8. Klasse - Schulstart 2014

Begonnen von Katja, 28. Juni 2016, 20:01:29

« vorheriges - nächstes »

Fliegenpilz


Leofinchen

Bzgl. Notengebung, hier gibt es nur bei 100 % eine 1. Zum Beispiel 39 von 40 Punkten sind schon eine 2. Doch, das ist schon hart.

Binchen2007

Hier ist es teils,teils..je nach Fach und Lehrer fällt die Benotung strenger aus..
Noah hatte letztens 19,5 Punkte von 20 Punkten...erst sollte er wohl damit eine 1,5 (1 bis 2 )bekommen,der Lehrer hat es selbst aber auf 1,25 korigiert
klar,nicht volle Punktzahl,aber doch wirklich so gut wie richtig

In Diktaten bekommt man hier mit 3 Fehler auch eine 2..was voll ok ist
In Mathe hängt es von der Länge der Arbeit ab..da wuerde es wohl noch eine 1,5 geben

@Pedi Gratulation an K. zu der guten Deutscharbeit  :thumbsup:

Fairydust

Hier gibt es meistens ab 2 Fehlern eine 2.
Kjell fällt der Unterrichtsstoff zur Zeit sehr leicht. Ich hoffe, er verpaßt den Anschluß zum Lernen nicht. Zur Zeit hab ich das Gefühl, dass er unterfordert ist. Er kann sich vieles beim ersten Mal merken. Am Wochenende haben wir einmal für das Diktat geübt. Weil er beim ersten Versuch grauenhaft geschrieben hat und Schusselfehler drin hatte, hab ich mit ihm abgemacht, dass er es später nochmal schreibt. Als ich dann anfing es ihm zu diktieren, dachte ich, was schreibt er so lange, der Satz war doch kurz. Da war er schon beim 3.Satz.
Seine Schrift und Stifthaltung wird bei ihm immer schlimmer. Unter den Arbeiten steht meistens drunter, dass der Inhalt super ist und die Schrift grauenhaft. Ich hab ihn jetzt auf die Warteliste bei der Ergotherapie setzen lassen. Ich bin zwar selber Ergotherapeutin, habe aber nie in diesem Gebiet gearbeitet und von mir nimmt er leider auch keine Vorschläge zur Verbesserung an.
Klassenfahrt ist hier Anfang der 4.Klasse. Er freut sich schon drauf.

Fliegenpilz

@Fairydust
Denkst du wirklich, dass es ein Verpassen des Anschlusses für das Lernen gibt?
Ich habe mich das auch schon mal gefragt, bin für mich persönlich aber zu dem Entschluss gekommen, dass das nicht zwangsläufig so sein muss.

Ich habe zwei "Nicht-Lerner"-Kinder.
Am Anfang habe ich mich auch gegrämt und gedacht, dass sie doch das Lernen lernen müssten - aber wer sagt mir, dass das Lernen ab der 1.Klasse mit Schlag-6.-Geburtstag beginnen muss?
Ist es nicht eher schön, wenn die Kinder keine Schwierigkeiten mit dem Unterrichtsstoff zeigen, ihn nebenbei im Unterricht komplett aufnehmen und sich einfach auf alles andere konzentrieren können? In Ruhe ankommen, Strukturen in den Gruppen und im gesamten Schulsystem, Konflikte ertragen lernen und ggf. auch eigenständig lösen ... und irgendwann kommt dann auch für diese Kinder der Punkt an dem sie sich mit dem Lernen auseinander setzen müssen, hatten aber vorher nicht die geballte Ladung "alles zusammen"?


Fairydust

@Fliegenpilz
Mit dem Lernen verpassen, das haben wir gerade bei Ronja. Sie ist ohne extra lernen oder üben durch die Grundschule und hat jetzt überhaupt kein Gefühl, wann lernen angesagt ist und wann nicht. Dadurch hat sie schon einige schlechte Zensuren bekommen, die mit etwas lernen wesentlich besser sein können. Ihre Voratellung von Lernen ist, die Mappe einmal durchlesen. Wir müssen mit ihr jetzt wirklich das Lernen üben.
Ich mache da Kjell jetzt keinen Druck mit. Er darf sein wie er ist. Das Diktat üben war Hausaufgabe und kein extra Üben. Aber bei ihm wird der Punkt irgendwann kommen. Er hat den Vorteil, dass er jetzt schon bei Ronja sieht, dass es nicht ewig so easy weiter geht.

Nipa

@Binchen: bei 19,5 von 20 Punkten bekommt man schon keine 1 mehr?
Das zeigt mir mal wieder warum ich froh bin dass mein Kind ohne Notendruck lernen darf.
Lernen ist nämlich eigentlich dürfen und nicht das, was an vielen Grundschulen leider Standard ist. Gott, wenn mein Chef mir bei jedem noch so kleinen Fehler in der Arbeit einen Teil des Gehaltes nicht zahlen würde, dann hätten wir finanzielle Probleme. Ups, Mail ohne Anhang verschickt: 10% weniger Gehalt. So empfinde ich das im Vergleich.

@Fairydust: Aus eigener Erfahrung weiss ich was Du meinst. Mir ging es lange Jahre so. Als ich dann später mal was lernen musste, gerade dann im nebenberuflichen Studium, habe ich mich sehr schwer getan. Wie man das anders hinkriegt weiss ich nicht - lass mich wissen wenn Du eine Idee hast!

Fairydust

Ronja muß ich jeden Tag ausfragen, wann eine Arbeit ansteht. Dann gehen wir zusammen die Unterrichtsmaterialien durch und schauen zusammen, ob sie alles verstanden hat, oder ob noch was fehlt. Z.B. in Geschichte mußten wir ein komplettes Thema nacharbeiten, weil ihr mitgeschriebenes unvollständig war. Wenn wir das zusammen gemacht haben, kann sie allein weiter lernen und ich frage sie nur nochmal ab. Aber den Anfang findet sie nicht. Sie hätte sich nur die Mappe durchgelesen und es wäre wahrscheinlich wieder eine 4 geworden. Nachdem was sie jetzt von der Arbeit berichtet hat, rechne ich mit einer zwei. Und das mit wenig Aufwand.

Pedi

@Leofinchen: Hier ist es auch so. Ein Punkt Abzug und schon gleich "nur" noch eine zwei. Mich ärgert das sehr. Ich finde diesen Druck überhaupt nicht gut der auf die Kinder aufgebaut wird. Vor allem bekommen die Kinder das Gefühl das sie nur perfekt sind, wenn sie alles richtig machen in der Schule (ist zumindest meine Meinung). 
Ich denke spätestens unser Mittlerer wird da Probleme mit haben. :-\

@Lernen lernen: Das klappt hier zum Glück ganz gut. Ich denke schon das es da Kinder gibt, die es später schwerer haben, wenn sie das nicht gelernt haben.
Wobei, ich habe mir ja die Privat Schule angesehen. Und da gibt es für die 5. Klässler zum Beispiel extra Stunden wo sie ganz in Ruhe das Thema "Lernen lernen"  lernen. Denn es gibt viele Kinder die in der Grundschule nichts machen müssen, aber dann Probleme bekommen.
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

deep_blue

#484
Bei uns am Gym gibt es extra eine grössere Lerneinheit Lernen lernen. Das empfand ich schon bei der grossen Tochter als sehr sinnvoll und angebracht. Und ich weiss unserem Sohn wird das auch zugute kommen. :)

lisa81

Hier ist die Bewertung meiner Meinung nach fair und teilweise mehr als das.
Es variiert aber stark nach Menge und Schwierigkeitsgrad des Lernstoffs.
Abfragen von Lernwörtern oder so etwas wird recht streng bewertet. Aber wenn die Kinder 10 Wörter lernen mussten und davon 2 nicht können, finde ich das auch eher befriedigend als gut.
Ist die Lernmenge größer und komplexer, ist die Bewertung ganz anders.

Fairydust

Kjell kann ab nächster Woche zur Ergotherapie. Gestern hat er mich noch angemault, dass er keine Lust dazu hat. Letzte Woche war es Hausaufgabe, den Aufsatz ordentlich, ohne Fehler abzuschreiben. Er hat sich wirklich Mühe gegeben und man konnte es sogar ohne Raten lesen. Heute kam er damit wieder. Es wurde die Schrift zensiert und er hat eine 4 bekommen. So langsam sieht er ein, dass er da was ändern muß.

Pedi

Ich wünsche Kjell viel Erfolg für die Ergo. Hier hat sie bisher viel gebracht und wird hoffentlich auch noch mehr bringen  :)

Nächste Woche ist ein Elterngespräch, ich bin gespannt!  :)
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

Fairydust

Das wichtigste ist, dass er sich darauf einläßt. Die 4 kam gestern sogesehen zum richtigen Zeitpunkt.

Fliegenpilz

#489
@Fairydust
Bei mir selbst war es auch so, dass ich die Grundschule durchgangen bin ohne mehr zu machen als notwendig - sprich Hausaufgaben und dann ab nach draußen zu meinen Freunden. Ich habe nie gelernt und war vom ersten Tag an Klassenbeste bis zum Beenden der Grundschule. Das erste Mal auf den Hintern setzen musste ich mich dann als "Englisch" im Gymnasium dazu kam, immerhin war das ein komplett neues Gebiet und Vokabeln wollen bzw müssen ja gelernt werden.
Ich bin aber auch der Typ "Notizen bzw. Aufzeichnungen nochmal durchlesen". Bei komplexeren Themen nehme ich meine Notizen bzw. Aufzeichnungen und erstelle mir ein eigenes Skript, jedoch wirklich massiv heruntergebrochen. Es besteht nur aus einzelnen Schlagworten, kleinen Gedankenstützen. Der Rest muss durch diese Worte kommen, passiert das nicht ist bei mir eh Hopfen und Malz verloren.
Erst später in der Ausbildung - und ich habe mit meiner Methode ein gutes Abitur machen dürfen - hatte ich das Fach "Lernen lernen" und habe die vielen verschiedenen Lerntypen kennenlernen dürfen. Ich bewundere jeden von Herzen der mit Karteikarten und Co lernen kann. Bei mir führt es nur zu einer Sache: Maximale Verwirrung. Falls ich überhaupt (auf Grund von massiver Faulheit) bis zu dem Punkt "Fertigstellung der Karteikarten" ankomme, was ich anzweifel...

Schrift zensieren finde ich im Übrigen richtig fies - und hier ist niemand mit einer "Sauklaue" wie sie umgangssprachlich ja gerne genannt wird gesegnet.


@lisa81
Hier verhält sich das mit den Noten und der Bewertung genauso wie bei euch - und eine 8 auf 10 Punkte ist kein "gut". Da fehlen 1/5 des Lernstoffes. Das wäre dasselbe als wenn es bei 80 auf 100 Punkten noch ein "gut" gibt, - Abstrus!



Hier werden momentan die Ferien genossen ... immerhin habe ich Nachtdienst, - und der Papa hat auch Urlaub. Alles schläft wenn ich Morgens nach Hause komme, irgendwann zwischen 9 - 10 Uhr steht unsere Große dann immer auf und beginnt den Tag mit den anderen Beiden.
Heute waren sie ab 9.45 Uhr "alleine", sprich mein Mann ist nach Düsseldorf gefahren und ich habe im Bett gelegen und geschlafen. Ich habe keinen Ton gehört, um 13.45 Uhr wurde ich von beiden Mädchen geweckt und sie hatten Frühstück angerichtet für mich, es gab Nudeln mit Tomatensauce, Rührei und selbstgemachten Pudding. Ich glaube, dass es für sie das Traumessen war, mein Magen war noch nicht so weit, hihi!

Ich beobachte mit großer Spannung, dass unsere Große immer selbstständiger, selbstbewusster und selbstsicherer wird. Es macht so viel Spaß ihr beim Wachsen zuzusehen. Andererseits empfinde ich den Gedanken erschreckend, dass wir in Deutschland uns jetzt schon Gedanken machen müssten bzgl. einer weiterführenden Schule, ich könnte (und wollte) sie gar nicht einschätzen ... daher heißt es diesen Sommer auf jeden Fall: Die Hälfte der Primarschule ist geschafft und sie wird im belgischen Schulsystem verbleiben.

Fairydust

Man weiß aber leider nicht, zu welchem Lerntyp das Kind gehört und ich hab ja nur gesagt, dass man aufpassen muß, dass man den Punkt nicht verpaßt, ab dem das Kind zu Hause lernen muß. Kjell kann ich da schlecht einordnen. Er hat eine sehr gute und schnelle Auffassungsgabe und hat für sein Alter ein großes Allgemeinwissen. Aber zwischendurch bekommt er manche Sachen einfach nicht in seinen Kopf. Z.B. konnte er im letzten Kindergartenjahr nicht die Buchstaben, obwohl er sich dafür interessierte. Er hat sie immer wieder vergessen. Oder das 1x1, er hat sehr lange jede Aufgabe gerechnet. Hat man ihn gefragt, was ist 8x8, hat er sich das ausgerechnet, dann hat man ihn eine andere Aufgabe gegeben und danach wieder 8x8, dann hat er wieder angefangen das auszurechnen.

Katja

#491
.

lisa81

Katja, das ist ja ärgerlich  :-\
Nur meckern motiviert doch auch nicht.


Hier ist es grade eher umgekehrt. Ich wünsche mir das belgische System  s-:)  Dieses Verhätscheln und der fast völlige Verzicht auf Kritik stören mich zunehmend.
Bei der Notengebung muss ich mich wohl auch korrigieren, ich finde es grade zu großzügig. Ich will und kann es niemandem vorwerfen, das ist wohl der Lauf der Zeit. Aber es gefällt mir nicht. Das zieht sich aktuell durch Schule aber auch Arbeit etc.
Die Anforderungen sinken, Kritik ist out.. Ne, nichts für mich  s-:)

Nipa

@lisa: welches Bundesland seid Ihr? Hier ist es so, dass Kinder die alles gelernt haben im besten Fall eine 3 kriegen. Der Rest geht nur ueber Transfer-Fragen. Und das war zu meiner Schulzeit einfach anders.

@Fliegenpilz: dann hast Du aber gelernt zu lernen. Ich habe nie und wenn nur unter Qual Dinge nochmal angeschaut, Skripte erstellt habe ich nie und auch keine Schlagwörter aufgeschrieben. Ging lange gut, aber im Studium musste ich mich zu allem zwingen. Ich kann fairys aengste deshalb gut verstehen!

@handschrift: hatte ich immer eine Note 4 oder 5. und ich finde es das daemlichste Handschrift zu bewerten. Gut, wenn ein Lehrer nicht lesen kann was man schreibt kann er keine Punkte drauf geben. Aber sonst...

Wir genießen die Ferien in vollen Zuegen!

Sweetkofski

Zitat von: Fliegenpilz am 22. Februar 2017, 21:24:09
@Sweetkofski
Ich finde den Vergleich mit der Uni, in welcher ihr arbeitet, irgendwie nicht passend - bzw. hast du diese Argumentation denn der Religionslehrerin ggü mal angebracht?
Ich sehe es halt anders, eine "sehr gute" Leistung ist weit über dem erwarteten ("befriedigend") hinaus. "Befriedigend" ist in meinen Augen lediglich die Wiedergabe von Unterrichtsinhalten (gerade in mündlichen Fächern bzw. Nebenfächern), ein "gut" ist eine Beteiligung die darüber hinaus geht und ein "sehr gut" etwas das weit über den Erwartungen liegt.

Habe gerade nicht viel zeit, aber gerede gesehen, dass es eine direkte Antwort an mich gab, das fände ich unnett, da nicht drauf zu antworten  :)
Ach nö, mit der Reli-Lehrerin habe ich gar nicht gesprochen. Stattdessen haben wir eine andere pragmatische Konsequenz gezogen: als nächstes Thema kommen die 10 Gebote: meine Tochter hat sich einen Kinder-Youtube-Erklärfilm dazu angeschaut  ;D

Du, mit deiner Einschätzung stimme ich absolut 100% überein.
Bloß, dass die Leistung, die über das Unterrichtswissen hinausgeht meiner Einschätzung nach auf Transferleistung beruhen sollte, nicht aber auf VORwissen.

Und ich finde, das ist eigentlich dann doch recht ähnlich wie hier an der Uni.
Mag sein, dass ich da etwas sensibilisiert bin, aber aufgrund von Chancengleichheit bei unterschiedlichem Bildungshintergrund im Elternhaus finde ich es mehr als schwierig eine Kategorie im Zeugnis zu haben, die Vorwissen miteinbezieht. Sei es nun in Reli oder in Sachkunde oder in welchem Fach auch immer.
Transferleistung (Die Kategorie gibt es tatsächlich auch noch zusätzlich bei uns).aber natürlich sehr gerne. Ein "sehr gut" ist halt einfach mehr als stumpfes Wiedergeben....

lisa81

Nipa, NRW.
Mag sein, dass es in anderen Bundesländern noch anders läuft, aber ich höre ähnliches aus dem gesamten Bekanntenkreis, der deutschlandweit verteilt ist.
Mir geht es auch nicht nur um die Noten jetzt. Aber da erzählt nicht nur einer von Abis mit 1,0. Ich meine 1,0!! In allen Fächern überragende Leistungen, permanent ???
In meinem Ausbildungsberuf sind die Anforderungen stark gesunken in den letzten Jahren.
Und in der Grundschule haben nicht nur einzelne Kinder 1en auf dem Zeugnis. Meiner Meinung nach, sind aber in der Regel wirklich nur einzelne SEHR gut.
Es zieht sich so durch, gar nicht nur speziell in der Schule.

Transferfragen.. Ich weiß nicht, heißt hier eben nicht so. In Matheprüfungen gibt es reine Rechenaufgaben, Aufgaben mit vorgeschriebenen Rechenwegen (Pyramiden, schriftliches Rechnen, Rechengitter...) und Textaufgaben. Letzteres würde ich als Transferaufgaben bezeichnen, das zweite zum Teil auch. Aber vielleicht ist das bei euch anders.
Macht man das reine Rechnen gut, ist das für mich befriedigend. Löst man zusätzlich Teile der anderen Aufgaben, wird es gut. Kann man alles, ist es sehr gut. Ich denke, so ist auch die Bewertung.

Nipa

Also bei uns ist es in der Regelschule eher sehr streng, was ich so höre.
Da ist nix mit nur 1en. Und viele gehen hier mittlerweile auch mit gutem 2er Schnitt (also auch schon mit 1,66) lieber auf die Realschule, weil Tempo und Druck am Gymnasium krass sind.
Die, die Eltern haben, denen das Gymnasium wichtig sind bekommen in der vierten oder spätestens fünften Klasse Nachhilfe.

Ich finde das ein Trend, der nicht mehr richtig ist. Schule soll Wissen vermitteln.
Und nicht nur Angst machen. Hier haben alternative Schulen Zulauf - warum?
Weil der Druck der aufgebaut wird heftig ist. Es gibt genug Kinder die nicht zu dumm für die Regelschule sind, sondern wirklich mit dem permanenten Druck nicht klar kommen.
Gute Schüler mit 1er und 2ern die in der vierten Klasse plötzlich extrem einbrechen, obwohl sie daheim den Stoff noch konnten. Kinder die in der Probe weinend zusammenbrechen weil sie einen Black Out haben. Kinder die ausgelacht werden weil der große Bruder auf die Mittelschule geht. Das ist das, was hier Realität ist. Und das finde ich extrem.

Und wenn ich dann meine Kinder anschaue und schaue was sie machen, dann weiss ich einfach dass es auch anders geht. Meiner bekommt jetzt aus Interesse Zusatzaufgaben mit Viert- und Fünftklass-Stoff, weil er Bock drauf hat und es hinbekommt.
Und andere Kinder dürfen noch Hilfsmittel nutzen und lernen dadurch, dass sie die Aufgabe eben doch lösen können.

Ich glaube einfach nicht daran, dass man durch Angst und Druck Wissen vermittelt...

Sweetkofski

Weil es gerade zum Thema gehört ein kurzes Update bezüglich dem Relithema:

Joa - Youtube-Video ein voller Erfolg. Meine Tochter erzählte mir, dass die Relilehrerin sie heute angesprochen hätte, dass sie sich ja mit so tollen Beiträgen beteiligt hätte.  s-:)
ist ja schon irgendwie quatsch.



Ich finde auch, dass Schule nicht nur Druck sein sollte, gleichzeitig bekomme ich auch mit, dass die Anforderungen gesunken sein sollen...
kann das für mich noch nicht so richtig zusammenbringen

Fliegenpilz

@Fairydust
Das von Kjell beschriebene "Problem" mit dem 1x1 bzw. der Aufgaben kenne ich - von unserer großen Tochter. Das wollte irgendwie nicht hängen bleiben, ich hatte dazu ja sogar einen Thread (Hilfsmittel für die Schule) hier. Da hattest du ja auch damals geschrieben ... und du hattest Recht behalten: Nicht aufgeben, es kommt irgendwann.
Wobei das für mich auch nicht zwangsläufig in den Bereich "Lernen" fällt sondern unter logischem Denken und Verständnis...


@Katja
Was sagt der Kinderarzt bzgl. Ergotherapie?
Und welchen Füller hatte er und welchen probiert er nun aus? Ggf. ist für ihn ja ein Tintenroller besser?


@lisa81
Ich denke, dass du mit der Einstellung hier im Thread auf wenig Gegenliebe stoßen wirst, hihi - aber ich weiß und verstehe was du meinst und bin zu 100% hinter dir.


@Nipa
Und das ist eine Ländersache ("Hier ist es so, dass Kinder die alles gelernt haben im besten Fall eine 3 kriegen.")? Oder ggf. doch von Schule zu Schule anders?
Ich dachte euer Sohn bekommt keine Noten bzw. eure Schule lernt ohne Noten?

Ja, ich habe gelernt zu lernen. Aber nicht in der Grundschule. Angefangen (noch einmal anschauen) hat es mit den Vokabeln in der 5. Klasse, ausschließlich Vokabeln. Später kam es erst, dass ich mir generell Aufzeichnungen noch einmal durchgelesen habe und erst zum Abitur kam ich auf die glorreiche Idee mir Skripts zu erstellen - die nehme ich bis heute.
Der Unterricht "Lernen lernen" während der Ausbildung hat mir viele Wege zu Lernen aufgezeigt, aber keinen mit dem ich mich identifizieren kann oder der mir für mich umsetzbar erscheint.
Und ich sehe auch keinen Sinn darin unseren Kindern das Lernen nun zu vermitteln, wenn sie augenscheinlich nicht lernen müssen bzw. ausschließlich gute Leistungen mit nach Hause bringen. Das wäre dann ein Fall von "Komm, setz dich hin damit dir die letzten 2% zu den 100% auch noch gelingen" (und für mich ist das Drillen). Sehe ich für uns bzw. für unsere Kinder momentan als vergeudete Zeit. Sie werden das Lernen schon lernen, zu gegebener Zeit, wenn es notwendig ist oder wird. Denn ich sehe auch nicht wie die Kinder erfahren sollen welcher Lerntyp sie sind, wenn es aktuell keine deutlichen oder spürbaren Lücken gibt und sie den Unterrichtsstoff beherrschen.
Vielleicht irre ich, aber das werde ich dann erfahren wenn das Kind in den Brunnen fällt - und selbst dann ist es ja noch nicht ertrunken sondern lernt halt Schwimmen!


@Sweetkofski
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, jetzt verstehe ich deinen Einwand viel besser.



Katja

#499
.