KiGa/KiTa-Besichtigung, auf was muss ich acht geben?

Begonnen von Clärchen, 27. September 2013, 18:29:21

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Clärchen

Hallo Mädels,

die Themenüberschrift sagt es ja eigentlich schon.
Am 12. Oktober werden wir uns einen KiGa ansehen für Max. Ich habe nur leider nicht die geringste Ahnung auf was ich achten muss.
Was ist an einem KiGa ein muss und was ist eher unwichtig?

s-hilfe s-hilfe


Freue mich über reichlich Antworten :)

Lieber Gruß
11.01.2012, 10:47 Uhr - 3630g - 52cm - 36,5KU - spontan
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30.08.2013, 16:32 Uhr - 3390g - 50cm - 34,5KU - spontan
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Bettina

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Hubs

In meinen Augen steht und fällt es mit den Erzieherinnen. Und wie Bettina schon schreibt, wichtig ist, dass ihr Euch wohl fühlt. Dir bringt das beste Konzept nix, wenn zwischenmenschlich irgendwie der Wurm drin ist.

Alle Kindergartenkonzepte haben ihre Vor- und Nachteile. Ob nun gemeinsames oder offenes Frühstück, offene oder geschlossene Gruppen,... Ich find nicht alles toll an unserem Kindergarten, das Konzept ist sehr starr und bringt einen sehr straffen Zeitplan mit sich. Aber der Moritz hat wohl zwei Erzieherinnen, die man sich kaum besser vorstellen kann, weil sie selbst einfach so herzlich und geduldig sind, weil man ihnen anmerkt, dass sie ihren Job gern machen. Und das finde ich toll! Zu den beiden Damen bringe ich mein Kind gern.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Fliegenpilz

Ich sehe es noch anders: Nicht wir müssen uns wohlfühlen sondern die Kinder müssen sich wohlfühlen - und nur sie. Immerhin verbringen sie einen Großteil ihres Tages dort, nicht ich.

Ich möchte meine Kinder gut aufgehoben wissen, sie in verantwortungsvolle Hände übergeben und wissen, dass sie nicht unbedingt Ganztags auf einer unbeaufsichtigten Baustelle mit Giftgütern spielen ;) Der Rest ist Bonus, sprich ob offene oder geschlossene Gruppen, ob komplette Übernahme der Mahlzeiten in der KiTa oder Selbstmitgabe etc.

Vor allem da sich vieles auch ändern kann.
Als die Große in der KiTa angemeldet wurde waren es geschlossene Gruppen, als sie dann ein Jahr später erstmalig in die KiTa ging hatte es ein offenes Konzept. Mit dem Essen waren wir sehr zufrieden, nun ist der Vertrag mit der Stadt ausgelaufen und es muss ein neuer Caterer her, eine der tollen Erzieherinnen hat die Einrichtung gewechselt, eine Erzieherin fiel krankheitsbedingt komplett raus, es kamen drei neue Erzieherinnen hinzu, die Leitung hat gewechselt.


zuz

Mir ist eine herzliche, ruhige Atmosphäre wichtig. Was hast Du für ein Kind? Eher Rabauke, eher schüchtern? Da würde ich mal drauf achten, wie sie mit dem Typus Deines Kindes umgehen - werden Rabauken nur ausgeschimpft? Werden Schüchterne übersehen?
Ich persönlich finde nicht-offene Konzepte besser, ist aber sicher Geschmackssache, kenne auch welche, die das total toll finden. Ansonsten ist mir grundsätzlich egal, welche Modelle sie nun verfolgen.
Letzten Endes muss man auf sein Bauchgefühl hören.

nika80

am wichtigsten find ich auch, dass ihr euch auf Anhieb in der Kita wohl fühlt. schenkt dem Drumherum (Räumlichkeiten, Ausstattung) nicht zuviel Aufmerksamkeit - es kann die best ausgestattete Kita sein - wenn die Atmosphäre nicht stimmt, ist es nicht das richtige. beobachte die Erzieherinnen, wie gehen sie mit den Kindern um, sind sie liebevoll, geduldig etc.? sieht man ihnen vielleicht sogar an, dass sie Spaß an ihrem Job haben? ;) (es gibt leider einige, bei denen das nicht zutrifft...).
ich würde mir auf jeden fall den normalen Tagesablauf/Wochenplan erklären lassen - ein paar Highlights wären okay, mir persönlich wäre es aber auch sehr wichtig, dass die Kinder genug Freispielzeit haben und nicht von einem "Programmpunkt" zum nächsten hetzen müssen - viele Eltern fordern einfach zu viel, die Kitas reagieren drauf und die Kinder werden "überfördert" und verlernen sich selber zu beschäftigen.
mir persönlich würde auch noch interessieren, wie es dort mit dem schlafen gehandhabt wird. ich bin selber Erzieherin und hab mal in einem Kindergarten gearbeitet, in dem alle drei-und vierjährigen Kinder einen Mittagsschlaf machen MUSSTEN, auch, wenn sie das zuhause schon längst nicht mehr gemacht haben. und alle haben 1,5 Stunden lang geschlafen (oder wach im Bett gelegen S:D ) -keine Minute kürzer oder länger, das fand ich total schrecklich. (habs dann auch geändert :) ).

schnakchen

Hallo,
ich finde es am wichtigsten zu schauen, wie die grad in der Kita anwesenden Kinder auf die Erzieher reagieren. Hüpfen sie freudig und offen auf sie zu und haben sie offensichtlich Vertrauen in sie? Wie ist der Ton der Erzieher zu den Kindern und wie sprechen sie über die Kinder?
Dies gemeinsam mit den Öffnungszeiten waren für uns damals die Entscheidungsgrundlagen.

Ansonsten interessant:
- wird direkt in der Kita gekocht oder wird sie beliefert?
- gibt es Möglichkeiten für die Erzieher mit den Kindern raus zu gehen? Also Garten oder Park in der Nähe)
- gibt es für Projekte ein Mindestalter? (wir waren in einer Kita mit Naturkonzept, die richtig tollen Sachen wie Waldfrühstück und Naturtage usw durften aber erst Kinder ab drei Jahren mitmachen und unsere war damals zehn Monate)
- ist es eine konfessionelle Kita? (wir hätten gefühlsmäßig ein Problem mit einer katholischen Kita gehabt, da wir so gar nicht kirchlich sind)

Von uns damals überbewertet war die Einrichtung und das Gebäude, denn das ist denn Kindern völlig egal. Die sehen nicht den hässlichen 70er Jahre Betonbau, die sehen IHR Gruppenzimmer mit dem lustigen Maulwurf drauf. Und auch altes Spielzeug kann tolles und geliebtes Spielzeug sein, manchmal eher als das neue glänzende Spielzeug, bei dem man vorsichtig spielen muss, um es nicht zu beschädigen.

lg schnakchen

myja78

Was mir heute auch wichtig wäre im Vorfeld zu erfragen (wir hatten da unheimliches Glück) sind die jährlichen Schließzeiten - wie lange im Sommer, welche Ferien noch, wieviel zusätzliche Tage - besonders wenn man Arbeiten muss/will ein nicht zu vernachlässigender Faktor

Generell sind wir aber auch nach dem Bauch gegangen, unser Kiga bot eine Spielgruppe ab ca. 1 Jahr an - (nicht nur) für die zukünftigen Kiga Kinder, so kannten Josh und auch Fine den Kiga und wenigstens eine Erzieherin bevor es im Kigaalltag losging.

Andere Fragen, die mir wichtig waren oder jetzt wären:
- Gruppengröße
- wie ist die Kita strukturiert, wie viele Gruppen, wie viele Erzieher
- Mittagessen, Frühstück (gestellt? - frisch, Caterer, Zusatzkosten, müssen die auch bei Abwesenheit wie Urlaub oder Krankheit gezahlt werden)
- generell Zuatzkosten, was fällt außer den normalen Gebühren noch an (Essen, Wasser, Bastelgeld usw.)

guest4811

Uns war ganz wichtig:

keine Mittagsschlafpflicht bzw Möglichkeit einer Wachgruppe (ab bestimmtem Alter)
Öffnungszeiten
Schließzeiten
Möglichkeit der Elternmitarbeit/mitgestaltung
kleine Einrichtung, viel Kontakt mit Erziehern und anderen Eltern
Konzept
und ganz wichtig schöner Umgang miteinander


Wir haben so ziemlich alles durch, der Große war in 4 Einrichtungen, bevor wir kindergartenmäßig angekommen waren und wir alle zufrieden waren. Und da zähl ich auch meinen Mann und mich dazu, denn ich muss mit einem guten Gefühl mein Kind abgeben und betreuen lassen. Das funktioniert (aus meiner Erfahrung) nicht, wenn ich von den Erziehern nicht überzeugt bin oder es andere Probleme mit denen gibt.





Falballa

Superwichtig finde ich das Gesamtkonzept.

Unser Kiga ist auf die Individualität des Kindes aus. Jeder wird dort abgeholt wo er steht und in seinen Interessen individuell gefördert. Alles kann, nichts muss.

Die gleichen Regeln habe ich hier.

Ebenso außerorderntlich wichtig: die Eingewöhnung.
Für mich die Beste: Berliner Modell. Alles andere ist nicht kindgerecht und nervenaufreibend für Mama, Kind und Erzieher(in).

Ansonsten merkst Du selbst, welche Einrichtung Dir und Deinem Kind gefällt. Ihr müsst beide ein gutes Bauchgefühl haben.

LG
Simone

Eumel

Nachdem wir die Kindergartenzeit beider Kinder hinter uns haben, sage ich aus dem Rückblick:

In erster Linie sollten die Rahmenbedingungen stimmen: Kannst du deine Arbeitszeiten mit den Kita-Öffnungszeiten und Schließzeiten (Ferien, pädagogische Tage etc.) unter einen Hut bringen?

Wenn das gegeben ist, ist für mich das einzig wirklich wichtige Kriterium ist, dass ihr (vor allem natürlich das Kind) sich dort wohlfühlt. Dazu tragen in erster Linie die Erzieherinnen bei, die ich mir auch genauer ansehen würde.

Der Rest ist relativ egal. Ob es nun Waldtage gibt oder Musikförderung gibt - gute Erzieher werden das alles auffangen können.

Ach so, ein Außengelände find ich noch gut, damit sie ohne großen Aufwand rauskönnen. War für mich immer Standard, weil ich es von hier nicht anders kenne. Aber inzwischen weiß ich, dass es auch Kitas ohne Möglichkeiten, nach draußen zu gehen, gibt.

Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass eine sehr gute Kita nicht unbedingt so bleibt. In unserer alten Kita hat in den 4 Jahren, die wir insgesamt dort waren, fast die gesamte Belegschaft der Erzieher gewechselt. Tolle Kurse und bestimmte Dinge, die es anfangs gab, wurden am Ende nicht mehr angeboten. Die Kita bleibt nicht unbedingt so wie sie es am Anfang ist.  ;)

Brombeere

Ich denke, das Wesentliche ist schon gesagt, Kinder und Eltern müssen sich wohlfühlen. Zur Ergänzung: Neben dem Gespräch über Konzept und Organisation, Eingewöhnung etc. kann man auch Dinge gucken wie
- wie aufgeräumt / sauber ist es? (hier gibt es durchaus Saustall-Kitas)
- was hängt an der Wand? Perfekte, von den Erziehern gebastelte Sachen - von den Kindern nach Vorgabe mehr oder weniger gut (oder auch nur GUT) gebasteltes - freie Basteleien?
- spielen die anwesenden Kinder konzentriert oder rennen sie wuschig durch die Gegend oder sitzen gar nur rum?
- kann man nicht oft genug sagen: TONFALL

Eine spannende Frage ist auch, wieviel die Kinder mitbestimmen dürfen bzw allgemein, wieviel ihnen zugetraut wird. Meine Schwester hatte da gerade ein Schockerlebnis bei einem Wechsel.
- Wie frei ist freies Spiel - wird zB vorgegeben, womit frei gespielt werden darf? (heute ist die Puppenecke offen, da dürft ihr frei spielen...)
- Beim Essen: wer füllt auf?
- Bei Konflikten: wie wird gelöst (von Beendigung durch Erzieher bis "Friedensverhandlungen" zwischen Zweieinhalbjährigen geht alles)
10/2010
07/2012