Kampfzwerg 2 Jahre

Begonnen von ISpawn, 31. Juli 2012, 08:33:02

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ISpawn

Hallo zusammen,

ich hab da einen kleinen Kampfzwerg der vor 2 Wochen 2 Jahre alt geworden ist, ich/wir brauchen da mal ein paar Tipps.
Also mein kleiner ist Stur und mit Stur ist auch wirklich (für mich?) Stur gemeint.
Er kommt z.b. auf die Idee "ich geh jetzt mal Raus", also gehts ab zur Tür Klinke runter und Tür ist abgeschlossen.... 'MIST' Es folgt dann ein 30 Minütiges Schauspiel mit Schreien, Trampeln, Hauen, ab auf den Boden schmeißen, alles was nicht fest gemacht ist kann fliegen... das volle Programm eben.

Zuhause habe ich zumindest die Ausdauer um diverse Reaktionen auszuprobieren... bisher leider Erfolglos.
Ignorieren: verlängert alles
Unerwartetes Verhalten (z.b. mit seinem Bagger spielen, singen):ist ihm vollkommen schnuppe
'Auf den Tisch hauen':auch nicht die kleinste Änderung, nicht einmal für 1 Sekunde
Zwangskuscheln:vollkommen falsch (haut / beisst)
Ab ins Zimmer:(noch nicht ausprobiert)
Bonbons:können auch fliegen!
Händchen-Festhalten und Reden:steigert seine Wut
Tür auf: von 100 auf 0 in einem Atemzug: alles ist gut

Klaro das ist nicht nur bei der Tür so, sondern eigentlich immer, wenn er was anderes will... sei es der Supermarkt, Spielplatz, im Auto, im Schwimmbad.

Am Tag sind es dann mal schnell 3 - 5 Vorfälle dieser Art.
Ich selbst denke das der 'Auslöser' seine Selbstüberschätzung ist.
am Spielplatz z.b. er muss die Sprossen alleine hoch Klettern, sobald man Ihn auch nur berührt um aufzu- passen/fangen kann es schon wieder losgehen, ebenso im Schwimmbad... er darf nicht alleine auf die Wasserrutsche schon wegen der Stufen, im Auto muss er auch in seinem Kindersitz sitzen... will er aber nicht.
Anziehen / Umziehen / Ausziehen / Windel wechseln ....... will man ihm helfen....  gnade Gott .. er muss es erst selbst probieren, berührt man sein T-Shirt wird sofort NEEEEEIIIINNNN geschrien ... eines Tages wird es auch klappen, nur ist dieser Tag nicht heute, wenn er dann merkt es klappt noch nicht, läßt er sich Helfen....

ich hab keine Lust mehr zu warten bis die Zeit mein Problem löst... bin für de-eskalations Tipps dankbar.

Gruß
Micha


dragoness

#1

Welchen Tip soll ich Dir geben, ist echt schwierig, weil das situationsbezogen ist. Mit der Tür würde ich sagen, weitestgehend ignorieren, so lange er sich nicht selbst in Gefahr bringt oder Gegenstände mutwillig zerstört. Mit dem selbst Anziehen: Lass ihn das selbst machen, helf ihm erst dann wenn er Dich fragt. Wenn er beim Anziehen einen Ausraster bekommt ignorieren. Beim Kindersitz im Auto wird eben erst losgefahren wenn er drin sitzt. Das würde ich irgendwann mal mittags ausprobieren, wenn Du eben nicht zur Arbeit musst oder so, sondern ihr etwas machen wollt was er will und das dann eben so lange, bis er merkt das er nicht um den Kindersitz drumrumkommt.

Du musst Deinem Sohn aber auch mal was zutrauen, d. h. wenn er die Sprossen hochgeht, steh in der Nähe oder hinter ihm, aber lass ihn selbst ausprobieren. Die Wasserrutsche ok, da weiß ich nicht wie gefährlich die ist, aber ansonsten gibt es da keine Diskussionen, wortlos mit ihm weggehen, wenn er nicht möchte das Du mitgehst. Erkläre ihm das ein oder zweimal und dann gar nicht mehr diskutieren sondern einfach unter den Arm klemmen und wegtragen. Prinzipiell denke ich einfach das er sich sehr viel zutraut aber immer wieder frustriert ist wenn etwas nicht so klappt. Lobe ihn viel wenn er sich z. B. selbst angezogen hat (auch wenn das T-Shirt links rum ist oder so) und ignoriere die Wutattacken so weit wie möglich. Dein Sohnemann wird selbst merken, dass er sich damit nur selbst blockiert (ist aber halt auch ein Lernprozess). Bestärke ihn darin wenn er sich traut die Sprossen hochzuklettern etc.

Ich wünsche Dir für diese Zeit ein richtig gutes Nervenkostüm, viel Fingerspitzengefühl für die richtige Reaktion zur richtigen Zeit und den Trost das es irgendwann besser wird.

Binus

Nun, du wirst wohl doch die Zeit machen lassen müssen... ;)

So kleiner Zwerge haben in diesem Alter einfach hochdringende Wünsche, und wenn die sich aus welchem Grund auch immer nicht erfüllen, dann holla!

Ich versuche immer, so weit irgend möglich, meinem Sohn zu erklären, was gerade warum gemacht wird. Versuche dabei, möglichst ruhig zu bleiben. Und wenn mir eine sinnvolle Möglichkeit erscheint, ihn abzulenken. Also nicht mit Schoki vom Wutanfall ablenken, aber mit dem Angebot, etwas anderes zu spielen.

Was ich mal gelesen hab  und mir recht einleuchtend erschien: in dem Moment, wenn die Kleinen völlig abgehen, kommt man mit sanft gesprochenen Monologen schlecht an sie ran. Man soll ganz kurz und knapp und laut (!) die Gefühle des Kindes formulieren und so den "Anfall" unterbrechen, also in etwa: "Sauer! Sauer! Tür zu!" Wenn er dann unterbricht und dir Aufmerksamkeit schenkt, kannst du ihn vielleicht wieder mit Worten erreichen. Vorteil ist, dass du ihm so beibringst, seine Gefühle zu benennen und einzuordnen

zuz

Ich kann mich nur anschließen. Gefühle benennen ist ganz wichtig. Die Idee mit dem ganz kurz sagen find ich klasse. Noch(!) komm ich an meinen auch in ganzen Sätzen ran (Du bist sauer, weil die Tür zu ist). Dann schaltet er von Wut auf traurig rum und ich kann wieder mit ihm reden.
Ganz wichtig dabei: Nicht gleich sagen: ABER wir können jetzt nicht raus, weil... Interessiert ihn nicht. Eins nach dem anderen, das kann man sagen, wenn er überhaupt mal kapiert hat, dass er sauer ist, weil die Tür zu ist. Das weiß er nämlich noch gar nicht, er merkt nur, dass was mit ihm nicht stimmt und braucht Mama, die ihm da raushilft.

Ansonsten würde ich auch sagen: Machen lassen, für manches eben mehr Zeit einplanen.
Was bei uns auch hilft: Vorher absprechen. Also BEVOR er sein T-Shirt anzieht, sag ich ihm, dass ich das heute mache, weil wir einen Termin haben. Dann lässt er mich machen. Hat er erstmal selbst angefangen, muss er auch weitermachen.

Und klettern lassen würde ich ihn auch. Ich steh immer fangbereit da und fertig. Bisher gab es keine größeren Verletzungen, er kann sich echt gut selbst einschätzen inzwischen. Das lernen sie aber nur durch üben, üben, üben. Und anfassen darf ich ihn auch nicht.
Was ich auch vermeide: Das kannst Du noch nicht/Du bist dafür noch zu klein. Ich sag immer: probier es aus. Klappt es dann nicht, sag ich: Dann musst Du noch ein bisschen warten, versuch es später noch mal. Erstaunlicherweise ist der Frust dann meist gar nicht so groß. Schlimmer ist es, wenn ich dann doch mal was verbiete (z.B. Klettern im Supermarkt, das erlaube ich nicht und das führt immer wieder zu Machtkämpfen). Also Frust ist offenbar leichter zu ertragen als Verbot.

Geduld wirst Du aber dennoch noch eine ganze Weile brauchen (später dann für andere Dinge  :P)

Sweety

*handreich*

Ich sitz es einfach aus. In 16 Jahren ist er volljährig ;D

Nachtvogel

#5
oooooh jaaaaaa  ;D ;D ;D

ich hab nen SUPER Tipp für dich: GEDULD :P S:D



bei uns wird es laaaangsam besser. Also mit besser meine ich nicht, dass er weniger stur ist ;), sondern, dass er LANGSAM kapiert, das wir hier ne strikte Linie fahren mit Regeln und dass Konsequenzen tatsächlich auch erfolgen und er sich uU selber mehr ärgert als uns (nicht, das sihn das jetzt IMMER auch abhalten würde :PS:D ;D


Also wir haben irgendwann wirklich knallhart Grenzen eingeführt und die setzen wir riguros um!

Er will auch alles alleine machen und grundsätzlich find ich das gut (nein quatsch, es nervt tierisch ;D aber wenn man es mal aus der pädagogischen Sicht mit jeder Menge Geduuuuuult nimmt, ist es ja wirklich gut  ;)).
Dh alles was GEHT, darf er alleine machen/probieren.

Ins Auto rein, auf den Wickeltisch, essen.........


ABER es gibt eben Dinge, die gehen nicht ODER die will ich nicht. Und da muss er durch, FERTIG AUS!
Wichtig ist bei so einem Kind: Konsequenz! Eine Regel muss echt IMMER gelten. Ist oft anstrengend aber nur so kommen wir hier langsam auch zu einem Ergebnis.

Eine winzige Ausnahme und der Terror geht gleich wieder von vorne los weil scheinbar muss man nur hartnäckig genug sein, dann darf man auf einmal doch wieder ;)


Wenn er nen Rappel kriegt reagiere ich Situationsabhängig.

Unterwegs gehe ich einfach oder wenn die Stelle gefährlich ist, pack ich ihn und schleif ihn mit. Immer wieder ruhig erklärend, dass er GERNE alleine laufen darf, wenn er sich beruhigt, weil es SO zu gefährlich ist, ihn los zu lassen.
Wie gesagt, Engelsgeduld :P... so langsam, (nach über nem Jahr S:D) scheint er zu begreifen und die Nummer zieht endlich ;)

Wenn er zu Hause anfängt auf Sachen zu schlagen, zu schmeissen, dann sage ich ihm EINMAL *E., du hörst auf zu schmeissen, du machst das kaputt das möchte ich nicht.*
beim 2. Mal gibts noch ein *noch EINMAL und du gehst ins Bett!*
und dann GEHT er auch ins Bett, JEDES MAL.
Auch das zieht so langsam ;)

Schmeisst er vor dem Essen, becher und Teller runter gibts halt nix zu essen bis de rKram wieder ordentlich auf dem Tisch steht. 2x hunrig ins Bett (und ja, ich zieh das dann auch durch!) und er hat verstanden ;)
Wir während dem Essen etwas geschmissen...ist das Essen beendet (es gibt 1 Warnung). Auch das hat man nach einigen hungernden Nächten eingesehen S:D

Er möchte auch immer und überall alleine laufen, dh keine Hand geben. Er darf es mittlerweile mit der Ansage *du darfst ohne Hand laufen ABER du musst SOFORT hören wenn ich was sage, ansonsten kommt du an die Hand!*

Ist gefühlte 35094050 Mal vorgekommen s-:) und mittlerweile geht es wirklich. Sage ich STOP, dann steht er wie ne Eins 8) ;D
Sage ich er soll neben mir gehen, dann geht er neben mir.
Ausnahme: um über die Strasse zu gehen oder über den Parkplatz, also überall wo ringsherum Autos sind, da muss er an die Hand. OHNE Ausnahme.
Nach 34535 Bockanfällen hat ers verstanden und es klappt super ;)

er sagt auch selber *böse Autos hier, Mama Hand geben* ;)

Das ist fürchterlich anstrengend und nervenaufreibend und hat uns teilweise echt zum Verzweifeln gebracht weil wir dachten, das wird niiiiiemals was.
Aber doch, so langsam merken wir: es zahlt sich IIIRGENDWANN dann doch mal aus s-:)

Ich denke, er wird immer ein anstrengendes und fordernes und schwieriges Kind sein aber derzeit scheint es, als kämen wir mit eiserner Konsequenz und parallel aber auch GANZ viel Feingefühl und Liebe(er ist SEHR sensibel dabei, ungünstige Kombination oft :P) so langsam dazu, ihn sozialfähig zu machen ;D



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Sweety

OT

Nachtvogel, das liest sich - mal wieder!! - soooo ähnlich!! Ich glaub echt, die beiden auf einem Haufen würden das Universum aus den Angeln heben S:D S:D


zuz

Also Konsequenzen helfen hier nur bedingt.
Bei manchen Sachen ja: Nicht auf Stopp hören = Laufrad weg. Meist bei Sachen, die er entweder nicht anders kapiert oder wo er direkt testet.

Aber oft ist es eben kein Testen, sondern: Müdigkeit, Hunger, Frust, Unzufriedenheit, Angst... was zu Trotzanfällen führt. In all diesen Fällen hilft Konsequenz bei uns nicht, sondern zum einen Verständnis, zum anderen Ursache möglichst beseitigen, was oft nicht so leicht ist. Bsp.: Er hat Hunger, ich koche, er schreit - geb ich nach, komm ich nicht zum Kochen, er hat also weiter Hunger, Problem verschärft sich. Konsequenz würde aber überhaupt nix bringen, weil die Ursache eben einfach Hunger ist. Da hilft es manchmal, ein wenig nachzugeben: Ok, darfst ein bisschen Obst haben. Das beseitigt den gröbsten Hunger und gegessen wird trotzdem noch, das Geknatsche wird aber weniger.
Meine Große hat mit der Zeit gemerkt, dass sie ernst genommen wird, ich bemüht bin, einen Kompromiss zu finden und das hat bei ihr bewirkt, dass sie auch öfter mal nachgibt und auf Kompromisse eingeht, oft inzwischen sogar selbst welche vorschlägt. Auf Dauer kann ich damit besser leben.

Konsequenz führt hier oft auch zu echten harten Machtkämpfen, die am Ende sinnlos sind und zu nichts führen. Also in 20% ja, nötig. Aber beim Rest brauche ich andere Lösungen.

Bett als Konsequenz finde ich prinzipiell schwierig  :-\

Sweety

Bett als Konsequenz geht hier auch nicht - nicht nach 1,5 Jahren Schlafterror.

Und diese beinhart durchgezogenen Konsequenzen dienen hier ehrlicherweise weniger der Erziehung als mehr der Schadensbegrenzung.
Beispiel: Ich möchte nicht, dass im WoZi Fußball gespielt wird. Hält er sich natürlich nicht für 5 Cent dran.
Also heißt es "Entweder spielst Fußball in deinem Zimmer oder der Ball ist erstmal weg."
Hört er nicht - ist der Ball weg.
Davon erhoffe ich mir keine Wirkung auf meinen Sohn, aber umso mehr positives Feedback von meiner Einrichtung ;D

Eine starre und unnachgiebig einzuhaltende Wenn-Dann-Haltung ist sowieso nicht mein Ding, daher ist das auch nicht mein Erziehungsstil. Zumal mein Sohn die "Konsequenz" dann einfach hinnimmt und trotzdem weitermacht - so nach dem Motto "Das ist der Preis, den ich für den Spaß nunmal zahlen muss" 8)

Hier hilft auch - situationsabhängig auch nachgeben und Kompromisse eingehen. Oder aber es manchmal (häufig genug) einfach aussitzen.
Manchmal gibt es eben keinen Kompromiss bzw. ist keiner möglich. Dann MUSS einer zurückstecken. Das kann auch ich sein. Keine Frage. Davon bricht mir kein Zacken aus der Krone.
Aber das kann auch Costa sein. Dann sag ich ihm das kurz und ziehe mein Ding durch.

Für ihn scheint die Gesamtmischung aber zu passen :)

Nachtvogel

#9
Zitat von: zuz am 31. Juli 2012, 14:14:27

Aber oft ist es eben kein Testen, sondern: Müdigkeit, Hunger, Frust, Unzufriedenheit, Angst... was zu Trotzanfällen führt.
Meine Große hat mit der Zeit gemerkt, dass sie ernst genommen wird, ich bemüht bin, einen Kompromiss zu finden und das hat bei ihr bewirkt, dass sie auch öfter mal nachgibt und auf Kompromisse eingeht, oft inzwischen sogar selbst welche vorschlägt. Auf Dauer kann ich damit besser leben.


Bei Elias ist es ganz oft dann so, dass es hilft ihn einfach in den Arm zu nehmen.
Also zuerst mal den Frust wegschreien lassen s-:) und dann zu fragen, ob man ihn trösten soll bzw ob er mal kurz zu Mama auf den Arm will.
Dann kuschelt er sich feste an und weint sich aus und dann ist oft einfach schon wieder gut.

Er ist da in seiner Dickköpfigkeit oft regelrecht gefangen und kommt selber nicht wieder raus. Das ist total seltsam anzusehen finde ich ...und mein Mann zB hat da so garkein Verständnis für weil es mit Erwachsenenlogik einfach nicht zu verstehen ist.
Elias weiss dann oft einfach nicht mehr warum er eigentlich schreit...nur, dass er auf KEINEN Fall aufhören will s-:) ;D
Mein Mann wird dann richtig sauer alla *na wenn er nciht mehr weiss wozu er schreit, wieso lässt ers nicht einfach* ;)
Ich selber kann mich aber irgendwie noch an das Gefühl erinnern als Kind wenn man einfach nur schreien will/sauer und gefrustet ist, nichtmal weiss wieso aber es einfach nicht aufhört.

Daher kann ich mit der Situation eigentlich auch ganz gut. Wenn der Auslöser ist, dass er was will was er grad aber nicht bekommt sag ich ihm das und hör mir das Geschrei dann erstmal an ;D
Meist steigert es sich dann von einer Sache zur nächsten und wenn er dann irgendwannn an dem Punkt ist, wo er nur noch brüllt weil er einfach nicht mehr aufhören kann dann nehm ich ihn in den Arm, sag ihm, dass ich ihn lieb hab, er weint sich aus und dannn ist gut.

Dann biete ich ihm meist was anderes Spannendes an, was ihn ablenkt...


Konsequent ist in dem Moment, dass er dennoch nicht bekommt, was er wollte. Er darf deshalb wütend sein, aber es ändert sich nix an der Tatsache, dass mein NEIN auch ein NEIN bleibt ;)
(idR hab ich dafür ja nen Grund, ich verbiete ja nicht irgendwas nur um ihn zu ärgern ;))

Das Einzige, was er in gar keinem Fall darf ist, Dinge werfen oder kaputt machen oder schlagen!


@Bett
hm, also 1. zieht das hier echt gut (er ist aber auch kein Problemschläfer!), 2. sind solche *Attacken* immer dann sehr präsent wenn er ohnehin müde ist.
Mittlerweile hat das sich so weit eingespielt, dass wenn er anfängt sich über alles aufzuregen und zu bocken und zu toben, er meist schon nach seinem Bett fragt noch bevor ich es *androhe*  ;D
Entweder schläft er dann wirklich ein, oder aber er kuschelt mit seinen Tieren, hört sich ne CD an und steht dann wieder auf. Und dann gehts auch eigentlich immer wieder viel besser.

Ich glaub er braucht so ne Auszeit einfach manchmal und zumindest bei ihm scheint das Bett der richtige Ort zu sein
Sein Bett ist ihm heilig, das ist sein Ruhepol, sein Ort der Sicherheit. In seinem Bett kommt er wieder runter und beruhigt sich.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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ISpawn

 ;D Nachtvogel ... ich musste wirklich Lachen... einfach zu schön....

mir fehlt momentan nur einfachmal ein kleiner Erfolg, eben dieser Augenblick, mal Nein zu sagen und die Welt dreht sich einfach weiter ...

Klaro bin ich mir auch vollkommen bewusst darüber, daß ich schon sehr Aufpasse sodaß nichts passieren kann, egal ob jetzt Rutsche oder Planschbecken, ich habe ihn IMMER im Auge bzw steh bei ihm zum auffangen.
Allerdings strozt der kleine auch nur vor Blöd Ideen... da wird das Bobbycar auf den Schrank gestellt (höhe 40 cm) hochgeglettert und holla die Waldfee... ebenso beliebt ist der Mülleimer.. dieser muss nur einwenig vor der Sprossenheizung platziert werden um Hochzukommen.... usw...

Es nervt nur momentan so ungemein.... naja vielleicht ist er heute mal nicht so stur..


Ich werde morgen mal berichten...

lieben Gruß an euch und an die kleinen Welteroberer...


Nachtvogel

#11
unserer ist da auch sehr kreativ  s-:)

Das anstrengendste daran ist glaub ich wirklich, dass man sie einfach NICHT, nichtmal für eine Minute aus dem Blick lassen kann. Ich konnte Monate lang nicht alleine auf die Toilette, einfach weil es undenkbar war, ihn 3 Minuten nicht im Blick zu haben.

Er hätte entweder Schaden im 4stelligen Bereich angerichtet oder sich umgebracht  s-:) :P

Das schlaucht einfach irgendwann, die Atmepausen fehlen, ich versteh dich da :-*

Ich hab ihn abends oft kommentarlos meinem Mann in die Arme gedrückt wenn der heim kam und bin erstmal 20Minuten in den Wald oder sonstwohin verschwunden. Einfach um nochmal Luft zu holen (oder alternativ mich auszuheulen)
So fertig war ich zeitweise.

GSD hatte dieser da Verständnis für denn immerhin hatte er ja auch nen Arbeitstag hinter sich. Das war mir auch voll bewusst aber ich konnte einfach nicht mehr.

Er sagte selber immer *ne also wenn der den ganzen Tag so ist wie abends die Stunde wo ich ihn sehe, dann versteh ich dich, da ist mein Arbeitstag ja Urlaub* ;D



Aaaaber es wird besser :P  ;D ;D ;D
Mittlerweile spielt er auch mal wunderbar für sich alleine, man muss nicht mehr permanent ein Auge drauf haben (also hier bei uns zu Hause jedenfalls nicht, unterwegs is das nochmal was Anderes).

Das hören klappt immer besser, ganz oft sage ich ihm was und er macht es wirklich :o (welch ein ERFOLG ;D).
Bockanfälle werden weniger und wesentlich kürzer, er wird einsichtiger....
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Sonina

Zitat von: Sweety am 31. Juli 2012, 14:12:08
OT

Nachtvogel, das liest sich - mal wieder!! - soooo ähnlich!! Ich glaub echt, die beiden auf einem Haufen würden das Universum aus den Angeln heben S:D S:D

und was passiert wenn ich meinen Dickschädel da auch noch dazu pack?  ;D ;D ;D

zum Thema:
Zitat von: ISpawn am 31. Juli 2012, 08:33:02
Zuhause habe ich zumindest die Ausdauer um diverse Reaktionen auszuprobieren... bisher leider Erfolglos.
Ignorieren: verlängert alles
Unerwartetes Verhalten (z.b. mit seinem Bagger spielen, singen):ist ihm vollkommen schnuppe
'Auf den Tisch hauen':auch nicht die kleinste Änderung, nicht einmal für 1 Sekunde
Zwangskuscheln:vollkommen falsch (haut / beisst)
Ab ins Zimmer:(noch nicht ausprobiert)
Bonbons:können auch fliegen!
Händchen-Festhalten und Reden:steigert seine Wut

hast du diese Sachen nur jeweils ein zwei mal versucht, oder konsequent immer eine Sache über einen längeren Zeitraum? (das mit den Bonbons würd ich allerdings ganz weg lassen... er soll ja für sein "Fehlverhalten" nicht belohnt werden ;))

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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

ISpawn

Sonina:
ich zähle mich eigentlich schon zu den sehr geduldigen Menschen.... zumindest habe ich bisher genug Ausdauer meine Versuche durchzuziehen und die Ohren auf Durchzug zu stellen.  1 Woche ziehe ich durch dann nächster Versuch.

Das mit den Bonbons war ein Verzweifelter Versuch.... da mein kleiner Ritter auf diese Schokoeier steht ...

Nunja heute schwenke ich um auf ein Matchboxauto ..... eine noch neue Idee ... ich will versuchen ein Bonussystem zu etablieren.... bin mir nur nicht sicher ob es klappt.. zumindest hab ich noch nen Käfer mit so Holzplöppeln (6 Stück) und wenn der Käfer voll ist gibt es ein Auto. Plöppel kann man sich verdienen/verlieren durch 'Wohlverhalten'. Falls das nicht klappt nehm ich den Käfer für mich... für jeden Tag Nerven strapazieren einen Plöppel

Binus

Also, erstmal schreibe ich nie nie nie wieder in so einem blöden Trotz-Therad, denn der Forumsfluch folgt einem überall hin... S:D...zusammenfassend war heute ein recht anstrengender Tag!

Da ich aber eh schon geschrieben hab: sagt mal, funktioniert dieses Belohnungssystem wirklich bei einem Zweijährigen?  :-\ s-nachdenken

Meiner ist ja nun auch gerade zwei geworden, aber niemals könnte er sowas überblicken, wo er tagelang Punkte sammelt und dann noch für Fehlverhalten Punkte verliert.

zuz

Nachtvogel: Ja, kuscheln hilft hier auch ganz oft, wenn er an diesem speziellen Punkt angelangt ist, den Du beschrieben hast. Ich denke auch, da kommen sie nicht mehr alleine raus. Klar, irgendwann hören sie auf, aber dann bleiben sie gefrustet und das muss ja nicht sein. Aber erstmal ausbocken, das ist hier auch manchmal nötig.

Statt Bett haben wir hier eine Kuschelecke, wo er hingehen kann, wenn er müde ist (Große ist/war Problemschläfer, da ist Bett als Auszeit ein echtes Nogo ;))

Mit nicht ganz konsequent sein meine ich: Er will vor dem Mittag was Süßes, darf er nicht, er schreit. Ich biete ihm dafür Obst an, was ich zwar eigentlich auch nicht wollte, was aber dann nicht anders geht.
Oder: Er haut mit der Gabel auf den Teller, ich nehm sie ihm (nach Ansage) weg, er schreit. Dann gibt es aber eine zweite Chance, er darf sie nochmal haben.
Und manchmal hilft eben einfach nur: Situation komplett beenden, ihn da wegtragen, mit ihm kuschln.
Oder er macht was, was er nicht soll, ich denke aber, er hat einfach Hunger und merkt es nicht. Dann gibt es gar keine Konsequenz, sondern was zu essen und oft hört er danach wirklich einfach auf.
Manchmal sag ich auch etwas unüberlegt nein. Bsp. letztens: Ich will Windeln kaufen, er fährt mit diesem Kinderwägelchen in den falschen Gang. Ich sag: Nee, hier lang, er steigert sich aber total rein. Da denk ich mir dann: Naja, was soll's, fahren wir eben erst in seinen Gang. Also das sind so Situationen, wo ich zwar was möchte, mir das aber nicht ganz so wichtig ist und wenn ich dann merke, dass es aber ihm wichtig ist, dann geb ich eben auch mal nach.

Nachtvogel

ja klar, sowas gibt hier natürlich auch ;)
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Nachtvogel

@Belohnungssystem
ich halte da ehrlichgesagt nicht viel von :-\

sie sollen sich ja nciht bloss benehmen, wenn sie im gegenzug was dafür bekommen.

Ausserdem bezweifle ich, dass das in dem Alter funktioniert (also bei Unserem würde es auf jeden Fall nicht gehen), das überblicken die noch garnicht. Ich kann mir denken, dass dieses System dann noch zusätzliche Bockanfälle verursachen wird weil man nen Stab abzieht zB oder weil sie nciht verstehen was da smit dem Ding soll und gleich das Auto wollen..............
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Hubs

#18
Kennst DU die Kloeters Elternbriefe? Wenn Kinder über einen längeren Zeitraum immer wieder "unerwünschtes Verhalten" an den Tag legen, sollte man den Alltag zunächst einmal vom Druck befreien. Ich finde es immer wieder wichtig zu hinterfragen, an wieviele Grenzen stößt mein Kind, wieviele Regeln und Verbote gibt es, wie oft muss es zurückstecken? Ist das noch im Rahmen oder ist es einfach so viel, dass mein Kind rebelliert?

Es gibt Dinge, die sind mir sehr wichtig, die setze ich durch egal wie mein Kind drauf ist. Ist der Moritz total müde und geschafft, dann hat er grundsätzlich mehr Narrenfreiheit, weil seine Verfassung einfach zu schlecht ist, als dass er in der Lage noch gut kooperieren kann.

Bei uns hilft verhandeln. Geh ich einen Schritt auf ihn zu, kann er auch kooperieren.

Die innere Einstellung ändert bei mir auch die Reaktion. Mir geht es nicht darum geht, dass mein Sohn Gehorsam , sondern Vernunft, Respekt und rationales Handeln lernt. Er soll nicht die Couch nicht anmalen, weil ich es so will, sondern weil er die Couch dadurch schmutzig macht.

Ein Bonussystem ist für nen 2-Jährigen in meinen Augen nicht überschaubar.

Das "Ich kann das alleine" ist wichtig für die Entwicklung der Kinder. Und klar wird er sauer, wenn er denkt er kann das schon und dann hilfst Du ihm einfach. In seinen Augen untergräbst Du seine Kompetenz!  :P
Ich greif ungefragt gar nicht mehr ein. ehrlich gesagt. Was er alleine machen will, soll er machen, wenn's nicht klappt, dann fragt er irgendwann schon nach Hilfe. Wenn er nicht fragt und einfach sauer wird, weil's nicht klappt, dann mache ich's nicht für ihn, sondern wir machen es zusammen. Aber alles nach vorheriger Absprache :) Und klar, was auch wichtig ist, eben die Kleinigkeiten auch machen lassen, auch wenn's eben 5mal länger dauert, bis er irgendwo alleine hochgeklettert ist (z.B. Autositz).

Dann fällt mir auch noch ein: Bevor Du nein sagst, Alternativen nennen.
Die Wortwahl ist zumindest bei meinem Großen ungemein wichtig. Beispiel, er fragt mich, ob wir auf dem Spielplatz gehen können. Antworte ich mit: "Ich muss erste noch die Küche aufräumen, dann können wir gehen", hat er manchmal nur den ersten Teil gehört. Formuliere ich meine Antwort positv haben wir kein Problem, z.B. "Wir können gern auf dem Spielplatz gehen. Du kannst ja noch ein bisschen Lego spielen, während ich noch aufräume. Wenn ich fertig bin, können wir gehen").
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

zuz

Belohnungssystem: Wir nutzen das schon manchmal, um ein neues Verhalten einzuüben, wenn sich ein schlechtes irgendwie eingefahren hat. Aber mit 2 geht das noch nicht, jedenfalls kann ich mir ds nicht vorstellen. Bei der Großen so ab 3,5 meine ich. Aber nur bezogen auf ganz konkrete Dinge und für einen überschaubaren Zeitraum.

an Grenzen stoßen: Das stimmt! Wenn ich überlege, WIE VIEL für die Kinder in unserer Zivilisation verboten ist, wo sie überall nicht hingehen dürfen (Straße) wie oft sie still sitzen müssen (Auto), was sie daheim alles nicht anlangen dürfen, dass sie früh raus müssen, sich anziehen, man tigert oft von A nach B und das Kind muss mit... da wird man doch als kleiner Weltentdecker wahnsinnig. Wenn man sich das klar macht, hat man wieder ein wenig mehr Verständnis für seine kleinen Trotzköpfchen.

Zitat von: Hubs am 31. Juli 2012, 18:33:57
Die innere Einstellung ändert bei mir auch die Reaktion. Mir geht es nicht darum geht, dass mein Sohn Gehorsam , sondern Vernunft, Respekt und rationales Handeln lernt. Er soll nicht die Couch nicht anmalen, weil ich es so will, sondern weil er die Couch dadurch schmutzig macht.

*unterschreib* Das finde ich auch ganz wichtig. Deshalb dürfen meine auch immer Schaden beseitigen, den sie angerichtet haben.
Als Ergänzung aber noch: Manches passt MIR auch einfach nicht. Z.B. kann ich manche Geräusche nicht hören (Quietschen mit Löffel auf dem Teller). Das wird dann unterbunden, weil ICH das nicht mag. Umgekehrt respektiere ich es dann aber auch, wenn meine Kinder kein Radio hören wollen beim Essen, z.B.

Nachtvogel

Zitat von: zuz am 31. Juli 2012, 18:50:46

Deshalb dürfen meine auch immer Schaden beseitigen, den sie angerichtet haben.


DAS zB klappt bei Elias erst seit GANZ Kurzem! Und auch nicht immer.
Der macht es einfach nicht...nix zu machen...und dann? ;)

Da ist dem JEDE Konsequenz schnurz pieps egal, wenn er sagt er hebt das nicht auf, dann macht er es nicht, fertig. Und wenn du vor ihm nen Kopfstand machst :P
Mittlerweile wird es wohl wesentlich besser aber bis vor Kurzem ging das NICHT. Da war der nächste Ausraster vorprogrammiert.

(oder aber er hat SO viel Spass dran, dass er es gleich nochmal macht um es wieder beseitigen zu *dürfen*...auch nix bei gewonnen s-:) ;D)



manches passt MIR aber einfach nicht, will ich nicht und da muss er durch, fertig :P
Ist dann evtl etwas, was er durchaus machen KÖNNTE aber aus irgend nem Grund WILL ichs einfach grad nicht und ich finde auch da müssen sie durch, auch das müssen sie lernen.

Ich will mit meinem Kindern nicht jeden Mückenpups diskutieren, manchmal müssen sie einfach auch mal sofort machen was ich will, ohne das da erstmal ne Grundsatzdiskussion inclusive Alternativen usw geführt wird s-:)
Manches ist für die Kinder aus Kindersicht eben NICHT verständlich und trotzdem besteh ich drauf (ich such grad ein Beispiel, mir fällt aber keins ein ;D)

Zitat von: Hubs am 31. Juli 2012, 18:33:57
Ich finde es immer wieder wichtig zu hinterfragen, an wieviele Grenzen stößt mein Kind, wieviele Regeln und Verbote gibt es, wie oft muss es zurückstecken? Ist das noch im Rahmen oder ist es einfach so viel, dass mein Kind rebelliert?

Dann fällt mir auch noch ein: Bevor Du nein sagst, Alternativen nennen.


naja, aber diese Regeln und Grenzen sind nunmal da...

Er darf eben NICHT mit Gegenständen auf den TV hämmern, mit dem DVD Player spielen, Bücher zerreissen, die Wände voll Creme schmieren, alles aus den Schränken reissen..........................
Man darf nicht auf die Strasse rennen, im Laden die Regale abräumen, von unten auf die Riesenrutsche klettern wo von oben die grossen Kinder geschossen kommen,.............
Man darf nicht hauen, man darf nicht beissen, man darf nicht mit Essen schmeissen........


auch wenn das dann viele Regeln sind, kann (und WILL) ich die nicht azufheben!
Und Alternativen sind in 90% der Fälle nunmal nicht das, was er da grade haben will S:D  ;D ;D ;D

Wenn er ne Schokolade will und ich sage er darf ne Banane haben, dannn is hier aber was los, kann ich auch gleich einfach nein sagen- absolut identischer Effekt  ;D ;D ;D
...


Sage ich *ich muss erst noch die Küche räumen, dann können wir gehen* bockt er weil er nur den Anfang hört, richtig!

sage ich aber *wir können gerne auf den Spielplatz. Ich räum nur noch schnell die Küche auf* hört er aber auch nur den Anfang und DANN bockt er eben weil wir nicht augenblicklich los fahren sondern ich noch erst die Küche räume. Er hat ja nur *wir können gerne gehen* mitbekommen und findet es unverschämt, das sich da noch räume s-:)

auch hier: kein Unterschied ind er Reaktion :P
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Hubs

@ Nachtvogel: Eben, es gibt schon so viele Regeln, die einfach da sind, die man nicht beeinflussen kann. Aber dann ist es eben, wenn die Kinder schon ständig Kopf stehen eben wichtig andere, die wir beeinflussen können, zu überdenken. Und dann kann ich über meinen Schatten springen und Dinge zu lassen, die mich sonst auch stören.
Wenn Du die Regeln nicht aufheben willst, dann ist das ja auch okay. Ich finde Regeln aufheben, mit meinen Kindern Kompromisse schließen zum einen sehr erfrischend und zum anderen tut es einfach gut und der Moritz kann sich dann leichter an die Regeln halten, die mir wirklich wichtig sind.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Sweety

Nachtvogel, unsere beiden sind wohl wirklich spirituelle Zwillinge - hier absolut identisches Bild S:D ;D ;D

Und ja, es gibt hier absolut unumstößliche Regeln, wie in den Beispielen, die du genannt hast. Aber die haben ja auch Gründe. Die sag ich ihm halt. Jedes gottverdammte einzelne Mal wieder.
Ich erhoffe mir davon absolut keinen Spontaneffekt - aber irgendwann WIRD diese Phase ein Ende haben und was ich mir erhoffe, ist dass es auf Dauer eben hängenbleibt, auch wenn es jetzt absolut noch nicht klappt, sich danach zu verhalten.
Also ich möchte, dass er sich auf Dauer merkt, dass man nicht haut, weil das eben anderen wehtut und nicht, dass er sich merkt "Ich darf nicht hauen, weil sonst die Alte sauer wird." ;D ;D

Das heißt nicht, dass ich diskutiere. Ich gebe das Kommando zum Aufhören und schieb eine Fünf-Wort-Erklärung hinterher und gut. Und dann gebe ich erneut das Kommando zum Aufhören. Und wieder. Und wieder... S:D

Mit dem "Wir können gerne auf den Spielplatz gehen, aber erst mach ich dies oder jenes..." ist's hier genauso. Egal, welche Reihenfolge => Fruuuuuuuuuust!!

Also sag ich es einmal und wenn er dann loslegt, kriegt er es nochmal ganz zackig in der knappestmöglichen Form gesagt: "Erst Küche, dann Spielplatz."
Merkwürdigerweise hilft ihm das viel mehr als ein ewig langes "Ich weiß, wie du dich fühlst. Du bist traurig, weil..."
Wenn ich das mache, wird die Sirene hier noch lauter, weil er das absolut nicht abkann, wenn ich ihm in irgendeiner Hinsicht zu nahe komme, wenn er grantelt. Da ist er wie Mama.
Ellenlange Gefühlsbekundungen interessieren ihn von der Tapete bis zur Wand.
Aber ein kerniges "Erst dies, dann das..." das zieht. Manchmal s-:)

Regeln, die nicht unabdingbar nötig sind, gibt es hier nicht.
Das hab ich - wie schonmal geschrieben - von meiner Nachbarin gelernt. Entspannte Mutter von vier Temperamentsbolzen - die alle ziemlich gut gelungen sind, also kann es nicht ganz so falsch sein:
"In dieser Zeit von 2 bis so circa 3,5 Jahre - such dir ein paar Dinge, die absolut nicht verhandlungsfähig sind (Sicherheit, Schlagen... ) und sei bei denen eisern. Bei allem anderen: improvisiere! Geh Kompromisse ein! Schubs es auch mal um, wenn es nicht in den Kram passt!"

Und ja, das mach ich.

Das heißt nicht, dass es nicht auch Dinge gibt, die keinen Schaden anrichten, die ich aber in DEM Moment nicht will.
Und wenn er 100x normalerweise auch im Wohnzimmer mit seiner Mundharmonika tröten darf - wenn es mich einmal nervt, weil ich fertig bin... dann muss er damit ins KiZi abzappeln. Oder das Ding kommt eben weg. Fertig.

Sowas seh ich aber nicht als Regel, sondern eben als Einzelsituation, in der ich dann eben auch individuell reagiere. Mal so, mal so. Das kriegen die schon auf die Rolle in dem Alter. Sie selbst reagieren ja auch nicht auf den gleichen Reiz immer identisch ;)

zuz

Zitat von: Nachtvogel am 01. August 2012, 09:06:48
Zitat von: zuz am 31. Juli 2012, 18:50:46

Deshalb dürfen meine auch immer Schaden beseitigen, den sie angerichtet haben.


DAS zB klappt bei Elias erst seit GANZ Kurzem! Und auch nicht immer.
Der macht es einfach nicht...nix zu machen...und dann? ;)

Ja, dann ist doof  ;D. Ging bei uns zum Glück schon recht früh. Ich sag ja, man braucht einen Zauberkasten mit so 10 Tricks, und oft funktioniert genau einer davon. Kann auch jedes Mal ein anderer sein der hilft und manchmal hilft auch gar keiner.

Zitat von: Nachtvogel am 01. August 2012, 09:06:48

(oder aber er hat SO viel Spass dran, dass er es gleich nochmal macht um es wieder beseitigen zu *dürfen*...auch nix bei gewonnen s-:) ;D)
s-:) Oh ja, DAS lieb ich auch! Das war bei uns so beim Glas umschütten, aufwischen ist ja sooo toll  ;D Suuuper, bin ich mit meinem pädagogisch wertvollen Handeln aber sowas von an die Wand gefahren  ;D In dem Fall hat dann bei uns geholfen, dass ich es wortlos weggewischt habe, nach ein paar Tagen war dann Ruhe.

Zitat von: Nachtvogel am 01. August 2012, 09:06:48
manches passt MIR aber einfach nicht, will ich nicht und da muss er durch, fertig :P
Ist dann evtl etwas, was er durchaus machen KÖNNTE aber aus irgend nem Grund WILL ichs einfach grad nicht und ich finde auch da müssen sie durch, auch das müssen sie lernen.

Ich will mit meinem Kindern nicht jeden Mückenpups diskutieren, manchmal müssen sie einfach auch mal sofort machen was ich will, ohne das da erstmal ne Grundsatzdiskussion inclusive Alternativen usw geführt wird s-:)

Ich weiß, was Du meinst, geht mir auch oft so. Z.B. will ich nicht bei jeder aus dem Regal gerissenen Packung Nudeln erst diskutieren, manchmal will ich einfach nur in Ruhe einkaufen, fertig. Nur: Mein Kind spielt da nicht mit. An guten Tagen bleib ich eben geduldig mit Alternativen einführen usw. Dann dauert es ewig, aber die Stimmung bleibt gut (ok, wenn es ZU lang dauert, wird er hungrig und müde und ich hab dann das Theater an der Kasse  :P). Aber wenn ich grad nen schlechten Tag hab (oder vor dem ersten Kaffee schon drei Anfälle), dann will ich das einfach mal durchziehen und da kann ich dann drauf wetten, dass es schief geht. Von daher: Der Wunsch ist da, aber die Umsetzung klappt einfach nicht ohne dieses ganze Gedöns.

Zitat von: Nachtvogel am 01. August 2012, 09:06:48
sage ich aber *wir können gerne auf den Spielplatz. Ich räum nur noch schnell die Küche auf* hört er aber auch nur den Anfang und DANN bockt er eben weil wir nicht augenblicklich los fahren sondern ich noch erst die Küche räume. Er hat ja nur *wir können gerne gehen* mitbekommen und findet es unverschämt, das sich da noch räume s-:)
auch hier: kein Unterschied ind er Reaktion :P

Und DA hilft eben bei uns, wenn ich den zweiten Teil nicht gleich anhänge, sondern sage: Du willst jetzt gern auf den Spielplatz, oder? - Ja. Ok, wir gehen gleich, wenn... Also so, dass er die Chance hat, zwischendurch einmal das losgeworden zu sein, was er wollte, ohne dass ich gleich schon wieder sage, "wenn ich fertig bin".
Also nicht immer, klar gibt es trotzdem Phasen, wo er trotzdem ausrastet UND wir sind ja auch erst am Anfang der Trotzphase, ich seh mich hier in 3 Monaten schon rumjammern, dass grad gar nix hilft und ich am Ende bin  ;D
Und klar, jedes Kind ist anders. Manche Tricks, die angeblich immer helfen, haben bei meiner Großen z.B. gar nix gebracht (z.B. dieses ewige konsequent sein, nützt bei ihr gar nix, treibt sie nur noch mehr an). Dafür helfen IHR Erklärungen und Einsicht (auch schon mit 2 Jahren), was ja angeblich in dem Alter noch gar nicht fruchtet. Bei ihr eben schon. Von daher kann es ja auch gut sein, dass mein derzeitiger Supertrick woanders gar nicht funktioniert. Dennoch muss ich ihn ein wenig marktschreierisch anpreisen, weil ich grad so begeistert bin, dass er hier so gut funktioniert.  ;D (Oje, jetzt hab ich dem Forumsfluch aber gleich mehrere Steilvorlagen geliefert  :P)

Was mich immer (naja, wenn er wie jetzt grad friedlich schläft  :P) tröstet, ist, dass ja alle sagen, Trotzphase sei wichtig und Kinder, die nicht trotzen, hätten meist ein viel größeres Problem, weil es woanders hakt, weil die Mutter-Kind-Bindung nicht stimmt oder sonstwas. Von daher kann man sich ja beim nächsten Trotzanfall auch mal auf die Schulter klopfen, dass man alles richtig gemacht hat  ;D

Sweety

ZitatOje, jetzt hab ich dem Forumsfluch aber gleich mehrere Steilvorlagen geliefert

An deiner Stelle würde ich jetzt mal vorsichtshalber die Ganzkörperpanzerung anlegen S:D

ZitatWas mich immer (naja, wenn er wie jetzt grad friedlich schläft  :P) tröstet, ist, dass ja alle sagen, Trotzphase sei wichtig und Kinder, die nicht trotzen, hätten meist ein viel größeres Problem, weil es woanders hakt, weil die Mutter-Kind-Bindung nicht stimmt oder sonstwas. Von daher kann man sich ja beim nächsten Trotzanfall auch mal auf die Schulter klopfen, dass man alles richtig gemacht hat

*prust*

s-kringellach

Aber man sagt ja auch, dass Kinder am heftigsten bei der Person trotzen, derer sie sich emotional am sichersten sind. Also sie wetzen die Krallen (herrliches Bild meiner SchwieMa) an dem Baum, von dem sie ganz sicher sind, dass er nicht umfällt.

Und das sag ich mir dann auch manchmal, wenn er nach mir fuchtelt und dabei rumkreischt, dass ich abhauen soll, bevor er so heftig brüllt, dass Worte nicht mehr verständlich sind:
"Es ist ein Kompliment - sieh es so. Es ist ein Kompliment." ;D ;D