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Begonnen von lisa81, 16. Januar 2013, 18:35:55

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ottili

Unsere Große hat sich auch viel selber beigebracht. Wir haben geanwortet, wenn sie fragte, aber hinsetzen und "lernen" auf die Idee wären wir nicht gekommen.

Als sie 3,5 Jahre alt war wollte sie ihren Namen schreiben lernen, seit dem schreibt sie ständig. Bereits kurz vor dem 4. Geburtstag konnte sie die meisten Namen der Kinder in ihrer Gruppe schreiben ohne, dass ihr das jemand zeigte. Sie schaute sich einfach die Fotos und die Namen an und übernahm das aus dem Gedächtnis mit richtiger Benennung der Buchstaben. Inzwischen schreibt sie öfter Wörter nach Gehör. Erste Selbstleseversuche macht sie bereits auch, aber eher still und heimlich für sich.

Zahlen und Rechnen ist es nicht viel anders. So konnte sie bspw. urplötzlich bis 100 und inzwischen sogar bis 1000 zählen.
Keiner verlangt, dass du zaubern kannst, nur dass du es probierst.



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Sonne1978

Zitat von: lisa81 am 18. Januar 2013, 11:32:46

@sonne: Aber ganz allein ist es ja dann acuh nicht? Also ich würde es gleichsetzen damit, dass jemand die Buchstaben vorschreibt/sagt. Viel Eigenleistung, aber mit Hilfe.

Genau das ist eben für mir der Unterschied. Sie hat es allein gemacht. Ich habe zwar mitbekommen, dass sie mit dem Computer spielt, bin aber nciht davon ausgegangen, dass sie sich Buchstaben beibringt. Und das ist aus meiner Sicht "selbst beigebracht". Die "Hilfe" eines Computers ist nicht gleichzusetzen mit der einer anwesenden Person.

Ich finde ihren Weg des Lesenlernens sogar deutlich kompllizierter. Buchstaben werden an ihrem Computer so angesagt, wie wir Erwachsenen es tun. A, B"e", C"e", D"e", "e"F usw. In der Schule lernen Kinder die Buchstaben in ihrer Lautform. B mit kurzem e-Laut oder N ohne "e" vornedran. Somit hat sie sich sogar noch schwerer getan, das gelernte umzusetzen. Eine "OLIVE" müsste aus ihrer Sicht  "OeLIVAUE" ausgesprochen werden. Denn so hat sie die Buchstaben am Computer gelernt. Die gelernten Buchstaben auch noch sinngemäß umsetzen fand ich schon eine beachtliche Leistung.

lisa81

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#27
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AnJa06

Zitat von: lisa81 am 18. Januar 2013, 14:00:07
@sonne: Ich sage ja nicht, dass es keine beachtliche Leistung ist ;)
Nur sehe ich keinen Unterschied, ob der Computer beim Drücken eines "K"s sagt "Ka" oder ob die Eltern auf die Frage "Welcher Buchstabe ist das?" sagen "Ka"

Da muss ich dir Zustimmen, für mich wäre es jetzt auch egal, ob ein Kind mit Hilfe der Eltern oder mit Hilfe des Computers zB Buchstaben lernt. Selbst lernen heißt für mich es aus eigenem Antrieb ohne Hilfsmittel zu lernen. Weil wenn ich mich lange genug mit einem Lerncomputer beschäftige und der mir die Buchstaben vorsagt, kann ich sie ja auch irgendwann auswendig, bzw. hab verstanden, dass das Zeichen A der Buchstabe A ist, hat jetzt für mich aber nichts mit selbst erlernt zu tun.
Das ist für mich wie mit dem Schreiben lernen, für mich macht es einen Unterschied ob ein Kind etwas vorgeschrieben bekommt, bzw. etwas, sei es Namen oder sonstige einfache Wörter von irgendwo abschreibt, oder ob ein Kind aus dem Gedächtnis die Buchstaben zu Papier bringt. Ersteres ist ja anfangs mehr nur ein Abmalen, auch wenn die Kinder es lesen können, besonders in Verbindung mit Bildern.

Ich lese ja auch immer: Mein Kind hat Fragen gestellt oder wollte etwas gezeigt bekommen. Aber genau das gab es bei uns nicht.

Da stellte man plötzlich fest, dass etwas gekonnt wurde, das wurde heimlich geübt und erst dann gezeigt, als sie es konnte. Einerseits natürlich ein Vorteil, andererseits aber auch ein Nachteil. So tu ich mir sehr sehr schwer, egal was, ihr irgendwas beizubringen. (Nur als Beispiel: Ich habe gut 2 Jahre versucht ihr Dreiradfahren beizubringen bzw. Fahrrad mit Stützrädern, hatte keine Chance, sie hat nie verstanden wie sie treten muss, damit sich das Fahrzeug in Bewegung setzt)

Wie es da in der Schule weiter aussieht kann ich jetzt auch noch nicht sagen, derzeit ist sie den anderen ja voraus, aber wenn es soweit kommt, dass sie etwas neues lernt, was sie noch nicht kann, dann denke ich könnte es zu Problemen kommen. Aber an so eine Grenze sind wir bisher noch nicht gestoßen.


tanni+mo

@anja: bis jetzt wird er in der Schule nicht besonders gefördert. Ich bezweifle sogar, daß jemand bisher bemerkt hat, daß er viele Dinge schon kann. Im Februar ist Elternsprechtag, da werde ich dann sicher schlauer sein.  :)

Ganz allgemein finde ich es von Kindern eine beachtliche Leistung, wenn sie sich lesen, wie auch immer das aussieht, selber beibringen und daß sie dafür Interesse haben.
Das wäre uns doch früher nie eingefallen, oder ?
Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß in meiner Grundschulklasse früher ein Kind vor der Einschulung schon lesen und schreiben konnte.

lisa81

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#30
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lotte81

@tanni: Wir hatten einen Jungen definitiv in der Klasse der es konnte und ich habe wohl auch mit 4 Jahren begonnen....wie auch immer das aussah, daran kann ich mich nicht erinnern  ??? Hat meine Mutter mir nur mal so nebenbei erzählt vor ein paar Wochen  s-:) ???
Was ich interessant finde, wenn man hier bei EO so liest, scheint ja um die 4 Jahre eine sehr sensible Phase für Lesen, schreiben, Zahlen zu liegen....In Phase in der sehr viele Kinder das ganze mit grosser Freude selbstständig und mit einer realtiven Leichtigkeit lernen können....Warum wird das nicht mehr aufgegriffen in der Pädagogik? Nicht unbedingt in unserem strengen , verschulten System.... Spielerisch in Schulkindergartenklassen/Vorschulklassen z.b. ..... Es isnd ja nun wirklich keine Einzelfälle, die genau in dem Alter grosses Interesse entwickelt  ??? Oder sehen das die Erzieherinnen unter euch anders? (ich kenne natürlich keine grosse Menge an 4jährigen und wenn frage ich sie nciht über ihre Lesekenntnisse aus  ;))
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lisa81

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#32
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lotte81

Ja, und das ist hier auch ein grosses Problem, das dann wiederum dazu führte, dass schon nach 3 Wochen die eine Hälfte der Klasse in Förderunterricht musste  s-:) einfach weil es so riesige Utnerschiede gibt...von daher finde ich den GEdanken an eine umfassenderes und wirklich gezieltes "Schulkindergartenprogramm" eigentlich nur positiv.
Vorschulen gibt es hier nicht ...genauso SChulkindergärten...Was an Vorschularbeit in der Kita geleistet wird, ist absolut einrichtungsabhängig und während die städtische Kita bei uns im Ort da total dran ist, machen die anderen wirklich nix.... und so ist es von Kita zu Kita unterschiedlich....Es gibt da ja kein einheitliches Konzept....unsere alte Kita , hatte z.b. NICHTS auf dem PLan....keinerlei gezielte Förderung in Richtung Zahlen z.b.. Und das ganz bewusst aus ihrem Konzept hervorgehend.....

Vorschulen werden hier wirklich ganz eingestampft. Nur noch welche für Kinder mit speziellem Förderbedarf wird es geben (sprachförderung z.b.)....Von "immer mehr" ist RLP also meilenweit weg  ;)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lisa81

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#34
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AnJa06

@tanni: Abgesehen davon, dass ich erst mit knapp 7 zur Schule gekommen bin, weil ich vom Stichtag einfach erst später reingefallen bin, konnte ich laut meiner Mama auch bereits lesen, als ich zur Schule gekommen bin, aber sicher nicht so früh wie Anja und da muss mir meine Mama auch zustimmen, dass Anja eben sehr sehr früh für Buchstaben und Zahlen interesse gezeigt hat.

@lisa: Was möchtest du denn von meiner Tochter wissen? Wir wissen womit bei ihr alles zusammenhäng. Sie hat vor jetzt ca. einem Jahr die Diagnose Asperger-Autismus mit überdurchschnittlicher Intelligenz bekommen, außerdem noch mutistische Verhaltensweisen (ich würde es sogar als selektiven Mutismus bezeichnen, inzwischen besser, aber früher hat sie so gut wie mit niemanden, außer mit uns, also ihren Eltern oder Großeltern und den Erziehern im KiGa gesprochen), wobei das langsam besser wird, aber immer noch erkennbar ist, vor allem, da sie ziemlich leise spricht, ja und Dyspraxie steht bei ihr auch noch in den Befunden, was dann ja mit der motorischen Ungeschicklichkeit zu tun hat.
Nur mal kurz zusammengefasst, kannst gerne genauer fragen, wenn du was wissen möchtest  ;)

Übrigens hab ich inzwischen von anderen Müttern erfahren, mit deren Kindern Anja im Kindergarten war, dass diese im Vergleich zu anderen Kindern ziemlich wenig können, also bei uns im KiGa nicht wirklich viel gefördert wurde und wenn ich ehrlich bin, wenn ich mir so die Vorschulsachen ansehe, war da auch nie irgendwas dabei was schwer gewesen wäre, abgesehen davon, dass meine Tochter die ganzen Dinge sicher schon mit 4 konnte, war das für 5 oder fast 6 jährige sicher auch keine große Herausforderung. Aber in der Schule haben dann genau die Kinder die eben noch nicht im KiGa richtig gefördert wurden dann später Probleme, während andere schon wesentlich mehr können.

Ich wäre ja sowieso dafür, dass man alle Schüler nach ihren eigenen Leistungen unterrichten würde, aber ich denke auch, dass sich das nicht so einfach umsetzen lässt. Andererseits so wie bei uns in der Mehrstufenklasse funktioniert das auch sehr gut. Aber dieses Starre alle müssen zur gleichen zur selben Zeit lernen finde ich doch veraltet, die Kinder entwickeln sich ja alle unterschiedlich also kann man sie ja auch individuell fördern.

lisa81

Ich hab ein paar Fragen, die aber per PN, weils nicht um mich geht.


So generell finde ich es interessant, wie ihr lebt, wie sie sich entwickelt, besucht sie ganz normal die Schule?
Erstmal muss ich Fremdwörter googlen gehen  ;D