Einschlafen ohne Stillen

Begonnen von Rennmaus, 25. Juni 2015, 07:42:35

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Rennmaus

Hallo,

das Thema einschlafen macht uns so langsam fix und fertig. Unsere Kleine ist gerade 1 Jahr alt geworden und wir möchten bzw. müssen leider abstillen, da wir gerne noch ein zweites Kind haben möchten, aber ich denke 1 Jahr stillen war jetzt auch eine schöne und lange Zeit, dann kann man es auch so langsam zu Ende bringen. ;)

Bisher wurde sie zum einschlafen gestillt, was natürlich super geklappt hat, aber sie soll natürlich auch ohne stillen lernen einzuschlafen.
Seit ca. zwei Wochen stillen wir nachts nicht mehr und es klappt super, sie schläft endlich durch (im nachhinein denke ich manchmal wir hätten damit eher nachts aufhören sollen dann wären die Nächte definitiv ruhiger gewesen, denn teilweise war sie alle 1-2 Std. wach.)
Tagsüber haben wir es letzte Woche schon abgeschafft, aber da fängt dann auch schon das Problem an. Wir legen uns gemeinsam ins Bett, ich lese ihr was vor und danach haut sie aus dem Bett ab. Ich lass sie dann im Schlafzimmer rumlaufen, bleibe aber selbst liegen und sie hat auch die Möglichkeit jederzeit wieder ins Bett zu kommen, aber sie tut es dann meist nur zum rumtoben. Irgendwann wird sie dann aber doch so müde, dass sie extrem quengelig ist, sich die Augen reibt, sich am Kopf kratzt usw. dann hole ich sie wieder ins Bett, aber sie dreht sich um und krabbelt wieder raus. Was mir dann aber nicht so recht ist, weil wenn sie sehr sehr müde ist, torkelt sie beim laufen, stößt sich überall, fällt über ihre Beine und schreit die ganze Zeit.
Ich nehme sie dann hoch, aber sie versucht sich immer wieder aus meinem Arm zu winden und bloß so weit weg wie möglich zu kommen, das gleiche bei meinem Mann. Aber nach etlichen Versuchen, schläft sie dann doch irgendwann ein.

Das dumme ist, das macht sie jetzt auch schon abends, normalerweise hilft stillen immer, aber die letzten Tage funktioniert selbst das nicht mehr und da wir ja eh die nächsten Tage abstillen möchten wird es wahrscheinlich noch schlimmer.
Nur wenn sie abends in ihrem Schlafsack ist und aus dem Bett krabbeln will, muss ich sie natürlich aufhalten und wieder zurücklegen, sonst fällt sie mir noch kopfüber vom Bett runter  :o ich selber könnte nämlich im Schlafsack auch nicht laufen und erst recht nicht wenn es dunkel ist.  :P
So dass ich abends dann eine gefühlte Ewigkeit nur damit beschäftigt bin sie immer wieder zurückzulegen.

In ihr eigenes Bett brauche ich sie gar nicht erst legen, weil dann schreit sie sofort. Sie lässt sich dort nur reinlegen, wenn sie tief und fest schläft, ansonsten ist ziemlicher Terror angesagt.

Ich habe etwas Angst, dass wenn das so weitergeht, dann wird sie schlafen gehen immer mit was ganz schlimmen verbinden (wenn sie es nicht schon getan hat  :'( )

Ach so einen geregelten Tagesablauf haben wir, sie steht immer ungefähr zur gleichen Zeit auf, bekommt zur gleichen Zeit essen und wird zur gleichen Zeit schlafen gelegt.
Sie ist darüber hinaus ein sehr temperamentvolles Mädchen. Sie kann keine Sekunde still sitzen und ist nur in Action. Wahrscheinlich fällt ihr deswegen auch das schlafen gehen so schwer. Schnuller hat sie noch nie genommen und Stofftiere sind doof  s-:)

Ich hoffe sehr auf ein paar Tipps, denn es zehrt stark an den Nerven.

Lahanya

#1
Hallo,

Wir sind grad dabei das Stillen auch ausschweifen zu lassen. Einschlafstillen ist auch hier ein fester Bestandteil des abendrituals. Hier wird zuerst bettfertig gemacht und wir lesen dann gemeinsam eine Geschichte vor (Papa und Mama) dann wird gekuschelt und meist fordert er dann von sich aus die Brust. Das gewähre ich ihm - allerdings verkürze ich die zeit die er "trinken" darf langsam. Sobald er zb. Anfängt zu nuckeln ist es vorbei dann gibt es den Schnuller. Er macht dann ne Minute Theater findet sich dann aber mit seinem Schicksal ab. Mittlerweile sind wir dabei angekommen das er abends 5 Minuten ca. Trinkt und dann von selbst abdockt sich weg dreht und schläft. Dann lege ich ihn in sein Bett und verlasse den Raum.

Ich würde an deiner Stelle schauen das ich wirklich versuche spätnachmittag die kurze auszupowern mit toben etc. Direkt vor dem schlafen gehen aber etwas ruhiges zu machen. Habt ihr ein festes abendritual?

Ich weiß nicht ob es dir bei deinem Problem hilft...

Solar. E

Also für mich liest es sich so, als hättest du das Stillen innerhalb weniger Tage von noch mehrmals am Tag/Nacht auf Null runtergefahren, stimmt das so?
Und in dem Fall geht das deiner Kleinen vielleicht zu schnell und es entlädt sich in abendlichem Theater. Was ich jetzt schwierig finde, ist, dass du schreibst dass das Stillen abends auch nicht mehr hilft um sie runterzubringen. Sonst hätte ich gesagt, lass sie abends einfach noch stillen, sie ist mit einem Jahr ja doch noch klein.

Bei uns war es damals so, dass ich mich bei meiner Großen von außen habe verrückt machen lassen, weil jeder sagte "Waaaas, du stillst immer noch?", da war sie gerade acht Monate alt  s-:) Da bekam sie dann Flasche und die dann abends noch über den ersten Geburtstag hinaus.

Bei meinen Jungs hab ich das nicht gemacht, die hab ich einfach weitergestillt nach Bedarf. Beide stillten sich selbst endgültig ab mit 22 bzw. 20 Monaten und beide hatten am Ende eben nur noch das Stillen zum Einschlafen. Klar ist das nicht jedermanns Sache, aber auf die Alternative "Theater beim Einschlafen " hatte ich abends keinen Nerv mehr und so war es stressfrei und entspannt für alle Beteiligten. Geht natürlich auch nur, wenn man selber das noch kann, sprich wenn du selbst es nur noch mit Widerwillen tust, hat es keinen Sinn mehr.

Was definitiv Blödsinn ist, ist zu glauben, dass man sie nie von der Brust losbekommt, weil man meint den Absprung verpasst zu haben.

Und was deinen Zyklus angeht, da steckt man ohnehin nicht drin, der kann auch wieder zum Laufen kommen bei einem Mal Stillen am Tag.  :)

Papa

Wir hatten ein ähnliches Problem und konnten es gut lösen, indem wir Stillen und Einschlafen entkoppelt haben: meine Frau hat im Wohnzimmer noch mal gestillt, dann habe ich das Kind ins Bett gebracht. Am Anfang unmittelbar, dann haben wir die Zeit dazwischen langsam vergrößert. Nach wenigen Tagen war Einschlafen ohne Stillen kein Problem mehr, und Durchschlafen auch nicht.
Gruß vom Papa!

Tochter geboren 2008
Sohn geboren 2010

Honigbluete

Ich finde es schwierig, dass sie aus dem Bett "darf" und dann noch tobt, so fällt es ihr noch schwerer, runterzukommen. Kannst du dass Bettgehritual etwas aktiver gestalten, z.B. mit gemeinsamen ruhigen Singspielen, z.B. Imse Bimse Spinne etc. Ziel sollte ja sein, dass sie mit ihrem Bett und dem Einschlafen etwas schönes verbindet. Da sind Massagen (oder halt Massagespiele), Lieder, Körperkontakt etc. ja sehr hilfreich. Und zu einem regelmäßigen Tagesablauf gehört nicht notwendigerweise eine feste Uhrzeit, sondern feste Abläufe. Bei uns gibt es z.B. Abendessen zwischen 18 und 19:30 Uhr, je nachdem, wie der Tag lief und wie wir Hunger haben bzw. die Kinder müde sind. Danach geht es sofort nach oben, es wird nicht mehr gespielt. Damit beginnt dann das Bettgehritual, ganz unabhängig von Uhrzeiten, aber immer gleich. Das entspannt ungemein, denn man hat keinen Zeitdruck wie bei einem streng getakteten Zeitplan.

Jakob schläft und schlief schon früh alleine ein. Sehr angenehm und super, aber manchmal gelingt es ihm nicht, dann braucht er unsere Nähe. Wir setzen uns dann zu ihm ans Bett, halten seine Hand, singen was, das beruhigt ihn immer sehr schnell.

Alles Gute für euch!

Rennmaus

Danke erstmal für die vielen Tipps und Ratschläge. Beim ersten Kind ist man ja doch immer etwas unbeholfen und weiß noch nicht wie man manche Dinge am sinnvollsten anstellt  ;)

Es stimmt schon, dass wir jetzt doch relativ zügig abstillen, groß drüber nachgedacht, dass es der Kleinen zu schnell geht haben wir dabei wohl leider nicht. Wir waren wohl etwas zu übermütig, weil das mit dem abstillen nachts so super geklappt hat,so  dass wir jetzt einfach weitermachen wollten. Und da mein Mann diesen Monat Elternzeit hat, passte das mit dem abstillen auch ganz gut, weil es für ihn dann nicht ganz so schlimm ist wenn die Nächte etwas kürzer ausfallen, falls die Kleine nachts kein Auge zu bekommt
Aber mit dem abends abstillen werde ich dann noch zwei/drei Wochen abwarten. Dann habe ich auch einen Frauenarzttermin und der Frauenarzt wird mir dann schon sagen, ob ich wegen des Kinderwunsches abstillen muss oder nicht. Aber ich denke mal schon, da ich schon fürs erste Kind Medikamente nehmen musste, damit es überhaupt klappt.

Wenn ich dann aber abends abstille werde ich auf jedenfall die zwei Tipps (jeden Tag etwas weniger stillen und stillen nicht im Schlafzimmer) beherzigen, das sind denke ich ganz gute Ansätze mit denen man arbeiten kann  :)

Jetzt bleibt nur das Problem tagsüber, weil da haben wir schon abgestillt, aber sie schläft nicht bzw. nur mit viel viel anstrengung und geschrei ein.
Das mit dem aus dem Bett raus und toben, ja, das ist nicht gerade klug und sinnvoll, das gebe ich zu, aber ich habe auch immer schon ein schlechtes Gewissen wenn ich meine Kleine immer wieder zurück ins Bett lege. Einerseits möchte ich sie zu nichts zwingen, anderseits möchte ich sie aber auch in den Schlaf begleiten, weil sie es alleine noch nicht kann.
Fingerspiele und Buch anschauen sind bei ihr leider auch immer schwierig, weil sie einfach nicht still liegen kann, sie muss immer in Bewegung sein. Ich kann das mit der Massage zwar mal probieren, aber ich vermute ganz ganz stark dass sobald sie auf dem Rücken liegt, sie sich sofort wegdreht und wegkrabbelt  :-\

Und unser Tagesablauf ist jetzt auch nicht auf die Minute genau, aber wir haben schon feste Uhrzeiten +/- eine halbe Stunde, und wenn ich nicht drauf achte, werde ich schon von unserer kleinen Maus dran erinnert, weil ich dann neben mir ein ziemlich aufdringliches "neng neng neng neng" höre, was soviel heißt wie "Hunger, Hunger und zwar jetzt sofort!"  ;D

Fairydust

Wenn deine Maus beim Einschlafen immer wegkrabbelt, lass sie doch bei dir auf dem Arm einschlafen. So schläft auch Silja ein. Sie würde niemals im Bett liegen bleiben, so klappt es aber wunderbar. Wenn sie eingeschlafen ist, können wir sie auch weglegen. Wenn dein Mann eh gerade Elternzeit hat, kann er das ja übernehmen, dann hat sie deine Brust erstmal nicht direkt vor der Nase.

Binus

Erstmal: Geduld. Sie muss es doch erst lernen, und das geht nicht innerhalb weniger Tage.

Dann: habt ihr mal versucht, ein wenig den perfekten Zeitpunkt abzupassen? Mal eine halbe Stunde früher oder später kann die ganze Sache mitunter enorm erleichtern.

Bei meiner Tochter hilft Streicheln.

Beim Sohn hätte das gar nix gebracht.  s-:)

Letztlich musst du versuchen, ihren stärksten Schlafreiz - Stillen - durch etwas anderes zu ersetzen. Vielleicht so, dass du, während du momentan zum Einschlafen stillst, parallel etwas anbietest: Singen/Summen, Streicheln, ein Kuscheltier...in der unendlichen Hoffnung, dass irgendwann der neue Reiz stark genug ist. 

Hubs

Einschlafen muss ja nicht im Bett stattfinden. Auf dem Arm, im Tragetasche,  im Kinderwagen. Tagsüber sind beide seltenst im Bett eingeschlafen. Und keine Sorge, Du wirst Dein Baby nicht bis zur Einschulung im Arm schenken zum Einschlafen ;) Lässt Euch einfach Zeit. Den Babywunsch kann ich verstehen. Bei der Empfängnisbereitschaft spielen ja eine Menge Faktoren mit. Ein paar Wochen hin oder her spielen beim Abstillen auch keine so große Rolle. i
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Rennmaus

Dann werden wir wohl das mit dem Tragen auch weiterhin machen, auch wenn sie manchmal, wenn sie besonders knatschig ist, sich versucht aus meinem Arm zu winden.
Im Kinderwagen und Auto schläft sie übrigens super, aber da muss sie dann vorher auch wirklich fix und fertig sein. Aber extra deswegen jetzt stundenlang mittags spazieren gehen in der Hoffnung das sie einschläft werde ich nicht einführen  ;)

Vorgestern ist sie mir übrigens beim kochen im Tragetuch eingeschlafen. Ich wollte sie dann ablegen weil das essen fertig war und was war? Sie ist aufgewacht. Habe sie wieder hochgenommen, dann ist sie eingeschlafen, ihr Kopf ist dabei etwas zur Seite gefallen und sie war wieder wach. Dann ist sie wieder eingepennt, habe sie abgelegt weil ich schon fast einen Krampf im Arm hatte und was war? Das gleiche Spiel  s-:) Aber danach ist sie endlich eingeschlafen  ;D
Also wie ihr schon geschrieben habt, ich brauche wohl Geduld und starke Oberarme   :D

Hubs

Der Kleine hat tagsüber fast nur im Tragetuch bzw in der Tragehilfe geschlafen. An ablegen war da nicht zu denken  ;)
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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