Hilfe, mein Kind ist bissig!

Begonnen von Elphaba, 29. September 2012, 23:20:23

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Elphaba

Hallo,

ich bin gerade völlig verzweifelt.
Seit ein paar Wochen beißt meine knapp 2-Jährige sobald ihr etwas nicht passt. Sie hat mein armes Tageskind schon mit Bissspuren (zahnabdrücken) nach Hause geschickt und ihre großen Geschwister müssen auch leiden. Ich schimpfe jedesmal mit ihr, setzte sie in ihr Zimmer, entferne sie von der Situation..
Die letzten Tage hat sie nicht gebissen und ich dachte schon, die Phase wäre vorbei!
Heute waren wir zu einem Kindergeburtstag eingeladen und Helena spielte ganz friedlich mit den anderen Kindern im Wohnzimmer, während wir ERwachsenen im angrenzenden Esszimmer waren. Tja, lautes Geschrei hat uns dann dazu geholt- Helena saß auf einem älteren Mädchen "wie ein Tier" (so hat es eine andere Mutter beschrieben) und war richtig in sie festgebissen. DAs arme Kind hatte 5 bissspuren, teilweise mit Bluterguss und blutig.  :'(
Ich war so entsetzt!! Mein kleines Mädchen ist zu sowas fähig!! Was ist denn in sie gefahren? Was mache ich denn falsch? Wie kann ich ihr das abgewöhnen?
Jedenfalls war es ein großer Fehler sie mit anderen Kindern alleine zu lassen.. Das wird bestimmt nicht so schnell wieder vorkommen. Aber mal ganz abgesehen davon bin ich einfach völlig verzweifelt, ein Biss ist schon schlimm genug, aber so????
Ich kenne das von meinen beiden Großen gar nicht, bin mit der Situation gerade total überfordert. Heute Abend mochte ich gar nicht mit ihr kuscheln, so wütend und auch abgestossen war ich.. :'( :-\..
Wer hat einen Rat für mich?
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

zuz

Oje, nicht schön.  :-[
Du sagst, Du bist überfordert? Ich glaube, Deine Maus ist es auch. Also nicht böse gemeint, aber kleine Kinder sind einfach (alle) überfordert, wenn sie mit Gleichaltrigen spielen sollen. Noch dazu bei sich daheim, in "ihrem" Reich, mit ihrem Spielzeug. Sie haben ja noch keinerlei Strategien, weder, wie sie mit Streit/Eifersucht usw. umgehen sollen, noch, wie sie z.B. jemanden zu einem Spiel einladen sollen. Also werden einfach mal verschiedene Verhaltensweisen getestet - und bei Euch ist es eben grad Beißen.

Von daher erstmal: Nein, Du hast nichts falsch gemacht.

Aber ich würde dennoch ein wenig anders reagieren. Nicht allein ins Zimmer schicken, das macht es nur schlimmer, weil sie dann noch weniger weiß, wie sie eine Situation lösen soll. Also zunächst mal das Kind trösten, klar. Aber dann würde ich die Beißerin mit ins Boot holen, ihr zeigen (nicht erklären), was eigentlich los ist: Schau mal, Du hast xy grad gebissen. Das tut ihr weh, jetzt muss sie ganz sehr weinen. Was machen wir denn jetzt? Ich versuche immer, die Kinder pusten zu lassen. Das fällt ihnen leichter als entschuldigen oder eia geben (ersteres verstehen sie noch nicht, zweites geht dann nicht, wenn sie grad sauer sind). Außerdem hilft es direkt dem gebissenen Kind. Geht das nicht, aber kein Machtkampf. Sondern sagen: dann machst Du das später, kannst jetzt grad noch nicht. Aber dann selbst noch mal bei dem Kind pusten.
Und dann würde ich aber auch klären, was eigentlich los war (wenn Du ahnst, in welchen Situationen das passiert, natürlich schon möglichst vorher): Du wolltest gerade mit xy zusammen einen Turm bauen, oder? Und sie wollte nicht mitspielen, da warst Du ganz enttäuscht. Und dann eine Alternative anbieten. Entweder, wie sie doch ncoh zu ihrem Ziel kommt (wenn sie z.B. gar nicht gefragt hatte) oder aber, wie sie eben anders weitermachen kann.
So lernen sie, überhaupt mal emotional einzuordnen, was mit ihnen und mit anderen Kind überhaupt los war/ist. Denn sie weiß noch nicht, dass es den anderen weh tut! Sie merkt nur, dass dann wirklich immer eine Reaktion kommt, also testet sie das jetzt mal aus. Sie weiß auch noch nicht, dass sie grad enttäuscht ist oder wütend oder sogar glücklich (manche beißen auch aus zu viel Freude heraus, denn das ist auch emotionaler Stress). Sie merkt nur, dass sie grad nciht in der Balance ist und muss das irgendwie loswerden. Mit Beißen klappt das. Aber indem Du ihr sagst, was wirklich mit ihr los ist und ihr einen Weg zeigst, ihre Gefühle sinnvoll wieder loszuwerden, hilfst Du ihr am besten, das wieder aufzugeben.

lisa81

Fühl dich gedrückt und ich kann dir sagen, ich weiß auch nicht weiter  :-[

Meine kleine Tochter hat schon früh ständig gebissen, jetzt wars mal besser, aber seit ein paar Wochen ist es wieder ganz schlimm. Ich renne seit ner Woche mit einem verdammt großen Hämatom am Arm rum, weil ich sie ins Bett legen wollte  :-\

Bei ihr ist es eindeutig ÜBerforderung. Es wird viel schlimmer, wenn sie müde ist, aus dem KiGa (grade frisch eingewöhnt) kommt oder schlecht geschlafen hat. Mittlerweile wird sie sogar nachts wach, schreit rum, dass ihr was nicht passt ("ich will ins große Bett", wenn sie schon drin liegt!) und fängt an zu treten, zu beißen, zu schlagen...

Meine Große fängt in solchen Situationen sofort an zu weinen und zu jammern.

Offensichtlich hat einfach jedes Kind eine andere Art damit umzugehen  :-\

Ich bin soooo froh, dass sie es bisher nicht bei fremden gemacht hat, aber ehrlich gesagt fürchte ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist  :-\ Sie selbst kam jetzt schon zweimal aus dem KiGa mit Bissspuren, wir sind also nicht allein  S:D Ne im Ernst, so leid es mir tut, bin ich irgendwie erleichtert, dass es auch anderen so geht!

Alels keine Lösungen.. Aber ich fürchte, die gibt es auch nicht  :-\ Ich versuche ebenfalls, die pusten zu lassen. Schon allein, weil es für mich vom Kopf her besser passt. Ich möchte sie nicht zwingen sich zu entschuldigen, ICH weiß ja nicht,  ob es ihr leid tut und das gehört für mich bei einer Entschuldigung dazu. Aber wiedergutmachen ist für mich was anderes.

Dass sie weiß, dass es wehtut, glaube ich in unserm FAll schon. Sie WILL wehtun oder was kaputtmachen.
Ich versuche momentan so vorzugehen, dass ich ihr kurz und knapp meine Meinung dazu kundtue  s-:) und sie dann versuche zu ignorieren. Ist sie wieder ansprechbar, rede ich mit ihr.

Bambiii

Ich kann auch ein Lied davon Singen, und weiss auch keinen ausweg mehr.

Sie beißt immer Ihren Bruder, egal was man macht, sie hört einfach nicht auf...

Man kann  bei Ihr alles versuchen..

Ich drücke euch die Daumen das es bei euch schnell besser wird.

Brombeere

Hier auch ein Beißkind und eine vielfach blau und blutig gebissene Mama, einmal hat sie auch ihren kleinen Bruder erwischt  :-\ Zuz hat es eigentlich schon schön beschrieben, das Kind weiß dann keinen Ausweg.

Das wirksamste "Mittel" bei uns war, immer und immer wieder zu widerholen "Beißen tut weh. Küßchen ist schön. Kneifen tut weh. Streicheln ist schön. Beißen tut weh... " etc. auch mal unabhängig von der Situation. Nach nem Biss gab es bei uns dann ein Küßchen als Ausgleich/Entschuldigung, wenn das denn eben machbar war. Und, wie Zuz schreibt, eine Erklärung wie "Du wolltest gar nicht weh tun, ne? Du willst gerade (xyz). Da Brauchst du nicht beißen. Du kannst dann auch (sagen "Mama, xyz")."

Und ich hoffe, dass letztens die kurze Beißphase die letzte war...
10/2010
07/2012

Sweety

#5
Constantin hat nur kurz gebissen und das hielt sich in Grenzen. Dafür ist und war er ein Schubser.
Sein bester Kumpel flog zeitweise durch die Zimmer wie das Kind in "Der Exorzist".
Der wiederum war und ist so ein übler Beißer - er hat's geschafft, Constantin durch Strickjacke und Pulli hindurch (!) einmal das ganze Gebiss in den Arm zu prägen inklusive abgerissener Haut. Und Bisse im Gesicht hat er meinem Zwerg auch verpasst.

Ich werte das ähnlich wie Hauen und Treten, Schubsen und Kneifen, wenn sie nicht mehr weiterwissen, nur dass wir Großen auf Beißen natürlich noch mehr anspringen, weil es uns um einiges brutaler erscheint.
Es wird mehr als böse gewertet als ein Hauen im Eifer des Gefechts.

Ist es aber in der Sache nicht.

Meine Freundin (die Mutter des Beißers) und ich haben darauf eher mit Gelassenheit reagiert. Also klar - dazwischengehen, klarstellen, dass das nicht geht, aus der Situation nehmen und so weiter. Wenn es zu arg wird, auch mal meckern, aber im Prinzip einfach wie Brombeere so schön beschrieb, die Gebetsmühle anwerfen.

Ich würde das echt nicht überbewerten und mir solche Kommentare ("wie ein Tier") ganz klar verbitten. Das sind Kinder! Klar, man muss nicht alles hinnehmen, aber vieles, was auch mal unangenehm sein kann, gehört zu ihrer Entwicklung nunmal dazu. Ein Kind lebt das stärker aus, ein anderes schwächer.
Sicher muss man das nicht hinnehmen, aber es hilft ja nichts, das zu stigmatisieren und böse zu reden.

Wir (meine Freundin und ich) haben unsere kneifenden, beißenden, haareziehenden und kratzenden (der Freund), hauenden, schubsenden, kopfstoßenden und tretenden (Constantin) Jungs ganz unbekümmert weiterhin sowohl aufeinander als auch auf andere Kinder losgelassen.
Zwar stärker aufgepasst, damit wir dann schneller dazwischengehen konnten und können, aber mehr dann auch nicht.

Ich finde, das ist nichts, worüber man übermäßig wütend oder gar abgestoßen :o :-[ sein muss. Hätte das Kind in der gleichen Situation zugehauen, auch mehrfach, wäre die Reaktion sicher nicht so heftig ausgefallen auf Erwachsenenseite oder? Und ich glaube kaum, dass die Heftigkeit der Reaktion nun ausschließlich damit zusammenhängt, dass die Verletzung stärker war. Ich denke, das hängt doch auch damit zusammen, dass Beißen in uns einen ganz starken Widerwillen und Abwehrreflex auslöst. Zweijährige Kinder können aber nichts dafür, dass wir dabei ganz ungute Assoziationen haben!

zuz

Zitat von: Sweety am 01. Oktober 2012, 15:13:20
Ich finde, das ist nichts, worüber man übermäßig wütend oder gar abgestoßen :o :-[ sein muss.

Naja, Gefühle stellen sich nun mal ungefragt ein ;)
Ich muss schon sagen, als Mutter eines Kindes, das unter 3 wirklich NIE gehauen, geschubst oder sonstwas gemacht hat da schon sehr wütend geworden bin, wenn das jemand mit ihr gemacht hat. Und ja, bei Beißen deutlich mehr als bei hauen. Und ich finde schon, dass die Verletzung da anders ist als wenn ein Kind ein wenig schubst. Da hab ich jedenfalls noch nie tagelang Abdrücke gesehen. Kommt natürlich immer auf die Situation an. Wenn meine vorher genervt hat (und DAS konnte sie nun wirklich gut), dann hab ich gedacht, ok, Pech gehabt. Aber wenn es aus dem Nichts raus kam, ja doch, da war ich teilweise sogar extrem wütend.

Sweety

Ja Zuz - die Verletzung ist eine andere... aber die "Intention" des Kindes nicht, darum ging es mir. Es gibt Haukinder und es gibt Beißkinder und Schubskinder und hastenichtgesehen.
Ist vom Kind aus alles das gleiche, nur beim Empfänger nicht und ich wage zu behaupten - am wenigsten bei den Erwachsenen.
Aber wie gesagt, da kann das beißende Kind ja nichts für.

Und Gefühle hin oder her... dass ich mich vom Verhalten meines Kindes so abgestoßen fühle, dass mir das - vermutlich viel später stattfindende - Kuscheln schwerfällt... also dazu müsste schon viel viel mehr passieren und mit viel mehr Bewusstsein und Vorsatz, als ein Zweijähriges sie aufbringen kann :-[

Das ist - wiewohl vermutlich so aufgefasst - keine Anklage, ich war nur wirklich baff über diese Aussage :-[

lisa81

Ich glaube Wut und viele andere Gefühle richten sich im Grunde gegen einen selbst, auch wenn sie in dem Moment aufs Kind projeziert werden. (abgestoßen könnte auch im Sinne von weggestoßen/unerwünscht gemeint sein :) )

Man kann sich ja noch so oft sagen, dass es normal ist. Wenn man die anderen friedlicheren Kinder sieht, kommt doch die Frage auf, ob man was falsch gemacht hat. Dazu die Hilflosigkeit, man sieht den Ärger der anderen "Partei", ich finde das schon sehr frustrierend.
In diesem Fall bin ich tatsächlich recht überzeugt von mir und davon, dass es nicht durch uns kommt, unter anderem dadurch dass die Große überhaupt nicht so ist/war. Und trotzdem fällt es mir schwer, mit dieser Hilflosigkeit umzugehen.

Und sweety, dann scheint ihr loyale Bekannte zu haben. Hier gäbe es genug, die würden mir nen Vogel zeigen, wenn meine Tochter so auf andere zuginge und wir würden trotzdem immer wieder auftauchen  :-\
ICh kann mich da nicht rausnehmen. Grade weil die Große sowas nicht mal im Traum gemacht hätte, kann ich gut nachvollziehen, was in den Müttern vorgeht, deren Kinder es abkriegen. Leider teilen ja nicht alle aus oder wehren sich, sondern es gibt diejenigen, die immer nur einstecken und dann heulend am Schoß der Mutter kleben. Am Ende ist das "böse" Kind schön am spielen, die Mutter genießt den Tag während die anderen nach Hause gehen, weil das Kind nur noch weint und jammert.
Also mittlerweile kann ich beide Seiten verstehen und eine richtige Lösung gibt es halt nicht, weil man ja auch kein Kind ausgrenzen kann, was seine Meinung kundtut. Aber doof ist es trotzdem  :-\

Meine beiden dürfen sich auch in einem recht großzügigen Rahmen prügeln, aber da bin ich selbst für sämtliche Konsequenzen verantwortlich. Das geht halt nicht so gut,w enn andere beteiligt sind.

Und auch wenn ich sonst dieses Schubladendenken gar nicht mag. ICh glaube schon, dass es ein Unterschied ist, ob es um Jungs oder Mädchen geht. Jungs dürfen doch eher mal grob sein und sind dann "wild" während Mädchen in dem Fall schnell schlechterzogene Furien sind  :-\

Elphaba

Hallo,
danke für die Antworten.
Also, Helena und ich "sind uns wieder grün", so war es schon in der darauf folgenden Nacht.
Die Wunden die sie dem anderen Mädchen zu gefügt hat haben teilweise noch stunden später geblutet/ oder wieder zu bluten angefangen. Die Eltern sehen das (inzwischen) GsD relativ entspannt.
Sie beißt immer dann, wenn z.B. ein anderes Kind was in der Hand hält, was sie selber gerne hätte (sich meist aber auch erst in dem Moment dazu entscheidet etwas haben zu wollen was gerade "besetzt" ist) , oder wenn was von ihr möchte, was sie aber nicht will. Heute Morgen z.B. als ich ihr was anziehen wollte.
Vermutlich ist es tatsächlich einfach ihre derzeitige Art und Weise Frust zu äußern. Nichts desto trotz ist das nicht der schönste Weg und ich hoffe, daß die Phase bald vorbei ist. :-\
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

zuz

In dem Fall würde ich es wirklich mal probieren mit: Du willst jetzt nicht angezogen werden, das nervt so richtig, oder? Und dann ne Alternative anbieten, z.B. ins Kissen beißen.

Zum Spielzeug haben wollen: Habt Ihr klare Regeln dafür? Also was soll passieren, wenn sie ein Spielzeug will, es aber jemand anderes hat? Gibt es Unterschiede zwischen ihrem eigenen Spielzeug und dem Spielzeug, das auch das Tageskind haben darf? Darf das Tageskind mit ihren Sachen spielen? (Ich glaube, ich würde da eine ganz klare Trennung einführen, jetzt unabhängig vom Beißen. Also dass es Spielzeug gibt, das für beide bestimmt ist und ihr eigenes).

Sweety

Constantin lief hier mal drei Wochen mit einem fiesen Hämatom im Gesicht rum, in dessen Mitte ein Gebissabdruck prangte :-X

Sein Freund hat immer dann zugebissen, wenn er was wollte, was der andere hatte oder manchmal auch einfach aus Übermut. Problematisch wurde es, als er mitkriegte (und das geht ja schnell), dass er mit Beißen Aufmerksamkeit bekommt und das dann dergestalt auch einsetzte.
Und das klappt immer, denn übergehen kann man es ja schlecht.

Also hieß es dann einfach aufpassen wie die Luchse und immer wieder dazwischengehen, unterbinden, erklären, dazwischengehen, unterbinden, erklären und ansonsten aussitzen.

Gleiches galt natürlich für Constantins Schubserei. Da hatte ich das zusätzliche Problem, dass ein Schubser ihm auch gerne einfach als Kontaktaufnahme diente. War natürlich eher von zweifelhaftem Erfolg.

Ich hab es zwar mit Gleichmut getragen (von obligaten Motzern eben abgesehen), bin aber nichtsdestotrotz froh, dass beide Jungs so langsam aus dieser Dauerschiene rauszukommen scheinen.
Nervig ist's ja trotzdem :)

@Elphaba: Das ist auch das Alter im übrigen, in dem Kinder ein ganz starkes "Revierverhalten" entwickeln. Das Tageskind ist sozusagen in "ihrem" Revier und das muss mit allen Mitteln verteidigt werden.
Als es bei Constantin und seinem Freund so schlimm war, haben wir uns nur auf neutralem Gelände getroffen. Waren wir bei ihm oder bei uns, artete es immer extrem aus und wir hatten den ganzen Nachmittag nur zwei schreiende, weinende und extrem wütende Kinder.
Klar, sie müssen auch lernen, damit klarzukommen, aber man muss es sich ja nicht extraschwer machen :)

Hilft dir wohl eher wenig... aber vielleicht macht es das leichter sie zu verstehen :)

zuz

Sweety: Ok, vom "Täter" aus ist es wirklich egal, ob nun beißen oder schubsen.

Das mit dem Stunden später noch nicht kuscheln wollen, das erschließt sich mir auch nicht so ganz.  :-\ Ich glaube, da muss man sich mal in einer ruhigen Minute gründlich selbst hinterfragen, woher das kommt. Und dann auch was dagegen tun. Meine Kinder können mich beide kurzfristig ziemlich auf die Palme bringen. Wenn dann aber der erste Zorn verraucht ist (max. 5 Min) und sie dann als Häuflein Elend dastehen, dann MUSS ich sie einfach wieder in den Arm nehmen. Wenn das jemandem nicht so geht, dann sollte man da schon hellhörig werden, woher das kommt. Denn die Kinder wissen dann schon längst nicht mehr, was eigentlihc ist, so kleine schon dreimal nicht.

Muckel

Hallo

mein Kind (jetzt  2,4 Jahre alt) hat auch gebissen, letztes Jahr fing es irgendwann einfach an und hat ein paar Monate gedauert, ich war total verzweifelt, denn es ist als Mutter eines beissenden Kindes nun wirklich nicht einfach, ist ja nicht so, als hätten wir dem Kind gesagt, es soll beissen, allerdings wird man von den anderen Müttern dementsprechend angeguckt (uns hat er nie gebissen, nur andere Kinder). Mir taten natürlich auch die anderen Kinder leid, die hatten ja eigentlich nix gemacht und mein Sohn biss einfach. Mir wurde immer wieder gesagt von Leuten die sich da eigentlich mit auskennen sollten (Elternschule, andere "Beiss-Eltern"), das sei normal und würde von alleine wieder aufhören, sei alles nur eine Phase (den Satz hört man ja eh immer wieder  ;) )

Doch dann wurde in der Elternschule auf einmal gesagt, das sei nicht normal und ich sollte doch mal zu einer Beratung gehen.
Das habe ich dann einfach mal gemacht (im Januar 2012), und ich hatte ein sehr nettes Gespräch. Ich muss dazu sagen, ich war innerlich verzweifelt, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, dachte, ja, es hört sicherlich wieder auf. Natürlich schimpfte ich mit meinem Sohn, ich musste ja was machen, ihm irgendwie zeigen, dass es falsch ist sowas zu machen. Ich bekam den Rat, weiter "entspannt" zu sein und ja, es würde tatsächlich aufhören. Was man aber nicht machen soll, ist schimpfen, aber es soll hinterher bei dem anderen Kind "ei" machen. Man sollte das Kind beobachten, im welchem Fall es beisst. Wir haben herausgefunden, dass unser Sohn es zu der Zeit (ist jetzt nicht mehr so schlimm) nicht mochte, wenn zu viele Kinder um ihn rum waren, wie zB beim Kinderturnen, da war immer so ein Gewusel, die Kinder, die Mütter, ich war hinterher auch immer völlig platt (was wohl aber daran lag, das ich immer ständig aufpassen musste, das er nicht wieder jemanden beisst)

Nach dem Termin im Januar wurde es langsam besser, ich hielt mich an das was man mir als Rat mitgab und ich glaube im Februar war das Thema völlig vergessen. Er hat seitdem nie wieder gebissen. Und so nach und nach kam dann raus, das viele Mütter im meinem Bekanntenkreis das gleiche Problem hatten (mit ihrem ersten Kind), aber keiner hat was gesagt. Auf die angeblichen Pädagogen in der Elternschule habe ich seitdem auch verzichten können, die Dame in der Beratungsstelle hat mir ebenfalls gesagt, es wäre wirklich nicht nötig zur Beratung zu gehen, denn in dem Alter ist einfach normal, bei dem einen mehr bei den anderen weniger oder gar nicht (meist ist es eine Überforderung der Situation), aber man glaubt gar nicht, wieviele Kinder tatsächlich beissen. Allerdings in den Gruppen in denen wir waren, war das immer nur mein Sohn, das war echt doof  :-\

Lange Rede kurzer Sinn: Mir hat geholfen: Nicht so arg schimpfen, trösten, auch das andere Kind sonst zuerst trösten, damit das eigene Kind sieht, was es gemacht hat. "Ei" machen lassen, entschuldigen können sie noch nicht so in dem Alter. Meiner war zu dem Zeitpunkt zwischen 1 und 1,5 Jahre alt und er hat zwar viel gebissen, aber nicht so doll, also das soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber ich weiss nicht, ob es einen Unterschied macht.