Buchstaben lernen in der KiTa

Begonnen von schnakchen, 31. Januar 2015, 09:37:13

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schnakchen

Hallo,

nur mal aus Neugier, meine Große ist Vier und etwa seit ihrem Geburtstag interessiert sie sich brennend für Zahlen und Buchstaben. Zuerst wollte sie nur wissen, wie man ihren Namen schreibt, dann den ihres Bruders, dann Mama und Papa, und mittlerweile lässt sie sich dauernd die Buchstaben für andere Wörter diktieren und "schreibt" so schon kleine Texte für ihre Freunde. Ich würde sagen sie kennt etwa 15 Buchstaben sicher, der Groschen ist aber noch nicht gefallen, wie man Buchstaben selbst kombinieren kann.
Parallel dazu üben sie in der Kita schon einfache Zahlenmengen, also: "Wieviel Kinder sind im Raum, wenn es zwei Mädchen sind und fünf Jungen?" und sie kann auch schon halbwegs die Zahlen bis 9 schreiben.

Meine Fragen:
Ihre Freundinnen können das auch schon, sie ist also nicht besonders schnell oder so. Äh wenn das alle jetzt schon lernen und noch die zwei KiTa-Jahre üben, ist es ja zu erwarten, dass sie halbwegs lesen und schreiben können zum Schulstart. Wie kommen denn dann die Grundschullehrer damit klar?
Die Kinder nennen die Buchstaben "Ef" oder "Em", wie wir Erwachsenen, wenn sie in der kiTa Schule spielen. Ich hab mal gehört, man soll lieber "ffff" und "mmm" sagen?
Sie schreiben in Druckschrift mit Großbuchstaben - ist das ein Problem? Wobei ich jetzt nicht wüsste wie ich das ändern sollte.
Achso und sie schreibt die Buchstaben recht abenteuerlich, mal von rechts unten beginnend, oder das "S" wird aus drei Teilen zusammengesetzt. Wird das später problematisch?

lg schnakchen

Honey

Ganz sorglos sehen; Wissensdurst stillen, machen lassen.  :D

Die Kinder werden zu Schulbeginn möglichst auf einen Nenner gebracht. Da wird so ziemlich alles dabei sein, von Kindern die bisher nur Kritzelkunstwerke anfertigen wollten bis zu Kindern die bereits alles Mögliche schreiben und lesen können.  :)
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Honey

Achso, Buchstaben beim Laut nennen, ist wirklich hilfreich.  :)
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Fliegenpilz

Zitat von: schnakchen am 31. Januar 2015, 09:37:13Äh wenn das alle jetzt schon lernen und noch die zwei KiTa-Jahre üben, ist es ja zu erwarten, dass sie halbwegs lesen und schreiben können zum Schulstart.

Nein, nicht einmal die Hälfte der Kinder wird es bis zum Schulstart können!

Zitat von: schnakchen am 31. Januar 2015, 09:37:13Wie kommen denn dann die Grundschullehrer damit klar?

Schon schreibende oder lesende Kinder sind kein Problem für ausgebildete Lehrkräfte.

Zitat von: schnakchen am 31. Januar 2015, 09:37:13Die Kinder nennen die Buchstaben "Ef" oder "Em", wie wir Erwachsenen, wenn sie in der kiTa Schule spielen. Ich hab mal gehört, man soll lieber "ffff" und "mmm" sagen?

Hier wurde es beides gelernt. Und es hat für das Kind keinen Unterschied gemacht ob ich ein "Ef" oder ein "fffff" diktiert habe. Interessant wird es da wenn sie selbst lesen.

Zitat von: schnakchen am 31. Januar 2015, 09:37:13Sie schreiben in Druckschrift mit Großbuchstaben - ist das ein Problem?

Nein, so beginnen eigentlich (fast) alle Kinder.

Zitat von: schnakchen am 31. Januar 2015, 09:37:13Achso und sie schreibt die Buchstaben recht abenteuerlich, mal von rechts unten beginnend, oder das "S" wird aus drei Teilen zusammengesetzt. Wird das später problematisch?

Nein, sie wird im Laufe des Vorschuljahres bestimmt noch Schwungübungen machen in ihrer Einrichtung, ansonsten bekommt sie spätestens in der Schule sehr schnell die richtige Schreibrichtung beigebracht. Meine Tochter hat immer konsequent die "5" falsch herum geschrieben oder auch das "J". Ich habe es nie korrigiert, keine vier Wochen in der Schule und es kam seitdem nicht einmal mehr vor ;)


piglet

Ich würde auch sagen alles normal und einfach weiter Wissensdurst stillen lassen.
Die Grundschullehrer sind dafür ausgebildet die Kinder im ersten Schuljahr auf möglichst einen Stand zu bringen. Inzwischen ist das Schulsystem soweit das man den Kindern "das Futter" gibt was sie brauchen, sprich Kinder die schon lesen können dürfen sich schon an Texte setzen und müssen nicht mehr kleine Worte üben.
Buchstaben und Zahlen nachmalen ist ja nicht das Gleiche wie sie zu schreiben. Im ersten Schuljahr kommt dann automatisch der Ergeiz dies richtig zu lernen.
Das mit den Buchstaben beim Klanglaut anzusprechen ist ja haupsächlich für das Lesenlernen wichtig, auch hier haben die meisten Kinder weitaus weniger Schwierigkeiten als wir Erwachsenen vermuten ;)
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Anders

#5
 :)

peter

nur weil kinder 10 buchstaben können heisst das doch nicht das sie in 2 wochen lesen können  s-:)
und wer sagt den das dieses intresse anhält?

lilia ist 2 und kann schon länger von 2 oder 3 ab (sie verweigert die 1 ;D) bis 12 zählen ,seit ner woche der so zählt sie aber nix mehr,fragt nicht mehr danach und fordert auch uns nicht mehr dazu auf
okay sie ist 2 und net 4 aber intresse ist ja mal stärker und mal schwächer  :D

also entspannt laufen lassen

Meph

und dazu kommt noch der unterschied zwischen auswendig können und anwenden können.
Viele Kinder können dank lernspasshaus und ähnlichem das alphabet singen und bis 10 zählen.
wenn man sie dann aber bittet 5 teller zu holen sind nicht wenige überfordert ;)

es ist rel. einfach sich zu merken, dass Mama M A M A geschrieben wird, das heisst aber noch lange nicht, dass sie AMME richtig lesen können ;) Sie haben sich halt das Wortbild gemerkt.
Und das ist mit 4/5 jahren ganz normal.
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Trouble2011

Mittlerweile wird das Wissen doch vorausgesetzt in den Schulen.  :-X

Rumpelstilzchen

Das habe ich noch nicht festgestellt. Ich würde mich hier auch eher zur entspannten Fraktion gesellen.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

Nipa

Zitat von: Meph am 01. Februar 2015, 11:41:04
und dazu kommt noch der unterschied zwischen auswendig können und anwenden können.

Genau!
Und dann seh ich die Erstklässler vor mir, die ihre jacke nicht Alleine zubekommen....


Sonina

Zitat von: Speranza am 01. Februar 2015, 11:42:02
Mittlerweile wird das Wissen doch vorausgesetzt in den Schulen.  :-X

s-kringellach

Das kann man jetzt so:

Das Wissen der Mengen, Zuordnen können usw....

ODER so auffassen  S:D

Lesen und Rechnen können, damit die Lehrer weniger zu tun haben...   :P



Sorry..  konnt ich mir nicht verkneifen


Zum Thema:
Ich bin da auch bei der entspannten Fraktion anzusiedeln...
Iven hat Interesse an Buchstaben, macht aber keinerlei Anstalten diese Schreiben oder zusammenhängend lesen zu wollen.
Anders bei den Zahlen. Er zählt bis 100, kann die Zahlen bis 100 auch lesen (hin und wieder verdreht er sie noch), und rechnet zum Teil im Zahlenraum 12 (zB. Würfelaugen zusammen zählen, oder es sind 5 Teller für 6 Personen aufgedeckt, wieviele Teller fehlen noch....)
Ich lass ihn. Wenn er Fragen hat, bekommt er diese beantwortet, forcieren tu ich das nicht.
Warum soll ich ihn bremsen? Irgendwann pendelt sich das spätestens in der Schule dann schon wieder ein und alle sind sie auf einem halbwegs gleichen Wissensstand.
Und eine gut ausgebildete Lehrkraft sollte damit umgehen können...  zumal der Trend ja immer weiter dahin geht, dass in der ersten Klasse kinder im Alter von 5-7 Jahren sitzen, oder gar die ersten zwei Klassenstufen zusammengelgt sind.
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

scarlet_rose

Interesse an Zahlen und Buchstaben haben fast alle Kinder im Kindergartenalter. Das kommt und geht immer mal wieder.
Die meisten Kinder können mit Einschulung viele Buchstaben, fast alle kennen die Zahlen von 1 bis 9, manche darüber hinaus.

Leichte Rechnungen ebenfalls.

Dennoch sind mit Abstand die wenigsten in der Lage auch zu Lesen. Denn vom Buchstaben erkennen zum Sinn verstehen ist es ein sehr, sehr weiter Weg, den kaum Kindergartenkinder gehen, selbst die, die mit 4 schon alle Buchstaben kennen.

Die Rechnung 2+2 zu kennen und die Rechnung 2+2 zu VERSTEHEN ist ebenfalls ein großer Unterschied.

Ich würde mich da auch entspannen. Ebenso die falsche Schreibweise.
Sie schreibt die Buchstaben so, wie sie sie wahrnimmt und umsetzen kann. Durch Verbesserungen und Kritik verlieren Kinder doch eher die Lust und das Interesse an Sprache/Buchstaben usw.
Selbst in der ersten Klasse ist es noch "normal", wenn Kinder Buchstaben hin und wieder falsch herum schreiben.
Also: Alles etwas entspannt betrachten  :D
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biene20121

Bei meinem bruder war das auch so das er in der kita schon einiges wissen wollte, komischerweise konnte er mit schon multiplizieren aber er ist bis heute ein matheass. In der vorschulgruppe gab es dann auch noch englisch was die den kindern spielerisch beigebracht haben. Also farben und zahlen und sowas.

Unser kleiner will jetzt auch alles zählen,  aber an buchstaben denkt er noch nicht, wird aber auch erst 3 im juni, aber ich weiß das die dann zum 3 geb auch alles schön gestalten mit je 3 sachen um die 3 zu festigen.
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm

Cosima

Obacht!
Mit dem Wissensstand war meine große mit 4 auch versehen. Mit 5,25 J. kannte sie alle Großbuchstaben und hatte das Prinzip des Lesens verstanden. Mit 5,5 J. kannte sie dann auch alle Kleinbuchstaben. Nachdem sie aber kapiert hatte, wie Lesen geht, legte sie eine Pause ein. Sie konnte also Wörter vorlesen: Apfelsaft zB. hatte aber dann einfach kein Interesse daran. Texte langsam aber flüssig vorlesen konnte sie nach drei Monaten schule. GERNE LESEN(!) tut sie jetzt in der dritten Klasse!
Auch wenn die Kinder "sehr weit" scheinen: jedes wird doch in der Schule gefordert. Jeder auf seinem Gebiet. Selbst wenn schule anfangs laaaangweilig ist, sjnd sie spätestens in den Herbstferien dort angekommen und haben alle gut zu tun.
Also: abwarten, Tee trinken, machen lassen. ;) In unserer jetzigen vorschulgruppe ist gerade das Schreiben in Spiegelschrift total "in"! Das macht meiner zwar nicht mit, ich staune aber, wie perfekt das die anderen Kinder teilweise können.

Zitat von: satti am 31. Januar 2015, 23:58:08
nur weil kinder 10 buchstaben können heisst das doch nicht das sie in 2 wochen lesen können  s-:)
und wer sagt den das dieses intresse anhält?

lilia ist 2 und kann schon länger von 2 oder 3 ab (sie verweigert die 1 ;D) bis 12 zählen ,seit ner woche der so zählt sie aber nix mehr,fragt nicht mehr danach und fordert auch uns nicht mehr dazu auf
okay sie ist 2 und net 4 aber intresse ist ja mal stärker und mal schwächer  :D

also entspannt laufen lassen

Anders

#15
 ;)

Kayara

#16
ich arbeite in einer kita...

unsere aufgabe ist es den kindern zahlen, buchstaben und mengen so nahezubringen, dass sie interesse dran haben und wissen, dass es das gibt. ihren namen sollten sie in großbuchstaben erkennen/schreiben können, die symbolzahlen bis ~6 erkennen (viele können aber auch mehr), zählen von 1-10. mengen technisch, wäre es schön, wenn sie mehr und weniger erkennen können. sprich unterscheiden.
ansonsten sind noch reimerkennung und gegenteile wichtig.
wir machen das alles auf spielerische art. schreibend und lesend eigentlich kein kind unsere kita verlassen.

ich persönlich hab je ein zahlen und buchstaben plakat bei mir im raum zu hängen.
knöpfe (die zum sortieren, zählen, stapeln, bilder legen benutzt werden können.  aber auch mit mustervorlagen), buchstabenmemory (anfangsbuchstabe und passendes bild), ein selbst gemachtes mit jeweils jeden buchstaben 3x einlaminiert. so können sie memoery spielen oder "eigene wörter legen". stifte und papier. an den garderoben, im bad, beim tischdienstplan stehen die namen und fotos dran. jedes kind hat ein eigentumsfach mit namen. demnächst werde ich die möbel beschriften (sprich am Fenster steht "Fenster" am Stuhl "Stuhl" usw. das dient nicht zm schreiben lernen, sondern einfach zur erkennung. "oh... bei fenster sehen die buchstaben anders aus, als bei stuhl". wir arbeiten mit Logico vom Finken Verlag (das ist eine art minilük. die kinder lieben es) und sind eine Schlaumäuse Kita. wobei ich aber sagen muss, dass das programm teils erst bei den älteren gedacht ist. aber 2-3 spiele (ist eine Software) können sie auch machen. per hörmemory wird reimerkennung spielerisch geübt, ein virtuelles theater einrichten mit Hilfe von Aufgaben ala "Stelle den roten Eimer links von dem Tisch" usw.
auf der treppe nach oben sind von unten bis zur wende im zwischengeschoss die buchstaben aufgeklebt und bis oben dann die zahlen bis 10


(die kinder in meiner gruppe sind im moment zwischen fast 4 und 5. der älteste (einrücksteller) 6,5)

KoenigRaffzahn

#17
Zitat von: piglet am 31. Januar 2015, 14:57:23
Ich würde auch sagen alles normal und einfach weiter Wissensdurst stillen lassen.
Die Grundschullehrer sind dafür ausgebildet die Kinder im ersten Schuljahr auf möglichst einen Stand zu bringen. Inzwischen ist das Schulsystem soweit das man den Kindern "das Futter" gibt was sie brauchen, sprich Kinder die schon lesen können dürfen sich schon an Texte setzen und müssen nicht mehr kleine Worte üben.
...

aha, in der theorie ... leider sieht die praxis in vielen schulen anders aus!

... lesen + schreiben können hat auch nichts mit schulreife zu tun ...
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf