Mahlzeiten bei Tisch - ich werde wahnsinnig und brauche Rat

Begonnen von Bomelo, 20. Oktober 2011, 09:27:51

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Fliegenpilz

@zuz
Ich habe ganz am Anfang schon geschrieben, dass da jeder SEINEN Weg finden muss - und das dieser, den wir eingeschlagen haben für uns persönlich der Richtige/Beste war.

Aber das man dann hier mehrfach lesen muss, dass man seine Kinder ja Zwängen unterlegt oder sie an den Stuhl fesselt, finde ich schon grenzwertig :-\

zuz

Christiane: Das sollte nicht böse rüberkommen  :-[ Ich wollte auch nicht unterstellen, dass Du das machst! Ich hab nur etwas überspitzt formuliert (weil ich meinen eben eh festschnalle), dass ich ihn quasi anketten müsste um ihn zum Sitzen bleiben zu bewegen. Einfach weil er sich mit puterrotem Kopf schreiend gegen den Stuhl wehren würde. Sorry, wenn das jetzt falsch rüberkam.

Fliegenpilz

@zuz
Eine böse Absicht habe ich Dir nicht unterstellt :-* aber stell Dir mal den umgekehrten Fall vor und jemand hätte geschrieben, dass diejenigen, deren Kinder rumkaspern unfähig sind ihre Kinder am Tisch ruhig zu halten. Da wäre der Aufschrei aber riesig gewesen ;D

zuz

@Christiane: naja, ehrlich gesagt habe ich Dein Posting schon so in die Richtung verstanden  :-[

Fliegenpilz

Zitat von: Christiane am 24. Oktober 2011, 09:19:44
Zitat von: starlet am 23. Oktober 2011, 22:15:43
habe eine frage:

wie zwingt ihr eure kinder denn, am tisch zu bleiben?

Ich "zwinge" meine Kinder nicht. Zwang hat für mich etwas mit körperlicher Durchsetzung zu tun - und nein, das mache ich nicht.
[...]

Wie gesagt, wir haben es von Anfang an so gehalten, so dass unsere Kinder es einfach gar nicht anders kennen - und für uns persönlich war dieser Weg scheinbar auch der Beste, da wir kein Theater am Tisch haben und Machtkämpfe dieser Art nicht austragen müssen :)
Jeder findet ja seinen Weg.

Da hatte ich es schon mal geschrieben :)

Mir ist es egal wie eure/andere Kinder essen bzw. wie es dort gehandhabt wird. Die Threaderstellerin fragte nach Erfahrungen und wie es in anderen Familien läuft - und da gehören meine Sitzenbleiber halt genauso dazu wie die Aufsteher ;)

Bei uns(!) wäre z.B. gar kein ruhiges Essen mehr möglich, wenn wir eins der Kinder bzw. die Kinder aufstehen lassen würden. Die Kleine würde die Zeit nutzen um Regale zu erklimmen in schwindelerregender Höhe und die Große müsste uns dann fortlaufend ihre Kunstwerke aus dem Kindergarten genau in diesem Moment präsentieren oder bräuchte unbedingt Hilfe bei XYZ.
Wäre dann halt kein ruhiges Essen mehr, wenn ich immer wieder aufspringen muss um Delia vor den sicheren Selbstmord zu bewahren oder ein quengelndes Kind neben mir stehen habe, weil ich lieber jetzt in Ruhe esse als die Duplo Eisenbahn aufzubauen ;)

Sonne1978

#55
Zitat von: Christiane am 23. Oktober 2011, 18:12:58
Und wann bringt ihr euren Kindern bei, dass man auch mal länger am Tisch sitzen muss und sich nicht alles nur um ihr Essverhalten dreht?

Ich frage, weil hier ja einige schreiben, dass die Kinder aufstehen dürfen, wenn sie fertig sind - auch wenn die anderen noch essen.
Geht ihr mit euren Kindern nie auswärts essen? Und falls ja: Klappt es da dann problemlos, dass sie am Tisch sitzen bleiben und nicht das komplette Restaurant unterhalten?

Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder es von kleinauf (er)lernen, denn wir gehen sehr gerne auswärts essen und ich kriege wirklich Zustände, wenn Kinder durchs Restaurant rennen und dann vielleicht noch meine Kinder vom Essen abhalten oder ähnliches.

Ich habe gerade noch das hier gelesen und möchte gern noch drauf antworten.

Unsere Kinder lernen, länger sitzen zu bleiben, wenn sie es können. Ich möchte mal ein Kind sehen, was sich freiwillig über einen längeren Zeitraum ruhig irgendwohin setzt. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um den Essenstisch oder einen Gottesdienst-Besuch oder sonst was handelt. Irgendwann wird's langweilig und aus Langeweile entstehen Kaspereien. Dass am Essenstisch geredet und gealbert wird, ist bei uns ebenfalls geduldet. Solange nicht mit dem Essen gespielt oder Spielzeug auf dem Tisch verteilt wird, ist das für uns in Ordnung.

Unsere dürfen aufstehen, wenn das Geschwisterkind ebenfalls fertig ist oder wenn eins der Kinder auf Toilette muss.

Wenn wir essen gehen, klappt es trotz meiner fahrlässigen Essenstisch-Erziehung, dass sie mindestens doppelt so lang am Tisch sitzen bleiben ohne die anderen Restaurantbesucher zu belästigen. Trotzdem dürfen sie auch irgendwann mal aufstehen. Meine Güte, es sind
K I N D E R.

Und soweit ich das richtig gelesen habe, dürfen Deine beiden ebenfalls aufstehen @Christiane, sobald das Geschwisterkind fertig ist.

Fliegenpilz

Wenn Du all meine Posting gelesen hast in diesem Thread, dann hast Du ja gelesen, dass wir im Grunde dieselbe Einstellung haben, Sonne1978 ;)

Meine Kinder dürfen auch zusammen aufstehen, also wenn beide fertig sind. Sie müssen nicht noch weitere 20 Minuten mit am Tisch sitzen nur weil wir Erwachsenen noch snacken und dabei quatschen.
Und ein Toilettengang ist ja wohl Selbstverständlichkeit ??? ebenso wie Gänge in die Küche um vergessene Dinge zu holen oder ähnliches.

Bei uns wird auch geredet und gealbert. Mit Essen gespielt wird nicht, ebenso gibt es kein Spielzeug am Tisch oder gar Fernseh. Und solange wir reden und albern und die Kinder Bestandteil dieser Tischunterhaltung sind, kommt bei uns auch keine Langeweile auf und wir schaffen problemlos ein 30minütiges Essen mit beiden Kleinkindern :)

Wieso ihr euch so angegriffen fühlt kann ich ehrlich nicht verstehen :(
Ich habe niemanden als fahrlässig beschimpft oder ähnliches, sondern ich habe ernsthafte Fragen gestellt wann es denn geändert bzw. den Kindern nahe gebracht wird und auch wie es in den Kindergärten abläuft (worauf ich keine Antworten erhalten habe).
Ich bin wirklich interessiert wie es abläuft, wenn es anders gehandhabt wird - und das ohne, dass ich anderen Elternpaaren Inkompetenz unterstelle oder sie beleidigen muss, denn jeder wählt seinen Weg, der für sich und die Kinder am Besten passt.
Schade, dass man darüber nicht diskutieren kann ohne persönlich zu werden oder eingeschnappt zu sein, weil es in anderen Haushalten anders abläuft.

dane_80

Zitat von: Christiane am 25. Oktober 2011, 13:33:49

Und ein Toilettengang ist ja wohl Selbstverständlichkeit ??? ebenso wie Gänge in die Küche um vergessene Dinge zu holen oder ähnliches.

Nein, leider nicht, ich kenne Familien wo man dann " Pech gehabt" hat. Oder es darf nur ein Erwachsener aufstehen oder ähnlich schräges. Gerade beim Essen gibt es viele seltsame Auswüchse.

Ich glaube woran sich hier einige etwas reiben ist Deine Aussage dass Ihr das eben schon immer so macht und die Kinder das eben gewohnt sind und deshalb mitmachen. Das ist sicher zum Teil so, zum Teil aber ist es auch Glück.

Mein Sohn war lange nicht wirklich salonfähig, gegessen wurde bitte ausschließlich selber, daher mit größtmöglicher Sauerei, dazu schnell und dann wollte er los. Also schrie und tobte er, und dann bin ich zu dem Schluß gekomme wie schon jemand vor mir: ICH kann nur in Ruhe essen wenn er dann los darf. Und wenns nach 5 Minuten war. Nach und nach hat er gelernt sauberer zu essen, länger sitzen zu bleiben, sich am Tisch ruhig zu verhalten. Aber so ab 2,5 wurde es deutlich entspannter, seit er 3 ist ist es gut. Ausreißer gibts aber immer noch -  auch im Kindergarten ( ich denke da an das Tomatensuppengemälde  s-:) )

Dort wird das übrigens so gehandhabt dass die Kinder selber aufdecken, dann essen, abdecken. Je 2 Kinder haben dann Teewagendienst, d.h. sie wischen den Tisch ab und bringen das benutzte Geschirr in die Küche, der Rest darf gehen. Sie werden angehalten sitzen zu bleiben ( stehen halt auf zwischen den Gängen), nur so viel zu nehmen wie sie essen und lieber nachzunehmen. Bei groben Verfehlungen ist auch da nach einer Ermahung das Essen beendet.
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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schwarzesgiftal

Zitat von: Mema am 23. Oktober 2011, 17:40:19
Dich habe ich auch nicht gemeint Fyps.

Aber hier steht es meiner Meinung nach eindeutig, dass es keine Alternative gibt. Ich versteh halt nicht warum ein Brot z.b. als Alternative so schlimm ist.
Zitat von: schwarzesgiftal am 22. Oktober 2011, 19:32:36
War recht schnell abgewöhnt.. auch Alternativen gibts bei uns nicht.. es wird das gegessen was es gibt... und wer das nicht mag hat pech gehabt.. dann gibts dennoch kein brot kein obst keinen joghurt oder sonstiges....

Weil ich mich nicht umsonst hinstelle und koche.. und das dann wegwerfe.. und meinem Kind ein Brot oder sonstwas anbiete...

Wenn wir essen gibts ja nicht nur ein ding.. es gibt immer mehrere Sachen.. wie zum beispiel wenns Hackbraten Nudeln und Gemüse gibt, Fischstäbchen Kartoffebrei und Salat.. irgendwas is immer dabei was man man.. also verhungern tun sie schon nicht.. aber ich fang mir das nicht an dass ich da ständig alternativen anbiete.. und auch wenn man was nicht so gerne isst.. ich kann mich nicht erinnern dass wirklich was gab wo eins der Kinder gar nichts gegessen hätte
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Bomelo

Huhu.

Aaaaalso. Gestern Abend hab ich mir mal keinen Stress gemacht. Hab ihm was hingestellt. Er wollte die gleiche Show wieder abziehen. Ich hab ihm gesagt, wenn er nicht aufhört und isst, dann ist der Teller weg. Er hat dann ein bißchen was gegessen und ist aufgestanden. Danach war der Teller weg, mein Mann und ich aßen in Ruhe weiter. Und mir war es egal.

Heute Nacht hat er zumindest wunderbar durchgeschlafen.

Ich glaube, ich muss einfach nur ruhiger werden und mich weniger drüber aufregen. Jedoch glaube ich, dass mein Aufregung auch damit zu tun hat, dass unser Sohn generell kein normales Essverhalten hat. Er wiegt 16 kg (ok, er ist sehr groß. Laut KiA ist das Gewicht für seine Größe normal), dabei isst er aber kaum was. Ich habe bei uns jegliches Süßzeug verbannt. Und wenn ich mal seine Kalorien in 24 Stunden inklusive Milch rechne (sonst trinkt er nur Wasser), dann komme ich auf teilweise nicht mal 500 Kalorien. Und das Kind hat einen enormen Bewegungsdrang und ist den ganzen Tag am rennen und laufen.

Von der Warte gesehen müsste der Kleine ein Strich in der Landschaft sein. Ich mache mir also sowieso generell etwas Sorgen um das Thema Essen und Kind und ich glaube, daher kommt auch meine Unsicherheit und meine Aufregung. (Leider nimmt unser KiA diese Sorgen nicht ganz ernst).

@Christiane: zum Thema Essen im KiGA kann ich nichts sagen, da wir nur einen Halbtagsplatz haben und unser Kleiner nicht dort isst. Er wird vor dem Essen abgeholt und isst dann zu Hause. Naja .... mit Theater eben.

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schwarzesgiftal

Aber 16 kg is find ich doch eh viel für 2,5 jahre also weiss ned hab ja mädels und die wiegen ja generell weniger (soweit ich weiss) aber meine grosse is jetzt 5 und wiegt 16kg:) ..
ich denke du solltest dich da nicht so stressen.. dann klappt das sicher bald entspannter:D
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Bomelo

@ Schwarzesgiftal: das ist genau mein Problem. Ok, der Kleine ist 1,15 groß. Für 2,5 Jahre schon ordentlich. Und da sind auch 16 kg in Ordnung. Aber mein Problem ist, dass ich mir nicht erklären, woher das Gewicht kommt. Ich habe manchmal das Gefühl, da stimmt was nicht. Bei dem bißchen, was er isst und die Menge an Bewegung die er hat, dürfte er nicht so stämmig sein. Aber wie gesagt, unser KiA nimmt uns da nicht so ernst.
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dane_80

Kennst Du das Buch " mein Kind will nicht essen" von Gonzales. Kann ich Dir auch leihen, ich hab das mehrmals gelesen.

Gibts denn einen Grund dass Du so besorgt bist außer der anscheinenden Diskrepanz zwischen Kalorienmenge und Gewicht? Erbliche Sachen in der Familie? Wie seid ihr gebaut, sehr zierlich oder auch etwas kompakter? Und 1,15 ist groß, so groß mein 4jähriger noch nicht, und er wiegt etwas mehr (18/19 kg) und ist dabei schlank!!

Wenn ich sehe was die Kinder meiner Freundin essen denke ich immer die müssten viel mehr essen. Die Teilen sich die Portionen meines Sohnes und es bleibt was liegen. Dabei ist ihre Tochter sogar etwas schwerer als mein Sohn, ihr Sohn dafür größer und leichter.
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Sonne1978

@Christiane
Wie kommst Du darauf, dass sich hier wer persönlich angegriffen durch Dich oder durch Deine Postings fühlt? Ist wohl Interpretationssache. Ich beobachte hier lediglich einen Austausch verschiedener Stile beim familiären Abendbrot / Mittagessen. Ich hatte auch nirgends den Eindruck, dass Du persönlich angegriffen wirst.

@mema
Meine Kinder bekommen auch keine Alternative zu dem, was ich gekocht habe. Es gibt meistens eine Beilage, wie Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Wer die auch nicht essen mag, muss eben hungrig vom Tisch aufstehen. Ausnahmen gibt es natürlich, aber in der Regel gibt es kein Ersatzessen. Ausnahmen sind z. B., wenn ich was Neues gekocht habe, was die Kinder nicht mögen oder wenn das Essen misslungen ist. Voraussetzung ist jedoch immer, dass probiert wird.

Bomelo

@ Dane: nein das Buch kenne ich nicht. Würdest du es mir wirklich leihen? Das wäre super.

Tja, wie sind wir gebaut. Ich klein und schlank (1,65 und 55 kg), mein Mann groß und schwer (1,95 und 130 kg). Also wenn, dann kommt unser Sohn nach ihm  :)

Krankheiten gibt es auch keine. Manchmal denke ich an die Schilddrüse, denn die machte bei ihm als Baby Probleme. Da hatte er Unterfunktion. Die wurde behandelt und dann war wieder alles in Ordnung. Danach hieße es, man müsse das nicht mehr kontrollieren. Das käme in dem jungen Alter schon mal vor, aber dann in der Regel nur einmalig. Ok, habe ich so hingenommen.

Nein, eigentlich gibt es keinen handfesten Grund für meine Sorge. Er hat halt nen großen schweren Papa und eigentlich ist ja auch alles ok. Nur wenn ich mich so umsehe, was andere Kinder essen und dann was meiner isst, dann kommt mir das einfach alles komisch vor. Ok, ich glaub ich bin nur überspannt  :P
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Fliegenpilz

1,15m für 2,5 Jahre ist doch riesig und da finde ich das Gewicht auch absolut in Ordnung :)
Ljiljana ist gute 17cm kleiner und wiegt 14,5kg.


@Sonne1978
Konsequenz einer Person mit körperlicher Züchtigung (Zwang) gleichzusetzen ist für mich persönlich ein Angriff, aber das ist wohl Definitionssache und das Problem eher bei mir, dass ich es zu sehr aufbausche.


Generell denke ich aber wirklich, dass da jeder seinen Weg finden muss :)
Für die einen ist es ok, wenn die Kinder nach 3 Minuten den Tisch verlassen, für andere halt nicht. Ebenso gibt es ja auch bei den Essensgewohnheiten selbst viele Unterschiede und sicherlich auch einiges wo wir nicht konform gehen (müssen).

Meine Kleine mag z.B. kein Brot. Also braucht sie auch kein Brot essen und ja, sie darf den Belag dafür pur auf der Hand essen. Wenn sie also 200g Fleischwurst oder 200g Käse (übertriebene Mengenangaben!!) zum Frühstück essen möchte - bitte! Einlenken kann ich ja immer noch, indem ich bestimmte Dinge nicht auf den Tisch stelle, damit es keine Überhand nimmt. Ebenso müssen meine Kinder keine ganze Portionen essen oder gar ihren Teller leer. Sie dürfen sich aussuchen was sie essen von dem was aufgetischt ist und wenn es nur Bolognese ist ohne Nudeln, tja - dann ist es halt so. Wir haben auch nicht immer Hunger auf Nudeln, nur das ich halt entscheide was ich koche, während die Kinder es einfach vorgesetzt bekommen. Nachtisch darf auch mal vor dem Hauptgang gegessen werden, dafür gibt es hier halt sehr selten Nachtisch, ...
Das ist halt der Weg, den mein Mann und ich für uns als Familie eingeschlagen haben :)

AnnHoly

Zitat von: SarkanaM am 20. Oktober 2011, 09:32:05
Ich würde es so machen:

Bevor das Essen fertig ist schon ankündigen: Gleich gibt es Essen.
Dann zum Essen rufen, wenn er nicht kommt - anfangen.

Bleib einfach ruhig. Verhungern wird er nicht. Ich würde das Spielchen konsequent ignorieren und mit meinem Mann in Ruhe essen.

Wenn er keinen Hunger hat - gut, dann kann er ja weiterspielen, aber ohne euch. Wenn er doch Hunger hat, wird er irgendwann kommen und essen.

Aber sobald du dich in irgendeiner Form darauf einlässt, sieht er doch nur, dass er damit am Ende die Aufmerksamkeit bekommt, die er wollte.

Da ich mich in diesem Beitrag weitgehend wiedergefunden habe, habe ich jetzt mal nicht weitergelesen (mit Ausnahme des aktuellen Beitrags von Elovan).

Ich meine mal gelesen zu haben, dass man von einem Kind unter vier Jahren keine perfekten Tischmanieren erwarten kann und sollte. Das heißt natürlich nicht, dass es bei uns keine vernünftigen Tischsitten gibt; jedoch bin ich dabei - noch - weniger streng.

Wichtig ist m.E. zunächst, dass die MahlZEITEN klar sind bzw. rechtzeitig angekündigt werden. Bei uns ist bspw. am Wochenende klar: wenn Papa und Schnecki Brötchen holen, deckt Mama inzwischen den Tisch und dann gibt es Frühstück. Wenn ich (oder mein Süßer oder beide) beginnen, das Mittagessen vorzubereiten, weiß Schnecki das. Ihr ist also klar, dass es in nächster Zeit Essen gibt. Ggf. deckt sie dann gemeinsam mit ihrem Papa den Tisch. Abends sage ich ebenfalls, dass wir jetzt das Abendessen vorbereiten und demnächst essen können. Wenn es dann jeweils soweit ist, setzen wir uns gemeinsam an den Tisch.

Worauf ich immer achte: es ist immer zumindest etwas dabei, von dem ich weiß, dass Schnecki es mag. Selbst wenn sie das andere also nicht probieren mag, hat sie noch etwas, das sie zumindest sättigt (vorsorglich: das hat nichts mit Süßigkeiten o.ä. zu tun).

In den meisten Fällen bleibt sie sitzen und isst mit uns. Sie ist allerdings auch oft schneller fertig und - das ist dann der Punkt, den ich ihr mit drei Jahren zugestehe - darf dann aufstehen und spielen. WIR bleiben allerdings sitzen, bis wir fertig sind, kommen also nicht zum Spielen o.ä.

Dass mit dem Essen gespielt etc. wird, hatten wir früher auch. In dem Fall wurde ermahnt, dass man es zumindest nicht herumwirft (ein bisschen spielen, auch mit essen, finde ich in einem Alter von unter zwei o.k.). Hat sie es nicht gelassen, war sie aus unserer Sicht fertig und es wurde weggestellt. Wollte sie dann doch noch essen, kam es wieder auf den Tisch und sie durfte natürlich aufessen.

Noch einmal zur Art des Essens: Schnecki MUSS bei uns kein Gemüse essen. Zurzeit verweigert sie es nämlich total. Wir fänden es natürlich schön, wenn es sie essen würde, zumal wir beide sehr gern Gemüse essen, aber mehr als schmackhaft machen kann ich es ihr m.E. nicht. Ich weiß, dass sie im Kindergarten durchaus Gemüse isst, vermute daher, dass es ein wenig mit Abgrenzung zu tun hat. Früher wollte sie alles essen, was wir auch essen. Heute tut sie es lieber ihren gleichaltrigen Freunden gleich und grenzt sich ein wenig von Mama und Papa ab. Solange sie zumindest im Kindergarten welches isst, bin ich damit vorerst zufrieden.

Damit komme ich zu Deinem - @Elovan - letzten Beitrag. Du schriebst, dass Du Euren Kleinen immer VOR dem Essen im Kindergarten abholst. Ich würde mal versuchen, ihn erst nach dem Essen abzuholen (muss ja nicht an allen Tagen sein). Er wird dort sicher anders essen. Du holst anschließend ein entspanntes Kind ab und bist selbst auch entspannt. Ich möchte damit nicht schreiben, dass man gewissermaßen die Verantwortung/Erziehung in dem Punkt abgeben soll. Ich denke lediglich, dass es für die Kinder schön ist, gemeinsam mit ihren Kindergartenfreunden zu essen. Das schafft Gemeinschaft, macht Spaß und - fast nebenbei und spielend - lernt er, dass man eben gemeinsam isst. Und er wird nicht mit Essen umherwerfen, wenn er seine Freunde ordentlich essen sieht. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass das die Situation ein wenig entspannt.

Noch einmal zum Herumwerfen von Essen: hier wäre ich konsequent, wie es bestimmt auch schon mehrfach geschrieben wurde. Wer mit Essen herumwirft, ist offenbar satt und darf vom Tisch aufstehen. Er muss dann allerdings bis zur nächsten Mahlzeit warten. M.E. ganz wichtig in dem Zusammenhang: der Situation nicht allzuviel Aufmerksamkeit schenken. Das Essen wird weggestellt und fertig. Schimpft er dann, würde ich ihn schimpfen lassen. Will er schließlich doch weiteressen, muss er sich ruhig an den Tisch setzen und das Essen kommt wieder auf den Tisch. Kurz gesagt: keine Aufmerksamkeit, wenn er sich daneben benimmt, Lob (und somit Aufmerksamkeit), wenn er brav ist.


:) AnnHoly

schwarzesgiftal

Zitat von: Elovan am 25. Oktober 2011, 14:33:04
@ Schwarzesgiftal: das ist genau mein Problem. Ok, der Kleine ist 1,15 groß. Für 2,5 Jahre schon ordentlich. Und da sind auch 16 kg in Ordnung. Aber mein Problem ist, dass ich mir nicht erklären, woher das Gewicht kommt. Ich habe manchmal das Gefühl, da stimmt was nicht. Bei dem bißchen, was er isst und die Menge an Bewegung die er hat, dürfte er nicht so stämmig sein. Aber wie gesagt, unser KiA nimmt uns da nicht so ernst.
für 115cm find ich 16 kg dann aber nicht viel sondern eher wenig.. wobei ich die grösse für das alter riesig find:D


ich würd mir da nicht so nen kopf machen... unsere sind auch keine guten esser solang sie jetzt nicht aufeinmal rapide abnehmen oder so mach ich mir keinen kopf mehr .. auch wenn sogar einige sagen dass unsere grosse arg dürr is:D
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Bomelo

@ AnnHoly: leider kann ich ihn aus finanziellen Gründen nicht über Mittag im KiGA lassen. Wenn ich ihn dort lassen will, dann muss ich ihn für einen Monat zum Essen anmelden. Egal wie oft er dann wirklich dort isst. Und ein Monat kostet 60 (!) EUR, nur für das Mittagessen. Früher konnte man pro Tag 3,50 EUR zahlen und dann halt variieren. Aber das machen die leider nicht mehr. Und ich bin nicht bereit, 60 EUR im Monat für das Mittagessen eines Kleinkindes zu zahlen, denn ich finde das vollkommen übertrieben.

Aber Recht hast du schon. Es könnte was bringen. Aber aus o. g. Gründen muss ich das zu Hause selbst hinbekommen. Trotzdem vielen Dank für den Tipp.

@ Schwarzesgiftal: Ja, er IST riesig. Auf der Kurve im U-Heft ist er sowohl bei Größe als auch Gewicht weit über der Normlinie. Aber ok, hat halt nen großen Papa. Er ist auch nicht dick. Das stimmt. Er hat eine runde Gesichtsform, was ihn kräftig erscheinen lässt. Und auch stramme Beinchen. Bauch und Arme sind jedoch rappeldünn. Wenn er nackig vor mir steht, kann man im Stehen die Rippen zählen. Also einfach nur irgendwie komisch verteilt. Ok, ich hab ein komisches Kind  ;D
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lisa81

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#69
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schnakchen

Ich steuere mal noch einen Erfahrungsbericht bei. Bei unserem Baby war ich lange Zeit sehr sehr besorgt wegen des schlechten Essens. Und je mehr ich versucht habe, umso schlechter wurde es. Irgendwo gibt es dazu auch Threads von mir.
Dann habe ich es geschafft bei mir selbst den Druck rauszunehmen und Louisa ein paar Tage lang machen lassen. Sprich, wenn sie nichts wollte, war das halt so, dann hab ich nicht noch ewig rumprobiert und ihr trotz Protestweinens tausend Alternativen angeboten, sondern sie aus dem Stuhl rausgenommen und sie durfte ohne gegessen zu haben weiterspielen. Allerdings gab es dann zwischendurch keine Kekse, die nächste Mahlzeit erst spürbar später und nachts gab es nur noch eine Flasche Milch, sonst Wasser. Und seitdem ich aufgehört habe ihr das Essen aufzudrängen, isst sie! :)

Aktuell hatten wir das Problem, das Louisa dauernd im Hochstuhl aufgestanden ist, was ja sehr gefährlich ist. Nach x Zurücksetz-Versuchen und "Nein"-Sagen mache ich es jetzt so, dass die Mahlzeit beim Aufstehen sofort beendet ist. Ohne Schimpfen, einfach: "Oh, du bist satt?" Und obwohl sie erst ein Jahr alt ist, versteht sie mittlerweile, dass es dann nichts mehr gibt. Natürlich nicht ewig, aber wenn sie z.B. grad an ihrer leckeren Nachtisch-Reiswaffel geknuspert hat, ist die erstmal weg.

Krippe: die Kinder decken den Tisch und setzen sich alle gemeinsam hin. Dann darf aufstehen, wer fertig ist, und sich die Hände waschen und spielen gehen. Nach dem Aufstehen ist das Essen aber beendet. Klappt scheinbar ganz gut.

LG schnakchen


zuz

@Christiane: Ich unterschreibe bei Lisa. Für mich klang Deine Bemerkung schon etwas angriffslustig, ob wir, die wir Aufstehen erlauben, denn dann nie mal ins Restaurant gehen ohne anderen Leuten dann auf den WEcker zu fallen. Um Deine Fragen zu beantworten: Wie es im Kiga genau ist, kann ich Dir nicht sagen. Meines Wissens nach stehen sie dort nicht auf. Allerdings sind sie ja dann auch schon drei. Damit ist die nächste Frage auch beantwortet: Mit ca. 2 Jahren hat sich das von allein gegeben, wann genau, weiß ich nicht mehr. Und in der Zeit (bis ca. 2) sind wir auch selten essen gegangen. Danach war das aber kein Problem. Und die paar Mal, wo wir unter 2 waren, war das "Problem" eher die Wartezeit aufs Essen, da wollte sie halt beschäftigt werden im Sinne von Rumlaufen. Stillsitzen ging nicht, da hätte sie so geschrien, dass die anderen auch nicht in Ruhe hätten essen können. Ging auch, fand ich aber nicht so toll.
Meine Frage wäre jetzt immer noch: Was würdest Du tun, wenn ein Kind eben nicht von allein ruhig sitzen bleibt, sondern schreit wie am Spieß oder sonstwie Quatsch macht? Z.B. Essen wirft? Gläser umschüttet (absichtlich)? Alles aus der Reichweite verbannen geht bei uns aus Platzgründen nicht. Für mich bleibt dann nur noch aufstehen als Konsequenz.
Und das mit den Engeln: Nun ja, das klang für mich etwas seltsam. Klar, Du hast keine Engel - wer hat die schon. Es gibt aber bei den meisten Kindern Dinge, die wie von selbst funktionieren. Bei Dir offenbar das Sitzenbleiben beim Essen. Bei anderen durchschlafen. Bei uns z.B. gab es nie Probleme mit hauen o.ä. Das kann ich mir nicht selbst zuschreiben, es war einfach so. Ich fände, es würde irgendwie seltsam klingen, wenn ich z.B. jemandem, der wegen Hauen eher vom Kinderturnen geht sagen würde: "Nein, ich gehe nicht eher vom Kinderturnen, das wird bis zu Ende gemacht. Gehauen wurde bei uns dennoch nie. Aber anscheinend hab ich ja einen Engel." Weißt Du, was ich meine? ;)

@Elovan: Ich kann Deine Sorge verstehen. Aber: Kinder sind ganz unterschiedliche Futterverwerter, genau wie ja auch Erwachsene. Kennst Du auch Leute, die sagen, sie werden schon dick, wenn sie nur Schokolade anschauen? Andere essen tütenweise Chips und Pizza und bleiben schlank. Bei Kindern ist es ähnlich. Manche essen wie wild und nehmen nicht zu, andere nur wenig und sind dennoch kräftig. Es hat auch nicht unbedingt was mit dem Bewegungsdrang zu tun. Eher mit dem Grundumsatz, der eben bei manchen einfach höher/niedriger ist. WEnn kein Verdacht besteht auf Schilddrüse oder so, ist das eher unbedenklich, zumal er ja eher kräftig ist. Das einzige, wo man wirklch aufpassen muss, so weit ich weiß, ist wenn Kinder trotz guten Essens deutlich zu wenig zunehmen. Ich kenne ein Kind, das ernährt sich fast ausschließlich von Luft und Liebe, ist aber schwerer und größer als meine Tochter, die oft richtig reinhaut (gleiches Alter).

schwarzesgiftal

Wegen aufstehen.. meine MÜSSEN nicht jedesmal sitzenbleiben bis die schwester fertig ist... solang sie nicht arg angesaut sind dürfen sie wenn sie satt sind aufstehen und händewaschengehen... und dann spielen oder was weiss ich.. wobei bei uns die kinder meistens länger am essen sitzen wie wir:D
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

zuz

Zitat von: schwarzesgiftal am 25. Oktober 2011, 14:09:36

Weil ich mich nicht umsonst hinstelle und koche.. und das dann wegwerfe.. und meinem Kind ein Brot oder sonstwas anbiete...


Yep, das ist hier auch so. Außer es gibt mal echtes Erwachsenenessen ohne Alternative, aber das ist gaaaanz selten. Wenn ich drei Sachen zu essen anbiete, sollte das reichen, wenn nicht, kann der Hunger nicht so groß sein. Allerdings ist die nächste Zwischenmahlzeit auch nicht weit weg und kann im Zweifelsfall dann auch mal ne halbe Stunde vorverlegt werden - man muss sich ja nicht unnötig Gequengel antun ;)