Lügen wie geht ihr damit um???

Begonnen von ☼Ela☼, 11. Januar 2012, 09:50:44

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☼Ela☼

Hallo Mama´s

ich weis nicht wie ich wirklich damit umgehen soll das mich mein Sohnemann manchmal anlügt.
Es ist nicht immer aber wenn er lügt, dann geht es meistens darum wenn es im Kiga Ärger gab oder er irgendwas angestellt hat.
Ich hatte jetzt früh ein Elterngespräch im Kindergarten wo mir die Erzieherin bestätigte, das er im Kiga genau so lügt obwohl es eindeutig war das er der Schuldige ist.
Wenn es z. B. streit gab ist mein Sohn öfters dabei er wird dann auch manchmal agressiv und krummt oder haut. Wenn man ihn dann drauf anspricht stimmt das nicht er hätte nicht angefangen der andere war Schuld. Die Erzieherin hört sich dann beide Meinungen an und am Schluss kommt dann doch öfter raus das mein Sohn angefangen hat. Aber er streitet es weiter ab.  :(
Zu Hause ist es genau das gleiche. Er ist alleine stellt was an und wenn ich ihn dann drauf ansrpeche sagt er das würde nicht stimmen er war es nicht (obwohl kein anderer da war).

Es kommt immer drauf an was es ist, klar gibt es dann auch ne Konsequenz wenn er gelogen hat. Aber wenn ich ihn dann manchmal sachen aus dem Kiga frag was da war und er möchte mir doch bitte die Warheit erzählen ich würde auch nicht schimpfen will aber wissen was war. Selbst dann lügt er manchmal und sagt dann du glaubst mir ja eh nicht was ich dir sage.  :(
Wenn ich dann sage doch ich glaube dir und er erzählt es dann und ich lass es dann einfach gut sein, höre ich am nächsten Tag vom Kiga doch wieder eine andere Geschichte.

Ich weis echt nicht wie ich damit umgehen soll. Habt ihr vielleicht ein paar Tips für mich.?


Bettina

Bei Quinn hab ich oft den Eindruck, dass er es ungeschehen machen möchte. So ungefär "wenn ich nur oft genug sag, ich wars nicht, dann war ichs auch nicht."

Ich versuche es so zu machen, wie der Judo-Lehrer meines Sohnes. Der hat es hinbekommen, dass es immer um die Sache ging. Sprich wenn es Streit gab, dass man sich wieder verträgt, eine Lösung findet, mit der alle leben können. Wenn es kaputt gemacht wurde, wie man es reparieren kann oder wieder in Ordnung bringen kann.

Ich gebe mir redliche Mühe, es so zu machen ..... leider klappt das noch nicht so oft wie ich das gerne hätte, aber es geht immer besser. So langsam kommt da mehr Routine rein, Gewohnheit.

Kindergartensachen versuche ich auch den Kindergarten regeln zu lassen. Klar erzählt mein Sohn mal was und klar erfahre ich auch mal von anderen was oder von der Erzieherin, aber die Konsequenzen oder das Thema selbst ist meistens schon im KiGa erledigt.

Insgesamt versuche ich mehr an der Lösung zu bleiben, als an dem, was passiert ist. Erörtern von "wer hat angefangen" ist Vergangenheit, Lösungen finden ist Gegenwart und Zukunft und meistens produktiver und langfristig besser.

Ich finde es wichtig, dass du deinem Sohn vermittelst, dass du ihm glaubst. Selbst wenn du hinterher etwas anderes erfahren hast. Wenn er gelogen hat, dann weiß er es. Hat er nicht gelogen hat er es vielleicht einfach anders erlebt, empfunden. Da finde ich es dann schwer von lügen zu sprechen.



Das war die Theorie ..... jetzt die Praxis, was mich angeht und wie ich damit umgehe .... ich rege mich maßlos auf  ;D und versuche doch so zu handeln, wie ich es in der Theorie richtig finde  ;). Mal klappt es, mal nicht .... so ist das Leben und auch das Lügen  :)
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

☼Ela☼

Danke Bettina für deine Ausführliche Antwort.

Ja es ist nicht so leicht und aufregen tu ich mich darüber auch manchmal richtig sehr.

Merke aber dann das es mich eh nicht weiterbringt und versuche auch daran zu arbeiten das es besser wird.
Nur fällt mir da echt manchma nichts ein.

Kindergarten sachen lass ich auch dort klären, weil ich der Meinung bin ich kann ihn nicht noch mal drei oder vier Stunden später für was schimpfen was schon längst Geschichte ist.
Nur ist es heute halt bei dem Eltern gespräch raus gekommen das er im Kiga eben auch sichtlich lügt.

Ach das ist ein Teufelskreis. Vielleicht ist es ja auch wieder nur so eine Phase  :P

Fliegenpilz

Ich finde Bettinas Beitrag schon sehr gut :)

Aber noch eine Frage:
Wenn im Kindergarten diese Problematik bekannt ist bzw. auffällt, haben sie Dir denn statt Dich nur darauf anzusprechen auch gesagt, wie sie dagegen vorgehen und welche Tipps sie vielleicht auch für euer Familienleben haben? :)

Sonne1978

Ich beobachte Gleiches bei meiner Nichte, 7 Jahre alt. Selbst, wenn ich in bestimmten Situationen dabei war und gesehen habe, was passiert ist, schiebt sie entweder die Schuld auf andere oder lügt mich bzw. andere Personen an.

Meine Vermutung ist, dass sie Angst vor den Konsequenzen hat. Mein Schwager bestraft Fehler schnell und oft leider auch nicht logisch bzw. unverhältnismässig zum "Vergehen". Daher denke ich, dass sie lügt, um keine schlimme Strafe zu bekommen. Oder, wenn ihr ein Fehlverhalten unangenehm/peinlich ist.

Ich finde, dass das Thema offen angesprochen werden sollte. Lügen ist aus meiner Sicht schlimmer, als das, was möglicherweise vorgefallen ist. Jeder Mensch sollte zu dem Stehen, was er verbockt hat. Aber er muss natürlich die Gelegenheit zur Verteidigung haben. Wenn also ein Teller kaputt gegangen ist, kann ich ganz normal fragen, wie das passiert ist, anstatt direkt loszupoltern. Das gibt dem Kind und mir die Möglichkeit, erstmal Luft zu holen. Letztlich ist es doch "nur" ein Teller und wer kann sich von Ungeschicklichkeiten schon freisprechen ;) Aber auch in allen anderen Lagen bin ich ein Verfechter von: Dinge erfragen und zu besprechen.

Ich persönlich wünsche mir, dass meine Kinder wissen, dass sie sich mit jedem Problem vertrauensvoll an mich wenden können. Dass sie auf mich zukommen und sagen können "Mir ist das und das passiert, das war keine Absicht" oder "das ist so und so gekommen". Das Fähigkeit zum Erzählen können sie aber nur erlernen, wenn ich situationsgerecht nachhake, ihnen also dabei helfe. Ich muss auch aufpassen, dass ich nicht spontan reagiere, sauer bin, die Kinder ankacke. Meistens gelingt mir das ganz gut. Aber das ist ja auch menschlich, wenn man nicht immer überkorrekt reagiert.

☼Ela☼

@Christiane ja sie hat mir erklärt wie sie damit umgehen. Meist verbockt er da ja nichts alleine. Es stecken immer noch ein oder zwei andere Kinder mit drin. Aber meiner streitet erst mal alles von sich ab obwohl die anderen kinder sagen er wäre es gewesen. Sie stellen die Kids dann jeden zur Rede und jeder soll seine Geschichte erzählen und meist kommt dann immer dabei raus das meiner gelogen hat.

Eine Situaiton z.B. die Mädchen kamen zur Erzieherin und meinten Noah hat uns das und das weg genommen. Er gleich nein das war ich nicht und im selben Moment fallen ihm die Sachen aus der Hand.
Er wird dann zur Rede gestellt und bekommt eine Strafe (aber angemessen) ich finde jetzt nicht das es schlimme Strafen sind. Er darf dann z.B. an diesem TAg und am Nächsten nicht in der Bauecke oder da wo es halt passiert ist spielen.

Zu Hause ist er ja immer alleine wenn er das anstellt. Wir haben selten Besuch von Kindern hier. Ich versuch dann schon auch immer mit ihm zu reden und ihm zu erklären das es für ihn einfacher wäre mir die Warheit zu erzählen dann kann ich ihn auch besser verstehen und vertrauen aber anstatt dann wirklich mit der Warheit raus zukommen verstickt er sich immer mehr im Lügen. So das es halt dann auch zu Hause konsequenzen hat.

@Sonne das hab ich mir auch immer vorgenommen meinem Kind beizubringen das es immer zu mir kommen kann und mir alles sagen kann. Aber da ist wohl irgendwas falsch gelaufen. Ich weis nicht wie ich ihn dazu bringe. Ich kann nur hoffen das wir das noch geregelt kriegen.


Sonne1978

Was bekommt er denn für Konsequenzen, wenn er lügt? Vorweg: ich kann das total verstehen, dass Dich das dauerhaft zermürbt und es schwerfällt, beim x. Mal Lügen noch ruhig zu bleiben - trotzdem wäre es vielleicht eine Alternative, im auf Augenhöhe zu begegnen, als von "oben herab" Sanktionen zu verhängen. Situation wäre also: er lügt, Du fragst, warum. Wenn er darauf nicht antworten kann, könntest Du ihn direkt fragen, ob er vor irgendwas Angst hat. Ich würde ihm auch ganz offen sagen, dass Du es schön findest, wenn er sich Dir anvertraut. Du ihm lieber zur Seite stehen möchtest und ihn nicht bestrafen o. Ä.

Zur Kindergartensache:
Es wäre interessant, wie seine Sicht der Dinge ist. Möglicherweise hat er sich von den anderen Kindern bedrängt gefühlt oder wusste sich nicht anders zu wehren? Wenn er darauf antworten kann, ist es viel einfacher, eine Lösung zu finden, als von vornherein Strafen zu verhängen.

Wie in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, hilft zur Lösung / Verbesserung von Problemen nur eins: reden :) Dein Sohn ist alt genug, um mit ihm offen zu reden.

☼Ela☼

Das ist ja das Problem ich red und red und red und kann mir bald den Mund fusselig reden. Von obenherab red ich in solchen Situationen so gut wie nie, das mach ich fast immer auf Augenhöhe, weil ich möchte das auch er mich dabei anschaut.

Aber je mehr ich versuche mit ihm über das Thema zu reden und ihm dabei versuch zu erklären das er sich mir anvertrauen kann um so mehr hab ich das gefühl verstrickt er sich in irgendwas. Erst wenn dann wirklich meine Geduld zu Ende ist ich dann etwas lauter werde und ihn in sein Zimmer schicke dann kommt er so langsam mit der Warheit raus, aber auch nicht immer.

Die Art der Konzequenz mach ich davon Abhänig um was es dann eigentlich geht.
Wenn es Kleinigkeiten sind schicke ich ihn in sein Zimmer bis ich mich auch wieder etwas beruhigt hab dann geh ich zu ihm und versuch noch mal mit ihm zu reden.

Wir hatten aber auch schon mal ne heftigere Sache da hat er dann ne Woche Fernsehverbot bekommen. Und das aus dem Grund weil zu der Zeit Wickie lief und er das jeden Tag bevor er ins Bett ging schauen durfte und er Wickie über alles liebt.

Ich weis nicht ob meine "Strafe" (klingt immer so hart) richtig oder falsch angewendet sind aber manchmal weis ich mir keinen anderen Ausweg

guest1707

Ich tu mich da auch recht schwer mit.

Tippe bei Kindern aber auch auf die Verdrängungstaktik, also ich sage einfach oft genug das war ich nicht, irgendwann wird es auch Mama/Papa glauben.  :-\
Mir ist ein wahrheitsgemäßer Umgang untereinander sehr wichtig.

Wir hatten vor ein paar Wochen ein tolles Beispiel. Es ging um eine eigentlich banale Sache:

Die Kinder nutzen nach dem Duschen ein Haarspray damit man die Haare leichter durchbekommt. Primär ist es für Hannah, aber Emmely nutzt es natürlich dann auch.
Ab und an nutzen sie es auch Abends vor dem Bürsten.
Nun ja ich kam halt ins Bad und schaute etwas erstaunt die Flasche davon an und fragte mich wie es zur wunderlichen Vermehrung der eigentlich fast leeren Flasche gekommen ist.
Ich also die Damen ins Bad zitiert und sie bei gefragt wer denn wohl zaubern könne. Beide sagten das sie das nicht waren. Sie wüßten nicht warum das auf einmal so voll wäre. Ich kenne meine Pappenheimer und weß um deren motorische Fähigkeiten und mir war eigentlich klar das es Emmely war die dort Wasser eingefüllt hat.
Nun ja, ich hab mich "dumm" gestellt und bin erstmal meinen Mann fragen gegangen ob er so intelligent war das aufzufüllen. (es war ein 2 Phasen Spray was man schütteln mus und es war fast leer :P - also quasi nach dem Auffüllen auf fast voll für den Mülleimer)
Er verneinte, also blieben meine zwei Schuldigen.
Emmely hat das ganze 1 Stunde durchgezogen. Habe noch 2* gefragt und nein sie waren es ja beide nicht.
Habe dann geagt, das ich nichts neues kaufe, so lange ich nicht weiß wie es dazu kam. Und das ich lediglich wissen möchte wer es war.
Tja nach dieser besagten Stunde kam eine kleinlaute Emmely zu mir und berichtete von ihrer "Tat". Ich habe dann erklärt das es nicht gerade gut ist das Spray aufzufüllen, weil nun die Wirkung für den Popo wäre. Die arme war fix und alle weil sie 1 Std. ihr "Programm durchgezogen hat und gesagt hat sie war es nicht.

Manchmla glaube ich haben Kinder Angst es zu sagen weil sie die Konsequenz nur schwer, oder gar nicht  abschätzen können. Dann lieber verheimlichen, etwas anderes erzählen usw. Das es die Sache aber eher verkompliziert ist ihnen nicht bewusst.
Bei uns ging es ja um eine Kleinigkeit. Und ich schimpfe eigentlich bei solchen Dingen nicht sondern beschränke mich auf eine sachliche Erklärung. Ich möchte das meine Kinder vertrauen in uns haben und das ihnen weder der Kopf gespalten wird noch sonst was passiert.
Das was Bettina schrieb, immer die Lösung des Problems damit verbinden versuche ich halt auch. Weil das ist ja die logische Konsequenz. Für sein Taten gerade stehen. Aber es ist oft schwer, das stimmt.

Kindergartenlügen von Hannah hinterfrage ich bei den Erziehern und lasse es stehen. SIe wird erst 4 und erzählt mir von 5 Tagen Kiga, das 3 Tage stinklangweilig seien und sie nie spielen, singen etc. Ich weiß aber das das nicht so ist.

Bettina

#9
Ich greif mal die Situation vom KiGa auf: Er hat etwas weggenommen, die Mädels beschweren sich, er muss es zurück geben UND darf nicht in die Bau-Ecke. Aus meiner Sicht hat das Ganze mit der Bau-Ecke überhaupt nix zu tun und es ist total schwammig wofür er nun bestraft worden ist. Für das Wegnehmen? Für das Lügen? Dafür dass die Lüge entdeckt wurde  :P?

Aus unserer Sicht ist es klar. Ich glaube für Kinder ist es nicht halb so klar. Und ich finde, wenn er etwas weggenommen hat, dann ist Strafe genug, wenn er es zurück geben muss UND dass er beim Lügen ertappt wurde. Die Strafe bewirkt, dass er sich über die Strafe ärgert. Das Gefühl ist Wut, aber nicht Scham oder schlechtes Gewissen, weil er etwas weggenommen hat. Das eine Gefühl überdeckt das andere und er fühlt sich schlecht, weil er ein Verbot bekommen hat. Nicht weil er etwas falsch gemacht hat.

Wenn ich das auf das beziehe, was ich in meinem ersten Post geschrieben habe, wäre eigentlich sinnvoller, das Teil zurückzugeben und mit den Kindern zusammen zu überlegen, wie man das denn macht, wenn man etwas haben möchte, was andere haben. Wie man fragt? Oder wie man es hinbekommen kann, dass man mitspielen darf. Was die Mädchen gut gefunden hätten oder dass sie einfach mal sagen wie blöd es ist, wenn man etwas weg genommen bekommt.

Vielleicht (und das ganz ohne Ursachenforschung, sondern einfach vom Ablauf her) würde sogar rauskommen, dass er 3x gefragt hat und sie ihn nicht haben mitspielen lassen. Vielleicht auch nicht gerade freundlich waren und er sich dann einfach genommen hat, was er wollte. Das Wegnehmen ist deshalb nicht richtiger, aber es ist zumindest für uns Erwachsene klar, dass es für ihn nicht "einfach so" war.

Also so seh ich das. (rein theoretisch natürlich  s-:)) In der Praxis .... Quinn gib das zurück .... du sollst das zurückgeben ....  gut Danke geh spielen  ;D
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☼Ela☼

@Bettina ich finde das total cool wie du das schreibst mit dem theoretisch und praktisch.  ;D ;D ;D

Also das im Kiga vielleicht hab ich das etwas doof geschrieben. Es ging ja um die Bauecke er hat den Mädels da die Steine weg genommen.
Aber ich versteh auch was du meinst. Das ist ja das was ich auch meine das ich dann manchmal keine andere Lösung weis wie zu bestrafen und mich dann im Nachhinein frage ob das jetzt überhaupt die richtige Lösung war.

Ich versuch jetzt auf jedenfall eure Tipps mal umzusetzen und hoffe das sie mir etwas weiter helfen.

Sonne1978

Das, was Bettina geschrieben hat, finde ich ganz passend: ein Schuldeingeständnis kann fürs Kind schon die entsprechende Strafe sein. Das merkt man ja recht schnell am Verhalten des Kindes. Da muss man nicht noch einen oben drauf setzen.

Vielleicht ist es aktuell für Euch produktiver, auf Strafen und andere Maßnahmen zu verzichten und ihm einfach die Möglichkeit geben, seine Lüge offen zuzugeben. Ohne Konsequenz? Er könnte dadurch lernen, dass ihm das Lügen keinen Gewinn bringt, er aber durch sein Eingeständnis auch nichts verliert (ausser vielleicht sein Gesicht für einen Moment ;)). Oder man führt ein Belohnungs-System ein: nicht lügen bekommt einen Stern, Lügen verliert einen. Bei 5 Sternen geht's in die Eisdiele oder geht man ins Schwimmbad.

Von tagelangem Fernsehverbot halte ich persönlich überhaupt nichts, weil Kinder in dem Alter diesen Zeitraum überhaupt nicht einschätzen können. Du könntest nach zwei Tagen sagen, das Fernsehverbot ist vorbei, ohne dass Dein Sohn rafft, dass die Woche noch nicht um ist. Die angedrohte oder durchgeführte Konsequenz sollte nach Möglichkeit zum "Vergehen" passen. Wie Steffi geschrieben hat: dann wird halt kein neues Spray gekauft.

Bettina

Ich glaub, das funktioniert nicht Sonne. Also das Belohnen von nicht-lügen. Denk mal nicht an die lila Milka-Kuh ..... das ist schwer. Das Lügen/nicht-lügen rückt dadurch ganz schön ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Mein 5jähriger hat letztens absichtlich Spielrunden verloren, nur damit er nicht so schnell ins Bett musste .... die sind gewieft die Kleinen  s-:)
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Sonne1978

#13
Zu der Geschichte mit der Bauecke möchte ich noch sagen, dass ich es schwierig finde, ein Urteil zu fällen, wenn keiner dabei war. Dein Sohn hat aus Sicht der Mädels die Steine weggenommen. Aber keiner weiss, was vorher passiert ist. Vielleicht hat er ja gefragt? Die beiden haben "nein" gesagt, ihn möglicherweise geschnitten, ausgegrenzt, was auch immer und aus Zorn hat er sich die Steine eben genommen. Sind ja noch reichlich andere Steine vorhanden. Aus Kindersicht kann ich sein Verhalten nachvollziehen. Klar, es ist nicht korrekt, aber eben nachvollziehbar. Ein Ansatz, über den man mit ihm reden kann, statt ihn noch zusätzlich zu bestrafen.

@Bettina
Ja, an sowas habe ich beim Schreiben auch gedacht ;D Aber ich hab' hier letztens von irgendjemand gelesen, der ein Belohnuns-/Punktesystem für was anderes hatte und da war die Idee, dass das möglicherweise auch hier umsetzbar wäre.

Bettina

Mein Ältester hätte so ein Belohnungssystem zum Perfektionieren seiner Lügereien verwendet. Wenn Mama es nicht merkt, dann bekomm ich noch ne Belohnung  :-X
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☼Ela☼

Das Problem ist aber das er sich die Schuld nicht eingesteht.

Das mit der Bauecke ist im Kiga passiert darüber kann ich wirklich nur das erzählen was mir heute die Erzieherin gesagt hat. Vom Prinzip geht es nicht darum das er was weg genommen hat sondern er wurde gefragt warum er sie weg genommen hat und er antwortet darauf er hat es nicht getan er war es nicht. Gleichzeitig hatte er aber die Steine in der Hand.

Ich hab jetzt Versucht als ich ihn ins Bett gebacht hab mit ihm das Thema mal zu besprechen und ihm erklärt das ich immer für ihn da bin und er immer zu mir kommen kann und mir alles erzählen kann. Er hat mich in den Arm genommen und gesagt ich hab dich lieb.


Bettina

Vergiss es. Das kannst du nicht erklären. Zumindest nicht so, dass er es auch fühlt. Schuld, Gewissen, das ist etwas, was sich emotional bilden  und entwickeln muss. Und da sind sie mit 5 Jahren gerade am Anfang. Genau deshalb fangen sie ja an, Taten zu leugnen. Nur wie das funktioniert und wie sich das anfühlt ... das müssen sie erst noch lernen. Dieses Erkennen ist wie die Ich-Erkenntnis. Ich glaube nicht, dass man das irgendwie vermitteln oder erklären kann, geschweige denn durch Strafen erzwingen. Verhalten kannst du damit beeinflussen, was du erwartest (Schuldgefühle haben) nicht.
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☼Ela☼

Mh hast auch wieder recht.

Ach man ist das doof.

Bettina

Da gab es mal einen ganz tollen Bericht im Fernsehen. Leider weiß ich nicht mehr wie das hieß. Da haben sie getestet, ab wann Kinder sich wirklich in andere hinein versetzen können. Das fing mit 5 gerade langsam an, dass sie abschätzen konnten, dass jemand, der nicht dabei war, Dinge nicht weiß, nur weil sie selbst sie wissen. Und das hatte ich erst gestern mit Quinn (5,5). Er erzählt mir was und ist stinksauer geworden, weil ich irgendwas gefragt habe. Ich hab versucht ihm klar zu machen, dass ich das doch nicht wissen kann. Und er hat mich angeraunzt, dass der Papa ihm das doch schließlich gesagt hätte. Ja super. Aber da war ich ja nicht dabei. Das hat er in dem Moment einfach nicht auf die Reihe bekommen. Dazu müde gewesen und schon ist vorbei. Thure wird das ganz sicher früher hinbekommen, aber Quinn ist da einfach noch nicht soweit. Und da geht es ja um reine Informationen. Ich denke mit Gefühlen wird das nochmal ne Nummer schwieriger.
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☼Ela☼

Solche Situationen kenn ich auch.
Das mit den Gefühlen ist mit sicherheit viel schwieriger damit hat ja sogar mach Erwachsener Probleme richtig mit umzugehen.