Schnullerentwöhnung - Hilfe! Total inkonsequenter Vater!

Begonnen von Schnullerkind, 28. April 2012, 21:47:00

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Schnullerkind

Hallo,

ich hätte gerne mal Eure Meinung dazu gehört.

Folgende Situation:
Sohn (3 Jahre) hatte in der Krippe vormittags keinen Schnuller mehr. Brauchte ihn auch nicht. Ich habe die Schnullerentwöhnung auf den ganzen Tag ausgeweitet.
Morgens legt mein Sohn den Schnuller selber in den Schnullerbecher und abends zur Gute-Nacht-Geschichte/Schlafen holt er ihn sich wieder. Klappte SUPER!

Der Vater (Umgang 14-tägig Freitag mittag bis Sonntagabend, in der Woche dazwischen Nachmittagsumgang) gibt ihm jedesmal den Schnuller wieder.

In der Erziehungsberatung wurde dies schon ausführlich besprochen, dass ein einheitlicher Erziehungsstil wichtig ist. Dann habe ich ihm mehrmals lang und dann auch kurz geschrieben, warum und weshalb.
Der Vater erzählt immer wieder "Storys" wenn der Kleine weint, dass er den Schnuller doch soooo dringend braucht. (Auch für 3 Stunden am Spielplatz.)

Jedesmal wenn er den Kleinen zurückbringt, gibts bei mir dann wieder das Geschrei nach dem Schnuller. Nach 2-3 Tagen gehts dann wieder. In der Krippe gibts gar kein Geschrei. Mittlerweise sagt der Kleine schon: "Beim Papa krieg ich den Schnuller und bei Dir nicht!"

Übrigens ist der Kleine ohne Windel seit Anfang März. Es war seine plötzliche und heftigst vehemente Entscheidung Tag UND Nacht keine Windel mehr zu brauchen.
Klappt super! Er steht sogar nachts auf und geht aufs Kloo oder er steigt vom Laufrad ab, geht Pipi-machen und fährt dann weiter.
Der Vater zieht ihm jedesmal wieder eine Windel an.

Begründung des Vaters für Schnuller und Windel: "Der Kleine verlangt das von mir." - Er braucht es doch noch.

Wie seht ihr das gesamte Verhalten und was würdet ihr tun?

Grüße

Mama




schwalbe

Hi,
das ist natürlich eine blöde Situation, aber ich würde das nicht über bewerten.
Unser Sohn ist regelmäßig bei meiner Mutter wenn ich arbeiten gehe (ca 4 halbe Tage/Woche). Meine Mutter ist mit ihm sehr nachgiebig. Er darf dort viel mehr als hier bei uns, bekommt auch tagsüber den Schnuller obwohl er ihn hier nur noch nachts hat, darf ständig irgendwas zwischen rein essen u.s.w. Manchmal versucht er´s hier auch, aber er hat schnell gelernt, dass es hier eben anders läuft. Trotzdem geht er am Abend immer gerne wieder mit nach Hause.
Ich denke, die Kinder können sehr wohl unterscheiden, was sie beim wem dürfen. Für Eliah ist klar, wenn ich ihn abhole, dann bleibt der Schnuller bei der Oma. Und ich glaube nicht, dass sie deshalb den einen lieber haben als den anderen.

Dein Sohn ist ja auch nur alle 14 Tage länger am Stück bei seinem Vater. Vielleicht braucht er da wirklich ein bisschen mehr Sicherheit und verlangt deshalb nach Schnuller und Windel wenn er mit ihm alleine ist? Ich finde es auf jeden Fall positiv, dass der Papa sich um seinen Sohn kümmert, selbverständlich ist das nicht immer.

Vielleicht haben hier ein paar andere ja aber auch andere Gedanken und Ideen dazu. Ich sehe sowas gerne auch aus der Sicht des Vaters, weil mein Mann Kinder aus erster Ehe hat...

Ich wünsche euch alles Gute!

Grüße, Schwalbe
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

zuz

Dein Sohn hat es doch schon super gelöst: Beim Papa ist eben manches anders als bei Mama. Ich finde das in dem Fall auch nicht so tragisch. Klar, ein einheitlicher Stil ist wichtig. Aber: Wichtiger ist, dass es harmonisch bleibt zwischen Euch allen. Dein Sohn wird trotzdem irgendwann den Schnuller ablegen und er wird auch trocken werden, trotz dieser kleinen Rückschritte. Es ist ja jetzt auch nichts, was ihm direkt schadet. Und oft kann man wohl auch wirklich die Situation des anderen nicht so einschätzen, weil die Kinder sich bei anderen auch anders verhalten. Das beobachte ich sogar bei uns, obwohl mein Mann ja immer hier ist. Manche Dinge funktionieren einfach bei ihm nicht, bei mir aber schon, und umgekehrt.

Ich würde einfach sagen, dass ich es schade finde, und fertig.

"Einheitlich" bedeutet nicht identisch! Das schafft man auch in intakten Beziehungen nicht - und das ist glaube ich auch nicht nötig. Auch im Kiga gibt es ja z.B. teils andere Regeln als daheim. Und Konsequenz auf Biegen und Brechen ist auch nicht der WEisheit letzter Schluss ;). Letztlich ist ein gutes 3er-Verhältnis viel wichtiger.

Mariasmama

Ich schließlich mich an. Vielleicht braucht er dort Schnuller und Windel einfach mehr als im sicheren Hafen Mama? Und da finde ich einen Papa, der weich ist und nicht weinen lässt viiell besser als einen harten Vater, der vielleicht sogar meint, sowas würde verweichlichen.

Das Problem vieler Mütter ist, dass sie eben nicht wissen und einsehen können, wie die Kinder sich ohne sie verhalten. Und das ist oft genau umgekehrt.

Einheitlicher Erziehungsstil: ist für mich auch eine Utopie ;D: Ihr seid zwei verschiedene Menschen mit verschiedenen Einstellungen und das ist auch gut so. Euer Sohn lernt, dass Menschen verschieden sind und er mit verschiedenen Menschen anders umgeht und dass ist eine große Lektion fürs ganze Leben. (Sozialisationsforscher würden sich freuen ;))
Außerdem könnte sonst ja genausogut dein Ex DIR die Norm vorgeben und Dir sagen, du hättest ihm den Schnuller zu geben, er weint ja sonst. Das würde Dir doch sicher auch nicht gefallen, oder? Aber so ist es doch eigentlich: Vater und Mutter sind gleichberechtigt in der Erziehungsaufgabe und auch in der Bedeutung für das Kind.

Deswegen: alles wird gut ;)


Lalelu

#4
*

Landei

Hört sich an wie früher bei Schwiegis.
Nach einem Zahnarztbesuch, wo beginnender Überbiß festgestellt wurde, haben wir Sohnemann mit 2 1/4 erklärt, daß der Schnuller schiefe Zähne macht und das dann weh tut. Haben den Schnuller und den Abendkakao aus der Flasche dann direkt auf 0 geschraubt. Gab 2-3 Tage Knatsch und dann war gut.
Nach gut 3 Monaten verquatschte er sich bei meinen Eltern: "Bei Oma und Opa Köln darf ich noch einen Schnuller haben". Genaueres Nachfragen bestätigte das dann und auch, und daß er dort weiterhin seinen Abend-Kakao aus der Flasche bekommt.
Auf zu Hause hatte das allerdings zum Glück keine Auswirkungen. Aber mein Mann fand das auch halb so wild wie ich.
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