Kind will nicht alleine einschlafen

Begonnen von yvosabine, 20. Juli 2015, 14:22:30

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Fliegenpilz

D@nce, unserer Kinder gehen auch von Geburt an zu einer von mir festgelegten Zeit ins Bett - und ja, ich habe unsere Tage immer so strukturiert, dass sie diese Zeit einhalten konnten bis auf winzige Ausnahmen. Dazu wurden sie nie ins Wohnzimmer auf die Couch o.ä. verfrachtet sondern es ging "ins Bett". Erst in das unsere, heute in ihre eigenen. Sie bekamen von kleinauf von mir anerzogen, dass man sich für den Schlaf zurück zieht und eine gewisse Uhrzeit in unserem Haushalt für Kinder einfach nicht mehr geeignet ist

Als sie Säuglinge / Babies waren, lag die Zeit bei 18 Uhr. Die Große habe ich dann am nächsten Morgen ab 7 Uhr wieder wach gehabt, die Kleine fand alles ab 4 Uhr toll. Da probierte ich sogar eine Zeit lang sie später ins Bett zu legen, sie wurde dennoch so früh wach, war dafür aber am Tag quengelig und müde. Ich konnte ihr nichts recht machen, Schlafen wollte sie aber auch nicht und der gesamte Rhythmus geriet ins Wanken.

Heute sind wir bei 19 - 19.30 Uhr angelangt. Die Große liest dann noch eine halbe Stunde im Bett, die Kleine schläft sofort. In der Woche müssen sie um spätestens 6.30 Uhr aufstehen, die Große steht selbstständig mit ihrem Wecker auf, die Kleine kann ab 6 Uhr wach sein, manchmal wird sie aber auch um 6.30 Uhr geweckt.
Und sie brauchen beide diesen Schlaf. Schlafen sie zu wenig merkt man das den gesamten Tag über, sie quengeln, sind mit sich selbst unzufrieden, sehr müde und ja - auch nicht leistungsfähig. Selbst kleine Aktivitäten bringen sie an ihre Belastungsgrenze und ich rede nicht von Leistungssport o.ä. ;)

Die Klassenlehrerin der Großen hat in der Klasse mit den Kindern eine Umfrage gemacht bzgl. der Bettgeh-Zeiten. Nicht wenige der Kinder gaben an, dass sie zwischen 21 und 22 Uhr ins Bett gehen - weil sie noch mit Mama & Papa TV schauen, weil die großen Geschwister so lange wach sind, weil man nicht eher Zuhause sei. Daraufhin gab es einen Rundbrief an die Elternschaft, das viele Kinder große Leistungsdefizite aufzeigen, immer müde sind und teilweise im Unterricht bei Aufgaben, die Konzentration erfordern einnicken.
Da gab es dann die ersten Schreie, dass das Kind vielleicht einfach noch nicht schulfähig sei - statt einfach mal die eigenen Gewohnheiten zu überdenken :-\

Es gibt immer mal Anlässe, die dazu führen, dass die Kinder länger wach bleiben. In der Regel möchte ich aber ab 20 Uhr Stille im Haus haben. Zu einem bin ich dann alleine und kann Zeit für mich nutzen, zum anderen habe ich die Erfahrung gemacht, das unsere Kinder diese Leitung, dieses Muster brauchen.

mausebause

Dance ich kann nur von mir reden - ich verurteile keinen, für mich ist einfach nur die Nutzung dieses Wortes befremdlich...   ;) :-*

Bettgehzeiten haben wir auch..momentan klappt das nicht so weil wir halt meist um die 30 Grad in den schlafzimmern haben..wer kann da schon schlafen..hier sind aber Gott sei dank auch noch Ferien.
Was ich z.b.nicht unbedingt mache wenn die Damen nicht schlafen wollen : ich bespaße sie nicht ewig..eben weil ich auch ein bisschen vom Abend für mich beanspruche..sie sind dann eben in ihren zimmern und lesen oder so was....klappt bei der großen gut, die kleine lernt noch... ;D aber zum schlafen zwingen geht nunmal auch nicht wenn man offensichtlich nicht müde ist..

Einschlafbegleitung war Gott sei dank seinerzeit sehr früh, weil die Große bis allerspätestens 19 Uhr knülle war da sie mit anderthalb schon nicht mehr mittags schlafen wollte...

Fliegenpilz

Ja, wer nicht schlafen kann - das ist natürlich doof und das kennen wir alle, aber: Hier wird sich dann leise für sich alleine im Kinderzimmer beschäftigt. Dann darf gerne noch gelesen werden, die Kleine legt dann auch gerne Puzzle. Aber jeder für sich, einfach damit auch Ruhe rein kommt und die Reiz und äußeren Einflüsse abnehmen.

Jetzt in den Ferien waren die 19 - 19.30 Uhr teilweise aufgehoben. Als wir im Urlaub waren, da waren die Kinder bis 21 Uhr unterwegs mit den anderen Kindern, gingen anschließend duschen und ins Bett. Dafür haben wir dort aber die 8 Uhr Regel gehabt - also kein Kind um 6 Uhr an unserem Bett, welches uns mitteilt, dass sie ausgeschlafen habe. Sie können beide die Uhr lesen und wussten: Bis acht Uhr wird leise gespielt, gelesen, gemalt. Danach beginnt der Tag mit der Familie :)

Es hat gut geklappt. So gut, dass zumindest ein Kind bis 8 Uhr schlief und das andere immer wieder einschlief weil wach sein alleine doch langweilig ist ;D

D@nce

Christiane - ich muss grade lachen - wir haben exakt die gleichen Uhrzeiten, sowohl beim Ins-Bett-Gehen, als auch beim Aufstehen ;D ;D ;D

Und auch die gleiche Urlaubsausnahme - meine sind auch bis 21/22 Uhr wach gewesen - morgens gleiche Regel wie am Wochenende - jeder darf aufstehen wann er will, Mama wird nicht vor 8 geweckt ;D ;D ;D ;D (Da meine die Uhr aber noch nicht lesen können, heißt es - nicht bevor der Wecker geklingelt hat. Das gilt auch unter der Woche, falls mal eine meint früher wach sein zu wollen) ;D ;D ;D

@Junikorn: Ist ja auch in Ordnung, ich verstehe es nur nicht. Ich unterhalte mich hier schließlich mit Erwachsenen und nicht mit den Kindern selbst. Also welche Auswirkung soll haben, dass ich es "hinterhältig grinsen" nenne... ? Keine. Weil ich es nicht mal als etwas schlimm negatives empfinde.

Binus

Zitat von: D@nce am 13. August 2015, 19:55:20
Langsam hab ich das Gefühl es denken hier alle das gleiche, nur wird es unterschiedlich benannt.  ???

Welcome to EO!


Napolitana

Da war ich ein paar Tage nicht online und schon wurde seitenweise zu dem Thema geschrieben. Die Seite 3 hab ich noch überflogen, für das restliche Lesen jetzt auch keine Zeit, aber ich stelle fest.

1.) Ist man hier voll vom Thema abgekommen, aus dem "wie bringe ich mein Kind dazu zu schlafen?" wurde eine Diskussion über alles mögliche.  ;D

2.) Ich denke an nix böses und beschreibe das grinsen meines Kindes auf die Schnelle mit "hinterhältig" und habe damit hier offensichtlich irgendwas ausgelöst ???

3.) Wenn Kinder sich angeblich an nichts vor dem 3. oder 4. Lebensjahr erinnern können, frage ich mich, warum ich so viele Dinge weiß, die in einer Wohnung passiert sind, aus der wir ausgezogen sind als ich 2,5 Jahre alt war? Es gibt keine Fotos davon und meine Eltern wundern sich auch immer wieder warum ich das noch weiß? Ich glaube solche Studien nicht. Vor einigen Jahren hat man übrigens in einer Studie auch herausgefunden, dass es das beste wäre Kinder schlafen auf dem Bauch um den plötzlichen Kindstod zu vermeiden, später war es die Seitenlage, wieder neue Studien und aktuell ist die Rückenlage angesagt ???
Waren aber alles modernste medizinische Studien.
Ich glaube jedes Kind ist anders. Manche entdecken schon früh, dass man manipuliern kann, andere später, wieder andere überspringen die Phase komplett.
Und nochmal zum Thema Erinnerung: Meine Tochter ist vor 3 Wochen auf dem Volksfest genau einmal mit dem Karrusell gefahren und fand das so toll, dass sie immer noch jeden Tag davon spricht.

3.) Ich hätte jetzt noch viel mehr schreiben können, aber meine Maus wacht gerade aus dem Mittagsschlaf auf. Den sie jetzt im Bett macht. Ohne Geschrei. Wie abends auch. Ohne Geschrei. Nach nur ein paar Tagen Eingewöhnung.
Und nachts darf sie natürlich zu uns, das hab ich auch schon geschrieben.

Also noch viel Spaß beim weiterdiskutieren, ich bin raus  ;)
Am Ende ist alles gut!
Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende!

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Binus

Was ich immer besonders toll finde - ganz unabhängig von dieser einen "hinterhältig"-Aussage oder diesem einen Thread - dass "solchen Studien" nicht geglaubt wird, weil man selbst der Meinung ist, eine Ausnahme zu kennen. Eventuell die Ausnahme von der Regel? Desweiteren werfe ich diese hier noch ein:

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Um weitere empörte Aufschreie zu vermeiden  ;): selbstverständlich schadet gesundes Misstrauen nicht. Und es gibt genug schlechte Studien.

Tini

#133
Ich gebe zu, ich bin ein bisschen neidisch auf diejenigen, deren Kinder sich zu bestimmten Zeiten ins Bett begeben oder bringen lassen. Das hat bei der Großen noch nie funktioniert und funktioniert beim Kleinen bisher auch nicht wirklich.

Die Große soll zu Schulzeiten um 20.00 im Bett liegen. Oder zumindest bettfertig in ihrem Zimmer sein. Meist kommt sie noch mindestens einmal zu uns rüber, um kund zu tun, dass sie nicht schlafen kann. Ich sage ihr jedes mal, dass sie sich halt beschäftigen soll,  sie kommt trotzdem immer wieder rüber.

Und der Kleine schläft seit Monaten so gut wie nie vor 21.00 und auch nur, wenn ich ihn im Maxi-Cosi schaukel. Dabei ist er vom 3. bis Ca. 6. Monat super in seinem Bett eingeschlafen. Ich versuche das immer wieder, er brüllt wie am Spieß. Kaum liegt er im Maxi-Cosi schläft er und lässt sich dann auch ins Bett tragen.

Ich befürchte, Erziehung funktioniert bei meinen Kindern nur sehr bedingt  ;D. Wobei der Kleine ja eh noch zu klein ist.
She *7/2006
He   *7/2014

Once

#134
Zitat von: D@nce am 13. August 2015, 19:55:20
@Once: Das ist genau der Grund, wieso ich hier schmunzeln muss - es wird ein riesen Fass aufgemacht, obwohl viele Kinder sich genauso verhalten wie meines. Dabei mache ich nicht mal ein Problem daraus. Ich nenne es hinterlistig, ja mein Gott - das bedeutet aber nicht dass ich zu ihr gehe und sage: "Was bist du nur für ein verzogenes hinterfotziges Ding?"... ich halte sie selbst für durchaus sehr intelligent und habe hier schon mehrfach betont, dass ich über ihr Verhalten mal staune, mal lache... aber nur sehr selten genervt o.ä. bin. Ich nehme meine Kinder so wie sie sind und liebe sie so wie sie sind. Ich erziehe sie halt, das mag man gut finden oder nicht.

Also zunächst einmal weiß ich nicht ob Du jetzt konkret mich ansprichst. Falls ja, frage ich mich warum Du Dich so angegriffen fühlst? Falls nein, frage ich mich warum sich der Frust an mir entlädt? Also ich für meinen Part denke jetzt eigentlich nicht, dass ich Dir gegenüber ein Fass aufgemacht habe.
Du sagst Du nennst es hinterlistig, ich hingegen sage lediglich, dass ich es anders empfinde und bekomme eher den Eindruck, das Fass befindet sich eigentlich auf Deiner Seite  ???
Immerhin sagte ich ja, man könne sie als solche verkennen oder eben gar so benennen.

Und um dem ganzen von meiner persönlichen Warte noch eins draufzusetzen: ich persönlich habe (ganz unabhängig von dieser Debatte jetzt) tatsächlich eine totale Abneigung gegen solche Äußerung. Einfach weil Unterstellungen dieser Art zu meinem täglich Brot gehörten. Und zwar von klein-auf. Ich habe es selbst auf Video wie meine Mutter mich als 1,5-Jährige als "hinterlistig" und  "gute Schauspielerin" bezeichnet. Ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr sensibles Kind war, und  die spaßige Ironie (die es laut Aussage meiner Mutter ebenso sein sollte) so nicht wahrnahm. Meine Mutter hat selten hinterm Berg gehalten mit Äußerungen über mich die sie ihrer Meinung nach alle nicht böswillig meinte. Mir haben sie sich jedoch sehr eingeprägt.

Ich weiß, dass es viele Eltern gibt, die einen ähnlichen Umgang mit ihren Kindern pflegen wie meine Mutter ihn mit mir an den Tag legte. Und ich weiß heutzutage natürlich auch, dass sie es häufig nicht böse meinen, im Gegenteil. Ich persönlich hingegen habe meine Mutter in ihren Äußerungen mir gegenüber immer als empathielos empfunden und ich hätte mir weiß-Gott einen liebevolleren Umgang gewünscht.
Diese Erfahrungen schildern aber lediglich den Ursprung meiner Aversion und implizieren 1.) nicht, dass ich allen die diese oder ähnliche Ausdrücke verwenden ähnliche Konsequenzen attestiere 2.) nicht, dass ich sie umerziehen möchte. Allerdings führen sie dazu, dass ich 3.) ein gewisses Feingefühl für sensible Kinderohren entwickelt habe welches mich 4.) bedingt durch eigene Erfahrungen dazu bewegt einen anderen Blickwinkel zu haben und diesen dann natürlich auch anders kommuniziere. Mehr nicht.
Nur weil jemand also Deine pragmatische Herangehensweise nicht teilt, heißt es nicht, dass er Dich dafür grundsätzlich verurteilt oder davon ausgeht, dass Du Deine Kinder emotional misshandelst.

Binus

Once, meine Mama ist da ähnlich wie du deine beschreibst. Mein Bruder konnte/kann das ziemlich gut wegstecken, ich finde es nach wie vor sehr, sehr schwierig, mit ihr umzugehen. Und - wer hätte das gedacht - mit meinem Jungen gibt es dadurch auch reichlich Grund für Zoff.  s-:) Sie ist da aber unbelehrbar.

Auch noch eine weitere Erläuterung meiner Position zu dem ganzen: ich unterstelle meinem Jungen keineswegs Hinterlistigkeit, und vor allem kommuniziere ich es nicht (so wie von Once beschrieben, diese Situation mit dem Video). Ich hatte einfach in den letzten Wochen immer mal wieder Sorge, dass er tatsächlich ärgert, weil er es lustig findet. Ich hätte von seinem Alter her inzwischen etwas mehr Empathie erwartet. Anscheinend kann er das noch nicht so bieten, wie ich es erwarte - also passe ich mich an. Problem erkannt, Problem gebannt.  :)

Once

@binus: Das macht ihm bestimmt Spaß  ;D. Was die Unbelehrbarkeit der Eltern angeht - da habe ich längst aufgegeben und stelle mittlerweile auf Durchzug. Auch wenn sie unser Kind "zickig" oder dergleichen nennt, nervt mich das natürlich. Aber meist lohnt es nicht das zu kommentieren - sie würde es doch nicht checken und sich nur angegriffen fühlen, dass ich ihren Humor nicht verstehe.

Ich habe übrigens auch noch zwei "hinterlistige" Anekdoten. Am Wochenende waren wir im Park und unsere Tochter wollte unbedingt barfuß laufen. Darf sie aber wegen der Scherbengefahr nicht. Also setzte sie sich alle 10m auf den Boden und erzählte uns, sie hätte einen Stein in den Schuhen und müsste deshalb die Sandalen ausziehen. Dreimal haben wir die Sandalen kontrolliert, keine Steinchen. Beim vierten Mal dann erwische ich sie dabei wie sie sich selbst Steinchen in die Schuhe bröselt, zwei Meter weiter läuft und sagt "Mami, ich habe Steinchen in den Schuhen, jetzt muss ich sie aber wirklich ausziehen!"  ;D. Wir haben herrlich gelacht.

Heute erzählte sie mir übrigens, dass sie neulich ohne uns im Zoo war und dort Dinosaurier sah die immer so machten "krääh krääh krääh". Auch darüber musste ich ziemlich lachen.

Fliegenpilz

Zitat von: Binus am 14. August 2015, 14:29:09
Was ich immer besonders toll finde - ganz unabhängig von dieser einen "hinterhältig"-Aussage oder diesem einen Thread - dass "solchen Studien" nicht geglaubt wird, weil man selbst der Meinung ist, eine Ausnahme zu kennen. Eventuell die Ausnahme von der Regel?

Ich finde, ganz abgesehen von dem wer hier in diesem Thread nun was geschrieben habt, sollte man bei Studien niemals aus den Augen verlieren, dass es sich um die breite Masse handelt, quasi der Durchschnitt. Das es da Ausreißer nach oben und nach unten gibt ist ganz normal und stellt nicht die Studie als solche in Frage. Das sind dann andere Dinge, die eher in Frage gestellt werden könnten - aber nicht die Ausreißer.

Binus

Once - ob ihm das immer so Spaß macht, bezweifele ich.  :P Ich empfinde ihr Verhalten teilweise verletzend oder herablassend, warum soll es ihm da anders gehen?  :-[ Er hat mir das - in seiner kindlichen Art - auch schon so bestätigt.

Ich finde es immer sehr schwierig, den Punkt zu finden, an dem ich einschreiten muss (will!) - weil ich ihn zu nervtötend finde oder sie (generell die Großeltern).

D@nce

@Once: Nein, meine Antwort war gar nicht so direkt an dich, sondern an den allgemeinen Tenor. Dein Beitrag hat sich nur grad gut geeignet zum direkt antworten.
Und wir sind uns ja auch einig - niemals im Leben würde ich meinem Kind sagen "Du bist hinterlistig, gemein...oder was auch immer". Weil das eben "Erwachsenenhumor" ist, den sie möglicherweise nicht als solchen auffassen könnte, wie es eben bei dir der Fall war. Und das meine ich mit "Fass aufmachen". Ich konfrontiere meine Kinder nicht mit diesen Aussagen, auch nicht in ihrer Gegenwart mit anderen. Aber ich sage sie, ja. An Stellen wie diesen hier oder Gesprächen ohne ihre Anwesenheit und verstehe nach wie vor nicht, was daran so furchtbar dramatisch ist.

Ich hätte beispielsweise in der Situation mit den Steinen im Schuh (herrlich ;D) genauso reagiert wie du. Aber ja, es könnte passieren, dass ich Abends dann mit meiner Mama telefoniere, wenn die Kinder im Bett sind, ihr die Story erzähle und dazu sage: "Dieses kleine Teufelchen"... Und wieder frage ich mich - wo ist das Problem?

Was ich tatsächlich tue in manch einer Situation, dass ich zu ihr sage: "Du kleine Hexe, du!" - Aber - unverkennbar als Scherz, denn gleichzeitig schnapp ich sie, lache und kitzel sie durch o.ä. Hätte ich das Gefühl, dass sie nicht mitlachen kann, würde ich das nicht tun. Und Worte, die sie noch als wertend empfindet, benutze ich ihr gegenüber auch nicht.

Ich will kein Fass aufmachen - aber es kommt bei mir an, dass ich den Kindern schlimmsten Schaden zufüge und das streite ich ab und kommentiere auch weshalb. Nicht mehr und nicht weniger.

Nellie

D@nce: Ich glaube  :(niemand behauptet, dass du deinen Kindern Schaden zufügst, eine schlechte Mutter bist oder irgendwas anderes, was du offenbar zwischen den Zeilen liest.
Du verteidigst dich ohne überhaupt angegriffen worden zu sein.
Ehrlich gesagt bist du in meiner Wahrnehmung aktuell die Einzige, die ein bisschen austeilt, indem du Argumente von Anderen übertrieben ins Lächerlicher ziehst.
Hier z.B.
Zitat von: D@nce am 13. August 2015, 19:55:20
Und weil ich das böse Wort hinterlistig (noch nicht mal vorm Kind selbst, sondern hier halt) benutze, erleidet sie möglicherweise einen Schaden, der nur durch die stille Treppe zu beheben ist...
Kommt bei mir sehr ironisch an. Behauptet hat das schließlich so keiner, davon abgesehen klingen Sweety oder Samika für mich nicht wie Vertreter der "Stillen Treppe"-Methode. Ich bin es definitiv nicht. Das hast du sicherlich gemerkt.

Da du vom allgemeinen Tenor sprichst, fühle ich mich mit angesprochen und wüsste gerne, wo ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich an deinen elterlichen Kompetenzen zweifle oder, dass du deinen Kindern schadest.
Dieses Gefühl wollte ich nämlich NICHT vermitteln.
Und da mir die Wirkung meiner Worte sehr wichtig ist, bin ich offen für konstruktive Kritik. :)

Once

Zitat von: Binus am 15. August 2015, 09:57:30
Ich hatte einfach in den letzten Wochen immer mal wieder Sorge, dass er tatsächlich ärgert, weil er es lustig findet.

Entschuldige, dass mit dem Spaß bezog sich auf das Ärgern. Ich hatte es etwas eilig und hätte da noch einen Absatz einschieben müssen. Ich denke Jungs in dem Alter ärgern natürlich auch weil es ihrer Meinung nach gewissermaßen lustig ist bzw. Spaß macht. Ich würds halt nur nicht mit Böswilligkeit verquicken (was du nicht getan hast - aber das Wort "hinterlistig" auch meiner Interpretation nach beherbergt).

Dass ihm Abwertungen der Oma keinen Spaß machen glaube ich Dir sehr gerne! Und den richtigen Moment abzupassen finde ich auch schwer. Gesund wäre es vermutlich dann einzuschreiten wenn man sich nicht mehr gut damit fühlt. Dummerweise muss man dafür (ich zumindest) auf Konfrontationskurs gehen, dessen Ausgang ich häufig schon vor meinem inneren Auge ersehe, weswegen ich mich dann häufig für das (vermeintlich?) geringere Übel entscheide.
Gerade heute hat meine Mutter wieder einiges vom Stapel gelassen "Zicke" fiel schätzungsweise fünfmal - ich hab nichts gesagt. Dazu diverse andere Äußerungen die mir gerade nicht einfallen.
Es war immer liebevoll gemeint (liebevoller als ich das bei mir in Erinnerung hatte), aber ich weiß halt auch wie schwer es für manche Kinder ist die Ironie dahinter zu verstehen. Und insbesondere die Wiederholungen tun mM ihren Teil dazu. Aber so lange es nur meine Mutter ist (die sie nur zeitlich limitiert erlebt, selten allein) geb' ich dem Ganzen nicht zu viel Gewicht.

Übrigens traf mich heute fast der Schlag als sie über ihre Mutter sprach und konstatierte wie gehässig und herablassend ihre Mutter immer gewesen sei. Ich saß da und sagte nur "Ach...ehrlich? Kann ich mir ja gar nicht vorstellen..." und sie "ja, ohja. Doch! Doch!".  ;D Meine Ironie nahm sie gar nicht wahr. Aber gut. Zu spät um da noch Reflexionsarbeit zu erwarten.

@Dance: sorry, dann hab ich das falsch aufgefasst.
Ich denke an dieser Stelle offenbart sich womöglich das kommunikative Missverständnis. Vielleicht wird einigen im Eifer des Gefechts nicht direkt klar dass diese Gedanken in der Form das Kind nicht ungefiltert erreichen. Was dann die Konsequenz des Fasses nach sich zieht..?

Der beste Freund unserer Tochter beispielsweise hat auch Eltern (wir sind lose befreundet) die ich normalerweise für ihre wenig konservative, unkonventionelle, ich-nehm-kein-Blatt-vor-den-Mund-Art schätze.
Im Umgang mit ihrem Kind hingegen fällt es mir manchmal wirklich schwer nichts zu sagen. Ich höre zum Beispiel immer wieder Ausdrücke wie "Weichei!", "Versager!", "Lusche!", "schneid dir davon mal eine Scheibe ab", wenn er sich wieder mal etwas nicht traut oder etwas physisch noch nicht hinbekommt. Die Mutter ist total ängstlich. Das Kind passt sich der mütterlichen Angst an, wagt wenig, der Vater möchte gerne ein mutiges, tapferes Kind, dass mit anderen mithalten kann - kann er aber nicht). Er meint es definititv nicht böse - aber ich gebe mein letztes Hemd darauf, dass diese Worte in ihrer gebetsmühlenartigen Wiederholung ein Platz im Kopf des Kindes finden, in dem sie wiederum ihr Restliches tun.

Und wenn ich dann in einem Forum sehe wie Kleinkindern Attribute  wie "hinterlistig" zugeschrieben werden, dann habe ich das fehlende Feingefühl (wie im Beispiel oben) natürlich direkt vor Augen. Auch die Tatsache, dass ich abwertendes Verhalten Kindern gegenüber berufsbedingt häufig miterlebe macht mich nicht gerade großzügiger in der Annahme dieser Äußerungen. Denn in den meisten Fällen sind sie auch wenig liebevoll gemeint.

Will meinen: das ganze ist für mich ein Grundsatzdiskurs von dem sich niemand individuell kritisiert fühlen soll! Ganz besonders Du nicht, d@nce. Denn im Grunde sind wir uns sehr in unseren Einstellungen ähnlich. Freunden gegenüber bin ich auch schonmal unverblümter. Da sprech' ich dann auch davon, dass unsere Tochter derzeit zickt oder es gerade anstrengend ist. Vielleicht würde ich sie sogar hinterlistig nennen. Ich werd's mal beobachten  ;D

Binus

Zitat von: Once am 15. August 2015, 22:35:29
Gesund wäre es vermutlich dann einzuschreiten wenn man sich nicht mehr gut damit fühlt.

Das ist es ja!  ;D Das geschieht des öfteren.

Zitat von: Once am 15. August 2015, 22:35:29
Dummerweise muss man dafür (ich zumindest) auf Konfrontationskurs gehen, dessen Ausgang ich häufig schon vor meinem inneren Auge ersehe, weswegen ich mich dann häufig für das (vermeintlich?) geringere Übel entscheide.

Und genau so läuft es dann auch meist bei uns.  ;) :-X Meine Mutter kann ziemlich gut austeilen, quasi nichts einstecken und wenn man die offene Konfrontation sucht, zieht sie das ganze entweder ins lächerliche oder zieht den Schw*nz ein.  :P

Hach, man hat es schon schwer mit den Eltern, hm?  ;D Denken unsere Kinder sicherlich auch.

Once

Echt! Eltern sind auch nach wie vor generell überbewertet  ;D

Binus

Und sie nerven!

Heute Abend meinte mein Sohn zu mir: "Mama, nicht schon wieder diese Frage!" :P (Ich glaube, es ging ums Abendessen, das ihm heute leider - mal wieder - nicht anstand)

Nellie

Freundin von A. seufzend: "Meine Mama ist immer soooo anstrengend"
Andere Freundin: "Meine Mama UND mein Papa sind richtig anstrengend"
A.: "Ich hab einen Papa und ZWEI Mamas ... (kurze Pause) ... Ich hab gewonnen! S:D"

;D ;D

D@nce

Zitat von: Nellie am 15. August 2015, 22:22:52
D@nce: Ich glaube  :(niemand behauptet, dass du deinen Kindern Schaden zufügst, eine schlechte Mutter bist oder irgendwas anderes, was du offenbar zwischen den Zeilen liest.
Du verteidigst dich ohne überhaupt angegriffen worden zu sein.
Ehrlich gesagt bist du in meiner Wahrnehmung aktuell die Einzige, die ein bisschen austeilt, indem du Argumente von Anderen übertrieben ins Lächerlicher ziehst.
Hier z.B.
Zitat von: D@nce am 13. August 2015, 19:55:20
Und weil ich das böse Wort hinterlistig (noch nicht mal vorm Kind selbst, sondern hier halt) benutze, erleidet sie möglicherweise einen Schaden, der nur durch die stille Treppe zu beheben ist...
Kommt bei mir sehr ironisch an. Behauptet hat das schließlich so keiner, davon abgesehen klingen Sweety oder Samika für mich nicht wie Vertreter der "Stillen Treppe"-Methode. Ich bin es definitiv nicht. Das hast du sicherlich gemerkt.

Da du vom allgemeinen Tenor sprichst, fühle ich mich mit angesprochen und wüsste gerne, wo ich dir das Gefühl gegeben habe, dass ich an deinen elterlichen Kompetenzen zweifle oder, dass du deinen Kindern schadest.
Dieses Gefühl wollte ich nämlich NICHT vermitteln.
Und da mir die Wirkung meiner Worte sehr wichtig ist, bin ich offen für konstruktive Kritik. :)

Wieso fühlst du dich angesprochen, wenn du die "Diskussion" zwischen dir und mir schon nach meinem ersten Post hier für beendet erklärt hast?  ??? ;)

Die weiteren Posts haben ja nur erläutert, wie ich mit dem Wort "hinterhältig" umgehe, weil das Missverständnis aufkam, ich würde meinen Kindern das ins Gesicht schmettern. Tue ich aber nicht. Ich verstehe also nicht ganz, was du nun von mir hören willst?
Sicher war der Satz mit der stillen Treppe zynisch gemeint.

Aber ich finde eigentlich nach Once ihrer letzten Antwort alles geklärt.

@Once: Niemals! Niemals nicht würde ich meinen Kindern irgendetwas sagen, dass sie negativ auffassen könnten, obwohl ich es nicht so gemeint habe. Und sollte ich nur ansatzweise merken, dass meine Hexe nicht mit Lachen auf eine solche Aussage reagiert, würde ich mich sogar sogleich entschuldigen und es ihr erklären. Aber eben - unter Erwachsenen spricht man anders. Tust du, tue ich - tut vermutlich jede zweite hier.  ;) Wenn ich mir die Umgehensweise deiner Bekannten mit ihren Kindern hier so durchlese, dann überrascht mich auch deine erste Reaktion nicht mehr. Ich kann dir sagen, dass ich da ganz bei dir bin - das geht gar nicht und ist unter aller Kanone.

Ich bin eher in die andere Richtung "geschädigt". Habe einige Bekannte, die größten Wert darauf legen auch in Abwesenheit ihrer Kinder nur Gutes über sie zu sagen. Da reicht dann schon, wenn ich einer Freundin gegenüber anmerke, dass ihr Sohn schon ein ordentlicher Sturkopf sein kann und ich bekomme zurückgeschmettert: "Das klingt so negativ, er ist eben WILLENSSTARK!" :o :o :o Okay...  s-:)

Und da bin ich nunmal anders, ich liebe meine Kinder über alles und nichts, rein gar nichts steht über ihnen. Aber ich kann allein unter Erwachsenen sehr wohl mal mit einem Augenzwinkern sagen, dass sie kleine Biester sein können und dass sie mich manchmal in den Wahnsinn treiben. Das ist nunmal so - Kinder sind nicht IMMER gut drauf, ebensowenig wie ich es bin. Aber wieso man das unter Freunden/Bekannten nicht sagen darf, ist und bleibt mir ein Rätsel.