Monster, Gespenster und sonstige Fabelwesen

Begonnen von Bomelo, 05. November 2012, 07:36:30

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Bomelo

Huhu.

Wie reagiert man denn nun richtig, wenn ein Kind vor solchen Wesen Angst hat (mit Vorliebe abends im Bett, wenn man das Schlafengehen noch etwas rauszögern möchte  :P  )?

Nehme ich seine Ängste ernst und vertreibe die Monster mit ihm zusammen?
Oder erkläre ich ihm, dass es keine Monster gibt?

Das mit dem "für Kinder ist das sehr real und deshalb sollte man das ernst nehmen" klingt ja logisch. Aber wer klärt ihn dann irgendwann mal auf, dass es gar keine Monster gibt? Ich kann doch nicht seinen Glauben an sowas auch noch bestärken. Oder doch?

Was ist denn jetzt richtig?
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Bettina

Es gibt keine Monster  :o?


Ich glaube da liegst du voll daneben  ;).

Monster/Gespenst oder was auch immer kann man ja auch etwas weiter verstehen und es einfach als das nehmen, was es ist. Da ist etwas, was dem Kind Angst macht. Ja, ich würde es ernst nehmen und mit dem Kind gemeinsam überlegen, was das Monster/Gespenst vertreiben könnte. Am besten natürlich eine dauerhafte Lösung oder etwas, was das Kind nach einer Weile auch allein anwenden kann  ;D. Aber ohne Quatsch .... das Monster kann für das Kind auch einfach sein, dass es dann allein im Zimmer ist. Und wenn es dann in der Phantasie in ein körperliches Monster gepackt wird, dann ist es doch um so leichter zu bekämpfen als eine abstrakte Angst  :)
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mausebause

Battina hat es schön beschrieben - nimm die Ängste ernst und überlegt euch am besten gemeinsam, wie man die Monster und Co verjagen könnte...Vielleicht fällt euch ja sogar etwas ein, was er "alleine" hinbekommt um die Monster zu vertreiben?!

Bomelo

Ich bin halt immer am schwanken.

Er hat eine kleine Robbe von Norderney mitgebracht. Und Monsten mögen keine Robben, daher kann die Robbe die prima verscheuchen. Ich ertappe mich aber jeden Abend selbst bei meinen widersprüchlichen Aussagen. Der Dialog sieht dann so aus:

Mama, da ist ein Monster.
Schatz, es gibt keine Monster.
Doch.
Nein, die gibt es nicht. Und außerdem hast du doch deine Robbe, die vertreibt die Monster doch. Husch husch, weg ihr Monster.
Dann vertreibt die Robbe das Monster und gut ist.

Aber ich bin doch total unglaubwürdig bei diesem Dialog. Aber das geht fast jeden Abend so, da meine Vernunft immer wieder durchkommt und ich "nicht zulassen kann", dass mein Kind an Monster glaubt  s-:)
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lotte81

So ungefähr schauen diese Dialoge hier aber auch aus....
...
Erst mal Licht an, nach dem "Monster" schauen - feststellen es gibt keine und es sind keine zu sehen. Ausserdem ist der grosse Bruder ja mit im Zimmer und die Puppe, die sie beschützt.....und wir sind ja acuh direkt im WOhnzimmer und hören sie durchs Babyphone und kommen sofort wenn sie ruft.....
Als wirklich widersprüchlich habe ich es bisher nicht empfunden..... Denn natürlich kann ich die Angst ernst nehmen und trotzdem klarmachen, dass es keine Gespenster im Zimmer gibt. (Hier sind es übrigens Sirenen, die Panik verbreiten - wie auch immer das Kind drauf kommt  ??? )
Einfach nur sagen: "Ach, ja dann schauenw ir mal nach den Monstern. Sind zwar keine da, aber so ganz sicher kann man sich ja nie sein  S:D S:D  " Ist sicher auch nicht das was Bettina meint  ;) Die Angst an sich kann man ja ernst nehmen, ohne dabei das Kind darin zu unterstützen die übermäßig gross werden zu lassen und allzu reell ....
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mausebause

Das "daran glauben" hört irgendwann selbst auf - aber ich geb zu, mir fällt es auch oft schwer, eine Linie beizubehalten...
Aber mein Mann ist da z.B. gut - als passionierter Rollenspieler hat er natürlich für jedes Monster eine Idee, wie man das vertreibt.. ;D
Und wenn er das mit der Robbe so toll akzeptiert, dann nutz das doch - dann sag beim nächsten Mal nicht "es gibt keine Monster" sondern sag gleich "Hey - dann hol mal schnell deine Robbe, denn davor haben die doch Angst" oder sowas.. ;)

Bettina

#6
Fakt ist dein Sohn hat Angst. Auch Fakt ist, er glaubt, dass die Robbe das Monster "Angst" vertreiben kann. Also warum lässt du ihm dann nicht seinen Glauben? Ist doch nicht schlimm. Du bist ja nur insofern wiedersprüchlich, weil du sagst, es gäbe keine und dann sagst, dass er doch seine Robbe hat, die sie vertreibt. Du wirst ihm nicht weißmachen können, dass es keine Monster gibt, weil seine Angst real ist. Es ist sein Gefühl und das bekommst  du nicht weg, indem du ihm sagst, dass es keine Monster gibt. Vielleicht ist es für dich "einfacher", wenn du dir vorstellst, dass seine Angst "Monster" heißt.

Edit: Ich glaube auch, dass es von allein aufhört. So wie sie irgendwann ganz von allein drauf kommen und nicht mehr an Osterhase und Co glauben.
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PetitDiable1978

#7
*shop-Link gemäß den Forenregeln entfernt*

Dieses Buch haben wir und es gefällt uns.
Die Angst wird ernst genommen und doch lustig gemacht.

Oder wir haben auch "Arthur, das kleine Kellergespenst", da hat ein süßes Gespenst mehr Angst vor Kindern oder andersherum.  :)

Ich reagiere auch widersprüchlich, manchmal sage ich natürlich auch, dass es keine Geister gibt...
Und genauso habe ich die Geister schon mit ihm verjagt..

Wir waren im Kino beim kleinen Raben und da gab es ein schönes Lied, das haben wir tatsächlich jetzt schon Nachts 2 mal gesungen...
...warte mal ich gucke ob ich es bei You*tube finde.. ne. leider nicht.
Text ist: Ich kenne da ein gutes Lied, davon hat noch jeder Mut gekriegt, wenn Du es singst und dabei tanzt, dann verlierst Du sofort Deine Angst.

Geht natürlich nur, wenn der Schreck nicht ganz so tief liegt..  ;)

~Lilith~

Das hatten wir hier auch ne zeitlang:

Meine Lütte hatte auch Angst vor einem Monster und wir haben das Monster dann mit einem anderen Monster "verjagt".

Dialog war dann ungefähr so:
Lütte: Mama, da ist ein Monster!
Ich: Oh wirklich, welche Farbe hat es denn!
Lütte:schwarz
Ich: Wieder dieses blöde schwarze Monster, dass dich so ärgert? Hast du denn das lustige rosa Monster auch schon gesehen?
Lütte: Nein
Ich: Na, dann müssen wir das mal suchen/rufen! ...... Ich habs gefunden!
Nun du lustiges rosa Monster, kannst du das schwarze Monster nicht mal anmalen, damit es auch so ne lustige Farbe bekommt. Welche Farbe soll es den bekommen?
Lütte: sagt eine Farbe
.....
Ich: Oh jetzt sieht das Monster aber lustig aus.

Dann lachen wir mit den Monstern und schon war es nicht mehr so böse und gruselig.


mausebause

Lilith das ist ja mal ne süße Idee!

Helena hatte sich letztens auch ein Buch im KiGa ausgeliehen - das war klasse..das hieß "Ich brauche mein Monster" -total süß geschrieben! ;D

PetitDiable1978

Unüberlegterweise einen Link geposte...  s-:)
Das Buch, welches ich meine hieß: Jonas und die Nachtgespenster..

Didi81

Das Thema haben wir auch gerade und ich war dazu gerade auf einem Elternabend zum Thema Angst und da wurde auch das gesagt, was hier bereits geschrieben wurde: ernst nehmen und gemeinsam "verjagen".

Sweety

Da bin ich ja richtig "fein raus" - bei uns sind's keine Monster und Fabelwesen, sondern Tiger und Käfer, die ihn überrennen wollen :-X :-X

Wäre aber egal - ich hab echt kein Problem mit Monstern.

Über Fabelwesen könnte ich völlig im Einklang mit meinen Überzeugungen etwas sagen, was ihn trotzdem ernst nimmt und was wir auch über die Tiger und die Käfer sagen:

"Schätzchen, ich bin mir ganz sicher, dass keine hier im Zimmer sind." ;)

Wenn er nachts schreiend aufwacht, weil die Käfer überall auf ihm sind, halten wir allerdings auch nicht erst eine Predigt, dass da keine sind, sondern wischen sie ganz schnell runter von ihm. Genauso würden wir mit Monstern verfahren.

Wenn die Kids dran glauben, dann ist das so und man kann das nicht wegreden. Ich sehe auch keinen Sinn darin. Wenn ich ans fliegende Spaghettimonster glaube, dann kann mir das auch keiner ausreden ;)

min(e)

abby hat in ihrem zimmer ein haufen schmetterlinge
ich sage dann noch, da sind auch feeen
und die passen auf, das keine komischen dinge reinkommen

sie im anderen thread, wenn sie dann mal aufwacht und sagt da ist 'etwas', schaue ich mit licht nach und weise sie dann nochmal auf die schmetterlinge, die aufpassen, hin
letztens lag noch ein stoffhund unterm schreibtisch, den hab ich mitgenutzt und auch gesagt, der passt noch extra auf, dass sich da nix drunter versteckt

die etwase kommen zum glück, wenn sie da sind, nur einmal die nacht... also denke ich, dass es meiner tochter hilft, das mit ihren geliebten schmetterlinge :)


btw, würde sie mit monstern ankommen, würde ich mit ihr zusammen einen namen dafür aussuchen, etwas das die angst nimmt

zuz

Du wirst das mit der Robbe ja nicht ähnlich ernst machen wie wenn Du ihm sagst, er darf nur bei Grün über die Straße gehen. Ich denke, Du hast ein schlaues Kerlchen, das merkt dann schon, dass Du das etwas augenzwinkernd machst. ;)
Somit weiß er, dass Du ihn und seine Angst ernst nimmst, die Monster redest Du ihm dennoch nicht ein.

Ansonsten würde ich einfach das aussprechen, was Du siehst: Dass er offenbar Angst hat und Du ihm das glaubst, dass er Angst hat. So weit seid Ihr Euch ja auch einig, und es hilft ihm, wenn Du ihm das sagst.

Vielleicht kannst Du auch bald schon ihm selbst die Robbe in die Hand drücken, so dass ER mit ihr die Monster vertreiben soll?