Fremden Kindern helfen - wie weit gehen?

Begonnen von zuz, 10. Januar 2013, 23:58:59

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zuz

Huhu,

hatte heute ein Erlebnis, das mich etwas nachdenklich gemacht hat. Es ist zwar alles glimpflich ausgegangen, aber ich frag mich immer noch, was ich im Fall des Falles wohl getan hätte.

Situation: Indoorspielplatz, der nicht ganz ohne ist (Ausgang nicht gesichert, einige Stellen, wo kleine Kinder nicht hindürfen). Ein Dreijähriger hat sich verlaufen, sucht seine Mama. Außer mir kein Erwachsener in der Nähe. Ich hab ihn natürlich angesprochen, er hat sich auch erst auf ein Gespräch eingelassen, wollte dann aber nicht mitgehen. Ich wollte ihm die Hand geben, er definitiv nicht. Zum Glück war es nicht weit bis zur Kasse, er kam dann letztlich doch mit und die Mama war schnell gefunden.

Aber: Was hättet Ihr gemacht, wenn er sich wirklich geweigert hätte? Ich fand mich da echt in der Zwickmühle - ihn allein lassen wollte ich nicht, ihn mit "Gewalt" mitnehmen aber auch nicht. Bin gespannt...

Sonina

Ich hätte ihm wenn möglich (also wenn sich nicht mein Kind sich aus dem Staub macht S:D) Gesellschaft geleistet, bis sich seine Mama eingefunden hätte, damit er sich nicht alleine fühlt.
Und eventuell einem größeren Kind gesagt, es solle doch mal an der Kasse Bescheid sagen.....
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

lisa81

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#2
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scarlet_rose

Ich hätte ihn,wenn er sich wirklich geweigert hätte stehen lassen, ihm gesagt, dass ich gleich wieder komme, aber kurz zur Kasse gehe um seine Mama zu suchen.

Zwingen kann man ein fremdes Kind nicht. Aber kurz alleine lassen, um die Mama zu suchen, so finde ich, schon.
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ottili

Ich hätte ihn auf keinen Fall "gezwungen" mitzugehen!
Man versucht den Kindern immer einzutrichtern, dass sie nicht mit Fremden mitgehen sollen und dass er sich da wehement geweigert hat, weil er dich nicht kennt, ist doch an sich super.

Ich hätte wohl auch ein älteres Kind gebeten mal zur Kasse zu laufen oder hätte ihn gebeten zu warten um allein zu schauen.
Keiner verlangt, dass du zaubern kannst, nur dass du es probierst.



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min(e)

wenn ich sehe, da ist ein 'verlorenes' kind in einem öffentlichem gebäude
und es will nicht mit, bleibe ich in seiner nähe und versuche irgendwie das personal darauf aufmerksam zu machen, so dass die eltern ausfindig gemacht werden können (die hoffentlich schon suchen)



auf einem mittelaltermarkt ist es mir mal passiert
allerdings in anderer reiehenfolge und mit mitkommen

eine mutter suchte ihren verloren gegangen sohn, beschrieb ihn kurz den mithelfenden und rannte wieder auf der suche nach ihm
ich hielt meine augen offen und sah und hörte eine frau, die einen jungen führte
sie sagte, dass sie mit ihm bei den autos auf seine mama warten möchte (ich denke mal, dsas er sie dann zu ihrem auto führen sollte)

hab mich dann kurz eingemischt, dass die mutter weiter hinten sucht
die frau hat mir den jungen dann überlassen
ich hab am eintrittshäuschen bescheid gegeben und bin dann mit ihm auf den offenen platz, in die richtung, in der ich die mutter zuletzt gesehen habe

er wollte mir nicht die hand geben, lief aber mit mir mit und wirkte sehr tapfer

zu unserem glück kam uns auch bald seine mutter entgegen
werde ich nie vergessen, es war sehr rührend...
sie nahm ihn sofort in den arm, er weinte und sie tröstete ihn, war so was von froh, ihn wieder zu haben *sniff*

Landei

Ich hab mal im Einkaufscenter auf dem Parkdeck einen kleinen Jungen aufgegabelt. Er kam ohne Probleme mit zur Centerinfo, wo ich ihn dann abgegeben habe und die Mutter ausgerufen wurde.
Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn er nicht mitgekommen wäre, das Parkdeck war ja nun nicht gerade sehr belebt.
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Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und tue, nicht für das, was Ihr versteht (lest) und daraus macht!!!

liadan

Kein fremdes Kind mitnehmen auch nicht zur Info oder sonstwo, sondern dort stehen bleiben mit dem Kind wo man es gefunden hat, kann ja sein das die Mutter zu dem ort zurückkommt. Polizei/Info/Verkäuferin und co  anrufen / bescheid sagen und bescheid geben das man dort und dort steht.

Kind fragen ob es seine Telefonnummer kann und wenn ja dort anrufen.

Aber kein fremdes Kind mitnehmen, denn so sugeriert man dem Kind das es ok ist das es mit fremden Menschen mitgeht. Da erzählt man seinen Kindern immer das es nicht  mit fremden mitgehen soll und dann nimmt man ein fremdes Kind einfach mit, mh, nein komisch. Im Kaufhaus nicht notwendig da würde ich eine Verkäuferin rufen oder einem anderen Erwachsenen Bescheid geben das er eine VK schicken soll.

Sprich ich würde immer dort bleiben wo ich das Kind gefunden habe.

Hat mein Mann auch mal gemacht er in der Fussgängerzone bei uns ein mutterloses kleines Kind gesehen und er ist mit einer anderen weiteren erwachsenen Person bei dem kleinen Kind geblieben sie haben sich dort nicht wegbewegt und siehe da kurze Zeit später kam die Mutter genau dorthin zurück wo sie ihr Kind verloren hat.  ;)

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

lisa81

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#8
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Eumel

Mitgenommen hätte ich das Kind wohl nicht, weil ich für das Kind jemand Fremdes bin. Ich finde es sogar toll, dass der Junge nicht mit dir mitgegangen ist. Im Grunde hat er alles richtig gemacht. Von daher würde ich das Kind auch nicht zum Mitkommen auffordern, um es nicht in eine Zwickmühle zu bringen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Eltern ihren Kindern eintrichtern, dass sie niemals mit Fremden mitgehen sollen, egal, was die Fremden erzählen.

Was ich gemacht hätte... ich wäre wohl auch zur Kasse gegangen. Vielleicht kann man ja eine Durchsage machen. Oder ich hätte den Jungen zur Kasse geschickt und ihm gesagt, dass er da auf seine Mama warten soll und ihn dabei im Auge behalten aus dem Hintergrund.

zuz

Danke für Eure Antworten.

Das Problem war, dass niemand in der Nähe war, auch kein älteres Kind, niemand. Also wäre gewesen, wenn er nicht doch mitgekommen wäre. Von daher ging das mit dem "andere schicken und mit ihm warten" nicht, sonst wäre das sicher ne gute Idee.

Das mit dem "mit Abstand mitkommen" hat er ja letztlich gemacht, das ist wohl, wenn ich das  alles so bedenke, auch der beste Weg. Denn ihn stehen lassen, ehrlich, er hat nicht so gewirkt, als würde er dort bleiben. War ja immerhin auch grad weggelaufen (ist an dem Tag dann noch mehrmals ausgebüchst, wie ich dann mitbekommen habe).

Ausgang sichern: Naja, gut, aber das Ding ist echt unübersichtlich. Ich weiß ja dann nicht, wann er gefunden wird. Wie lange bleib ich dort stehen, ich hab ja immerhin auch 2, auf die ich aufpassen muss. Also das wäre nicht gegangen. Außerdem gibt es dort wie gesagt noch andere gefährliche Bereiche.


Vermont_2

ich muss sagen, ich finde es gut, dass du dich gekümmert hast-ob nun mit warten oder zur kasse gehen und melden. da habe ich schon andere sachen mitbekommen...leider.

lisa81

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#12
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guest4811

Wir haben letztens auf dem Weihnachtsmarkt auch einen kleinen Jungen "aufgegabelt" und mein Mann ist dann mit ihm zum Eingang gegangen und hat ihn dort abgegeben. Dann wurden die Eltern ausgerufen.

Ich hab mir da noch nie Gedanken drüber gemacht, ob jemand Fremdes mein Kind "mitnehmen" soll oder eher nicht. Oder ob es schlimm ist, wenn ich ein Kind mitnehme und an der richtigen Stelle abgebe.

Beim nächsten Mal würde ich das dann wohl nicht machen.

Sommernachtstraum

Kind mitnehmen oder nicht, ist immer so eine Sache. Meine Tochter würde nie mit Fremden mitgehen. Sie läßt sich ja nicht mal von anderen anfassen, sprich Hand geben oder in den Arm nehmen. Die Option mitnehmen entfällt also.

Mir ist im Sommer in einem großen und sehr belebten Freibad ein 4jähriges Mädchen entgegen gelaufen. Sie entfernte sich immer weiter vom Strandbereich und lief in die Massen. Ich hab ihr also erklärt, daß wir zu den Rettungsschwimmern müssen, damit wir ihre Mutter ausrufen und dort treffen können. Letztendlich konnte ich das Mädel wenigstens daran hindern, weiter von den Rettungsschwimmern wegzulaufen und einen Mann animieren, einen Rettungsschwimmer zu uns zu schicken. Die Mutter wurde ausgerufen und kam tatsächlich vom Wasser. In den Massen hätte die ihre Tochter nie wiedergefunden.
Ich bin eine gereifte Frau mit jugendlichem Aussehen. Und wenn Ihr das nicht glaubt, geb ich Euch die Nummer von dem Typen, der das gesagt hat!

zuz

Zitat von: MammaMuh am 13. Januar 2013, 12:59:59
Beim nächsten Mal würde ich das dann wohl nicht machen.

Aber DAS finde ich wirklich schlimm!
Mal ehrlich, welche Gefahr ist denn größer - dass Du durch einmaliges Handeln alle Erziehungsversuche der Eltern für immer über den Haufen wirfst und das Kind ab dann mit allen Fremden mitgeht - oder dass es einfach allein in fremder Umgebung in eine gefährliche Situation kommt  ??? Also ich mein, Dreijährige, da ist ja noch ALLES gefährlich - Straße, Rolltreppe, was weiß ich. MIR wäre es lieber, jemand würde mein Kind sicher abgeben. Gar nichts tun finde ich, ist keine Option.  :-\

guest4811

Ne, ich revidiere das. Ich würde wohl meine Hilfe anbieten und fragen, ob ich helfen kann. Und wenn das Kind nicht mitkommt, eher jemanden losschicken, der Bescheid gibt, dass ein verlorenes Kind seine Eltern sucht.

Weil eigentlich möchte ich auch, dass andere meinen Kindern in solchen Situationen helfen und nicht weitergehen.

zuz