turbulente zeiten

Begonnen von katjuscha, 21. März 2012, 10:34:25

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katjuscha

Hallo,
ich weiß nicht ob mir das hier wirklich weiter hilft, oder was ich mir erhoffe, aber vielleicht kann mir ja jemand mut machen...

Es geht um paulchen, 2 jahre und  4 monate alt und im moment nicht herr seiner sinne.
Der kleine Mann hat so dolle "wut"anfälle und ist so aus seinem gleichgewicht raus, dass ich gar nimmer weiß was ich machen soll.
Er schlägt, tritt, spuckt und beißt... und zwar so sehr, dass er mich schon blutig gebissen ... er ist bei der kleinsten gelegenheit schon auf 180.

Ich kenne es von ihm, dass er wut hat, wenn er etwas nicht erreicht oder etwas verboten ist, aber bislang hat er immer nur geschimpft, geschrien (auch mal ne stunde oder so), mal mit dem spielzeug geworfen und so, aber dass er so heftig beißt und schlägt und wütet, das kenne ich nicht.

Der Papa ist völlig aufgelöst und weiß nicht was phase ist und ich weiß auch bald nicht mehr, was ich machen soll.
zusätzlich zum "umgang" mit dem kind, muss ich dann immernoch den völlig verunsicherten Papa beruhigen, der wissen will, ob das normal ist.. und ich denke JA es ist normal... aber ich will dem kleinen mann helfen...

Es ist so, dass es in letzter Zeit ziemlich turbulent war. Ich habe das arbeiten angefangen. paul ging vorher von 8:15-15Uhr in die Kita. Jetzt geht er von 07:30 bis 16:45. Er ist immer gerne gegangen, auch in meiner ersten arbeitswoche, aber seither.. naja
In der Gruppe gab es einen Erzieherwechsel. Er hat seine Lieblingserzieherin bekommen. Dann hatten wir besuch am WE, sind ein WE weggefahren. Jetzt kam eine neue Erzieherin zusätzlich in die Gruppe. Alles ziemlich viel für den Kleinen mann
der papa hat urlaub zur zeit und kann den zwerg um 15 uhr aus der kita holen.. ich komme dann um 17 uhr nach hause.
da wird dann gespielt, 18 uhr ist abendessen und 19 uhr bett.

Heute morgen hat er sich kaum lösen können im kindergarten, hat schlimm geweint (was er sonst nciht macht) hatte aber auch einen ca. 1 stündigen kampf ums anziehen und losgehen hinter sich in dem er mich wieder blutig gebissen hat an der schulter...
in kindergarten selber ist er dann mit begeisterung dabei und erzählt auch danach ganz viel

ich weiß halt nun gar nicht wie ich tun soll... soll ich einfach weiter machen und hoffen, dass es besser wird..
soll ich beobachten und versuchen stunden zu reduzieren? dann wäre ich evtl. halb 4 zu hause und wir hätten eine stunde mehr.. im moment arbeite ich 8-16:30 und könnte versuchen auf 8-15 zu reduzieren, was halt weniger geld bedeuten würde und dementsprechend dann der papa mehr ranmüsste...

weiß nun auch nicht... alles doof..

Bettina

Thure ist genauso  :-\.

Gut, er beißt nicht. Aber treten, Sachen rumschmeißen usw., das volle Programm. Türen knallen, Schranktüren auf- und zuknallen, gegen die Wände, die Türen treten und schlagen, schreien wie am Spieß, kratzen, beißen zum Glück nicht.

Wut darf er haben, aber er darf nichts kaputt machen oder jemandem weh tun. Tut er das, halte ich ihn fest. Halte ich ihn fest steigert er sich da richtig rein und kommt nur sehr schwer wieder runter. Ich biete ihm immer wieder sein Bett oder Kissen zum Schlagen an. Allerdings bisher erfolglos. Was jetzt seit kurzem funktioniert (aber er ist jetzt auch schon 3,5) ist, dass ich ganz klar sage "Du kannst x oder y haben. Etwas anderes gibt es nicht und es ist deine Entscheidung!" und wenn er weiter macht oder nen Wutanfall bekommt, wenn er etwas nicht haben darf oder es ihm seiner Meinung nach nicht schnell genug geht, dann sag ich ihm wirklich nochmal ganz genau wie das funktioniert "Du willst x haben, dann musst du warten. Tobst du weiter, bekommst du gar nichts."

So langsam, langsam fruchtet es. Ob ich es früher hätte in den Griff bekommen können .... keine Ahnung.

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4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Lalelu

#2
*

katjuscha

@bettina
ich mach das auch so, dass ich ihn festhalte, bzw. das versuche, aber es ist nicht immer möglich, weil er mir manchmsl so weh tut (papa auch), dass man einfach loslassen muss ^^

ansonsten ist es hier auch so, ich versuche es zu seiner entscheidung zu machen...
also er kann sein gummibärchen haben, aber eben erst nach dem essen/anziehn wie auch immer..

@tigger jups dass kinder in dem alter bocken/trotzen (wie auch immer man es nennt) ist mir bewusst... nur dieses heftige ist eben schon neu für uns.. bzw. die konstanz... klar hat er MAL nen wutanfall, aber nicht jeden tag und das auch noch mehrmals ^^

irgendwie bin ich mir auch in der reaktion nicht so wirklich sicher...
beispiel:
paul sitzt am tisch und mault immer wieder er will nicht essen..
da sag ich ihm, dann steh auf, du musst nicht essen, aber wenn ich fertig bin, räum ich ab und es gibt dann nix mehr
er steht auf und geht, kommt 2 min. wieder er will doch essen, setzt sich hin und jammert sofort, dass er nicht will... muss er ja auch nicht, aber im jammern, fängt er dann an mit sachen zu schmeißen...
ich würd ihn halt aus der situation nehmen festhalten aufm sofa und ihn toben lassen.. der papa packt ihn dann in sein zimmer, tür zu und lässt ihn dort toben und isst weiter... mir tut das dann immer total leid... weil er ja dann auch weint und mich ruft ich geh dann hin - mit dem ergebnis, dass er mich haut oder so, also geh ich wieder weg... (alles mit ansage natürlich) und dann gehts halt so weiter

anderes beispiel:
windel wechseln... er will nicht, aber das muss nunmal sein... also ansage und anfangen mit ausziehen... dann brüllt er nein, papa soll das machen... also macht papa weiter... (einmal lass ich mich ja drauf ein) und dann brüllt er wieder... mama soll... und so weiter ... nochmal tauschen wir natürlich nicht... aber er tobt und wütet und tut uns (und auch sich) sooo arg weh damit...
ich würde ihn dann halt festhalten und nicht weiterwickeln... der papa will dann unbedingt fertig werden und macht das zu ende und bekommt dann logischerweise noch mehr tritte und so


Lalelu

#4
*

katjuscha

ja ich denke das könnte ein punkt sein
er ist das perfekte kindergartenkind ordnet sich (zu) gut ein... so dass es dann abends oder am WE knallt
er ist der kleinste in der gruppe... im moment sinds 10 oder 11 kinder (15 werden es) und 2 erzieher...
er ist sehr selbständig, bekommt aber den "zwergenbonus" und entsprechend viel hilfe... er kann mit den meisten kindern sprachlich und im spiel und so super mithalten, aber er ist auf emotionaler schiene eben noch sooo klein, dass er da öfter den kürzeren zieht und eben wohl eher nachgibt als das unter gleichaltrigen (ich kenn ihn auch im umgang mit ner größeren gruppe gleichaltriger ^^) der fall ist...
thema integrität...
hmmm
mal sehen ich hab nächste woche am nachmittag 2 termine im kindi (einmal elternbeirat und einmal basteln) und muss so sowieso eher von arbeit weg, evtl. gibts ja die mglkeit kurz mit ner erzieherin zu reden...

würde alles auch zum verweigern des topfes passen ... er kann es nämlich... will aber nicht bzw. merkt dass er mich damit in der hand hat ^^



zuz

Huhu,

ich muss auch noch meinen Senf dazugeben ;)
Also an Konsequenz scheitert es ja bei Euch offenbar nicht. Aber Du sagst selbst: Er ist emotional noch nicht so weit. Vielleicht sogar sprachlich "zu" weit, so dass man ihn oft überschätzt? So kenne ich das hier von meiner Großen.
Was Du tun kannst: Sag ihm, was Du siehst.
Bsp. Abendessen: Ich glaube, Du weißt grad selbst nicht, ob Du essen sollst oder nicht, hm? Allein das hilft ihm schon, weil Du dann das in Worte fasst, was in ihm vorgeht. Manchmal hilft es, die Situation zu durchbrechen: Vielleicht darf er ja auf Deinem Schoß essen, vielleicht will er mal gefüttert werden? Würde auch zu der Gesamtsituation passen und könnte die Lage entspannen.
Sollte er im Zimmer sein: Ich kann die Reaktion Deines Mannes verstehen, besonders, wenn man eh schon genervt ist. Aber wenn Dein Bauch sagt: trösten - dann tu das! Bauch hat immer Recht, nach meiner Erfahrung. Und wegen weh tun: ich würde ihn wenn dann von hinten festhalten oder mit ausgestreckten Armen, so dass er Dir nicht weh tun KANN. Und dann fragen, ob Du loslassen kannst, ohne dass er Dir weh tut. Erst loslassen, wenn er bejaht. Im Zimmer austoben lassen ist generell nicht so gut  :-\. Da kommt er nicht runter von seiner Wut. Ich hab das zwar auch mal gemacht, aber das sollte das letzte Mittel sein und nur ganz kurz. Es hilft ihm nicht, nur Euch, kurz runterzukommen.

@Windel: Da gibt es schon mehr Möglichkeiten als "DAs muss jetzt eben sein". Gib ihm dohc mal das Heft in die Hand. Biete ihm Alternativen: Im Kizi oder im Bad wechseln? Jetzt gleich oder wenn Du noch einen Turm gebaut hast? Wenn das nicht hilft: Sag ihm, ok, DU sagst, wann wir die Windel wechseln. Ich mach es erst, wenn Du so weit bist. ABER: BIs dahin wird auch nichts anderes gemacht. Das kann mal ne Weile dauern, aber bei uns hat es geholfen. Man muss nur die Nerven behalten, denn schon 5 Minuten können in so ner Situation verdammt lang sein ;). ABer oft reicht es eben, wenn die Kinder merken, sie bekommen ein Stück Autonomie.

katjuscha

@zuz DANKE
zum Thema Überschätzung... ja das denke ich (vor allem hier zu hause) ist es ein thema... im kindi sind sie ja noch ganz überrascht was er alles kann und macht, aber daheim hat man es jeden tag, so dass wir (mein mann bissl mehr als ich) wohl einfach zu viel voraussetzen...
Ich versuche immer so gut wie möglich das zu spiegeln was ich sehe. Mir brüllt dann immer ein NEEEEEEEEEEEEIN entgegen *lach*

was das festhalten angeht. ich halt ihn mit dem rücken zu mir, auf dem schoß sitzend fest, quasi umarme ich ihn/seine arme von hinten... und lass ihn strampeln, er schafft es dennoch immer wieder, sich zu befreien, hakt dann nach hinten und reißt mir die brille weg, kratzt mir in die augen oder beißt ganz arg..
mit ausgestreckten armen schaff ich nicht ihn zu halten .. irgendwie fehlt mir da die kraft

was das windeln wechseln angeht... er hat alle zeit der welt... ich probiers mit autonomie, versuche es mit der eieruhr... (du kannst noch spielen, bis der wecker klingelt, dann wechseln wir windeln) er kann zu allem ja sagen, wenns soweit ist, wird er dennoch sauer...
ich denke im grunde, will er die windel los sein, aber so lang er eben nicht aufs klo geht, muss er für draußen eine anziehen, drinnen hat er meist schon keine an... geht aber nur fürs große aufs klo...

gestern wars dann wieder bissl besser, wir haben sehr früh gegessen und danach hab ich mich ausschließlich ihm gewidmet und keine "wie war dein tag gespräche" mit dem papa geführt und das kind war zahm ^^ ... ich beobachte das jetzt mal... vor allem nächste woche, wo ich wieder alleine mit ihm bin und dann schau ich mal weiter

zuz

@Windel: Wie ist es denn, wenn Du ihn in die Hose machen lässt und das dann gar nicht kommentierst? Dass er einfach merkt, es ist unangenehm?

katjuscha

na wenn er pischert, dann sagt er es mir immer sofort und dann zieht er sich aus und holt sich ne neue hose... wenn ich ihn dann frage warum er nicht aufs klo gegangen ist oder bescheid gesagt hat, dann sagt er: ich bin noch ein baby ^^ oder ich habs nicht gemerkt

*lach*

er kann es ja eigentlich, also er sagt an ruhigen tagen immer bescheid, dass er muss und aufs klo/den topf will... und dann gehen wir auch, er hat ne windel und die ist dann erst gegen abend, wenn er zu müde ist, nass...

in unruhigen zeiten, also wenn er so durch den wind ist, dann macht er halt wieder überall hin, das versteh ich auch, wenn er einfach zu aufgewühlt ist und es nicht merkt und so, aber ist dann halt schwierig, wenn er keine windel mehr mag...

ich versuche es so wenig wie möglich zu thematisieren, der papa ist da ganz anders, er kann nicht verstehen, dass der kleine mann auch mal mit anderen sachen beschäftigt sein kann, als dem sauberwerden und reagiert dann leicht genervt, wenn was daneben geht... also er schimpft nicht, sagt aber innem genervten ton:" hättest ja ruhig was sagen können." das find ich voll doof.. habs ihm auch shcon mehrfach gesagt, aber irgendwie versteht er es nicht...(wie vieles andere auch ^^)


AnnHoly

Hallo! :)

Mal unabhängig davon, dass Dein Kleiner mit seinen 2 Jahren und vier Monaten im besten ,,Wutalter" ist und schon entwicklungsbedingt im Emotionschaos steckt, schreibst Du ja selbst, dass es in jüngster Zeit einige Änderungen gegeben hat.

Ich würde nun nicht gleich die KiTa-Zeiten wieder ändern, sondern ihm Zeit geben, sich an das Neue zu gewöhnen.

Insgesamt sollte seine Wut nicht sein Mittel zum Ziel werden. D.h. ich würde einem Wutanfall nicht nachgeben. Bei uns ist (unserem Schnecki) klar: Wutausbrüche führen nicht zum Ziel. Im Gegenteil: reagiert sie auf ein Nein mit Herumbrüllen o.ä., gibt es das Gewünschte erst recht nicht. Ebenso verhindert ein Wutausbruch nicht das Notwendige (Zähneputzen o.ä.).

Zu den Wutausbrüchen: sucht er denn Eure ,,Nähe" (in Form von Beißen etc.), wenn er gerade sehr wütend ist oder bist es eher Du, die sich ihm nähert und ihm durch Festhalten Nähe und Ruhe geben möchte? Im letzteren Fall würde ich davon unbedingt abraten. Manchmal MÜSSEN die Kleinen ihre Wut einfach rauslassen bzw. wissen aus Hilflosigkeit keinen anderen Weg. Also würde ich ihm die Zeit geben. In Sichtweite bleiben, ggf. auch mal gar nichts sagen und auf Distanz bleiben.

Da jedes Kind anders ist, kann ich nur wiedergeben, wie es bei unserem Schnecki ist: wenn sie so richtig wütend ist, liegt sie auf dem Boden, schreit und strampelt (zum Glück echt selten). Ich lasse sie dann liegen und warte, bis sie für Worte wieder zugänglich ist. Erst dann spreche ich sie an, wobei noch immer klar ist, dass ihr Wutausbruch nichts als schlechte Stimmung gebracht hat. In anderen Fällen kann es auch sein, dass ich sie erst einmal in Ruhe lasse und weggehe. Sie beruhigt sich dann irgendwann, kommt zu mir, entschuldigt sich und wir nehmen uns in den Arm. In welcher Form solche Situationen auch immer verlaufen, es ist stets klar, dass der Wutausbruch nicht zum Ziel führt und wir uns nach wie vor lieb haben. Ich bin da nicht nachtragend, bleibe aber konsequent in meiner Entscheidung.

Was gar nicht geht: spucken(!), treten, blutig(!) beißen. Schnecki hat in ihrem bisherigen Leben nicht oft versucht, mich zu beißen, wenn sie es aber getan hat, habe ich deutlich gemacht, dass es mir wehgetan hat (passiert ja ganz automatisch) und habe sie stehen lassen und gesagt, dass ich mich nicht von ihr beißen lasse und sie gerade mal nicht mehr sehen möchte. Auf ein geweintes ,,Mama, Mama" (mit Hinterherlaufen) habe ich – vielleicht ziemlich hart, aber konsequent – reagiert (,,Nein, ich möchte Dich jetzt nicht in den Arm nehmen, Du hast mir wehgetan."). Nach Beruhigen der Gemüter und einer Entschuldigung ihrerseits habe ich ihr dann noch einmal erklärt, dass bei uns nicht geschlagen, getreten oder gebissen wird und ggf. auch mal mit ihr darüber gesprochen, wie sie sich fühlt, wenn ein anderes Kind sie schlägt. Ob es daran lag, dass tätliche Übergriffe ihrerseits sehr selten waren und lange nicht mehr vorgekommen sind, weiß ich nicht, genieße aber den gewaltfreien Alltag. :)

Zum Essen: wenn das ein ständiger Streitpunkt ist, würde ich versuchen, dieser ,,Situation" die Besonderheit zu nehmen. Es sollte klar sein, dass zu bestimmten Zeiten gemeinsam gegessen wird und entweder er isst mit oder er lässt es bleiben. Wenn er keinen Hunger hat, kann er ja gern spielen gehen. Was mich ,,wundert", ist sein scheinbarer Stress in Bezug auf die gemeinsamen Mahlzeiten. Geschieht das eher abends, wenn er vielleicht schon müde ist oder generell?

Zum Wickeln: manchmal (wenn die Zeit gegeben ist) hilft es, einfach mal einen Augenblick zu warten und ihn seinen Frust abbauen zu lassen. So zumindest bei unserem Schnecki. Während es in einem Moment nicht geht, ist es bspw. zwei Minuten später problemlos möglich. Vielleicht also einfach mal kurz gewähren lassen (ohne Festhalten oder Zwangswickeln) und dann wieder versuchen. Weitere Möglichkeit: klar machen, dass das Wickeln jetzt sein muss und er sich entscheiden kann, ob Mama oder Papa es macht. Diese kleinen Entscheidungen wirken bei uns oft Wunder.

Zum Papa: ich habe das Gefühl, er ist wie viele Väter etwas ungeduldig und nimmt die ,,Übergriffe" sehr persönlich. Hier hilft m.E. nur Einfühlungsvermögen. Kleinkinder verfügen noch nicht über unsere ,,Mittel" mit Frustrationen o.ä. umzugehen und machen es dann auf ihre Weise. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass sie das nicht machen, weil sie uns nicht mögen, uns ärgern wollen o.ä. Das muss sich der Papa m.E. ganz klar machen. Kinder entwickeln ihren eigenen Willen und sind demzufolge nicht immer gewillt, unserem Willen anstandslos nachzugeben (Wir selbst möchten sicher auch nicht alles aufdiktiert bekommen.). Mit Geduld und Ruhe kommt man sicher weiter als mit Wegsperren (geht m.E. gar nicht!).

Weiterer Punkt: Konsequenz und Einigkeit. Benimmt sich Dein Sohn daneben und Papa zieht Konsequenzen (wenn auch – wie schon geschrieben – Wegsperren nicht der Weg sein sollte), solltest Du es mit durchziehen. Dein Sohn weiß m.E. jetzt schon um Deine Inkonsequenz und benutzt sein Weinen als Waffe. Aber nicht, weil er Deine Nähe sucht, sondern als Frustventil (So zumindest deute ich das von Dir Geschriebene ...).

Unnormal – um mal ein Fazit zu ziehen – finde ich das Verhalten Eures Sohnes jedenfalls nicht. :)


:) AnnHoly

katjuscha

so nun nochmal der letzte beitrag war einfach weg...

@ann holy DANKE
die vorfälle beim essen geschehen meist aus müdigkeit, abends oder mittags (am WE)
ich weiß dann auch, dass er müde ist, bin dann auch drauf eingestellt und versuche es mit der "ich entscheide für dich, weil du gerade nicht weißt was los ist" taktik aber das zögert den zorn meist nur raus ^^

was die nähe angeht: tja mal so, mal so, allerdings wenn er sachen zerstört, dann muss ich ihn festhalten.. oder in sein zimmer stellen... ich kann hier die dinge nicht so wegräumen und das will ich auch gar nicht... und wenn er mit tellern, fernbedienungen und büchern schmeißt, dann muss er aufn schoß oder in sein zimmer... schoß ist mir da lieber..

wickeln. er darf eigentlich immer entscheiden... evtl. ist das zuviel? ich sag, ich möchte dir eine neue windel anziehen... er mault rum, dass er nicht mag, dann sag ich ok, wenn du fertig gebaggert hast, dann kommt was anderes von ihm was er noch machen muss und ich sag dann, dass wir vereinbart hatten, nach dem baggern... und dann kommt der wutanfall ^^ auch wenn ich ihn entscheiden lasse, wer es macht, oder wo wir es machen... wenns dann soweit ist, ist die entscheidung nichtig und es wird gestrampelt und geschrien

@konsequenz ich bin dneke ich schon konsequent... dh wenn der papa ihn ins zimmer stellt hol ich ihn nicht raus... sondern wenn das weinen sich ändert, frage ob ich ihn in den arm nehmen darf und dann geh ich erst rein, manchmal sagt er eben ja drücken und wenn ich rein komme, dann haut er mich und will doch nicht... dann geh ich eben wieder... hab mir jetzt angewöhnt zu fragen ob ich reinkommen soll zum drücken oder ob er raus kommt... da klappt besser

@papa ja er nimmt es sich sehr zu herzen.. ich denke er hat schiss, dass der kleine mann ihn nicht mag oder so... er ist ja eigentlich nur am WE da, dass er mal länger da ist, ist die ausnahme und ich denke da liegt der hund ein bissl begraben... er reagiert meiner meinung nach zu schnell zu heftig, das sieht der kleine mann nicht kommen...
also wegstellen ohne ankündigung und so...
naja und dann benutzt er ausdrücke die ich nciht mag, das weiß er, aber er bekommts anscheinend nicht raus.. und ich ärger mich dann, sag ihm das dann, dass das nciht geht oder nicht schön ist und er ist dann beleidigt...
zum beispiel: wenn der kleine ihn beißt, dann schreit er ihn an, du spinnst wohl, du tickst nicht richtig... das geht nicht... das weiß er auch - eigentlich.. ich weiß nur nicht, wie ich es ihm noch sagen soll, dass das nicht geht...
oder wenn der kleine maulig ist (ohne anfall) dann sagt er: na gehts schon wieder los? - ich mein mit soner haltung provziere ich doch direkt...
alles nicht so einfach...

wir sind jetzt wieder allein in der woche und gestern war ein tag ohne geschrei.... nach dem turbulenten WE (was die wut anging) auch ehrlich verdient ^^
mal sehen wies heute wird ^^

dane_80

Zum Papa:

Bei uns war die Trennung in dem Alter. So dass der Papa ihn auch seltener gesehen hat und ihm schlicht die Gewohnheit und der tägliche Umgang fehlte. Und zusätzlich die Überlegungen und Informationen über die ich dann verfügte.

Da war er auch überfordert, nahm es persönlich und reagierte unberechenbar. Mal sehr heftig, mal mit nachgeben um sich ja nicht unbeliebt zu machen. Ergebnis: Sohni hat dort gesteigert beginnende Wutanfälle und kriegt Papa rum  s-:) Zu den wirklich blödesten Dingen.

Ich würde noch mal eindringlich mit dem Papa reden. Wenn mein Sohn beiß reagiere ( reagierte muss ich sagen, ist vorbei) ich auch heftig, aber eher ein lautes AU oder so. Tut nun mal weh und das darf das Kind auch merken. Und ein Gedanke für den Papa: dort wo das Kind sich gehen läßt fühlt es sich wohl. Es weiß es wird geliebt, auch wenn er mal austickt. Die Sicherheit gibts im KiGa usw. nicht. Soll er sich also eher freuen wenn sein Sohn das bei ihm macht ;)
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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katjuscha

;-) @dane
DAS hab ich ihm auch schon tausendmal gesagt und grundsätzlich sieht er das auch ein... ich glaube er braucht einfach mehr routine. ich hab ihn jetzt in den 3 wochen die er zu hause war auch machen lassen und im nachhinein, ohne den lütten, gesagt was ich anders gemacht hätte, oder wie was auf mich wirkt... aber das ist wie bei den kleinen... steter tropfen höhlt den stein

AnnHoly

Guten Morgen! :)

Kein einfaches Alter, hmm? :) Ich habe auch manchmal das Gefühl, mit Taucherflossen durch ein dicht besiedeltes Minenfeld zu waten. ;)

Zum Essen: wenn ich merke, dass Schnecki total müde ist (bei uns eher abends der Fall), kann sie für sich entscheiden, ob sie noch etwas essen möchte oder nicht. Wenn sie nicht hungrig ist, sondern eher müde, entscheidet sie sich fürs Bettchen und ich lasse sie dann im Notfall auch mal ohne großes Abendessen ins Bett gehen. Sie kann ja am ehesten entscheiden, ob sie überhaupt Hunger hat, so dass ich nicht auf eine Mahlzeit bestehe.

Zu den ,,unangenehmen" Dingen (bei Euch dann ja wohl das Wickeln): wenn ich merke, dass sich Stress anbahnen könnte, weil Schnecki müde oder in schlechter Stimmung ist, hilft es oft, ihr etwas Schönes in Aussicht zu stellen. Ein Beispiel von gestern Abend: Schnecki war müde, so dass mir klar war, dass sie lieber direkt ins Bett und auf Zähneputzen/Waschen, Wickeln und Ausziehen verzichten möchte. Als es dann soweit war, habe ich ihr gesagt: ,,Wir gehen jetzt gleich Zähneputzen, dann machen wir noch eine Windel und dann lesen wir noch eine kleine Geschichte, ja?". Ich hatte ihr kurz zuvor schon aus einem für sie neuen Kinderbuch vorgelesen und sie war ganz hingerissen von der Geschichte. Zu meinem Glück, denn Zähneputzen & Co. wurden in Vorfreude auf die Geschichte gern hingenommen. In anderen Situationen mache ich das – bei entsprechender Schnecki-Stimmung – ähnlich: ich sage ihr, wir machen jetzt erst dies oder das (und mache es damit zu etwas Beiläufigem) und dann basteln/kneten/was auch immer wir. Zumindest bei uns wirkt das in ,,kritischen" Situationen und auch so sehr gut. Ich denke, für ein Kind ist es immer gut, wenn man die nächsten Planungen schon mal mitteilt, damit es sich darauf einstellen kann.

Zur Konsequenz: ich würde gar nicht hingehen. Natürlich ist das schwer, aber wenn Papa schimpft und Mama geht dann trösten (oder versucht es zumindest), ist das m.E. das falsche Signal. Wenn der Kleine selbst kommt und ruhig ist (also ohne großes Geschrei und Schlagen), würde ich ihn kurz in den Arm nehmen, ihn bitten, sich für sein Verhalten zu entschuldigen und kurz erklären, warum Papa böse geworden ist. Kommt er nicht, würde ich einfach warten, bis er sich beruhigt hat.

Zum kleinen Tellerwerfer: so etwas geht natürlich gar nicht. Glücklicherweise kam so etwas bei Schnecki enorm selten vor. Überhaupt ist es so, dass sie bereits auf ,,deutlichere Gesten" schnell reagiert. Soll heißen: ich rede grundsätzlich im ruhigen, freundlichen Ton mit ihr. Wenn es sein muss, wird der Ton bestimmter, aber immer noch nicht laut, zumal ich ihr immer sage, dass sie mit Schreien nicht weiterkommt bzw. ich nicht möchte, dass sie in einem Brüllton mit mir spricht. Sollte sie dann mal völlig daneben sein und ich zumindest etwas lauter werden, weiß sie sofort um den Ernst der Lage und kommt lieber ganz schnell zu mir, als weiter ,,Unfug" zu machen. ... Wenn Schnecki bei uns mal etwas geworfen hat, habe ich ihr sehr deutlich gesagt, dass bei uns nicht geworfen wird und ihr das Entsprechende weggenommen. Natürlich war sie dann noch immer wütend, hat sich aber auf Weinen und Brüllen beschränkt. Wenn sie sich beruhigt hat, habe ich ihr erklärt, was passieren kann, wenn man dieses oder jenes wirft. Das Erklären möglicher Konsequenzen funktioniert bei uns bisher sehr gut. Inzwischen erklärt sie auch anderen Kindern, dass man dieses oder jenes besser nicht machen sollte, weil dann das oder das passieren kann. :) Wenn Werfen bei Eurem Kleinen ein häufiges Mittel ist, sollte da natürlich dringend etwas geschehen, damit der Respekt vor Alltagsgegenständen etc. gegeben ist. Wie, weiß ich jetzt von hier aus natürlich auch nicht. Ich kann nur schreiben, dass wir – sobald es möglich ist – erklären, dass (bspw.) der Teller kaputt geht, wenn man ihn wirft und wir dann nicht mehr davon essen können, sondern ihn wegwerfen müssen und wir – wenn weiter geworfen wird – irgendwann keine Teller mehr haben, von denen wir essen können. Auf meine Frage, wovon wir dann essen sollen, folgt natürlich Ratlosigkeit. Zum Glück(!!!) hilft das bei uns ... :)

Zum Papa: unser Papa hier hat auch weniger Geduld als ich und wird auch mal lauter (,,Du spinnst wohl" sagt er auch mal zu Schnecki, was ich auch nicht mag.). Natürlich lässt sich eine Streitsituation auf diese Weise eher selten auflösen, so dass ich auch manchmal dazwischen gehe und BEIDE zurechtweise. Einmal um Schnecki klar zu machen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist und dann um deutlich zu machen, dass Papas Art und Weise nicht ganz korrekt war. Vielleicht ein bisschen zu lehrerinnenmäßig, aber ich kann Schnecki schlecht sagen, dass sie uns nicht ,,anschreien" soll, wenn Papa dann selbst laut wird. Meinem Süßen hat es in der Vergangenheit geholfen, dass ich ihn gebeten habe, sich zunächst in ihre Lage zu versetzen, kurz durchzuatmen und erst dann zu reagieren. Lauter zu werden ist immer auch eine Form von Hilflosigkeit und da muss MANN dann erst einmal an sich arbeiten.

Die Unsicherheit Deines Mannes (weil er nur am Wochenende da ist) kann ich verstehen. Vielleicht könnt Ihr in der Woche ja mal etwas für ihn basteln, malen o.ä., das Sohnemann dann stolz am Wochenende präsentieren kann. :) Da mein Süßer in der Woche auch nicht enorm viel Zeit mit unserem Schnecki verbringen kann, machen wir jedes Wochenende etwas Schönes gemeinsam oder die beiden auch allein (Indoorspielplatz, Spielplatz, Schwimmen, Museum o.ä.). Auf diese Weise haben die beiden ein gemeinsames schönes Erlebnis, von dem sie mir anschließend berichten. Das schweißt zusammen. :)

Auch ganz wichtig oder vielleicht ja ein guter Tipp(?): Mit Humor reagieren anstatt mit ,,Geht's schon wieder los?". Etwa: im lustigen Ton ,,Wer hat denn da schlechte Laune?". Oder: ,,Was ist denn mit Deinem Gesicht passiert? Das sieht ja so aus (mauliges Gesicht nachahmen)." Schnecki muss dann meist lachen. Generell wäre Humor vielleicht ein Weg für Deinen Mann? Er muss sich nur klar machen: sein Kind reagiert auch auf ihn. Wird sein eigener Ton also auch ,,maulig", wird das Kind nicht mit Fröhlichkeit reagieren. Er als Erwachsener hat da mehr Möglichkeiten und kann die Emotionen (genervt sein) zurückstellen und mit Köpfchen reagieren und somit die Situation/Stimmung umwandeln. :)

Ich hoffe, Ihr habt auch heute wieder einen stressfreien Tag! :)


:) AnnHoly

katjuscha

;-)

ja mit humor nehmen ist immer sone sache *lach* Mal geht der kleine mann drauf ein und muss dann lachen, mal macht es ihn noch wütender... da war dann der ton nicht getroffen ^^

wir erklären paul auch immer viel.. er weiß, dass wenn er was kaputt macht, es dann in den müll geworfen werden muss, man es nicht immer reparieren kann und er dann eben kein kleiner roter traktor gucken kann (fernbedienung) oder er keine milch mehr trinken kann (tasse) oder ähnliches...
das funzt aber leider bei ihm gar nicht.. er wirft es in der wut trotzdem... und (da muss ich mir dann immer das schmunzeln verkneifen) trägt dann die sachen selber in den müll, ob kaputt oder nicht, sei mal dahin gestellt...

was das trösten angeht.. er kann halt alleine nicht aus dem zimmer raus, wenn die tür zu ist... daher muss dann einer von uns hingehen...

ich glaube wir werden dann nochmal miteinander reden müssen und ich muss meinen mann mal von der wichtigkeit und notwendigkeit und normalität dieser phase überzeugen... er sagt zwar immer, dass er das weiß, aber sicher ist sicher ^^

toki

Hallo,

erstmal ich kann dich gut verstehen und ES WIRD BESSER! Wir hatten auch so eine schlimme Phase mit Treten, beißen und hauen (teilweise so unerwartet und mitten ins Gesicht) und es ist richtig gut geworden. In den schlimmen Phasen musste ich ihn auch festhalten (rücklings auf meinem Schoß) bis er sich beruhigt hat sonst ging garnichts. Ich hab viel mit kuscheln gelöst. Also wenns er wütend war hab ich ihn in den Arm genommen und wir haben es gemeinsam runter geregelt. Ich hab ihm auch versucht zu zeigen und klar zu machen wütend darf jeder sein (ich sag ihm auch ganz klar wenn ich grad wütend bin) aber das niemand gehauen, gebissen usw wird. Jetzt gibt es zwar noch Wutanfälle aber die sind mitlerweile harmlos.

Also Kopf nicht hängen lassen es wird besser.
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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