Ideen gesucht - 4jährige provoziert abends, weil sie nicht ins Bett will

Begonnen von schnakchen, 10. Juli 2014, 10:02:02

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Fliegenpilz

Ich warte gerne ab, aber bis dahin leben WIR gut mit unseren Regeln - und nicht willkürlich gesetzten Konsequenzen, die von meinem Gemütszustand abhängig sind.

Gefügig mache ich hier niemanden. Und das arme Kind wird auch nicht unterdrückt, solche Regeln wie die beim Essen gelten nämlich für jeden von uns und sind nicht nur auf das Kind beschränkt. Sie findet es also logisch, es ist für sie greifbar & nachvollziehbar - es tut ihr gut auch uns mal darauf aufmerksam zu machen, dass unser Essen beendet ist und fühlt sich nicht dauerhaft unter Beschuss. 

Wie gesagt, wir haben bei uns gemerkt, dass dies am Besten greift und das Familienleben für alle harmonischer macht.

Fliegenpilz

Ich freue mich, dass wenigstens Sweety versteht was der Sinn hinter unseren Regeln ist ;D

Und:
Ich werde nicht darüber diskutieren wie sinnvoll es ist am Tisch sitzen zu bleiben bis alle fertig sind.
Wir haben max. eine Mahlzeit am Tag zusammen, zu viert aktuell sogar nur am Wochenende. Und ja - es ist für uns qualitativ wichtige Zeit, die Kinder dürfen reden, alles erzählen, wir wälzen zusammen Probleme, planen unsere Zeit. Selten, wirklich selten führen wir "Erwachsenengespräche" während der Essenszeit, es ist bei uns einfach eine Familienzeit und da finden wir es unnötig, wenn dauernd jemand aufsteht, geht, wieder kommt, drei Happen isst, unter dem Tisch spielt, ... Nein, möchten wir nicht - und das Essen stellen wir im Monat eventuell 1 - 2x von jemanden (und das muss nicht zwangsläufig ein Kind sein ;)) weg :)


Sweety

Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 01:22:41
Ich freue mich, dass wenigstens Sweety versteht was der Sinn hinter unseren Regeln ist ;D


Ich hab so meine lichten Momente ;D

Sweety

ZitatAber darum geht es gar nicht. Mir hängt es halt zum Hals raus, wenn Leute behaupten, dass Dinge ja ganz problemlos funktionieren, wenn sie so und so gemacht werden. Und das dann noch von Leute, die vor manche Herausforderungen noch nie standen. 

Wir beide scheinen uns ja gut zu kennen, dass du genau sagen kannst, was ich schon erlebt habe und worüber ich mir ein Bild machen kann.
Es tut mir leid und ist mir auch ein bisschen peinlich, dass ich unsere enge Bekanntschaft so einfach vergessen habe, aber du weißt sicherlich, dass ich grenzenlos zerstreut bin und manchmal ein richtiger Checknix bin :-[ :-[ ;D ;D ;D


Pan

Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 01:07:33
Gefügig mache ich hier niemanden. Und das arme Kind wird auch nicht unterdrückt, solche Regeln wie die beim Essen gelten nämlich für jeden von uns und sind nicht nur auf das Kind beschränkt. Sie findet es also logisch, es ist für sie greifbar & nachvollziehbar - es tut ihr gut auch uns mal darauf aufmerksam zu machen, dass unser Essen beendet ist und fühlt sich nicht dauerhaft unter Beschuss.

"Gefügig machen" und auch alles andere waren Zitate von Sweety. Wenn auch nicht über dich und auch ich hab sie nicht auf dich bezogen.
Wenn du richtig gelesen hast, wirst du sicher festgestellt haben, dass ich dir nichts vorgeworfen habe.
Ich wollte nur VERSTEHEN, wie Sweety die Regeln und Konsequenzen auswählt, die bei ihnen gelten. Das hat sie mir nun erklärt und gut ist. Um INHALTE ging es mir gar nicht. Ihr musstet quasi nur als Abgrenzungsbeispiel herhalten. :)

Um auf der inhaltlichen Ebene zu bleiben: Bei uns gibt es so eine Regel nicht. Das liegt daran, dass bei uns bisher niemand den Drang hatte regelmäßig beim Essen aufzustehen und rum zu laufen. Wäre das anders und würde so die Familienabläufe massiv stören, müssten wir wohl auch über eine neue Regelung nachdenken. Wir haben dafür sicher Regeln, die bei euch gar nicht nötig sind, weil es auch ohne läuft. Ich kann die Regel also gut verstehen und habe auch nirgendwo was anderes behauptet.
Es ging mir nur nie darum, wie sinnvoll ich das finde. Ich wollte nur Sweetys Einschätzung und die hab ich ja bekommen. :)

Pan

Zitat von: Sweety am 14. Juli 2014, 02:35:50
ZitatAber darum geht es gar nicht. Mir hängt es halt zum Hals raus, wenn Leute behaupten, dass Dinge ja ganz problemlos funktionieren, wenn sie so und so gemacht werden. Und das dann noch von Leute, die vor manche Herausforderungen noch nie standen. 

Wir beide scheinen uns ja gut zu kennen, dass du genau sagen kannst, was ich schon erlebt habe und worüber ich mir ein Bild machen kann.
Es tut mir leid und ist mir auch ein bisschen peinlich, dass ich unsere enge Bekanntschaft so einfach vergessen habe, aber du weißt sicherlich, dass ich grenzenlos zerstreut bin und manchmal ein richtiger Checknix bin :-[ :-[ ;D ;D ;D

Ach, ich habe auch ein schlechtes Personengedächtnis. Mach dir nichts draus :)

Um ernsthaft zu bleiben: Ich muss niemanden gut kennen, um ihm einen Allgemeingeltungsanspruch aberkennen zu können. Den hat aus meiner Sicht nämlich niemand, aber fast jeder haut so Sprüche raus. Das passt mir nicht.
Jeder hat Bereiche, in denen er "Experte" ist und andere Bereiche, in denen er null Ahnung hat. Geht mir ja auch so. Ich hatte schon relativ zu Anfang geschrieben, dass Methoden, die bei der einen Familie super klappen, bei der Anderen voll in die Hose gehen. Ich kenne einige Familie die ihre Strategie den älter werdenden Kindern anpassen mussten. Auch welche, die "euren" Weg gewählt haben. Darum auch das "Warte mal ab...". Niemand kann wissen, wie sich Menschen weiter entwickeln und welche Veränderungen notwendig sind, damit sich ALLE damit gut fühlen.
Darum kann man aus meiner Sicht sagen: "So und so läuft es bei uns aktuell wunderbar und meine Kinder und wir Eltern sind super zufrieden." aber eben nicht: "Wenn man etwas so und so macht, läuft es immer gut und/oder man muss nie etwas durchdrücken."

Und ja: Du kannst diesen Unterschied gerne anders sehen. Da drehen wir uns dann im Kreis ;D

zuz

Christiane: Nö, ich hatte Dich nicht falsch verstanden. Außer in Deinem ersten Post im jetzigen Thread. Bzw. habe ich da eine andere Definition. Für mich ist das, was Du unter "Regel" verstehst eine "Konsequenz". Danke fürs Erklären :)

Zum Thema "Wohl des Kindes": Nun ja, es gibt auch das Wohl des Einzelnen. Wenn einem oder mehreren in der Familie es wichtig ist, dass alle zusammen beim Essen sitzen bleiben, dann ist das eben ein Wert, dessen Einhaltung letztlich allen zugute kommt. Weil sonst nämlich einer oder mehrere frustriert sind. Für mich ist das nur ein gradueller Unterschied. Beim Straßenverkehr wird wohl jeder immer konsequent sein, beim Nasse-Füße-Bekommen noch meistens, und beim Essen kann man vielleicht mal ne Ausnahme machen. Aber grundsätzlich sehe ich es schon so, dass das Einhalten solcher Regeln letztlich allen weiterhilft.(Jetzt bitte keine Einzelfalldiskussion, waren nur Beispiele, sind sicher bei jedem ein bisschen anders. You get the picture).

Dragoness: Ich glaube, Sweety meint es etwas anders. Sagen wir, ein Kind dreht die CD laut auf, trotz Ermahnung. An guten Tagen denkt man sich vielleicht ok, tanzt ne Runde mit, und gut ist. An Tagen, wo man grad Kopfweh, Stress auf Arbeit und zu wenig Schlaf hat, stresst einen der Lärmpegel einfach unglaublich und man will nur, dass es aufhört. Diesen Unterschied kann das Kind natürlich nicht per se erkennen und es wäre unfair, ihm einmal vorzuwerfen, dass es nicht hört und ein andermal sogar mitzumachen.
Möglichkeit 1 wäre, immer konsequent sein, aber das halte ich nicht für sinnvoll, eben weil sowas die eigenen Gefühle außer acht lässt.
Möglichkeit 2: Ich sag: Es nervt mich unglaublich und macht mich wütend, dass Du nicht hörst - DAS ist nach Sweety (glaube ich) - und nach meiner Auffassung schlicht unfair und gibt dem Kind die Verantwortung für MEINE GEfühle.
Und Möglichkeit 3: Ich sage: Hey, ich bin heute nicht gut drauf und mich stresst diese Musik grad unglaublich. Ich erwarte, dass Du jetzt leiser machst, oder ich muss den CD-Player kassieren. (Also etwas einfühlsamer vielleicht, das war die Kurzfassung ;)) Das mag zwar nicht konsequent sein, weil nicht immer gleich, aber es trägt eben meinen aktuellen Gefühlen Rechnung, und ich finde es für das Kind fair und nachvollziehbar. Jedenfalls muss es sich nicht schuldig fühlen.

Sweety

Zitat von: zuz am 14. Juli 2014, 11:41:53

Dragoness: Ich glaube, Sweety meint es etwas anders. Sagen wir, ein Kind dreht die CD laut auf, trotz Ermahnung. An guten Tagen denkt man sich vielleicht ok, tanzt ne Runde mit, und gut ist. An Tagen, wo man grad Kopfweh, Stress auf Arbeit und zu wenig Schlaf hat, stresst einen der Lärmpegel einfach unglaublich und man will nur, dass es aufhört. Diesen Unterschied kann das Kind natürlich nicht per se erkennen und es wäre unfair, ihm einmal vorzuwerfen, dass es nicht hört und ein andermal sogar mitzumachen.
Möglichkeit 1 wäre, immer konsequent sein, aber das halte ich nicht für sinnvoll, eben weil sowas die eigenen Gefühle außer acht lässt.
Möglichkeit 2: Ich sag: Es nervt mich unglaublich und macht mich wütend, dass Du nicht hörst - DAS ist nach Sweety (glaube ich) - und nach meiner Auffassung schlicht unfair und gibt dem Kind die Verantwortung für MEINE GEfühle.
Und Möglichkeit 3: Ich sage: Hey, ich bin heute nicht gut drauf und mich stresst diese Musik grad unglaublich. Ich erwarte, dass Du jetzt leiser machst, oder ich muss den CD-Player kassieren. (Also etwas einfühlsamer vielleicht, das war die Kurzfassung ;)) Das mag zwar nicht konsequent sein, weil nicht immer gleich, aber es trägt eben meinen aktuellen Gefühlen Rechnung, und ich finde es für das Kind fair und nachvollziehbar. Jedenfalls muss es sich nicht schuldig fühlen.

Ganz geeeeeeeeeenau :)

dragoness

Ich finde es nicht gut, wenn mir hier (ohne dass mich Sweety kennt) vor den Latz geknallt wird, ich würde meine Laune an den Kindern auslassen, bloss um der Konsequenz willen  s-:)

So wie zuz das schreibt mache ich das auch (Möglichkeit 3). Natürlich war ich auch schon unfair (bin auch nur ein Mensch), aber ich habe meinen Kindern auch schon im Nachhinein gesagt: Tut mir leid, das war vorhin nicht in Ordnung. Ich bin heute müde, nicht gut drauf, oder sonstwas.

Aber das ist eben nicht immer der Fall und wenn meine Kinder meine persönlichen Grenzen mit Ihrem Verhalten überschreiten (und glaubt mir, das passiert auch schon mal bewusst, die sind denke ich allerdings auch älter als Sweetys Kids), dann sage ich das auch. Meine Kinder dürfen auch sehen, dass ich schwache, müde, erschöpfte, traurige Momente habe und sie sollen auch lernen, dass sie auf ihren Mitmenschen achten sollen, das mache ich ja auch und versuche da mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wenn dann aber, trotz Aufforderung, z. B. "Ich bin heute sehr müde und möchte mich etwas ausruhen, könntest Du bitte die Musik leiser machen!" meine Bitte einfach ignoriert wird, dann setze ich das auch durch. Persönlich ist mir das dann auch egal ob ihr das jetzt Konsequenz, Strafe oder Drohung nennt. Das sind Dinge die muss man nicht endlos ausdiskutieren.

Und was Pan schreibt ist wahr. Alle "Erziehungsmethoden" die bei meiner Tochter funktioniert haben, haben bei meinem Sohn nicht funktioniert, weil er eben ein ganz anderer Charakter ist , das muss noch nicht mal von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Somit mussten wir bei ihm andere "Konsequenzen" ziehen, oder uns eben andere Dinge einfallen lassen um ihn zu überzeugen. Und ja manche Dinge setze ich da auch durch, da gibt es auch keine Diskussionen (Hausaufgaben, Arztbesuche, etc.). Wo es machbar ist bzw. vertretbar ist, lasse ich aber auch mit mir reden, damit sie auch lernen selbst Vorschläge zu machen und ihre eigenen Ideen einbringen können. Wenn Bedarf ist (d. h. wenn jemand aus der Familie eine einberuft) haben wir eine sogenannte "Familienkonferenz", da können die Kinder sagen was sie nervt, was geändert werden sollte etc., aber auch ich habe da das Recht zu sagen was mich nervt und was ich gerne geändert hätte. Dann wird gemeinschaftlich eine Lösung gesucht  die für alle tragbar ist und meist auch gefunden. Oft halten sich Kinder an selbstgefundene Regelungen wesentlich besser.

Allerdings habe ich mit meinen damals 4-jährigen Kindern auch keine Schlafenszeit ausdiskutiert. Da wurde auch mal eine Ausnahme gemacht, dann haben wir auch noch was gelesen oder gekuschelt, aber spätestens um 9 Uhr ist dann Zapfenstreich gewesen. Nach einem guten Tipp von jemandem (weil mir da auch schon der Kragen geplatzt ist, wenn die Kids wieder zigmal aus dem Bett gekommen sind) wurden die Kinder erst nach Erklärung und dann kommentarlos wieder zurück ins Bett gebracht . An manchen Abenden war das dann ca. 30 x und wurde dann zum Glück weniger. Hat dann ein bis zwei Wochen gedauert und diese Phase war überstanden.

Ich finde, dass man als Eltern auch Recht auf eine Auszeit hat, denn nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)


Sweety

Oh, jetzt hast du aber zurückgeknallt. Ich bin weder ausgeglichen noch - Gott bewahre! - ausgeruht... für eine vertretbar gute Mutter halte ich mich aber trotzdem ;D ;D

Binus


dragoness

Naja das ist ja jeder mal, aber eine Mutter die schon knapp am Burnout kratzt, weil sie z. B. nachts wegen der Kids kein Auge zubekommt ist sicher den Kindern gegenüber auch nicht entspannt und hat dann auch keine Energie mit den Kids irgendwas zu unternehmen. Man muss als Mutter/Vater auch auf sich selbst aufpassen, es nützt keinem was, wenn man irgendwann umfällt, weil man sich nie eine Pause gegönnt hat (und da gehören in meinen Augen auch mal abendliche Kinderpausen dazu  ;) )

Sweety

Ich habe seit vier Jahren fast keine Nacht durchgeschlafen und selten mehr als 5 Stunden, davon höchstens 3 Stunden am Stück ;)

schnakchen

Hallo Mädels,

ich muss gestehen ich freu mich, dass mein Thread so spannende Diskussionen hervorgerufen hat.

Kurz nochmal zu meiner Ausgangsfrage – es ist tatsächlich wie vermutet, die Phase bei uns ist vorbei. Einfach so, von heute auf morgen, unser Kind geht wieder problemlos ins Bett, ist nicht mehr dauernd auf Krawall gebürstet und ,,hört" uns wieder. Und sie hat das ,,DAGEGEN!!!"-Schild weggepackt :). Dafür haben wir nun ein größeres Kind (im Ernst, sie ist zwei Zentimeter gewachsen) und sie kann nun Sterne und Schlösser malen und fährt wie der Wind Fahrrad.

Nochmal zu ein paar Einzelaspekten:

@Gefühle zeigen
Sehe ich genau wie zuz, perfekt beschrieben, danke! Und ich vermute ganz stark, dass die meisten von uns es so machen. Dieses: ,,Wenn du nicht brav bist, machst du Mama traurig." kenne ich eher aus der Generation meiner Großeltern.

@Entschuldigung verlangen
War hier auch mal angesprochen worden und ja, ich verlange das von meinem Kind. Also situationsabhängig, wenn sie aus Müdigkeit rumbockt, dann danach nicht, denn wofür sollte sie sich dann entschuldigen. Aber in anderen Situationen durchaus – wenn sie mir oder einem anderen Kind wehgetan hat (ob absichtlich oder versehentlich beim Spielen) oder wenn sie zu mir oder dem Papa frech war. Für uns passt das dann aber auch, sie entschuldigt sich, wir umarmen und ,,vertragen" uns und die Welt ist wieder in Ordnung. Danach wird das auch nicht mehr thematisiert, für uns ist das Entschuldigen quasi der Abschluss, um aus einer unschönen Situation wieder rauszukommen.

@Konsequenzen versus Strafen
Ihr habt recht, der Übergang ist hier fließend – und wenn ich mein Kind, wie jemand schrieb, an der Straße an die Hand nehme, weil sie nicht auf dem Gehweg geblieben ist, dann ist meine Konsequenz für sie sicher eher eine Strafe. Für uns funktionieren solche halbwegs naheliegenden Verknüpfungen aber (grundsätzlich und meistens) gut, egal ob wir sie nun Konsequenz oder Strafe nennen.
Funktionieren in dem Sinne, dass unsere Kleine den Hintergrund versteht und darauf reagiert bzw versucht die angekündigte Konsequenz zu vermeiden. Und das ist ja mein Ziel – ich will ja, dass sie ordentlich isst (,,wenn du das Messer ableckst, muss ich es leider wegnehmen"), nicht ewig im Auto auf den Sitzen rumklettert (,,wenn du es nicht schaffst dich hinzusetzen, muss ich dich in den Sitz setzen") oder nicht ewig trödelt beim Anziehen (,,wenn du dir bis x kein Shirt rausgesucht hast, suche ich dir eins raus, und das ziehst du dann an").
Was bei uns überhaupt nichts bringt, sind die anfangs beschriebenen Hilflosigkeits-Strafen, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, also Fernsehverbot für den nächsten Tag oder sowas. Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass das bei größeren Kindern funktioniert. Ich erinnere mich jedenfalls daran, als Kind ab und zu welches gehabt zu haben :)

Lg schnakchen

P.S. sweety, oje, du kriegst ja noch weniger Schlaf als ich. Und ich fand es schon beeindruckend, dass unsere fast Vierjährige in ihrem bisherigen Leben geschätzt erst zwanzig oder dreißig Nächte durchgeschlafen hat. Gähn. Und du hast zwei so schlafresistente Exemplare?? wow.

schnakchen

Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)

Sweety

Zitat von: schnakchen am 14. Juli 2014, 14:41:00
Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)

YEAH!!

Das war auch immer so ein Standardding:

"Meine Güte, wie haltet ihr das aus?"
"Naja, ist nicht so, als hätten wir die Wahl." ;D ;D

Mittlerweile sagen wir auch, dass wir den Absprung verpasst haben, weil der Große mittlerweile seinen Namen und die Adresse sagen kann. Zu spät für die Babyklappe ;D

Pan

Zitat von: Sweety am 14. Juli 2014, 15:33:00
Zitat von: schnakchen am 14. Juli 2014, 14:41:00
Zitat von: dragoness am 14. Juli 2014, 12:58:36
nur ausgeruhte und ausgeglichene Eltern sind auch gute Eltern  ;)

Auch ein Veto von mir - wenn man nicht ausgeruht sein kann, ist man halt auch müde eine gute Mama. Es ist ja nicht so, als hätte man viel Alternativen :)

YEAH!!

Das war auch immer so ein Standardding:

"Meine Güte, wie haltet ihr das aus?"
"Naja, ist nicht so, als hätten wir die Wahl." ;D ;D

Mittlerweile sagen wir auch, dass wir den Absprung verpasst haben, weil der Große mittlerweile seinen Namen und die Adresse sagen kann. Zu spät für die Babyklappe ;D

;D

Wenn zu viel wird, stell sie einfach vors Jugendamt und weigere dich sie wieder mitzunehmen. ;D
Das klappt in der Regel. So bin ich auch an Kind 3 & 4 gekommen.
Gut, UNERKANNT bleibt man dabei in der Regel nicht. :P


Fliegenpilz

Um mal auf das im Eingangsposting genannte Fallbeispiel einzugehen:
Ich sehe für das Kind einfach keine Sicherheit. Es gibt keine feste Konstante/Regel/Konsequenz/Strafe. Es ist immer unterschiedlich und hängt einzig und allein von den Gemütszustand der Eltern ab.

Wie soll ein Kind in dem Alter verstehen, das Mama & Papa sieben Tage das Theater mitmachen um dann am 8. Tag konsequent durch zu greifen und eventuell am 11. Tag wieder in das alte Muster verfallen?

Das Kind übertritt im Minutentakt jede erdenkliche Grenze (Zitatende). Es ist quasi ein Hilfeschrei von dem Kind, es kommt aus der Situation selbst nicht raus und verstrickt sich immer weiter in diese. Ich sehe da wirklich die Eltern in der Pflicht es direkt zu beenden und nicht immer weiter neue Strafen für jede Untat auszusprechen um es mal überspitzt darzustellen.


dragoness

Gut da muss ich für die Threaderstellerin schon in die Bresche springen. Man versucht ja eine Lösung zu finden und oft versucht man eben etwas anderes, weil der erste Versuch nicht geklappt hat. Wir haben auch oft alles Mögliche versucht um zum gewünschten Ergebnis zu kommen und waren dabei auch ganz oft nicht konsequent.

schnakchen

Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 16:53:30
Um mal auf das im Eingangsposting genannte Fallbeispiel einzugehen:
Ich sehe für das Kind einfach keine Sicherheit. Es gibt keine feste Konstante/Regel/Konsequenz/Strafe. Es ist immer unterschiedlich und hängt einzig und allein von den Gemütszustand der Eltern ab.

Wie soll ein Kind in dem Alter verstehen, das Mama & Papa sieben Tage das Theater mitmachen um dann am 8. Tag konsequent durch zu greifen und eventuell am 11. Tag wieder in das alte Muster verfallen?

Christiane, danke für deinen Post. Zuerst einmal - bei uns ist wieder Ruhe eingekehrt, das anfangs geschilderte Problem hat sich erledigt.  Zum Hintergrund: du kennst das von deinen beiden doch sicher auch, manchmal haben sie halt die berühmten schwierigen Phasen, in denen das, was sonst immer gut klappt, genau nicht klappt. Und so war es bei uns in den letzten Wochen, die Kleine war mit sich und der Welt unglücklich und fand einfach nur alles doof. Weshalb auch immer. Und weil sich das irgendwann besonders abends so extrem gehäuft hat, habe ich hier mal nachgefragt bei euch. Auch weil die Phase diesmal echt lang war, man zweifelt ja irgendwann an sich selbst. Also keine Sorge, grundsätzlich kommen wir Drei sehr gut miteinander klar :)


Zitat von: Christiane am 14. Juli 2014, 16:53:30
Ich sehe da wirklich die Eltern in der Pflicht es direkt zu beenden und nicht immer weiter neue Strafen für jede Untat auszusprechen um es mal überspitzt darzustellen.

Und GENAU hier waren wir ratlos, wie wir das Ganze beenden sollen. Glaub mir, wir fanden es selbst idiotisch, mit Spielzeug-wegnehmen zu reagieren. Aber alle üblichen Konsequenzen haben in dieser Phase nicht funktioniert, sie wollte auf Konfrontation gehen. Weshalb auch immer, sie hat das ja nicht böse gemeint, aber das war definitiv kein Kind, das kooperieren wollte. Und daher meine Frage, was ihr gemacht hättet, worauf ich ja tolle Ideen und Anregungen bekommen habe.

lg schnakchen

Fliegenpilz

schnackchen,
ich habe bestimmt nicht angezweifelt, dass ihr drei miteinander klar kommt :-* Ganz gewiss nicht!

Und ja, ich kenne diese Phasen (von meiner kleinen Tochter) - und ja, ich weiß auch wie es sich anfühlt, wenn man an sich selbst anfängt zu zweifeln. Ich glaube jeder der das verneint, der lügt. Oder hält gerade frisch geschlüpfte Baby seit wenigen Minuten in den Armen noch im absoluten Hormonrausch ;D

Wir - also meine Kinder und ich - haben da für uns halt mittlerweile einen Weg gefunden. Und ich habe zwei Kinder, die sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, es war und ist teilweise ein Drahtseilakt alle Interessen unter einen Hut zu bringen und es zu schaffen, dass sich niemand dauerhaft benachteiligt oder zurück gesetzt fühlt.


Martina

...
Ohne

zuz

Martina: Sehr schönes Zitat!

Dragoness: Genau so ist es hier auch! Alles, was bei der Großen funktioniert hat, klappt beim Kleinen so nicht mehr, dafür tauchen manche Probleme gar nicht erst auf.
Das mit den Konsequenzen kann ich auch so unterschreiben. Meinetwegen auch Strafen, dann ist es halt eine Strafe. Aber ich diskutiere mit einem 3-Jährigen, der mit seiner Bohrmaschine anfängt unsere Möbel zu bearbeiten nicht rum. Eine Ermahnung, dann ist die eben weg. Für mich fällt das unter "Ich wahre meine Grenzen". Dazu gehört, dass ich mein Eigentum, dessen Unversehrtheit mir nun mal am Herzen liegt, vor Zerstörung bewahre.
Christiane: Ich werte Konstanz für Kinder nicht als so wichtig. Ich gehe davon aus, dass sie ein Stück weit meine Launen aushalten müssen. Genau wie ich ihre. Ich sehe mich jetzt nicht als launisch, aber ich bin einfach nicht jeden Tag gleich gut drauf, manchmal ist mein Puffer größer, manchmal kleiner. Und das dürfen sie auch mitbekommen und müssen eben damit leben. Wichtig finde ich nur, dass sie sich nicht schuldig fühlen müssen. (Konstanz nicht zu verwechseln mit Zuverlässigkeit, das ist durchaus wichtig. Sie können davon ausgehen, dass ich fast alles, was ich sage, auch so meine und umsetze - oder zumindest noch mal mit Begründung revidiere.)
Noch mal zu den Schlafenszeiten: Ich freue mich ehrlich für alle, bei denen die Kinder gut schlafen. Ich finde nur, das darf man sich nicht als Erziehungserfolg anrechnen und dann auf andere herabschauen. Es gibt eben Kinder, die Schwierigkeiten mit dem Schlafen haben - genau wie andere mit dem Essen. Wenn ein Kind nicht isst, kann man ja auch nichts machen, nur dafür sorgen, dass es nicht panscht. Wenn es nicht schläft, kann ich dafür sorgen, dass es keinen Krach macht, aber ich kann es nicht zum Schlafen zwingen. Geht nicht. Das mit dem Zurücktragen: Ja, auch das haben wir mal in unserer Verzweiflung probiert. Hat aber nicht funktioniert. Kind schneller wieder draußen als ich an der Tür war, genau wie bei Schnakchen. Irgendwann war es ein Spiel und am Ende Frust und Tränen. Hat zu nichts geführt, jedenfalls nicht zu einem Kind, das dann brav liegenbleibt und schläft.
Dass man sich als Eltern um sich selbst kümmern muss, sehe ich auch so. Es ist aber ein bisschen wie bei einem Fluss. Wenn da nun mal eine Mauer steht, kann der Fluss da nicht durch. Bei uns war das Einschlafen die Mauer. Irgendwann musste ich akzeptieren, dass es einen freien Abend vor 9 für mich nicht geben wird. Also musste ich mir einen Seitenweg suchen, so wie ein Fluss auch einen Weg um die Mauer herum finden wird.