Kleinkind und Nachbarskinder - brauche mal einen Rat.

Begonnen von Bomelo, 21. Juni 2012, 19:18:52

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Bomelo

Huhu ihr Lieben.

Folgendes: der Junge direkt neben uns ist 6 Jahre alt. Alle weiteren Nachbarkinder sind zwischen 7 und 10 Jahren. Meist sind alle diese Kinder bei dem Jungen nebenan und spielen dort miteinander. Bis vor Kurzem spielte der 6Jährige noch sehr gerne mit unserem 3Jährigen Sohn und somit war er öfter in der Truppe dabei.

Nun kommt der Junge bald in die Schule und langsam wird es ihm peinlich mit nem 3Jährigen zu spielen, so dass er ihn nur noch selten dabei haben will. Wenn dann nur, wenn ihm selbst langweilig ist weil die anderen nicht da sind. Klar, ich kann das absolut verstehen. 3 Jahre Unterschied sind in dem Alter Welten.

Nur ist leider mein Sohn im Moment jeden Tag schwer enttäuscht und es gibt täglich viele Tränen. Er muss zusehen während direkt neben uns 6 Kinder fröhlich spielen und er selbst muss allein unserem Garten bleiben. Dabei "liebt" er doch diesen Jungen und auch die anderen Kinder heiß und innig. Ich versuche schon oft für Nachmittags ein Programm zu erstellen, so dass wir weg sind. Aber ich kann ja nicht jeden Tag von 14 - 18 Uhr Programm machen.

Andere Kinder in seinem Alter gibt es hier leider nicht. Und irgendwie schaffen wir auch nur selten Spiel-Dates mit Kindergartenfreunden. Die anderen Mütter sind auch alle berufstätig, viele haben mehrere Kinder und wie das halt so ist ... man findet selten nen möglichen Termin.

Ich versuche meinem Kleine so gut es geht zu erklären, dass die Kinder eben schon älter sind und auch mal unter sich spielen wollen. Aber er versteht das einfach nicht. Zumal er motorisch und spielerisch locker mithalten kann (z. B. beim Fußball) und er schon allein deshalb nicht versteht, warum das Alter dann so ins Gewicht fällt, dass er nicht mitspielen darf.

Habt ihr eine Idee was ich noch machen kann? Was ich ihm sagen kann oder wie wir hier mit der Situation umgehen könnten? Ich halte es einfach nicht mehr aus mein Kind jeden Tag vor Enttäuschung bitterlich weinen zu sehen  :'(
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Fliegenpilz


Bomelo

Er ist im Kinderturnen, aber das ist nur Montags für eine Stunde. Bleiben immer noch 6 Tage übrig. Im Fußball wollten wir ihn anmelden, aber ausgerechnet dieses Jahr sind zu wenige Anmeldungen für die Minis, so dass er erst nächstes bei der G-Jugend einsteigen darf.

Sonst gibt es hier nicht viel. Wir überlegen auch schon hin und her ....
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Fliegenpilz

Tägliches Ersatzprogramm würde ich nicht anbieten. Dennoch würde ich schauen, dass er gleichaltrige Spielverabredungen hat (und nicht jeder im Kindergarten wird Vollzeit arbeiten bzw. kann man ja auch ein Kind direkt vom Kindergarten mit nach Hause nehmen und die Eltern holen es später dann bei euch ab) und Freundschaften aus dem Kindergarten gefördert werden.

Das nicht alle Kinder und vorallem ältere mit ihm spielen wollen, das muss er lernen. Er kann nachfragen ob er mitspielen darf, wird es verneint, dann ist es halt so. Das haben wir alle gelernt, oder? ???

Bomelo

Ja, natürlich. ich bin auch der Meinung, dass diese Erfahrungen wichtig sind um auf das spätere Leben vorzubereiten.

Nur ist es wirklich schwer, diese Enttäuschung jeden Tag mit anzusehen. Er sitzt dann total eingesunken auf seiner Schaukel und guckt ständig rüber und dabei laufen Tränen über die Wangen. Kein schöner Anblick. Ich versuche dann immer, ihn abzulenken. Hole ihn rein, binde ich ein oder spiele mit ihm. Aber geht halt auch nicht immer.

Für ihn ist es eben so schwer, zusehen müssen, wo er doch bis vor kurzem immer mitspielen durfte. Ich kann die Kids echt voll verstehen. Aber er halt nicht. Er erfährt im Moment täglich harte Ablehnung (wie Kinder eben sind) und versteht überhaupt nicht, was los ist. Er hat mich heute gefragt ob er doof sei, weil die A. nicht mehr mit ihm spielen will. Ich glaube, das zerrt grad ganz gewaltig an seinem Selbstbewußtsein. Seitdem klappt auch das Trockensein nicht mehr und ich werde wohl bald wieder Windeln anziehen müssen, da wir plötzlich wieder täglich mehrere Unfälle haben.

Naja, irgendwie muss ich zusehen, dass mehr Kontakte zu Gleichaltrigen außerhalb des Kindergartens bekommt.
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scarlet_rose

Dein 3jähriger kann motorisch und spielerisch bei allem, und vor Allem beim Fussball mit 7-10jährigen mithalten!?

Ich würde wohl versuchen andere Kontakte zu suchen.
Und ich denke, es ist auch ein Stück weit normal, solche Ablehnung zu erfahren und er muss lernen damit umzugehen, vor Allem aber auch du.

Leidest du sehr mit ihm? Gibst du das vielleicht an ihn weiter? Weil wenn dein Kind deswegen täglich weinend auf der Schaukel sitzt finde ich das schon extrem  :-\

Wieso gehst du denn nicht mit ihm auf einen Spielplatz mit gleichaltrigen?
Oder Kindergartenkinder mit nach Hause nehmen, oder Kinder aus dem Sportverein? Kinderchor usw?

Am Ende bleibt aber einfach die Notwendigkeit, dass er lernen muss alleine zu spielen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Er kann ja nicht immer "erwarten" mit anderen spielen zu können/von dir bespielt zu werden sondern muss lernen, mit einem Nein klar zu kommen und sich dann für SICH alternativen suchen. Nicht nur du,sondern auch er muss da Eigeninitiative zeigen und lernen sich selbst zu beschäftigen, zu amüsieren. Wenn du es ihm mit Ersatzprogramm immer abnimmst,wird er das so schnell nicht lernen.
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Bomelo

#6
Hm, also ich leide erst mit, seit ich ihn mehrere Tage so traurig beobachtet habe, das Trockenwerden wieder scheitert und er in diesen Situationen eben ungewöhnlich still ist. Ja, ab diesem Punkt "leide" ich mit. Bis dahin hat es mich ehrlich gesagt gewundert, dass dieser Punkt nicht schon eher gekommen ist. Ich hab mich schon das ganze Frühjahr über gewundert, dass das immer noch so gut läuft zwischen denen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass dieses Jahr mit Beginn der Freiluftsaison Schluss wäre mit dem gemeinsamen Spielen.

Ich war anfangs total relaxt und dachte auch "tja, da muss er jetzt durch, ist halt so". Und ich habe fest damit gerechnet, dass er nach zwei oder dreimal fragen verstanden hat und sich dann damit abfinden würde. Weil eigentlich kenne ich ihn so. Er steckt sehr schnell Dinge weg. Dass ihn die aktuelle Situation so belastet und das vor allem so lange geht,  habe ich nicht erwartet. Ich denke täglich, er müsste sich doch langsam fangen und sich damit abfinden. Aber das tut er nicht. Er steht jeden Tag hoffnungsvoll am Zaun und zieht sich dann weinend auf seine Schaukel zurück.

Tja, Spielplätze sind hier leider so eine Sache. Wir wohnen in nem kleinen Ort. Es gibt zwei Spielplätze und die sind IMMER menschenleer. Warum auch immer, die sind echt schön. Also fahren wir in die Stadt auf Spielplätze. Solche Dinge meinte ich oben mit "Programm erstellen". Wir fahren auf weiter entfernte Spielplätze, aktuell gibt es hier ein Ferienprogramm mit Hüpfburgen etc, da waren wir auch schon zweimal. Ansonsten eben viel spazieren, Wildpark (da ist auch belebter Spielplatz), 1 x Woche Kinderturnen und und und.

Aber ich kann und will halt auch nicht jeden Tag ein Alternativprogramm erstellen.

Und wegen dem mithalten können: nein, natürlich nicht. Da hab ich mich unglücklich ausgedrückt. Sorry. Er ist motorisch sehr fit und beim Fußball hängt er wirklich kaum hinterher. Aber natürlich sind da Defizite im Vergleich zu den älteren Kindern. Und die müssen dann Rücksicht nehmen was natürlich nicht geht und auch keiner verlangen kann. Will ich ja auch gar nicht.

Ich will ja nicht die Kinder dazu drängen mit meinem Kleinkind zu spielen. Ich hätte früher auch nicht nem Baby gespielt.

Ich möchte nur versuchen, meinem Kind die Situation zu erleichtern, damit er einfach nicht mehr so leidet und lernt, mit solchen natürlichen Dingen umzugehen. Aber eben ohne tägliches Animationsprogramm. Und an dieser Stelle scheitere ich. Meine Erklärungen kommen nicht an und ich habe keine Ideen, wie ich ihm beibringen kann, mit der Situation umzugehen.


Nachtrag. Scarlet, ich glaube in deinem letzten Absatz steckt des Pudels Kern.... Unser Kleiner ist ein "verwöhntes Einzelkind"  s-:) :) . Alles dreht sich hier um ihn, jeder (ja, insbesondere ich) tut alles, dass er gut gelaunt ist und er sich wohl fühlt. Dies beinhaltet auch ständig bespielt und eingebunden zu werden. Er KANN sich auch alleine beschäftigen ... wenn er denn will. Will er nicht ist immer jemand da, der springt ....
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lotte81

Geht er in den Kindergarten? Wenn es im Umfeld keine weiteren Kinder gibt, wäre es dann nicht sinnvoller ihn entweder nachmittags wieder hinzubringen oder (falls er eh über Mittag bleibt) länger da zu lassen,so dass er seine Spielkameraden dort hat? Klar, wenn er alleine ist und sich langweilt, frustriert das.....Ich weiß ja nicht, wie lang euer Kindergarten offen hat - aber ich würde mir das für 1-2X in der Woche überlegen....da hat er seine bekannten Spielkameraden im gleichen Alter.
Er hat offenbar Bedarf mit Kinder zu spielen, nicht mit Mama und ich würde versuchen abhilfe zu schaffen ihn mit gleichaltrigen zusammenzubringen, statt das mit den GRoßen "aufkommen" zu lassen...
Eine Alternative mit Gleichaltrigen scheint es ja nicht zu geben, da fände ich den Kindergarten für 1-2 Nachmittage eine gute Alternative....oder auch 3 oder 4 , wenn es ihm gefällt...einmal ist ja turnen und für das Wochenende kann man ja evtl. mal Spieltermine mit Gleichaltrigen ausmachen (bzw machen wir da eh immer "Familienkram") ....

du schreibst , es gibt andere Spielplätze? Dann geht dahin....zumindest für ein Zeit....wenn ihn das Zuschauen traurig macht und die Großen aber nicht mehr mit ihm spielen wollen, dann sucht euch "Abstand" und geht erst mal auf einen anderen Spielplatz....dann hat er sie nicht ständig vor Augen....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lotte81

Ach so, wenn keine Spieltermine mit Gleichaltrigen machbar sind, weil die Mütter alle arbeiten, kannst du dann nicht einfach einen festen Tag ausmachen, an dem du ein Kind aus der Kita mit zu euch nimmst? Die Mutter muss ja nicht dabei sein  :) , dann ein Nachmittag turnen, 2X lange Kita und die Woche ist schon fast rum
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
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Bomelo

Huhu.

Das mit dem Kiga wäre noch eine gute Idee. Wir haben einen Platz bis 13 Uhr. Können ihn aber auch gegen Mehrkosten (2,50 EUR) bis 14:15 dort lassen. Ggf. auch mal bis 17 Uhr, aber das muss ich abklären (auch wegen der Kosten). Ist aber eine Idee.

Andere Kinder mitholen ... muss ich mal abklären. Bei einer seiner Freundinnen wäre das vielleicht möglich ... hm, mal sehen.

Wir warten ja auch noch auf seinen Rehatermin. Das wird vermutlich Mitte / Ende Juli sein. Dann sind wir auch erstmal 4-6 Wochen weg. Vielleicht braucht es einfach diesen Abstand....
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lotte81

Ich würde unabhängig von der Reha aber schon mal schauen, was man jetzt machen kann  :) Mit der Aussicht auf Freunde und lustige Nachmittage fällt ihm nach den Wochen Reha sicher auch die Eingewöhnung später wieder leichter....
Ich muss sagen, ich würde 14.15uhr als normale Abholzeit machen und dann eben 17Uhr dann für 1-2 X damit er noch spielen kann....und bei den Müttern der Freundinnen würde ich acuh gleich mal nachfragen - evtl. kann man da ja auch wirklich einen Tag in der Woche fest ausmachen....
In der Regel läuft in den Kitas Nachmittag ja noch mal richtig schönes "Prgramm" (oder besser:Kein Programm) ...ich kenne es so, dass sie dann den ganzen Nachmittag raus gehen oder "Freispiel" haben...die Gruppen sind nciht so voll,so dass die Erzieher noch mal sehr exklusiv Zeit haben....
ich hole meine seit jeher um 14Uhr ab und länger dann eben nach Wunsch der Kinder...denn auch deren Freunde sind in der Regel bis 15/16uhr in der Kita....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Oschi

...wir haben das hier auch...

Unser Junge ist 4,5Jahre alt...der NachbarsJunge ist 5,5Jahre...sie spielen seid dem unser Laufen kann miteinander...gehen zusamm zum Kiga,sehen sich Nachmittags!

Alles schön und gut aber unser Kind war abhängig von dem NachbarsJungen! Er konnte im Kiga keinen schritt alleine tun ohne zu gucken was sein Kumpel macht...er stand sich dadurch selber im Weg! Es zählte NUR noch das was der Kumpel macht!

Er ist Mittags wach geworden...und fragte ob er jetzt raus kann um mit dem Kumpel zu spielen...wir kamen vom Einkaufen und schon war der Kumpel wieder Thema!

Mich nervte es irgendwann...vorallem weil man bei unserem Sohn nur noch den einen Namen hörte! Und nachdem der Kiga das auch ansprach...dachten wir JETZT müssen wir handeln!

Wir haben dann angefangen...es zu minimieren...dh. nur noch 1-2x in der Woche zusammen spielen...am Wochenende garnicht!

Jetzt nach einem Gutem Jahr ist es deutlich besser...unser Sohn kann sich besser auf andere Kinder einlassen...freut sich aber auch wenn er mit dem Kumpel spielen kann!

Liebe Grüße von mir & meinen Jungs... 

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