Vierjähriges Kind bei Tisch. Habe mich furchtbar aufgeregt.

Begonnen von Catharina, 24. Juni 2014, 11:42:02

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minimuck

ich frage mich, warum man - fröhlich kinderlos - eigens einem erziehungsforum beitritt, um ebendiese frage zu stellen... schönes hobby!  S:D

zum eigentlichen inhalt der frage: mich hätte es gestört, ja. und ich hätte diebische freude daran gehabt, den knaben selbst anzusprechen - seitdem ich selbst kinder habe, mache ich mir auf diese art gerne neue "freunde"  S:D  allerdings habe ich festgestellt, dass mir die kinder das nie krumm nehmen (im gegenteil, sie sehen es oft als willkommenen kontakt zu einem erwachsenen spinner). und - aber das finde ich gruselig - die häufigste reaktion der eltern ist "ach, wie schön, dass das mal einer klar sagt, auf uns hört er ja nicht"...  :P
 

zuz


Martina

Meine Kinder hören auf die Ansage von anderen auch wesentlich besser  S:D 8) Bin ich jetzt gruselig oder meine Kinder?

Die Konfrontation mit ihnen scheue ich ja trotzdem nicht, aber jeder hat ja irgendwie andere Dinge die er den Kindern erlaubt. Meine Kinder dürfen z.B. mit einem Keks in der Hand auch durch die Gegend laufen. Stört mich 0,0. Bei meiner Freundin dürfen sie das nicht, ergo sagt sie zu ihnen, bitte setzt euch hin, wenn ihr einen Keks esst. Darauf hören sie, würde ich das sagen, würden sie es vielleicht erst nach der 8. Ansage tun, weil sie es von mir nicht gewohnt sind, weil sie es zu Hause nicht müssen.

Außerdem fände ich persönlich es auch viel besser, wenn andere meine Kinder miterziehen. Ich bin nämlich nicht perfekt und manchmal sehe ich Dinge auch ganz einfach nicht. Ich sage zum Sohn einer anderen Freundin auch meine Meinung (seeehr anstrengendes Kind), einfach weil das besser funktionert. Wir leben hier doch in einer Gesellschaft wo das möglich sein sollte. Damit meine ich nicht dieses gemaule von anderen, sondern einfach mal eine nette Ansage!  :D
Ohne

Sweety

Ich finde minimucks Post etwas befremdlich.

Warum ist es gruselig, wenn ein Kind die Ermahnungen der Eltern erstmal ignoriert. Die eigenen Eltern zaben nunmal per definitionem keine Ahnung von irgendwas im Gegensatz zu anderen Leuten.

Und woher kommt die "diebische Freude" dabei, ein Kind zu ermahnen? Ich mein, ich find sowas so unproblematisch, dass ich mich grad ernsthaft frage, ob mir bisher eine große Gaudi entgangen ist ???

Fliegenpilz

Naja, irgendwie denke ich mir auch "Mein Haus, meine Regeln!".
Wer uns besucht (SWEETY!!!) ist herzlich Willkommen, aber ich werde nicht all unsere Rituale über Board werfen und mich nun Regel- und Erziehungstechnisch an den Besuch anpassen. Absolut nicht.

Wenn es für die Eltern ok ist, wenn das Kind in der Saucenschüssel rummatscht, dann ziehe ich für mich die Konsequenz daraus, dass ich keine Sauce mehr esse.

Wären die Eltern mit dem Kind allerdings bei mir zu Gast, dann würde ich das vehement unterbinden und auch sagen, dass es bei mir nicht geduldet wird. Da hat sich der Besuch dann anzupassen und eben für sich die Konsequenz ziehen: Meine Regeln dulden oder mich nicht mehr besuchen ;)

Siehe auch das Beispiel mit Martina und dem Keks. Da gehe ich mit ihr absolut konform - und ja, fremde Mütter dürfen dann meinen Kindern eine Ansage machen in dieser Richtung, denn ich weiß nicht welche Regeln in fremden Haushalten herrschen und worauf Wert gelegt wird. Meine Kinder können sich dann entscheiden: Sitzen bleiben & Keks essen - oder - auf den Keks verzichten! :)

mausebause

Seh ich wie du Christiane.
Hier gibts übrigens auch die "gegessen und getrunken wird im Normalfall am Tisch" Regel..
Die gilt für alle..auch für Besucherkinder..

Fliegenpilz

Wir sind zeitgleich in Zeeland ??? Wehe du bringst da schlechtes Wetter hin!!

mausebause

Wieso iicchh?? Bring du mal keins mit.... :P
Aber: lustiger Zufall...hihi

minimuck

was daran gruselig ist? dass ich es bin, die in dieser situation ÜBERHAUPT etwas sagt. dass viele eltern den konflikt mit ihren "prinzen" und "prinzessinen" so sehr scheuen, dass sie nichts mehr sagen, und nur noch auf die "erziehung von außen" warten. bei meinen kindern bin in 98% der fälle ich diejenige, die generve thematisiert bzw. stoppt - nicht meine mitmenschen. (ja, ich bin schneller).

das "diebische" daran sollte man sicher nicht überbewerten. ich habe an vielen kommunikationsdetails spaß, die die meisten menschen gar nicht bemerken (linguisten-spleen). und kinder lieben mich als "sparringspartner".



Sonne1978

Dass viele Eltern es auf Hilfe von außen anlegen, wage ich mal zu bezweifeln.

Martina

#60
...
Ohne

zuz

Ich bin auch eher bei MArtina und Sonne.

Und das mit dem nicht mehr erziehen: Ja, es stimmt, es gibt solche Eltern, die den Konflikt scheuen, da gebe ich Dir absolut Recht. Und das finde ich auch ganz schlimm für die Kinder. (und die späteren Lehrer  :P)
Andererseits gibt es eben auch wirklich Dinge (wie das mit dem Keks), die die einen okay finden, die anderen nicht. Manchmal wundere ich mich, worüber sich Leute aufregen können (umgekehrt wundern sich andere bei mir sicher aber auch). Und manchmal wundere ich mich, was Leute alles durchgehen lassen (auch solche, von denen ich weiß, dass die keine Konflikte mit dem Kind scheuen) - und auch da, ich habe für manche Dinge auch schon Kopfschütteln geerntet, aber das waren Sachen, die ich ganz bewusst erlaubt habe.
Sprich, so pauschal kann man das einfach nicht sagen.
Und noch mal, auch das geht sicher nicht allen so, aber manche wollen eben vor Besuch nicht gern erziehen, aus unterschiedlichen Gründen.

Sweety

Ich sehe jetzt aber einen eklatanten Unterschied zwischen selbst den Konflikt scheuen einerseits und anerkennen, dass der eigene Nachwuchs bei anderen Leuten besser zuhört andererseits.

Das sind doch zwei völlig verschiedene Dinge.

zuz

Ja natürlich.
Ich finde es in jeder Hinsicht beruhigend, dass sie bei anderen besser hören - einerseits ist dann ja offenbar einiges angekommen, wie man sich benehmen sollte. Andererseits ist bei den eigenen Eltern ja hoffentlich das Vertrauen größer und somit auch der Mut, sich danebenzubenehmen. Alles andere würde mich erschrecken.

Sweety

Joa, so seh ich das auch.

Und es ist ja auch nicht so weit hergeholt. Geht einem erwachsen doch oft auch nicht anders.
Man macht irgendwas und der eigene Partner oder jemand aus der Clique sagt was. Das kann man sofort einordnen und evtl. auch leichter abtun.
Wenn in dem Moment aber jemand Wildfremdes sagt: "Muss das denn sein?", merkt man häufig zumindest mal auf.
Es wirkt anders auf einen ein.

Wieso sollte es bei Kindern anders sein?