macht, ist gestraft ???

Und damit hier kein falscher Eindruck entsteht: In der Grundschule hatte meine Tochter im ersten Schuljahr eine Lehrerin, die das mit den Hausaufgaben sehr lax gesehen hat, wenn die nicht gemacht waren ("Macht nix, mach sie bis morgen nach!"). Führte dazu, dass wir Eltern sie gebeten haben, das doch bitte strenger zu handhaben, weil meine Tochter und auch andere Kinder dann auf den Trichter kamen, heut hab ich keine Lust was zu machen, mach ich es halt morgen.
"Ja aber Frau X hat gesagt, dass...." ist dann das Argument, gegen das man nicht mehr wirklich ankommt, weil man eben nicht dabei war.  s-:)

Janny

Zitat von: Solar. E am 17. Oktober 2012, 12:57:28

Wo ich schonmal was gesagt habe: In der Klasse meiner Tochter haben die Hauptfachlehrer angekündigt, dass sie die Kinder bei drei Mal Hausaufgaben vergessen nachsitzen lassen wollen  :o Ähm, dafür ist meinetwegen eine Sechs angemessen und/oder den Kram zu Hause nachzuholen - aber doch nicht in der Schule zum Nacharbeiten nachsitzen lassen?!?!


Bei uns müssen die Kinder die dreimal die HA vergessen haben , 2 Wochen an der HA Betreuung nachmittags teilnehmen !
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

Solar. E

@Janny
Das ist ja wieder was anderes als alleine vorm Lehrer zu sitzen. HA-Betreuung gibts bei uns keine, entweder Halb- oder Ganztagsklassen.

moni

zum nachsitzen wurde bei uns ein termin angekündigt. aber zeitnah. einigen schülern ist die sechs egal aber kostbare freizeit in der schule verbringen zieht meistens mehr.

die schüler erzählen die streitsituation immer anders als der andere wahrgenommen hat.
habe ja schon einiges hinter mir und muss sagen, daß die situation immer anders war. also bevor man sich aufregt immer mit dem lehrer reden.

puh, was wir, die kinder und wir eltern in der schulzeit erlebt haben ist echt nicht wenig.

es sind aber nicht immer die schüler schuld. tina hatte eine lehrerin die ging garnicht. die klasse hat es in zusammenarbeit mit pädagogen usw.  einigermaßen hinbekommen. die lehrerin war dann einigermaßen einsichtig. naja ihr blieb auch nichts anderes übrig. war aber schon in der 9. klasse.

zuz

@Solar: 6 geht hier definitiv nicht, kann ja aber eine Bundeslandgeschichte sein. Hier dürfen auf HA keine Noten gegeben werden, auch nicht so pseudo, also Schüler liest HA vor und wird dafür benotet. Einzige Ausnahme wäre, wenn zB. zu Hause ein Gedicht gelernt werden sollte, dieser Vortrag darf dann benotet werden.
Nachsitzen: Hier mit über einer Woche Vorlauf (was ich ehrlich gesagt albern finde, dann ist das schon wieder viel zu lange her). Also die Eltern sollten schon informiert werden und sie sollten auch ein Vetorecht haben, wenn es an einem Tag wirklich nicht geht, weil ein wichtiger Termin ansteht. Aber meiner Meinung nach sollte es reichen, wenn der Lehrer anruft, die Eltern informiert und das Kind dann am Tag drauf eben eine Stunde später heimkommt. Ehrlich, das kann sehr heilsam sein.
Sonst haben die Lehrer ja kaum Möglichkeiten. Muss ja alles bürokratisch geregelt und x-fach rechtlich abgesichert sein.

peter

meine freundin hat heute erzählt das bei ihrer tochter in der 1klasse diese wochen die sportstunde für die ganze klasse gestrichen wurde weil 8 von 21 kinder keine hausaufgaben hatten!!! und das wo sie weder die aufgaben ankreuzen noch aufschreiben etc...sie müssen es sich nur "merken"  :-(

DAS fand ich echt drüber!!!

zuz

Satti  :o
Da hatte die Lehrerin wohl keinen Bock auf Bewegung  :-(
Das ist ja mehr als unglaublich.

jewa

Weder als Mutter von Kind A, B oder C hätte ich mich gegen diese Sanktion gewehrt, meine Kinder hätten die drei Sätze schreiben dürfen. Und seien wir mal ehrlich, die "Strafe" ist doch kein großer Aufwand, also völlig gerechtfertigt. Und in dem Fall würde ich auch nicht unterteilen in "schuldig - unschuldig" sondern eher "beteiligt und mitgemacht" und dabei war Kind B nun eben auch kein "Unschuldslamm".

Ich glaube bis jetzt in meine Bilanz mit der Einmischung ganz gut:
Kind 1 musste in der 1. Klasse 2 Zeilen Mama schreiben, weil er die Lehrerin wiederholt so genannt hat, insbesondere nachdem sie gesagt hat: Wir haben unseren Spaß jetzt gehabt, jetzt ist bitte Schluss". Sie hat aber extra deshalb angerufen, um die mir die Situation zu erklären.
Hat er schreiben müssen und seither war auch nix mehr an Strafarbeiten

Mäuschen musste in der 1. Klasse ein Bild malen, weil sie partout nach dem Sportunterricht in die Jungsumkleide wollte. In Ermangelung von Schreibkenntnissen zum damaligen Zeitpunkt, hieß die Strafe eben malen.
Gesagt, getan.
Die Erziehungsvereinbarung, die ich unterschreiben sollte, nachdem sie in Chor mit ihrer Mitschülerin wiederholt gekuschelt und nicht ge/-aufgehört hat, ging mir dann für das Vergehen aber doch zu weit.
Weiß nicht, über was ich seinerzeit mehr erschrocken war.
Darüber, dass es laut Kultusministerium das Instrument "Erziehungsvereinbarung" (heißt offiziell wirklich so  :o) wirklich gibt und jemand auf die Idee kam, es bei einer Erstklässerin anzuwenden oder die Tatsache, dass die Lehrerin keine andere Lösung gefunden hat (z.B. Kinder zu trennen, eines ans linke Chorende, das andere ans rechte).
Ok, hier heilte die Zeit alle Wunden und nachdem wir uns nicht geeinigt haben und noch Ferien dazwischenlagen, haben wir uns einvernehmlich entschlossen, die Sache als beendet zu betrachten, zumal sich laut Lehrerin das Problem erledigt hatte.  s-:)
Einmal im letzten Jahr dann noch 10 Sätze zum Thema "Einhaltung der Schulregeln". Angeblich wollte sie den Streit schlichten und ist so in die Problematik mit reingezogen worden, aber das war nicht nachprüfbar, also hat sie es geschrieben entweder als Strafe oder weil es eben nicht geschadet hat.
Und Junior ist (wider Erwarten) noch ganz "jungfräulich".

Also kann ich die Ausgangsfrage beantworten mit, JA, ich mische mich durchaus ein, wenn es wirklich nötig ist (dann aber direkt mit der Lehrerin und untergrab nicht deren Autorität). Ansonsten vertrau ich den Lehrern, dass sie "ordentlich und gerecht arbeiten".
Steh aber trotzdem voll hinter meinen Kindern.
Hab der Lehrerin auch mal gesondert eine Nachricht zukommen lassen, dass der Punkteabzug in Anbetracht der Aufgabenstellung auch fragwürdig ist (ergänze den fehlenden Buchstaben im ABC... du hast groß geschrieben...).
Führte allerdings letzhin zu der "großen Diskussion", als es in der Rechenaufgabe darum ging auszurechnen, wenn X Kinder auf dem Klassenausflug Boot fahren und die Bootsstunde Y Euro kostet und jedes Boot mit bis zu 3 Kindern besetzt werden kann, was der Ausflug kostet. Mäuschen war nett und hat nur 2 ins Boot gesetzt und halt eine, teurere Alternative gefunden, die die Lehrerin aber nicht haben wollte.
Und da mussten wir "bösen" Eltern der Lehrerin nunmal Recht geben.  ;D
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Solar. E

Meine Tochter musste letztes Jahr zur Strafe einen Satz zehn Mal schreiben. Mal sehen, ob ich es noch zusammenkriege.
Sie hat im Musiksaal verbotenerweise einen Schluck Wasser getrunken, obwohl dort wegen der Instrumente striktes Ess- und Trinkverbot herrscht. Aber aus irgendeinem Grund, der mir jetzt nicht mehr einfällt, wurde ihr vorher verboten, vor der Tür zu trinken, obwohl sie drum gebeten hatte.
Das ergab dann zehnmal "Ich darf im Musiksaal nicht essen und trinken".

Das fand ich ebenfalls fragwürdig. Allerdings hat sie die Strafarbeit von sich aus gemacht.
Sie hat die Augen verdreht und gemeint, es lohnt sich nicht, sich wegen so einem Mist mit der Lehrerin weiter anzulegen - also Augen zu und durch ;D

Wir haben das dann auch besprochen und ich hab ihr ehrlich gesagt, dass wenn es so war wie sie sagt, ich das auch nicht ganz fair finde, es sich in diesem Fall aber wirklich nicht lohnt, sich mit der Lehrerin anzulegen. Und dass ich bei wirklich wichtigen Dingen aber immer hinter ihr stehe und auch immer bereit bin, mit den Lehrern zu reden und man sich deren Meinung auch immer erst anhören sollte.
Da sie sonst keinerlei Probleme hat, sich an Regeln zu halten und die Lehrer zufrieden mit ihr sind, ist alles ok  :)

BiDi

Kurzes Update:

Kind B hat die Strafarbeit mittlerweile gemacht und mit der Mutter von Kind B hatte ich gestern ein aufschlussreiches Gespräch. Sie hatte die Klassenlehrerin angerufen, weil sie wollte das sich Kind A und Kind C bei Kind B entschuldigen (ok, sie nannte das ein 'klärendes Gespräch'). Und das Ergebnis des Gesprächs war halt keine Entschuldigung von zweien, sondern eine Strafarbeit für alle  ;D. Und darüber war sie erbost. Nachdem die Klassenlehrerin aber betonte, das es sich weniger um eine Strafarbeit denn um einen Nachdenkaufsatz handeln würde, musste Kind B doch abliefern.

Ich gebe Euch natürlich recht: Ich glaube, ich würde auch nicht in jedem Fall jede Sanktionierungsmassnahme der Lehrerschaft schlucken. Allerdings traue ich erstmal jedem Lehrer den pädagogischen Überblick zu, halbwegs gerechte Entscheidungen zu treffen. Der Ein oder Andere wird mir gewiss noch das Gegenteil beweisen und dann kann es durchaus sein, das ich mich einmische. Ein ganzes Heft abschreiben wegen einer vermasselten Seite, finde ich definitiv unverhältnissmässig.

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

zuz

@Jewa: Was ist eine Erziehungsvereinbarung? Was genau beinhaltet das? Ich kann mir darunter grad wenig vorstellen, für mich hört es sich aber ein wenig befremdlich an, so als ob man mit dem Lehrer vereinbart, wie man daheim als Eltern bei Verhalten x reagiert.

Ehrlich, das würde ich als Lehrer schon gar nicht wollen. Also dass man Tips gibt, wie man vielleicht sinnvoll reagieren könnte, das schon. Aber letztlich müssen, sollen und können es doch nur die Eltern entscheiden. Zumal vieles eben doch von der besonderen Konstellation und vom einzelnen Kind abhängt.

Ich hab hier auch schon theoretische Überlegungen angestellt, wir haben besprochen, wie wir reagieren wollen und sind dann an der Praxis einfach gescheitert. Gut, in der Familie sind solche Ideen schnell umgestellt. Aber wenn es eine Vereinbarung gibt? Komisch.

jewa

@zuz
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Ich glaube, dass ist so eine "negative Begleiterscheinung", weil die Schulen ja durch diese Schulüberprüfung (mir fällt gerade der korrekte Name nicht ein) angehalten sind, viel mehr schriftlich festzuhalten und da bot sich meines Erachtens hier eine Möglichkeit zur Quotenerfüllung.
Da die Vereinbarung uns Eltern aber zu einseitig war (nur unsere Tochter durfte, musste, sollte) und das Fehlverhalten ja nur eine Kleinigkeit war, die man hätte auch anders lösen können, haben wir unsere Unterschrift verweigert (m.M.n. sollte ein Vertrag ja Rechte und Pflichten aller Vertragspartner festhalten). Und ich hatte mich wie gesagt informiert und u.a. mit einer Schulpsychologin gesprochen, die der gleichen Meinung war (Eltern, Lehrer und Kind müssen was "beitragen").
Ich hatte das der Lehrerin so mitgeteilt und gebeten, diesen Punkt zu berücksichtigen und dann verlief es dank Ferienzeit, Erkrankung und so "im Sande".  8)
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

~ Oma Netti ~

In diesem speziellen Fall hätt ich mich nicht eingemischt und mein Kind hätte schreiben müssen. Ich finde nicht, dass Kind B generell unschuldig war, ist zwar dumm gelaufen, aber mei, mir geht es wie Lotte, hauen, beißen, kratzen, schubsen usw geht halt gar nicht.

Ich hätte auch nie was dagegen, wenn mein Kind was angestellt hat und nachsitzen müsste. So ist das Leben eben. Als einziges würde ich gerne kurz informiert werden, ala Anruf von der Schule, Kind kommt eine Stunde später, weil ich mir sonst Sorgen machen würde.

Wer Scheiße baut, muss eben mit den Konsequenzen leben.