absolut anstrengendes Verhaltensmuster

Begonnen von Prinzessin, 17. April 2013, 21:28:22

« vorheriges - nächstes »

Prinzessin

Hallo Zusammen,
keine Ahnung ob ich hier richtig bin ABER ich versuchs trotzdem mal. Ich bin seit gut 10 Jahren Erzieherin, kenne viele Kinder und deren Verhaltensmuster...so und nun hab ich da so eine kleine Dame die total aus der Reihe fällt. Ich versuch mal so detailiert wie möglich ihr Verhalten darzustellen.

Erstmal zur allgemeinen Situation: Sie ist 3,5 Jahre alt, seit Januar in einem 1-gruppigen Kindergarten, davor 1 Jahr Kindergrippe (andere Einrichtung), wächst auf dem Dorf im Haus der Eltern auf, es gibt wöchentlich 2 Oma Tage, kommt 4 Tage von ca. 8-12:30Uhr in den Kiga. Genießt eine absolut 100%ige konsequente Erziehung zuhause.

So! Jetzt kommts: DIE DAME WILL NICHT SPIELEN -nicht alleine, nicht mit anderen Kindern, nicht mit der Erzieherin. Welches Kind will bitte NICHT SPIELEN???

Das Ganze läuft so ab...sie kommt morgens mit der Mama oder dem Papa, dann verhandelt sie täglich was die Mama oder der Papa noch mit ihr spielen ca. 5-10Minuten, aber auch nicht immer. Dann gibts kurzes Gejammer am Winkefenster, dann wars das mit dem Verabschiedungsschmerz.
Nun die übliche Frage wie an alle Kinder:
Erz: Weisst Du denn schon was Du spielen möchtest?
Die Antwort mit etwas Geheule
Ki: "Ich will nix spielen"
Erz: Schau mal alle Kinder spielen etwas und dir fällt bestimmt auch was ein. Was macht dir Spaß oder ein direkter Vorschlag kommt.
Ki: Nein, nein, nein (wie aus der Pistole geschossen)

Vorschläge wie:
Erz: Schau mal der Felix macht ein Puzzle, helf ihm doch mal.
Ki: Nein, nein, nein.
Erz: Gut, dann helf ich dem Felix.
Dann kommt sie und nimmt Teile weg, oder vermischt das Puzzle wieder,
mit einem Lächeln im Gesicht.

Alle Kinder gehen bevor es in den Garten geht auf die Toilette.
Erz: ...komm du gehst auch auf Klo, sonst muust gleich im Garten.
Ki: Nein, nein, nein

Nach dem Aufräumen suchen sich alle Kinder einen Vesperplatz am Tisch:
Ki: (schreit) Nein, nein, nein Lena du darfst hier nicht sitzen.

Erst heute, bevor wir raus sind.
Erz: Wer sein Bild fertig hat, bringt es und dann gehts runter zum Anziehen.
...hat natürlich nicht mitgemacht, sie WILL NIX MALEN!
Erz: ... du gehst auch schon runter und ziehst dich an.
Ki: Nein, nein, nein
Erz: Doch alle gehen zum Anziehen und du auch, sonst kannst du nicht mit in den Garten und bist alleine im Kiga.
Erz schiebt sie zur Treppe und deutet, dass sie jetzt runter soll sich anziehen.
Kind kommt mind. 5x wieder zurück.
Erz: Gut, dann nimm dir einen Stuhl und setz dich hier hin, wir gehen dann ohne dich raus.
Sie hat sich bevor sie aufgefordert wurde nach unten zu gehen, schon erkundigt was die anderen Kinder machen, hier hat sie die Erklärung bekommen, dass die kinder sich anziehen weil wir raus gehen...das versteht sie absolut.
Allmählich merkt sie wie sie gleich die letzte im Raum sein könnte, JA und JETZT will sie sich auch anziehen.
Erz: ... jetzt hast du so ein Theater gemacht, dass du nicht raus willst, jetzt bleibst
du heute mal drin, ich hab dich oft genug gefragt und du wolltest nicht.

Geht konstant und JEDEN TAG zu allen Eltern hin, gibt die Hand und sagt mehrmals
"Hallo ich bin die . . . " sie hat ja Zeit, denn sie SPIELT JA NICHT.
Bestimmt gerne was Kinder spielen oder wo sie sitzen sollen, oder was und wo auch nicht.
Ebenso war es mit Erzieherinnen, Kind hat gesagt was wir aus unserer eigenen Vesperdose essen sollen und was nicht. Macht sie wohl auch Zuhause beim Abendbrot, Mutter ist absolut genervt davon. Sagt wohl auch in der Stadt zu anderen Leuten, was sie dürfen und was nicht...z.B. an der Bushaltestelle dürfe eine Frau nicht auf die Bank sitzen.
Alles ist erstmal nein, nein, nein und das ganz laut und sofort mit Gejammer, Tränen kommen meist keine. Das Gejammer ist aber immer sehr laut, ehrlich gesagt können es die anderen Kinder und wir eigentl. auch nicht mehr hören, es zehrt sehr an den nerven, da dies nun schon einige viele Wochen so geht und sie macht sich eben sehr unbeliebt bei den anderen Kindern, die heben sich oft die Ohren zu und sagen, dass sie leiser sein soll...das interessiert sie aber nicht. Dann versucht sie erst recht mit Augen zusammenkneifen Tränen rauszupressen. Es war auch schon so heftig, dass sie raus musste und die Treppe anschreien sollte, da die keine Ohren hat und somit kein Ohrenweh bekommt...sie kann vom Gruppenraum aus beobachtet werden, aber das akzeptiert sie auch nicht...kommt sofort wieder rein und es interessiert sie nicht, dass alle sie anschauen. Eigentlich sollte die Regel mal lauten: Du darfst bei uns sein, aber dann musst du leiser sein, schreien darf man so laut man will im Bällebad und wenn du einfach nur trotzig bist, dann mag das die Treppe sehen, aber DU bist uns HIER zu laut...das juckt sie so alles gar nicht.

Es gibt sooooo viele Regeln und Rituale im Kigaalltag die einfach für alle gelten ABER nicht für sie...das sind oft nur Kleinigkeiten von Regeln und es wird das größte Drama draus d.h. auch, dass täglich eine Erzieherin sehr zeitintensiv mit dieser Dame beschäftigt ist um sie einfach in die Gruppe einzufügen....das ist anstrengend genug, dafür hat der andere die anderen 23 Kinder, also beides eine Höchstleistung.

Ich könnte noch viele weitere Bsp. nennen, aber ich hör hier einfach mal auf.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee und wenn sie nur klitzeklein is.

Vielen Dank schon mal und wenns nur fürs durchlesen ist.

Grüße

Linchen81

#1
*

Karlanda

Zitat von: Linchen81 am 17. April 2013, 22:31:13
Ich kenn mich da jetzt nicht extrem gut aus, bin aber auf die Idee gekommen, ob es vielleicht autistische Züge sein könnten?
Das gibt es ja in versch Ausprägungen und äußert sich sehr unterschiedlich.

Daran habe ich auch als erstes denken müssen - ...kenne mich da aber leider auch gar nicht weiter mit aus  :-\

Rumpelstilzchen

Ehrlich gesagt musste ich auch an Autismus denken, wobei ich da vielleicht auch selektiv sehe (eins meiner Kinder ist autistisch). Das ist ja auch ein sehr breites Spektrum und es gibt auch tausend andere Störungen. Aber es scheint ja jedenfalls kein Erziehungsproblem zu sein und es ist schon ungewöhnlich und problematisch für alle Beteiligten, insofern würde ich vielleicht gemeinsam mit den Eltern nach einer Möglichkeit suchen, Fachleute mit einzubeziehen.
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

zuz

Das war auch meine Assoziation, muss ich sagen. ABer man kann auch wild spekulieren, vielleicht auch Depression oder was ganz anderes oder gar nichts - ich bin auch kein Fachmann. Ich denke, ich würde den Eltern aber mal einen Fachmann nahelegen. 

Was mir aber auch noch aufgefallen ist: Vielleicht könntet Ihr Ansätze positiven Verhaltens belohnen? Z.B. das Beispiel, als sie sich erst nicht anziehen wollte und dann doch - und dann musste sie innen bleiben. Das fand ich beim Lesen ganz schlimm, muss ich sagen. Endlich öffnet sie sich, macht doch mit, und dann wird sie bestraft, weil sie vorher nicht mitgemacht hatte. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man einfach gesagt hätte: Schön, dass Du jetzt doch mit rauswillst.


min(e)

... Bin ICH nun zu empfindlich?
Das erste was ich dachte, das wäre kein Kindergarten für uns
Oben stehen häufig vergleiche zu anderen Kindern
Das mit den anziehen find ich auch schlimm, sie ist doch erst 3,5 Jahre alt!

Zuhause dann noch 100% konsequent? ;_;

Wie lange geht sie schon in den Kindergarten, wie lief die Eingewöhnung ab?

TaLiMa

mein erster gedanke war- lasst doch das (arme) kind einfach mal in ruhe! sie scheint nicht spielen zu wollen (im moment?), kriegt aber täglich als erstes zu hören: was willst du spielen, hast du schon überlegt, spiel doch mal dies oder das...

sie nicht mit in den garten zu nehmen, nachdem sie sich es dann doch überlegt hat, finde ich in dem falle nicht konsequent sondern eher gemein und kontraproduktiv.

wenn ich das so lese bin ich wirklich froh dass unser kindergarten ein komplett offenes konzept hat. kein kind muss etwas machen (ausnahme sind die vorschulkinder, die haben verpflichtende angebote, aber selbst da geht es nur darum, dabei zu sein, mitmachen muss in dem sinne auch niemand). jedes kind wird da abgeholt, wo es steht. wenn ein kind den ganzen tag nur zuschauen wollen würde, dann wäre das völlig ok und niemand würde da theater drum machen.

als mein sohn mit 3,5 in die kita kam, war er eine ganze weile auch eher der passive beobachter. obwohl dieses kind für sein leben gern spielt, ausgiebig und stundenlang ohne bespassung von anderen zu benötigen, hat er sich beispielsweise anfangs zb. unter einen tisch verkrümelt und den anderen beim spielen zugeschaut. oder sich halt alleine beschäftigt. seinen festen platz in der (sehr großen) gruppe hatte er erst viel später gefunden und aktiv mit den anderen zusammen gespielt.

das mädel ist erst ein viertel jahr bei euch. sie scheint noch nicht angekommen zu sein.
ihr verhalten (nein, nein, nein) finde ich für eine 3 jährige jetzt erstmal nicht so ungewöhnlich und würde da nicht als erstes an eine verhaltensstörung denken. du schreibst zwar, die eltern wären sehr konsequent, aber wer weiß das schon wie der alltag zu hause aussieht. das kann auch einfach anerzogen sein. nach dem motto, kind befiehlt, mama und papa spuren.

ich würde sie einfach mal in ruhe lassen und ihr zeit geben, anzukommen und ihren platz zu finden.

Samika

Jetzt wollt ich mir grad meine Sätze überlegen, da seh ich, daß Talima sie schon gefunden hat. Ich unterschreibe voll und ganz bei ihr.

Prinzessin

also bevor ein falsches bild entsteht...sie musste natürlich nicht drinnen bleiben, sinn war nur ihr zu zeigen, dass es doch stimmen könnte was die erzieherin sagt, wenn sie nicht runter geht, sich anzieht, dass sie hier irgendwann alleine wäre...sie ging dann als letzte raus...sie muss auch nichts spielen, überhaupt nicht!!!

es ist nur ein kleiner ausschnitt wie das abläuft und sehr schwierig die situationen so darzustellen wie sie tastächlich ablaufen.

jedoch ALLES was von erwachsenen gemacht / gesagt wird ist nein, nein, nein. in einer gruppe ist es jedoch oftmals nicht möglich, dass bei ALLEM was jetzt gemacht wird das kind als extrawurst behandelt wird.
Wir haben auch schon ein buch gemeinsam mit den eltern angelegt, wo die positiven sachen am tag reingeschrieben und gemalt wurden, zur belohnung gabs dann immer einen aufkleber...das war aber dann auch schnell uninteressant. ausserdem wollten dann die anderen kinder auch aufkleber usw.

zum thema nix spielen...sie darf NIX SPIELEN...ABER dann darf sie andere kinder auch nicht ärgern, ihnen etwas kaputt machen, gemeine sachen zu diesen sagen...wenn andere kinder zu uns kommen oder mit uns spielen sagt sie, dass sie weg sollen usw.
das geht natürlich nicht, ansonsten sitzt / steht sie dann rum und schafft es den ganzen vormittag zu jammern, wovon die andern kinder natürlich mittlerweile absolut genervt sind. deshalb bleibt ja nur die möglichkeit ihr andere handlungskonzepte zu bieten und das ist in einem kiga eben spielen. ich verfolge sie ja nicht den ganzen tag um sie zu überreden, aber ich kann sie auch nicht ständig nur ermahnen und gewähren lassen und sagen was sie nicht darf...sie ärgert und macht einfach nur dinge, die andere kinder stören, was sie auch sehr belustigend findet, also wenn ich ihr erkläre, dass es die kinder traurig macht oder ich ihr sage, dass ich es schöner finden würde wenn sie den jungs helfen würde die bausteine zu holen, anstatt alles zu zerstören... deshalb klingt es doch logisch, dass ich sie zum spielen bringen möchte, oder nicht?


min(e)

Ich habe erst vor kurzem etwas darüber gelesen
Wenn Kinder dann an der Erziehern "hängen" und sie nicht mit den anderen Kindern teilen will
Es ging um Eifersucht
Ach Mensch ::)

~ Oma Netti ~

Ich hab keine so richtige Meinung dazu, finde aber irgendwie auch nicht, dass nun ein ganzer Kindergarten bzw. eine ganze Kindergartengruppe incl. Erzieherinnen nur damit beschäftigt sein können und sollen ein Kind irgendwie zu beschäftigen und zu integrieren.  :-\ Die ersten Tage der Eingewöhnung ja, aber doch nicht mehr nach 3 Monaten.  ???
Und wenn das Kind nicht spielt, dann spielt es nicht. Aber ich seh das schon auch so, dass sie dann nicht die anderen die ganze Zeit stören darf.
Ich bin nun kein Fachmann wie alle anderen hier auch nicht, aber ein Spielkamerad meines Sohnes hat Asperger und so ein klein wenig könnte ich mir vorstellen, dass das Kind auch "irgendwas hat". Ich würde den Eltern wohl vorschlagen mal einen Facharzt aufzusuchen, wenn ich als Erzieherin mit meinem Latein am Ende wäre.  :-\

scarlet_rose

Natürlich kann man von Geschriebenem schwer die gesamte Situation überblicken, aber sooo auffällig finde ich ihr Verhalten nun auch nicht. Ganz besonders nicht um aus einem bisschen Text gleich eine Autismusdiagnose herauf zu beschwören  ???
Ich kenne viele Kinder, die lang brauchen, um anzukommen und auch von einigen, die nur passive Gruppenmitglieder sind.

Wenn sie dasteht und jammert, WIESO muss man sich dann mit ihr beschäftigen?  ???
Versteh ich nicht...Lass sie doch da stehen und jammern. Wenn ihr euch mit ihr beschäftigt, weil sie sonst rum steht und jammert, hat sie eventuell erreicht, was sie will: eure Aufmerksamkeit und,dass sie jemand um sie kümmert.

Ich würde einfache und klare Konsequenzen einführen.
Die Sache mit dem Anziehen z.B. habe ich nicht ganz verstanden.
Sie hat es doch gemacht, sogar BEVOR sie die letzte war, die runter ging. Wieso hat man ihr gesagt, sie darf nun doch nicht raus, sie durfte aber dann doch?  ???
Was soll ein Kind bei dem Chaos lernen?
Einfacher (so handhaben wir es): Alle Kinder müssen sich anziehen. Zieht sich ein Kind nicht an (und man ermahnt es ja vorher oft genug), bleibt es in der Garderobe sitzen, bis es sich angezogen hat, dann darf es raus....Außer es macht Dinge wie Kleidung umherschmeißen oder ähnliches, dann kann es schon mal sein,dass es drin bleiben muss.

Andere Kinder ärgern darf kein Kind. Was hat das mit dem "Nix Spielen" zu tun?

Kurz:
Wenn ein Kind nicht teilnehmen will und sich quer stellt, dann ist das kein Grund,dass sich eine Erzieherin pausenlos mit ihr beschäftigt. Dann muss sie lernen, dass Kinder, die sich quer stellen und immer "nein" sagen noch viel WENIGER Aufmerksamkeit bekommen als die, die mitspielen.
Wenn sie "nein" sagt, muss sie eben alleine bleiben und jammern.
Wenn Gemalt wird und sie will nichts malen, dann bleibt sie eben daneben stehen, jammert und hat am Ende kein Bild.
Ihr Pech. Kurz: Ich würde ihrem Trotz und gejammer schlichtweg keine große Aufmerksamkeit schenken.

Übrigens finde ich gemeinsame Klogänge ganz ganz furchtbar und auch bei uns im KiGa ist das so, wenn ein Kind aber nicht will, muss es nicht....Man kann ein Kind nicht zum urinieren zwingen  :-\


Du kannst aber  ja trotzdem mal mit den Eltern reden und sie dazu anregen, ihr Verhalten mal beim Kinderarzt vorzubringen....


[Login or Register]g[/img][/url]

guest4324

Ich hab von der Materie keine Ahnung,  aber mich würde zunächst mal interessieren:
Wie ist sie zuhause? Wie war sie in der anderen Einrichtung?

Linchen81

#13
*

Die Fragen von Hrefna finde ich gut  :)

Rumpelstilzchen

Was ich noch anmerken wollte: Ich würde mal versuchen (so nervig und schwer es ist), nicht davon auszugehen, dass es Trotz ist und dass das Kind etwas ändern kann, wenn es nur wollte. Mit Druck erreicht man bei manchen Kindern überhaupt nichts, ob das nun Autismus ist oder nicht. Mir scheint beim ersten Beitrag da recht viel "alle sind genervt" und "die Madame, die Prinzessin" durch. Sowas übernimmt ein Kind ja auch schnell bzw. motiviert das nun gar nicht zu einem "positiveren" Verhalten (falls man das überhaupt werten sollte).
Rumpelstilzchen 5/2010
Wilde Hilde 1/2008
Künstler 12/2004

lotte81

Autismus kam mir gar nicht in den Sinn.....Mir kam zwar eine Idee - aber auch da : rein wild spekuliert anhand eines Verhaltens, bei dem erst mal ja interessant wäre,ob das shcon immer so war, wie spielt sie daheim/wie gehen die Eltern mit ihr um, machen sie ggf. nur "ERwachsenensache", wie war es in der Krippe? Was macht sie denn gern. Sie wird ja nicht 4 Stunden nur rumstehen......Evtl. eher "untypische" dinge, wie Handarbeit, Lernaufgaben/Vorschularbeit/malen.....Vielleicht hätte sie da ja eher interessen? Oder Musik?
Das mit den Regeln kenne ich von meinem Sohn...der hat sich zwar keine eigenen ausgedacht, aber das Einhalten von rEgeln war eine Weile das a und o....ich denke so bringen Kinder Ordnung und Struktur in ihr Leben...wenn das bei der Kleinen neu ist, kann es evtl. mit dem Kita-Wechsel zusammenhängen? Meine tochter hat auch mit 3,5 gerwechselt und es war echt schwierig und doof und teils dachten die Erzieherinnen bestimmt auch , mein Kind sei merkwürdig (wobei sie immer betont haben,d ass das nach einem Wechsel Krippe-Kita oft sehr schwierig für die Kinder ist!Schwieriger als wenn sie erst mit 3 in den Kindergarten kommen) .....Die fing mitten am Tag plötzlich an zu weinen, weil sie Heimweh hat, hat jeden Geburtstag komplett verweigert, genauso wie Essen (ob Mittagessen oder Frühstück) und den ganzen Tag lieber nichts angerührt.....und dazu noch Krankheiten erfunden......
Ich würde mal beobachten, was ihr Freude macht und sie das dann machen lassen....und wenn es eben nur dieses "ERwachsenspielen" ist ...andere Eltern begrüssen etc. (vielleicht gehört das ja auch einfach zu ihrem "Ritual", das wiederum Sicherheit bietet?)...
Geht sie gern raus? Dann würde ich sie vermehrt rauschicken oder in den Turnraum (keine Ahnung , was da bei euch machbar ist).......Vielleicht hätte sie ja auch Spass an einem Projekt über Polizei und Regeln und so  ;)
Aber alles in allem  klingt es schon so, als ob das Kind derzeit daheim und in der Kita eher negativ auffällt und nervt.....das macht sie sicher nicht unbedingt sicherer und selbstbewusster.... Also vielleicht wirklich mal ein paar Wochen Gras drüber wachsen lassen und sie eben machen lassen....Nichts wirklich anbieten.aufdrängen, sondern sie einfach machen lassen und schauen, was kommt (Dabei natürlich eingreifen, wenn sie andere stört und DANN evtl. eine passende Alternativer bieten: "Bevor du das Puzzle kaputtmachst, bau doch einen grossen Turm und schmeiss den um. Vielleciht möchte xy dir ja helfen".....Oder so was in der Art  ;D Ich bin da immer sehr unkreativ.....glaube aber, dass man doch jedes Kind irgendwie "greifen" kann)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

scarlet_rose

Druck würde ich auch auf gar keinen Fall ausüben auf das Kind. Das kann weder dem Kind,noch der gesamtsituation dienlich sein.
Daher würde ich das Kind eben auch nicht dauerbeschäftigen. Auch keine Strafen einführen,sondern einfache Konsequenzen, die entstehen durch ihr Verhalten. Wie eben wer sich nicht anzieht,kann nicht raus. Wer nicht malt,hat kein Bild usw..
[Login or Register]g[/img][/url]

zuz

Wie wirkt sie denn eigentlich auf Dich? Eher unglücklich oder eher gelangweilt und unterfordert? Oder einsam? Oder eigentlich ganz zufrieden mit allem? Was ist Dein Eindruck?
Evtl. kann man da ansetzen, dass man einfach mal zurückspiegelt, was man beobachtet, das dem Kind mal sagt und wartet, was passiert. Ob sie dann zustimmt, dann könnte man da weitermachen.
Ich glaube ganz ehrlich, mit einem "Da wird xy traurig" kann ein 3-Jähriges noch nicht viel anfangen. Also es ist sicher nicht falsch, das mal zu sagen. Aber man kann nicht erwarten, dass sie dann sagt: Ach ja, klar, Mensch, wär mir so jetzt gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo Du es sagst! - Sie kann sich einfach noch nicht in andere reindenken. Ein klares "Ich will nicht, dass Du den Turm umwirfst" ist da vielleicht erst mal besser. Und dann eben erst mal auf SIE eingehen, auf ihre Gefühle, nicht so sehr auf das, was das bei den anderen auslöst. Das kann dann erst der zweite Schritt sein (der auch wichtig ist, aber eben erst danach).

Zu dem "weniger Aufmerksamkeit": Ich bin da ein wenig zwiegespalten. Ich glaube irgendwie nicht, dass das Verhalten rein manipulativ ist um Aufmerksamkeit zu erhalten und man ihr nur weniger Aufmerksamkeit schenken muss, dann tut sie schon das Richtige. Sie scheint ja aus ihrer Schleife nicht rauszufinden allein, ich denke, da braucht sie schon Hilfe. Und es wird ja nicht permanent jemand hinter ihr stehen, oder?
Wie reagiert sie eigentlich auf Kuscheln? Wäre das evtl. eine Möglichkeit, wenn sie darauf positiv reagiert, dass man sie z.B. auf den Schoß setzt und sich dann aber anderen Kindern zuwendet, mit ihnen malt/puzzelt usw? So dass sie zwar Nähe hat, aber für ihr Verhalten keine Aufmerksamkeit bekommt?

Was sagen ihre Eltern, wie ihr Spielverhalten zu Hause ist?

Ach ja, und was mir auch noch auffiel: Sie nervt alle. Das finde ich ganz schlimm :-/. Es ist Eure Aufgabe, nicht genervt zu sein. IHR müsst Eure Grenzen abstecken, klarmachen und durchsetzen. Wenn sie z.B. sagt, dass Ihr jetzt keinen Apfel essen dürft, dann würde ich ihr sagen, dass ICH das bestimme und nicht sie. Und dann würde ich darauf nicht weiter eingehen. IHR entscheidet, worauf Ihr reagiert und worauf nicht. In dem Sinn bin ich wieder bei Scarlet.
Allenfalls (wenn Du grad nicht genervt bist) würde ich fragen, warum sie das jetzt so möchte (oder auch, warum Lena da nicht sitzen darf usw.). Evtl. findet man so heraus, wo eigentlich ihr Problem liegt. Ob es nur Kontrollsucht ist (was ja auf Unsicherheit schließen ließe) oder ob sie sich was dabei denkt. Aber wie gesagt, nur, wenn Du grad wirklich neugierig bist, warum, sonst sag ihr lieber, dass Du ihre Meinung dazu jetzt nicht hören willst. Das ist für ein Kind leichter zu verkraften, als wenn Du von ihr als Person genervt bist.

lotte81

Wir hatten das bei unserem Grossen auch, dass er meinte Verantwortung übernehmen zu müssen...und beispielsweise mit diskutieren wollte, an Stellen die definitiv nichts für ein Kind sind oder seine Schwester "bemuttern" und da Verantwortung übernehmen...... Wir haben es irgendwie immer so hingenommen und dann in der Erziehungsberatung den Rat bekommen ihm dann schon klar zu sagen, dass das jetzt eine Erwachsenenentscheidung ist und er sich da keine GEdanken machen muss/darf/soll  ;) Also schon klar Grenzen abstecken, wo sie mitentscheiden darf und wo nicht.....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

regenbogen78

ich versteh auch nicht so wirklich warum sie spielen muss? :-\

die verhaltensmuster hin oder her aber evt will sie erst bei euch "ankommen"?

lg regenbogen78
"Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte, für die Tapferen ist sie die Chance."

[Login or Register]
[Login or Register]

Papa

Nur zu der eingangs gestellten Frage "Welches Kind will nichts spielen?" Ich kenne so ein Kind.
Der Junge hat - zumindest in den Situationen, wenn ich dabei war - niemals gespielt, auch nicht, wenn andere Kinder da waren. Er hat sich die Spiele der anderen aufmerksam angesehen, hat aber niemals mitgemacht. In gleicher Weise hat er auch Erwachsenen zugesehen. Er hat selten etwas gefragt, konnte aber Stunden dabeisitzen und beobachten. Inzwischen ist er fast erwachsen, völlig normal entwickelt, sehr intelligent, sozial kompetent, gut in der Schule - er hatte einfach eine andere Methode, die Welt zu erfahren.
Gruß vom Papa!

Tochter geboren 2008
Sohn geboren 2010