Mischt Ihr Euch in die Diziplinierungsmassnahmen von Lehrern ein?

Begonnen von BiDi, 16. Oktober 2012, 22:29:06

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peter

@netti
dein letzter satz ist soooooooooooooooo super  ;D
sag ich auch immer und bin schon sooooooooooooooft dafür schräg angeschaut worden  :P

aber stimmt doch!

~ Oma Netti ~

 ??? ja aber stimmt doch?

also alles würd ich nun auch nicht dulden, aber bisher hatten wir noch nie einen lehrer, der es übertrieben hat. ich finde kinder müssen auch damit leben, dass mancher lehrer einen vielleicht nicht leiden kann. (bei meinem großen sohn aktuell seine mathelehrerin) natürlich trifft mich das als mama und natürlich beschwert er sich darüber. aber solange sie meinem kind jetzt nix wirklich schlimmes antut, würde ich mich da nicht einmischen, sondern sprech mit ihm drüber und zu einem gewissen grad müssen wir einfach alle immer durch etwas durch, was auch mal anstrengend und doof ist, oder nicht? wie soll man sonst im erwachsenenleben bestehen?
da kann ich auch nicht immer meine mami holen, auf dass sie mich verteidigt.

alles im rahmen, ganz klar, aber grundsätzlich kenne ich meine kinder sehr gut und ich weiß auch wer auch mal ne freche lippe riskiert etc. ich reg mich nicht drüber auf, wenn meine kinder mal scheiße bauen, weil ich finde das gehört dazu zum kinderleben, aber genauso gehört es eben auch dazu, die suppe auszulöffeln, die man sich eingebrockt hat.  :P

Solar. E

#27
Also ja, natürlich, wenn sie Mist bauen, ist eine Strafe angebracht, klar.

Nur find ich Nachsitzen irgendwie... antiquiert?!? Das gabs schon bei uns nicht mehr. Wozu also wieder einführen? :P

Und in Zeiten absoluten Lehrermangels und ständigem Stundenausfall find ich das auch irgendwo nicht angebracht, wenn ein Lehrer sich mit einem (!) Schüler extra in den Klassenraum setzt und diesen beaufsichtigt (das war so geplant, dass der betreffende Fachlehrer das Nachsitzen auch beaufsichtigt). Die Zeit, die der Lehrer mit einem einzigen Schüler irgendwo verbringt, fehlt dann woanders für die anderen Schüler wieder.

Was anderes und völlig logisch finde ich, wenn das dann so läuft wie bei Janny: HA 3x vergessen --> eine Weile verpflichtend an der Betreuung teilnehmen. Wobei es da auch wieder drauf ankommt, ob das eine richtige Betreuung oder "nur" Beaufsichtigung ist. Bei letzterem können die ja wieder sonstwas machen, da wird dann ja auch nicht unbedingt sichergestellt, dass die genau das machen was sie nachholen sollen.

zuz

Zitat von: Solar. E am 19. Oktober 2012, 15:28:04
Und in Zeiten absoluten Lehrermangels und ständigem Stundenausfall find ich das auch irgendwo nicht angebracht, wenn ein Lehrer sich mit einem (!) Schüler extra in den Klassenraum setzt und diesen beaufsichtigt (das war so geplant, dass der betreffende Fachlehrer das Nachsitzen auch beaufsichtigt). Die Zeit, die der Lehrer mit einem einzigen Schüler irgendwo verbringt, fehlt dann woanders für die anderen Schüler wieder.
Diese Stunde bindet der Lehrer sich völlig privat und unentgeltlich ans Bein. Die fehlt ihm persönlich in seiner Freizeit, sonst nirgends ;)

Zitat von: Solar. E am 19. Oktober 2012, 15:28:04
Was anderes und völlig logisch finde ich, wenn das dann so läuft wie bei Janny: HA 3x vergessen --> eine Weile verpflichtend an der Betreuung teilnehmen.
Tja, toll, wenn eine Schule das so organisiert und der Schulleiter dahintersteht. Dann müssen die Lehrer die Schüler dort nämlich nur eintragen und gut. Wenn nicht, liegt es am Engagement des Einzelnen, ob sie sagen, sie machen diese Stunde extra - oder ob sie einfach sagen, mir doch egal, hat xy halt keine Hausaufgaben. Oder das Ganze eben nur halbherzig verfolgen.
Aber wenn dieses Engagement dann bei den Eltern auch noch negativ ausgelegt wird, dann muss sich niemand wundern, wenn es bei vielen nach einiger Zeit ganz verschwindet.

~ Oma Netti ~

Ob Nachsitzen jetzt gerade sinnvoll ist - naja. Aber meine Kinder müssten es trotzdem ohne Wenn und Aber, wenn es einen Grund gibt.

Samu muss, wenn er irgendwas an Arbeitsmaterialien vergessen hat, einen Kuchen für die Klasse backen. Auch das lass ich den fein alleine machen und die Küche darf er auch wieder aufräumen danach.  :P

Solar. E

Wenn die Strafe schon verhängt ist, ja, dann müssten sie sie natürlich antreten. Ich hab nie was anderes behauptet.
Ich versteh nur gerade nicht, was daran verwerflich ist, auf einem Elternabend (!) mit dem Lehrer über Sinn und Unsinn einer möglichen (!) Strafe zu diskutieren und diese dann gemeinsam zu verwerfen  ???


zuz

Zitat von: Solar. E am 20. Oktober 2012, 11:22:48
Ich versteh nur gerade nicht, was daran verwerflich ist, auf einem Elternabend (!) mit dem Lehrer über Sinn und Unsinn einer möglichen (!) Strafe zu diskutieren

Nein, gar nichts  :)
Ich gestehe, dass es um eine mögliche Strafe ging, hatte ich überlesen. Das Vorgehen selbst finde ich völlig in Ordnung. Ich bin nur in der Sache selbst anderer Meinung, sprich, ich finde das Nachsitzen für vergessene HA in Ordnung, einfach, weil ich keine echte, wirksame Alternative sehe. Aber wenn Ihr eine gefunden habt, ist doch gut :)

Fliegenpilz

Ich finde Nachsitzen gut, außer in der Grundschule.
Nichts tut einem faulen Schüler mehr weh als ein Einschnitt in seine eh schon knapp bemessene Freizeit - ich weiß wovon ich spreche ;)

inacoma

Bei uns nennt sich das übrigens nicht mehr "Nachsitzen", sondern "Nacharbeit", und genau darum soll es dabei eben auch gehen: Wenn man etwas, wie z. B. wiederholte Male seine Hausaufgaben, vergessen hat, dann soll dieser Stoff nachgearbeitet werden. Als Lehrer würde ich mich freuen, für solche Maßnahmen meine "freie" Zeit nach dem Unterricht nicht aufgeben zu müssen.

Solar. E

Und ich seh das ehrlich so, dass der Schüler auch genug aktuelle Freizeit drangibt, wenn er die vergessenen HA zu Hause nachholt. Denn ich behaupte, 3x HA plus die aktuellen, da sitzt der auch eine Weile auf einmal.
Das ist in meinen Augen vorerst (!) Strafe genug. In die Schule verlegen würde ich das erst dann, wenn das mehrfach vorkommt bzw. die nachzuholenden HA auch dann nicht gemacht wurden.
Es schadet auch nie, immer noch die Möglichkeit in der Hinterhand zu haben, noch härtere Saiten aufzuziehen. ;)

Und es muss nicht jedes Mal ein Lehrer seine Zeit drangeben.
Und - ich geh jetzt mal von mir aus - wenn ich vom Lehrer informiert werde, dass HA mehrfach nicht gemacht wurden, dann lass ich mir eine Aufstellung darüber geben, was fehlt und sorge selbst dafür, dass der Kram erledigt wird.

Es kommt auch ehrlich drauf an, ob ein Schüler sonst immer gewissenhaft arbeitet oder ob er wirklich einfach faul und uninteressiert ist. Ist halt alles nicht so einfach.

Ich weiß noch, ich hab auch mal dreimal hintereinander HA in einem Fach vergessen. Hatte nichts mit Faulheit, sondern schlicht mit Schusseligkeit zu tun. Aufschreiben hat da irgendwie auch nichts genützt. Es war mir sehr peinlich, ich hab meine Sechs kassiert und den Kram nachgeholt, aber hätt ich das unter Zwang in der Schule tun müssen, dann hätte das hundertpro zu einer Trotzreaktion geführt  :P Also von daher: Ja, Strafe muss sein, aber angemessen!

Und wie gesagt: Normalerweise misch ich mich in die Strafen der Lehrer nicht ein, aber wenn ich Klärungsbedarf sehe, kläre ich das im direkten Gespräch mit dem Lehrer.  :)

zuz

Hm, also einiges sehe ich wirklich anders.

Zum einen: Wenn der Schüler sonst fleißig ist, nicht, beim Desinteressierten schon: DAS würde ich als Lehrer nie machen, denn dann wird es persönlich. Mag sein, dass es dann mal den Falschen trifft, der nur schusselig war, aber alles andere wird ungerecht und ist dem "Faulen" dann nicht mehr zu vermitteln. Entsprechend kann man ja durchaus dann sagen, dass es schade ist, dass es nun gerade jemanden trifft, der sonst zuverlässig ist, dass es sonst aber ungerecht wäre. Ich hatte bisher da noch nie Trotzreaktionen.

6 gibt es hier wie gesagt nicht, das scheidet also aus.

Noch mal daheim nachholen: Ok, das ist ne Option. Aber: Was dann? Leider sind meist gerade die Eltern, deren Kinder keine HA machen, eben nicht die, die dann hinterher sind. Somit würde ich dem Zeugs noch länger nachlaufen, das würde dann doch nicht gemacht werden und letztlich würde es doch auf Nacharbeit hinauslaufen. Nur dass es sich dann schon ewig hingezogen hätte, der Stoff wäre schon gar nicht mehr aktuell und manchen würde auch echt die Übung fehlen, HA sind ja nicht zum Spaß da.

Wichtig finde ich, dass es transparent ist, vorhersehbar und dass es auch Löschmöglichkeiten gibt. Also dass das 3x nicht für das ganze Jahr zählt, sondern z.B. bis Weihnachten, dann ist tabula rasa. Und wer IMMER seine HA hatte, bekommt dann eine Belohnung, z.B. einen Gutschein für einmal HA vergessen. Ich finde das ehrlich fair.

Wie habt Ihr es denn letztlich gelöst?

Was ich übrigens finde: Das ganze HA-System sollte mal überdacht werden. Gerade mit dem G8 sind sie eigentlich nicht mehr wirklich sinnvoll, weil die Schüler schlicht zu wenig Zeit haben. Ohne geht es aber nicht, weil die Stofffülle einfach zu groß ist. Also stimmt, meiner Meinung nach, einfach am System was nicht. Kann nicht sein, dass 10-Jährige 8h am Tag beschäftigt sein müssen um mithalten zu können. DA sehe ich das eigentliche Problem.

Solar. E

Was geblieben ist: Es werden Strichlisten geführt, beim 3. Strich gibt es eine Sechs für nicht erbrachte Leistungen. Die Striche werden allerdings jeweils nach den Ferien gelöscht. Gilt also für den Zeitraum Sommer- zu Herbstferien, Herbstferien-Weihnachten usw.
Fazit: Um eine Sechs wirklich zu kriegen, muss man sich wirklich dämlich anstellen und die zählt in etwa so viel wie eine unangekündigte Überprüfung der HA über die letzten beiden Stunden.
HA müssen sofort zu Hause nachgeholt werden, wenn nötig (meine Tochter hat diese Woche einen Strich für ein vergessenes Heft bekommen, das musste dann halt nochmal vorgelegt werden und das wars).

Was darüber hinaus passieren würde, kann ich jetzt so nicht sagen, wir gehen momentan mal nicht von notorischen Arbeitsverweigerern aus  ;) Aber falls es so weit kommen würde, dann würden wir das auf dem nächsten Elternabend eben nochmal besprechen und das wieder neu festlegen.

Aber dann käme auch für mich das Nacharbeiten in der Schule durchaus in Frage. Nur halt nicht als direkte Erstmaßnahme.

Was ich vorschlagen würde, wenn das Vergeben einer Sechs nicht erlaubt wäre, weiß ich so aus dem Ärmel auch nicht, da muss ich erst mal drüber nachdenken  :)

scarlet_rose

Aber Solar.E diese Lösung würde ich auch keines Wegs begrüßen....das heißt ja, alle 4-5,maximal 6 Wochen werden die Striche gelöscht?
Das bedeutet die Kinder dürfen 20mal im Jahr OHNE Konsequenz die Hausaufgaben vergessen?  :o
Nein, das finde ich keine gute und sinnvolle Lösung.

Ich bin da eher bei Netti usw...Ich finde Nachsitzen da sehr passend und eine Strichliste, die praktisch ohne Konsequenzen ist, weil die 6 ja auch so gut wie nicht zählt und zudem viel zu locker ist, ist doch kein sinnvoller Maßstab für die weiterführende Schule  ???

Zum Thema:
Wie die meisten anderen auch, würde ich mich nur dann einmischen, wenn es wirklich sehr weit daneben schlägt mit den Konsequenzen.
Da muss aber viel passieren, denn ich denke die allermeisten Konsequenzen sind doch gerechtfertigt.
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Solar. E

Sagen wir alle 6 - 8 Wochen. Bisher werden die HA auch soweit ich weiß ordentlich gemacht, dass mal jemand was vergisst ist eher die Ausnahme. Also es sind derzeit nicht wirklich Disziplinarmaßnahmen nötig.


Und ob die Konsequenz nun ne 6 oder Nachsitzen ist hat doch mit dem Löschzeitraum jetzt mal so gar nix zu tun? Dieser wurde übrigens von den Lehrern so festgelegt, die das untereinander für die Klasse so abgesprochen haben. Da haben wir Eltern nichts dazu gesagt.

Ich werd mich dazu jetzt auch nicht weiter äußern, das ist hier so wie es ist, alle Beteiligten sind zufrieden damit. Wenn sich daran was ändert, wirds halt neu besprochen und gut ist.

Nipa

Und ich bekam dasmals wegen 50 fehlenden Hausaufgaben gerade mal eine Mitteilung.
Aber als ich dann wirklich 1x ein Heft daheim liegen lassen hatte bekam ich direkt wieder eine!
uiuiui, das gab beide Male deftigen Ärger daheim!

Ich finde Nachsitzen total ok.

Und zum Thema ¨die Zeit des Lehrers¨- die Arbeitszeit endet ja für den nicht direkt nach Schulschluss, der muss Stunden vorbereiten, Sachen korrigieren usw.
Ich denke dass er das schon auch während des Nachsitzens macht.

jewa

@Nachsitzen
Geht das überhaupt so einfach für die Lehrer?
Ich stell es mir schwer "umsetzbar" vor, gerade wenn es Buskinder sind...
... fährt dann später noch ein Schulbus oder wie kommt das Kind nach Hause?
... wie werden die Eltern informiert, dass das Kind zu einer anderen Zeit nach Hause kommt (Eltern sind ja evtl. berufstätig)?

Ich würde mich "bedanken", wenn ich einen Anruf bekäme "Kind muss nachsitzen, es geht kein Bus, bitte um X Uhr abholen". Tangiert ja evtl. mit meiner Tagesplanung (Therapie-, Arzttermine) und hab ich an dem Tag überhaupt ein Auto?

Unsere Lehrerin hat mal einen Klassenkameraden vor die Tür gestellt (was er auch wollte und entsprechend provoziert hatte), er sich über die "Pause" gefreut und dann ein Eigentor geschossen, weil die Lehrerin verlangt, dass er vor der Tür steht und die ganze Zeit die Türklinke runterdrücken muss.  S:D
Ist wohl aber auch nicht mehr "akzeptabel", weil "unwürdig" bis "Verletzung der Aufsichtspflicht".

Ganz ehrlich? Bin froh, keine Lehrerin (und damit mit dem Rücken zur Wand) zu sein...

Nebenbei, bei unserem Deutschlehrer war von Anfang an klar, die Hausaufgaben werden kontrolliert (ok, er hat nur nachgesehen, dass was im Heft steht, konnte ja nich 30 Deutschtexte jedesmal durchlesen) und wer nix hat, hat eine 6 (oder 5, weiß ich nimmer so genau, ist ja schon ein paar Tage her).

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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

zuz

Zitat von: jewa am 26. Oktober 2012, 21:29:14
@Nachsitzen
Geht das überhaupt so einfach für die Lehrer?

Hier ist es so, dass die Eltern schriftlich eine Woche im Voraus informiert werden müssen. Einfach ist das nicht. Das wird nämlich auf offiziellem Papier gedruckt, geht zum Stellvertreter, muss dort unterschrieben werden, kopiert, in die Akten eingeheftet und im Notenbuch vermerkt. Allein das ist ein organisatorischer Aufwand von minimum 15 Minuten. Außerdem müssen ja Aufgaben erstellt werden, ein Raum organisiert (was meist gar nicht so leicht ist). Die Zeit muss natürlich so gewählt werden, dass nicht grad irgend ein anderer schulischer Termin kollidiert, auch das muss erstmal überprüft werden. Locker nochmals 10 Minuten.
Normalerweise frage ich fairerweise den Schüler selbst, wann er Zeit hat, es soll ja auch nicht gerade das Fußballtraining deshalb ausfallen oder ein lange geplanter Geburtstag, das fände ich auch unverhältnismäßig.
Klar kann dann während der Aufsicht selbst gearbeitet werden, aber ehrlich, in einer 3/4 Stunde schafft man nicht viel. Bis alles ausgepackt ist und man sich reingedacht hat, sind schon 10 Minuten rum. Fürs Vorbereiten braucht man normalerweise PC und Bücher, das ist ja alles nciht vorhanden. Fürs Korrigieren brauche ich normalerweise auch nen PC, müssen ja Wortgutachten erstellt werden. Nur Kringel machen geht zwar, aber dann muss man sich das daheim ja nochmal vornehmen, nochmal reinlesen, ist also auf jeden Fall ein Mehraufwand.
Also unter einer halben Stunde Zusatzaufwand, netto berechnet, geht Nacharbeit auf keinen Fall, eher mehr.
So richtig pädagogisch wertvoll ist es nicht, denn aufgrund des Vorlaufs ist das "Vergehen" dann schon mindestens 10 Tage her und damit nicht mehr zeitnah. Wenn der Schüler bis dahin besser arbeitet, kann es sogar kontraproduktiv sein. Aber so sind nunmal die Regeln.

Rausschicken: Nein, das geht definitiv nicht. Und einfach ne 6 sowieso nicht. Da wären hier sofort Eltern mit Klagen auf der Matte (nicht ganz zu Unrecht, auch wenn mich die Klagewut echt nervt). Es kann aber echt ein Problem werden. Wenn nämlich ein 14-Jähriger beschließt, dass er jetzt mal wirklicih provoziert, dann tut er das und man kann kurzfristig ähnlich viel machen wie bei nem 2-Jährigen mitten im Trotzanfall. Das kann also die ganze Stunde torpedieren und man ist relativ machtlos. Manche Schulen haben dafür extra nen beaufsichtigten Raum, wo man solche Schüler dann hinschicken kann. Aber die meisten eben nicht, Gymis sowieso nicht. Aber auch dort sollen ja manche Jugendliche pubertieren, gerüchteweise

jewa

Ja, das ist ja genau das was ich meine, Nachsitzen, wenn es denn geht, ist nicht zeitnah möglich (also nur "bedingt geeignet"), rausschicken geht auch nicht, und wahrscheinlich egal welche Maßnahme der Lehrkörper ergreift, hat er dann auch noch die Eltern (ggf. mit Klage) da stehen, also ist er, egal was er macht "schon mit einem Bein im Knast" (mal etwas überspitzt dargestellt).  :-[
Was soll/kann er also tun?  :'(

Ganz ehrlich, ich finde es eine ganz traurige Entwicklung...

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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

zuz

Naja, ja und nein.
Andererseits finde ich es schon auch gut, dass reine Willkür schwerer ist als früher. Ich denke, da gab es auch negative Auswüchse.

Was ich halt toll finden würde, wären deutlich kleinere Klassen. Da muss ich mal ausholen.
In HH haben sie ja diese Reform gekippt, da gab es diesen großen Aufschrei. Ein Argument war: Die kleinere Klassenstärke (dann 20 statt 30) wäre nur teuer, würde aber nichts bringen, nachweislich. - Ja klar nicht. Weil, psychologisch gesehen, eine Gruppe ab 12 aufhört, eine Gruppe zu sein und zur Masse zu werden. Dafür gibt es Experimente, die das nachweisen. Eine Identifikation ist schlicht nicht mehr möglich, und derjenige, der vor der Masse steht, nimmt den Einzelnen eben nicht mehr wirklich als Einzelnen wahr. Es geht gar nicht. Daher wäre also nochmals die Hälfte sinnvoll gewesen, sagen wir 10 Kinder pro Klasse. Das wäre optimal. Und ich behaupte mal, bei DER Klassenstärke bräuchte man kein Nachsitzen. Da hat der Lehrer nämlich wesentlich mehr Zeit für den Einzelnen, kann wirklich individuell betreuen, hat auch Zeit, viel öfter die HA WIRKLICH anzuschauen, sprich, mal in einer Freistunde oder zu Hause. Demnach würde er merken, wo jeder Schwächen hat (und Stärken!), könnte gezielter drauf eingehen, wodurch der einzelne Schüler wieder motivierter wäre. Der Lehrer wäre deutlich weniger gestresst, weil man 10 Schüler eben im Blick behalten kann. Da kann man auch mal einen "Schwierigen" aushalten - bei über 30 ist das alles aber kaum möglich.
Man könnte dann sogar die Stundenzahl der Lehrer erhöhen, weil ja das Korrigieren wesentlich weniger aufwändig wäre. Es wäre also gar nicht mal 3x so teuer, sondern vielleicht nur doppelt so teuer (ok, plus wahrscheinlich Umbauten in den Schulen, einmalig).
Ich glaube, von DER Regelung würden wirklich alle profitieren. Ich suche noch die Partei, die dieses Konzept unterstützt ;)

jewa

Zitat von: zuz am 27. Oktober 2012, 13:31:49
Naja, ja und nein.
Andererseits finde ich es schon auch gut, dass reine Willkür schwerer ist als früher. Ich denke, da gab es auch negative Auswüchse.

Klar, da hast du Recht. Hab ich jetzt mal aufgrund meiner eigenen Schulerfahrung aber auch als "Randerscheinung" kennengelernt und hab es deshalb nicht pauschaliert.

Interessant finde ich ja, dass unsere Schule (Tochter 3. Klasse und Sohn 1. Klasse) jetzt einen Schulausflug in ein Schulmuseum gemacht haben und da die "alte" Schule kennengelernt haben. Seither höre ich immer: "Mama, die Kinder wurden früher vom Lehrer mit dem Rohrstock auf die Finger geschlagen, wenn sie schmutzige Hände oder Ohren hatten." Und das ganze so mit "Aha-Effekt".

Zum Thema "kleine Klassen" findest du meine volle Unterstützung (obwohl ich mich nicht beschweren darf, die Klassengröße meiner Kinder ist jeweils "sehr optimal"). Führt leider dazu, dass kleine (Dorf-)Schulen am besten geschlossen und zusammengelegt sollen, weil "zu teuer" und "kann ja nicht die gleiche Leistung als eine große Schule bringen"... Hier steht deshalb eine ganze Region Kopf und schüttelt den Kopf über diesen Politiker und frag nicht, welche Partei...  :-X :-[ :'(
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