kaputte Sachen im Kindergarten bezahlen?

Begonnen von hexe_mel24, 21. November 2012, 19:55:50

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Brombeere

Ich halte das für eine recht fragwürdige erzieherische Maßnahme - dass da rechtlich nix dran ist, ist klar. Fragwürdig zum einen die Annahme, ein Dreijähriger würde Taschengeld bekommen. Selbst rechtlich könnte ein Dreijähriger nix mit seinem etwaigen Taschengeld anfangen.

Zum Anderen ist ein kleines Kind ja nicht einfach so deliktunfähig, sondern dahinter steckt die Einsicht, dass man einem kleinen Kind nicht vorwerfen kann, wenn es etwas (sogar absichtlich/mutwillig!) zerstört. Und es daher nicht den Schaden ersetzen muss. Diese Einsicht fehlt dann in einer erzieherischen Maßnahme, die den Ersatz aus eigenen Mitteln (Taschengeld!) fordert.

Gerade gestern hat ein Dreieinhalbjähriger meiner Tochter "absichtlich" ihr Pausenbrot zerstört, als wir gemeinsam nach Hause gelaufen sind. Es war ihr auf den Boden gefallen, als sie gestürzt ist, er hat sie erst getröstet und ist dann gezielt auf das Brot getreten und hat den Fuß gedreht. Strafe? Ersatz? Ich glaube, die wirksamste Folge war, dass er gesehen hat, wie entsetzt meine (von ihm angehimmelte) Tochter war, dass ihr Brot kaputt war. Und natürlich hat er gesehen, dass meine Tochter erst beruhigt war, als ich (wer sonst?) ihr Ersatz angeboten habe. Somit Lerneffekt - denke ja.

Bei Fünf- oder Sechsjährigen wird da mehr Einsichtsfähigkeit hinterstecken, der Schalter wird ja nicht pauschal bei allen Kindern mit dem siebten Geburtstag umgelegt. Bei Dreijährigen - eher seltenst.

Zitat von: liadan am 23. November 2012, 12:34:36
Wenn ein 4jähriger daherkommt und mutwillig Dein Auto zerkratzt gibst Du Dich dann auch mit einem Pech gehabt zufrieden? Das Kind ist noch nicht dilektfähig und Eltern haften nicht für ihre Kinder zufrieden, weil das eben so ist und das Kind noch keine 7 Jahre alt ist? Wohl kaum oder? Da geht es auch nicht um den Preis eines Gegenstandes sondern um einen Lerneffekt für das Kind.

Doch, natürlich. Den Lerneffekt für das Kind herbeizuführen (Erziehung) ist ja nicht meine Aufgabe, sondern die der Eltern. Warum sollte ich mich einmischen? Fände es zwar extrem seltsam, wenn das seitens der Eltern ignoriert würde, aber meine "Aufgabe" würde sich darin beschränken, dem Kind zu zeigen, dass ich sauer bin.

Ich würde allerdings genau hinschauen, ob die Eltern/Aufsichtspersonen angemessen aufgepasst haben.
10/2010
07/2012

Fliegenpilz

Also bei uns im Kindergarten dürfen die Kinder sich die Scheren frei nehmen - am Basteltisch. Und da sitzt nicht die ganze Zeit eine Erzieherin bei und kontrolliert, dass wirklich nur Papier geschnitten wird.

Ebenso dürfen meine Kinder Zuhause ihre Scheren frei benutzen im Wohnzimmer. Entweder an unserem Esstisch oder an ihren kleinen Tisch. Da sitze ich auch nicht die ganze Zeit bei, sondern befinde mich lediglich in der Wohnung und schaue regelmäßig nach den Kindern.

Hier wurden noch keine Haare, keine Kleidung und keine anderen Utensilien zerschnitten außer Bastelkram ???

Diese ständige Kontrolle, dieses ständige Beisitzen finde ich persönlich ganz furchtbar. Und ich erwarte es auch nicht von den Erzieherinnen im Kindergarten, sie sollen ihre Zeit bitte sinnvoller nutzen als von 7.15 - 16.30 Uhr am Basteltisch zu sitzen und die Scheren zu beaufsichtigen 8)

liadan

#27
 ??? Wenn das Kind von jemand anderem beaufsichtigt wird, bei jemand anderem ist, dann ist das sehrwohl auch die Aufgabe desjenigen bei dem sich das Kind befindet, dem Kind zu erklären das man absichtlich keine Dinge kaputtmacht @Brombeere und wenn ein vierjähriges Kind absichtlich ein Auto kaputtmacht, ein Brot kaputtmacht, ein Spielzeug kaputtmacht dann kann man sich nicht nur darauf berufen, geht mich nichts an ist Aufgabe der Eltern und das Kind ist ja eh noch so klein und deliktunfähig, WIE sollen Kinder denn dann lernen das man absichtlich eben keine Dinge kaputtmacht.

Den Aufschrei möchte ich hören wenn die Eltern des Kindes sich dann darauf berufen das Kind ist noch nicht diliktfähig, es gab hier mal so einen Thread dazu. Kind zu sein ist doch kein Freibrief das man bis zu einem gewissen Alter machen kann was man will und dann sagen das Kind ist nicht diliktfähig, wenn mein Kind was kaputtmacht absichtlich dann habe ich als Eltern dafür zu sorgen den Schaden zu ersetzen und dem Kind zu erklären das es so eben nicht geht. Wie gesagt wenn es in voller Absicht passiert und nicht aus versehen. Und wenn es woanders was kaputtmacht aus voller Absicht während es von anderen betreut wird kann ich mich doch auch nicht aus der Verantwortung ziehen. Die Aufsichtsplicht hat die betreuende Person und die sollte das mit dem Kind klären und dann bin ich als Mutter oder als Vater gefragt den Schaden zu ersetzen oder eine Lösung zu finden. Es sei denn die betreuende Person hat es darauf angelegt das was zerstört wird, aber im KiGa kann ich mir das eben nicht vorstellen da mit wenig Erziehern gar nicht gewährleistet ist das alle Kinder immer unter Beobachtung stehen, was meint Ihr wie das in der Schule ist wenn hunderte Kinder auf dem Schulhof sind, da kann man froh sein wenn es in den pausen zwei Aufsichtspersonen gibt. Dagegen ist der Betreuungsschlüssel im KiGa nur traumhaft.

Wenn ein Kind bei uns zum spielen ist ohne seine Eltern dann ist es meine Aufgabe dafür sorge zu tragen das nichts passiert und macht ein Besuchskind absichtlich was  kaputt ist es meine Aufgabe dem Kind zu vermitteln das soetwas eben nicht geht, ob nun drei oder 6 Jahre, das spielt doch keine Rolle, man kann nicht früh genug anfangen Kindern zu vermitteln das man mit fremden Eigentum pfleglich umgeht. Klar hat ein dreijähriger noch nicht das Verstädnis dafür, das muss er eben noch lerne aber ich muss ihm doch vermitteln das dies eben nicht geht.

In dem Moment wo der dreijährige bei Dir ist, ist es Deine Aufgabe ihm das zu vermitteln, die Eltern sind ja nicht da und wenn Du das Kind mitnimmst bist Du für das, was das Kind macht verantwortlich und nicht die Eltern, die Eltern haben Dir ja ihr Kind anvertraut also Deine Verantwortung.


Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Caro&Melina

Meine maus hat in der kita mal ein buch kaputt gemacht da war sie 2 Jahre alt die erzieherin hat ihr gesagt und gezeigt das sie sehr traurig ist weil das buch jetzt kaputt ist und man es ja nicht mehr benutzen kann!
Als ich die kleine geholt haeb haben sie es mir gesagt und ich habe sofort gesagt sie sollen mit bitte sagen wie das buch heißt ich besorge ersatz!
Für mich gibt es da gar nix wenn mein kind etwas kaputt macht ersätze ich es ihne wenn und aber.Ich finde es total ätzend wenn egal ob kita oder privat etwas kaputt gemacht wird und nicht ersätzt wird ein spielkind hat bei uns mal die einrichtung vom Kaufladen kaputt gemacht der 3 tage alt war die mutter zuckte nur mit der schulter ersatz oder entschuldigung blieb aus!


Brombeere

Hmm, ich finde den Gedanken einer "Elternhaftung", so wie es auch eine Tierhalterhaftung gibt, eher befremdlich. Bei Tieren zB Hunden geht man ja davon aus, dass darin eine gewisse Gefährdung ist. Das ist bei Kindern ja prinzipiell auch so - glaube, da sind alle einig, es kann ja immer was kaputt gehen. Aber ich finde, das Risiko ist von der gesamten Gesellschaft zu tragen, nicht nur von den Eltern. Kinder sind ja - knapp und flach gesagt - auch von Interesse für die gesamte Gesellschaft.

Das ist für mich weit entfernt von einem "Freibrief" - ich sehe da auch nicht unbedingt einen Zusammenhang dass keine "Elternhaftung" zu einem "Freibrief" (darunter verstehe ich "keine Kinderhaftung und Null erzieherische Reaktion") führt. Dass eine erzieherische Maßnahme (muss ja nix Großes sein) nötig ist, ist relativ klar, ganz unabhängig davon, ob nun die Eltern für die Kindergefahr haften oder nicht. Ich denke aber, das muss nicht unbedingt die Maßnahme "Mama ersetzt das" sein.

Man könnte sogar noch die Frage stellen, ob es nicht genau den entgegengesetzten Effekt haben kann - "ach, macht nichts, wenn ich was kaputt mache, Mama kauft das neu". Naja, ich würd das nicht allein daran festmachen, es ist ja immer eine Vielzahl von Verhaltensweisen, die eine Rolle spielen.

(Ansonsten, Liadan, bin ich voll bei dir; insbesondere bin ich nicht davon ausgegangen, dass das fremde Kind unter meiner Aufsicht steht.)
10/2010
07/2012

bella1979

Ich hätte den "Schaden" auch von alleine ersetzt, ist ja jetzt keine große Sache, aber diese erzieherische Maßnahme von wegen vom Taschengeld bezahlen, naja, das wäre mir auch etwas gegen den Strich gegangen!  :-X

breakfree

#31
ich bin erzieherin in einm Kiga und finde das verhalten schon übertrieben vom personal! ein dreieinhalb jähriges kind mit schere in der hand ist numal unberechenbar!  ;D und wenn dann beim basteln oder kneten so eine verführerische matte davor liegt... verständlich- endlich mal was anderes zum schneiden!  ;)

selbst wenn ein so junges kind in einem wutanfall etwas beabsichtigt kaputt macht, kann cih doch von den eltern cniht die ersetzung verlangen! dann muss ich das genau  in der situation mit dem kind klären und aufgreifen! (und darf mcih natürlich über den verlust ärgern)  ;)

klar, ist das kind schon älter oder "reifer" oder macht es regelmäßig sachen bewusst kaputt sollta man schon eine gemeinsame lösung- aber mit dem kind- finden! aber in dem alter von taschengeld!?!? find ich schon albern!

kinder sind nunmal kinder- und die verlockung ist eben auhc riesig mit einer schere haare zu schneiden, matten zu zerschneiden, an wände zu malen etc....

ich würde diese matte grundsätzlich cniht ersetzen.. dann kannst du nächste woche ein neues puzzle kaufen, weil ein teil fehlt oder stifte, weil sie runtergespitzt wurden...  ;D

außerdem zahle cih als mutter ja eine besuchsgebühr, die einrichtungen haben alle ein budget für spielmaterial und es wird oft noch spiel und materialgeld eingesammelt!
natürlich soll das kein freibrief für die kinder sein! aber ich find nunmal, alles was im kiga passiert sollte auch dort geregelt und mit dem kind geklärt werden und nciht auhc noch mit nach hasue genommen werden- zumindest in dem alter!




dina100

Hab das Thema eben erst gesehen. Bin ja fast vom Stuhl gefallen. Und ich hatte so ein ähliches erlebnis. Lukas hat sein geburtstag im Puppentehater gefeiert. Der Tisch an dem man bezahlt hat war sehr niedrig und die hatten da ein Sparschwein aus Porzelan stehen für Spenden. Leon hat so eins bei Oma und darf das auch nehmen um geld rein zu werfen. Ich hatte ihn 5 sek. aus den Augen und er geht hin nimmt die Kasse hoch, und klirr alles auf dem Boden ,das ganze Geld rollte rum. Leon ist zwei so ganz verstanden hat er nicht was denn alle von ihm wollen. Der Chef dort bekommt voll den Anfall und sagte 10 Euro bitte. Ich dachte der macht einen witz. Doch der meinte das ernst und war sehr laut zu mir und dem kleinen. Wenn es nicht Lukas Geb. wäre ich wäre gegangen. Wenn er nicht von sich aus so blöd gewesen wäre, hätte ich ein neues Sparschwein sogar persönlich vorbeigebracht. Aber da er gleich so kam. Ne...

ich kam dann gleich mit meinem Jura, und habe ihm gesagt Eltern haften NICHT für ihre Kinder. Das stimmt einfach nicht. Und die Versicherung zahlt da auch nicht,. weil leon eben erst 2 ist.

Lukas hat auch mal bei meinem Freund seine Eltern eine vase umgeworfen bin ins Bauhaus und habe eine neue gekauft. Sie hatte bei mir einen Topf kaputt gemacht und einen neuen gekauft. Also... ich würde es nie verlangen aber man macht es anstand das kaputtene ersetzen. Aber das von jemand verlangen ist einfach nur Anstandslos und typisch Deutsch.  :-( Waren die denn vergoldet?  :P

Vor allem Taschengeld.  ;D s-:)

hexe_mel24

Wir haben jetzt gesagt, das wir das ersetzen und nicht Josephine vom Taschengeld. Die Erzieherin hat gemeint, das wäre das erste gewesen, was ihr eingefallen ist. Und da sie Josephine ja nicht verbieten kann zu basteln wäre das halt ihre Maßnahme gewesen und sie weiß nicht warum das ein großes Ding ist.

Sicherlich ist es das nicht. Die 1-2 Euro machen uns auch nicht ärmer. Und ich hätte womöglich auch von mir aus gesagt ich ersetze das, aber ich laß mir ungern was befehlen.

@ dina100 ich hätte in der Situation das auch nicht bezahlt, wer so dreist ist hat es nicht verdient. Zumal man ja denken muß, das ein Puppentheater für Kinder ist. Und Kinder passen nunmal nicht immer so gut auf.

myja78

Hmm - komisch das es das erste ist, was ihr einfiel ???

Bei uns im Kiga würde es Ärger geben, ganz klar, aber beim ersten Mal würde da keiner auf was Pochen, verbieten oder Ersatzt fordern.
Beim wiederholten Mal würde das entsprechende Kind vermutlich auch mal ein paar Tage Bastelverbot bekommen - finde ich dann auch gerechtfertigt. (so habe ich schon mitbekommen, das Kids z.B. Wasserfarben/Fingerfarben Verbot hatten, da sie alles vollgeschmiert hatten, inkl. sich selbst).

Das ein Kind etwas (vom nicht vorhandenen Taschengeld) ersetzen soll, finde ich in den wenigsten Fällen im Kiga gerechtfertigt.

~ Oma Netti ~

Nach wie vor, ich hätte es nicht bezahlt und ich finde es seltsam wie damit umgegangen wird. Sie ist 3.  ???
Wie Myja schreibt, wenn ein Kind sowas öfter macht mit Absicht und es gäbe Bastelverbot, dann finde ich das total gerechtfertigt, aber ersetzen vom Taschengeld bei einer 3-jährigen find ich äußerst komisch.

lisa81

Ich würde behaupten, dass Bastelverbot deutlich wirkungsvoller ist ;)

Wenn ich meine 4jährige sehe, die versteht zwar was unter dem Begriff GEld oder teuer. Aber die Strafe "kein Taschengeld" oder "vom Taschengeld bezahlen" würde sie nicht verstehen und damit auch nicht sonderlich interessieren.