Ab wann macht Logopädie Sinn? Update U7a am 17.2.

Begonnen von Bomelo, 12. Januar 2012, 13:40:56

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Bomelo

Huhu.

Ich hatte das Thema Sprache ja schon mal angesprochen, habe aber nun spezifische Fragen zur Logopädie:

Unser Kind ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt. Und er spricht viel weniger als die Kinder in seinem Alter, die ich sonst so kenne. Er macht immer Fortschritte, hat also keinen Stillstand. Und will auch alles nachquasseln, aber es ist alles äußerst undeutlich und oftmals verstehen nur wir, was er nun meint.

Man muss dazu sagen, dass er bis 19 Monate auf einem Ohr komplett taub war und auf dem anderen nur ca. 40% gehört hat. Bis dahin sprach er gar nicht. Nach der OP wurde es besser und wie gesagt - er macht weiterhin Fortschritte.

Trotzdem frage ich mich, ob wir nicht langsam eingreifen müssten. Im Februar haben wir die U7a und ich werde unseren KiA sowieso nochmal drauf ansprechen. Trotzdem vorab ein paar Fragen.

Ab wann macht Logopädie Sinn?
Wie macht man Logopädie mit einem knapp 3Jährigen, also wie ist der Ablauf?
Kann die Mama dabei bleiben oder muss das Kind alleine dort bleiben?
Was genau wird dort erlernt? Kenne das nur mit Erwachsenen z. B. nach Schlaganfall o. ä. Aber so kann man das mit Kindern ja nicht machen.

Und ganz allgemein: wann sollte ein Kind wirklich richtig sprechen können? Klar hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus, aber es gibt doch bestimmt eine Obergrenze, oder?
Finde dazu nichts.

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung und kann die ein oder andere Frage beantworten.

LG
Elovan
der beste große Bruder der Welt :-*
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Solar. E

#1
Bei uns ist es allgemein so, dass Logo nicht vor dem vierten Geburtstag begonnen wird. Das Kind ist mit dem Therapeuten alleine im Raum und man muss draussen warten, weil so viel effektiver gearbeitet werden kann.
Vor dem vierten Geburtstag macht es, so wie ich es kenne, auch nicht wirklich Sinn, weil jüngere Kinder noch nicht wirklich richtig mitmachen.
Das Rezept für Logo wird vom behandelnden Arzt ausgestellt (KiA/HNO) und umfasst zehn Sitzungen à 45 Minuten. Ob es verordnet wird oder nicht ist natürlich auch mal wieder eine Budgetfrage.  s-:)

Ich habe/hatte ja meine Söhne beide in der Logo.
Beim Großen war das alles chaotisch. Die Hörtest beim KiA waren immer alle gerade so noch ok und bei den Sprachfehlern hieß es immer, dass er noch Zeit hat. Logo verordnet bekamen wir bei ihm erst kurz bevor er fünf wurde. Den Tipp, ihn beim HNO vorzustellen, bekamen wir von seiner Therapeutin (und nicht vom KiA!), nachdem seine Fortschritte nicht zufriedenstellend waren. Dabei kam dann tatsächlich raus, dass Polypen und Paukenergüsse entfernt werden müssen.
Nach der OP dauerte es dann trotzdem noch über ein Jahr, bis er austherapiert war, eben weil sich die Sprachfehler schon so "eingeschliffen" hatten, dass es oft zäh voranging. Und das zog sich bis ins Schulalter, weil er auch noch kurz vor Stichtag Geburtstag hat und mit gerade 6 eingeschult wurde (KiA dachte, er hätte noch ein Jahr).

Der Kleine hatte in der Zwischenzeit die Sprachfehler des Großen 1:1 übernommen. Dadurch, dass die Therapeutin ihn aber auch schon kannte, haben wir zusammen das Vorgehen bei ihm überlegt (vor dem 4. Geburtstag beim HNO das Körperliche abklären und ggf. beheben lassen und dann nach dem 4. Geb. anfangen). DAs habe ich beim KiA dann durchgeboxt.
Aber anfangs war es absolut grenzwertig. Er hat sieben oder acht Sitzungen gebraucht bis er überhaupt mal mitgemacht hat. Mittlerweile haben wir das 3. Rezept laufen und es macht ihm viel Spaß und die Fortschritte sind erkennbar  :D

Zusätzlich gibts bei uns im Kiga für die Kinder über vier eine Sprachfördergruppe, die mein Kleiner besucht. Da wird dann in der Gruppe ganz viel spielerisch gemacht.
Wichtig bei der Sprachförderung ist die Förderung aller Sinne. Die spielen da Gesellschaftsspiele, singen, gehen spazieren (und begutachten dabei Blumen, buddeln Würmer aus etc.pp.) und das sind die Dinge, die du mit deinem Kleinen auch machen kannst und sicher schon machst  :)
Ich denke, das wird schon bei euch. Er macht ja Fortschritte, du beobachtest ihn genau und was ich noch für wichtig halten würde, ist, ihn ab und zu mal dem HNO zur Kontrolle vorzustellen.
:)

Fairydust

In den meisten Fällen wird zur Logopädie ab 4Jahre geraten.
Ronja hat auch sehr schlecht gesprochen und mit 3 haben sie fremde ganz schlecht verstanden.
Sie hat mit 3 3/4 mit Logopädie angefangen und ganz schnell Fortschritte gemacht. Sie ist da alleine geblieben. Es wurden spielerisch die Buchstaben geübt. Sie hat auch immer eine kleine Hausaufgabe bekommen, die sie ganz stolz gemacht hat  :) Sie hatte 30 Termine und dann waren ihre Aussprechfehler behoben. Dann hatten wir eine Pause und nun gehen wir gerade die Grammatik an.

Kjell hat auch Ronjas Fehler übernommen. Er muß jetzt die Hausaufgaben von Ronja mitmachen  ;D Das reicht bei ihm aus, weil es nur übernommene Fehler sind.

Solar. E

Zitat von: Fairydust am 12. Januar 2012, 15:17:24


Kjell hat auch Ronjas Fehler übernommen. Er muß jetzt die Hausaufgaben von Ronja mitmachen  ;D Das reicht bei ihm aus, weil es nur übernommene Fehler sind.

;D
Ja, das haben wir auch probiert, der Herr hat auch mitgemacht - aber leider hats nix genützt!

Jofina

#4
*

Solar. E

@Jofina
Ich hätte mir bei meinem Großen im Nachhinein auch am liebsten in den Allerwertesten gebissen.
Daraufhin hab ich beim Kleinen gedrängelt und war auch ganz feste deiner Meinung, dass der das mit dreieinhalb auch schon packt.
Am Ende hatte er überraschenderweise mit viereinhalb teilweise noch Schwierigkeiten. Von meiner Seite aus dabei bleiben wäre auch nicht zielführend gewesen, weil er dann auch nicht mehr mitgemacht hätte. Ich denke, dass man da einfach nicht drinnensteckt. Es hätte schon was bringen können, aber das Risiko, dass es nix bringt, ist wohl hoch :)

Jofina

#6
*

Solar. E

Das mit dem Ausprobieren seh ich zwiegespalten - aber das komplette Thema ist ja eh ne Gratwanderung.
Auf der einen Seite denk ich, ja klar ist probieren immer gut. Auf der anderen Seite aber steht dann der Papierkram. Ich glaube, wenn es gar nicht funktioniert, weil man zu früh angefangen hat, hat man ja auch das Problem, dass man den Zyklus von zehn Sitzungen ja nicht so einfach abbrechen kann. Bzw. wenn man es doch tut, dann wird es schwieriger mit dem Wiedereinstieg, weil der Arzt, ders verschreibt sicher nicht begeistert sein wird (selbst meiner zickt jedes Mal rum, bevor er seine Unterschrift drunter setzt - das ignoriere ich aber geflissentlich  S:D).
Wenn man es aber durchzieht, weil man nicht abbrechen will und das Kind sich aber partout querstellt, dann kann es passieren, dass es dann komplett dicht macht und gar nix mehr mitmacht und damit ist ihm ja auch nicht geholfen  :-\

Jofina

#8
*

Megamaus

Ich würde auch noch warten, wir haben mit Logo angefangen, da war Larissa auch 4  geworden.  Da Sommerferien waren mussten wir etwas warten und in der Zeit hatte sie mit einmal so ein Sprachschub gemacht, dass wir nur ganz kurz da waren. Sie meinte auch das nächste mal brauchen wir erst wieder hin kommen, wenn sie 5 oder Älter ist, da sich der Kiefer eh noch verändert.

ina776

Mein Nachbarskind war auch fast taub (beide Seiten Hörverlust von 45 %), man hat es erst sehr spät gemerkt und sie erst mit kanpp 3 Jahren mit Hörgeräten ausgestattet. Zu ihr kommt einmal die Woche eine Sprachtherapeutin nach Hause und einmal die Woche eine Stunde in den Kindergarten.

Die kleine ist im Okt 4 geworden. Zwar versteht sie inzwischen alles, auch vom Sinn her, aber sprechen tut sie immer noch seeehr wenig, weil sie eben 3 Jahre nicht gesprochen hat, und in eigener ruhigen Welt lebte. Das Mitteilungsbedürfnis ist einfach nicht so ausgeprägt.

Wenn sie was will, wird halt lauthals gebrüllt, ohne dabei Worte zu verwenden.

Ich denke es ist ein langwieriger Prozess, und würde vorschlagen, du fragst mal deinen HNO nach ner Sprachtherapie. Glaube nicht, dass es zu früh ist.

Wünsche euch alles Gute!

Bea1974

#11
Dann erzähl ich doch mal. Enya geht zur Logo seit sie 2 1/2 ist. Sie sprach im Grunde auch nur wenig, so das Handelsübliche eben: Mama, Papa, Nein, da.

Enya wurde alles spielerisch beigebracht, also im Bällebad mit Farben getestet, ob sie einen überhaupt versteht. Dann sollte sie die Farben wiederholen. Und immer so weiter, bis sie bei ganzen Sätzen ankam. Meistens spielen sie ein Spiel oder malen etwas aus, während sie üben. Ich bin bei den Therapiestunden nicht dabei, warte entweder draußen oder fahr schnell einkaufen. Nun ist Enya aber auch kein so anhängliches Kind, da hätte ich mit meiner Großen wahrscheinlich mehr Probleme gehabt. Ja und so nach nem halben Jahr, sprach sie dann schon sehr viel, aber immer noch sehr unverständlich für "Außenstehende". Im Moment werden also Konsonanten  geübt, die sie falsch ausspricht wie, K & T, G & D, Sch, R. Ich kann jetzt nicht sagen, dass es ihr geschadet hat, so früh damit anzufangen,  sie geht gerne zur Logo. Sie wird sicherlich i-wann totunglücklich sein, wenn sie nicht mehr hin muss. Ich würde den KiA einfach darauf ansprechen. War bei uns auch so, wir wurden mit nem Rezept zur Logopädin geschickt und die hörte sich alles erstmal an, machte ein paar Tests mit Enya und entschied dann ob es überhaupt Sinn machte, mit ihr anzufangen.

Ach ja, bei Enya wurden auch die Ohren überprüft, bei ihr ist alles in Ordnung. Sie war wohl einfach zu faul. Meine Großtante hätte jetzt gesagt, das ist typisch für unsere Familie, das sind alles "Spätsprecher".

Solar. E

Zitat von: Jofina am 12. Januar 2012, 16:49:02
Da wir beim SPZ sind habe ich keine Probleme die Rezepte zu bekommen, ich hol jedes Quartal die Überweisung zum SPZ ab und gut ist :)

Wie das wäre wenn ich abbrechen würde weiß ich auch nicht. Aber "unsere" Logopädin würde von sich aus eine Pause einlegen :)



Ah ok. Dann läuft das bei euch vielleicht von Haus aus ohnehin anders, bei euch werden ja auch verschiedene Therapien kombiniert, oder?  :)

Bei uns wäre das Pause machen mitten drin nämlich auch nicht ohne weiteres möglich. Wir haben z.B. eine Verordnung über 1x/Woche.
Meine Logo wollte eigentlich, dass pro Forma 2x/Woche draufsteht. Grund: Wenn in einer Woche mal ein Termin ausfällt, wäre es auf diese Weise möglich, in der Folgewoche ausnahmsweise (!) 2 Sitzungen zu machen.
Hat der KiA abgelehnt  s-:), der sagte üblich ist 1x/Woche und Ende.
Und bei 1x/Woche ist es auch noch so, dass zwischen den Sitzungen HÖCHSTENS 14 Tage liegen dürfen. Also wäre ein Abbruch absolut nicht folgenlos.

Das ist alles kompliziert und wäre dieser blöde Papierkram nicht, hätten wir null Probleme. OK, momentan funktioniert das alles glücklicherweise gut und ich hab auch noch Plan B falls der KiA sich irgendwann komplett quer stellt.

Was ich eigentlich sagen will, ist, dass man das mit der Bürokratie halt auch nicht außer acht lassen darf. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, im Zweifelsfall zahle ich die Therapie eben aus eigener Tasche. Aber ich glaube nicht mal das geht so einfach.

minimuck

also erstmal: ich bin logo (bzw. linguistin)  :)

@solar.E: "Vor dem vierten Geburtstag macht es, so wie ich es kenne, auch nicht wirklich Sinn, weil jüngere Kinder noch nicht wirklich richtig mitmachen."
- NEIN!!! das war stand der dinge vor ca. 50 jahren. leider hält sich dieses statement hartnäckig in vielen köpfen (ärzte, therapeuten, allgemeinheit). ist aber falsch. eine gute logo therapiert auf jeden fall auch schon zweijährige. ich habe auch schon (hörgeschädigte) kinder im alter von 6 monaten "therapiert" - in diesem alter geht es noch mehr um elteranleitung, aber egal, es bringt was. wer nur mit hochkonzentrierter kindern "am tisch" arbeiten kann, ist meiner meinung nach schlichtweg unflexibel (um nicht zu sagen inkompetent).
- - dank an alle, die gegenbeispiele geliefert haben  :)

zum thema "nötig oder nicht": das würde ich weder kinderarzt noch hno überlassen, sondern eine logopädische abklärung (bei einer guten logo oder in einem spz) verlangen.

wie das gemacht wird: siehe bea&girls - spielerisch. die kinder merken im idealfall gar nicht, worum es geht. konzepte zum nachlesen (orientierend): z.b. nach barbara zollinger oder zvi penner.  oder - ganz allgemein - hier (willkürliche auswahl, kein spezieller tipp):
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lg
minimuck

Jofina

#14
*

Solar. E

Öhm ja dann bedanke ich mich mal bei meiner inkompetenten Therapeutin die mein eines Kind erfolgreich austherapiert hat und beim zweiten gute Fortschritte erzielt und ich mir sehr sicher bin, dass wir damit weit vor Einschulung fertig sind.  s-:)

Sorry, wenn das jetzt zickig rüberkommt. Ich hab schon verstanden, dass es wohl Therapeuten gibt die altersgerechte Therapien anbieten für Kinder unter vier. Wenn es nötig und sinnvoll ist, ist das auch völlig ok. Und wann was nötig und sinnvoll ist, muss wohl jeder individuell selber mit der entsprechenden Hilfe herausfinden.

Meine PERSÖNLICHE Erfahrung sieht nunmal so aus wie sie aussieht - und ist für meine Kinder völlig in Ordnung so. Und nach der persönlichen Erfahrung wurde gefragt.  :)


minimuck

mh. ich tauge nicht zur zicke. nur die aussage "logopädie macht erst ab 4 wirklich sinn" kann und will ich nicht so stehen lassen.
natürlich gibt es störungsbilder und verläufe, bei denen es absolut reicht, mit 4 oder 5 jahren zu beginnen. aber ich kenne einfach viel zu viele kinder, bei denen einiges verschnarcht wurde. punkt.

achja, zu den ausgangsfragen: meiner meinung nach sollte mit ca. 5 jahren die sprache eines kindes im großen und ganzen unauffällig sein. "im großen und ganzen" heißt: kleine unsicherheiten, wie gelegentliche verdreher (mein sohn sagt z.b. hartnäckig "lamsang" statt "langsam"), selten mal eine falsche verbflexion oder auch ein gelispeltes "s", würde ich in dem alter noch durchgehen lassen, alles andere abklären (und den sigmatismus (lispeln) ca. 6 monate vor schulbeginn therapeutisch angehen, je nach stand des zahnwechsels).   

Solar. E

#17
Deswegen stand da auch "so wie ich es kenne" dabei. Und genau diese Methoden eignen sich eben erst bei älteren Kindern. Also am Tisch gegenüber sitzen und malen/spielen/...  Ich habs bei meinem Kleinen ja gesehen, das war an der Grenze.


Damit hab ich ja nun nicht kategorisch ausgeschlossen, dass es Therapien und Therapeuten auch für kleinere Kinder gibt. Dass das dann nicht vis-à-vis am Tisch gehen kann, ist klar.
Für uns wäre es aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll gewesen, früher anzufangen.

Ich fand es halt unglücklich, gleich mit dem Ausdruck "inkompetent" um die Ecke zu kommen, nur weil die Therapeutin eben eine ist, die erst ab 4 aufnimmt und nach der herkömmlichen Methode arbeitet. Das heisst ja noch lange nicht, dass sie deswegen schlecht ist.

Das mit den fünf Jahren hat mein KiA auch so gesagt und das war ja auch der Grund, warum wir mit dem Großen überhaupt erst bei der U9 an die Logo weitergeschickt wurden und DAS wiederum war mir, wie ich schon schrieb, im Nachhinein zu spät.

OK?  :)


Bomelo

Huhu.

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich werde es bei der U7a auf jeden Fall ansprechen. Im KiGa findet am 31.1. eine Untersuchung durch einen Logopäden statt (für alle Kinder). Leider sind auch die Erzieherinnen der Meinung, dass eine Vorstellung vor dem 4. Geburtstag keinen Sinn hätte und somit wird unser Kleiner nicht untersucht.

Was ist denn ein SPZ? Google spukt dazu Frühförderung für behinderte Kinder aus. Aber eine Behinderung liegt bei uns ja nicht (mehr) vor. Kann mir dazu noch jemand was sagen?

LG
Elovan
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Jofina

#20
*

Flower Eight Revival

#21
Elovan, ich schließe mich Minimucks Meinung 100% an.
Es ist tatsächlich leider so, dass viele Therapeuten eine Therapie nicht vor dem 4.Lebensjahr beginnen wollen. Damit haben wir gerade arg zu kämpfen. Wieso: eine ganz einfache Antwort: keine Inkompetenz (obwohl auch hier natürlich schwarze Schafe zu finden sind, wir hatten diese Ehre im SPZ - keine 10 Pferde bringen mich jemals wieder in diesem Verein :-(, anderes Thema...ich shcweife ab...) aber auch keine aktuelle Weiterbildung. Nicht jeder Logopäd kann/möchte sich entsprechend weiterbilden. Dafür gibt es 10000 Gründe: kein Interesse, da man sich das Klientel aussuchen kann, kein Geld (eine solche Weiterbildung kostet nicht gerade weinig), keine Zeit oder ganz einfach weil sie mit kleine Kinder nicht gerne arbeiten (persönliche Präferenzen eben) etc. pp.
Aber Tatsache ist, dass bereits die kleinsten Mäuse therapiert werden können. Nicht stur durch "jetzt aber sitzen wir am Tisch und du wiederholst alles was ich sage", sondern eben spielerisch, mit viel Gestik, Mimik etc. Mir, nein, meinem Sohn hat Minimuck (dafür bin ich dir ewig dankbar, das weiß du auch, gelle? :-*) sehr geholfen. Er ist noch keine 4 und hätte ich bisher nur gewartet...ich weiß nicht, wie sich mein Sohn entwickelt hätte. Ich will es mir nicht mal im Ansatz vorstellen. :-[ Es war und es ist noch eine "Qual" ihn so hilflos zu erleben, aber es geht langsam vorwärts.
Also lass dir bloss nicht einreden, es wäre nicht möglich! Ich drücke nur die Daumen, dass ihr die nötige Hilfe bekommt. Ich habe leider bisher kaum gute Erfahrungen machen können, wir kämpfen immer noch, da ich bisher außer eben dieser lieben Userin die in ihrer freizeit uns gute Tipps geben konnte, keine wirklich kompetente Logopäden finden konnte. Bisher, inzwischen habe ich jemand kontaktiert, die eine ähnliche Meinung wie oben geschrieben vertritt.
Ach, und ein guter Kinderarzt wird nicht diskutieren, wenn er nach einem gescheiterten Therapieversuch erneut ein Rezept verschreiben muss. Auf eine solche Divenhaltung eines Arztes verzichte ich (habe ich bereits) und suche jemand neues (habe ich auch). Der aktuelle Kinderarzt hört uns jederzeit zu, ruft uns bei Bedarf auch zu Hause an um uns unnötige Fahren zu ersparen, verschreibt ohne mit der Wimper zu zucken sämtlichen Therapierezepte: Logo und Ergo, schmießt sich ins Zeug, damit wir sonstige Förderungen so schnell wie möglich für unseren Sohn beantragen können etc.pp. Und vor allem sieht er in uns ernstzunehmende Gesprächspartner, denn letztendlich verfolgen wir das gleiche Ziel: unseren Sohn helfen sämtliche Defizite aufzuholen. Außerdem kennen wir unser Kind besser, er muss unseren Sorgen und Beobachtungen vertrauen.

Meine persönliche Meinung und Erfahrung. :)

SPZ: ähm, sämtliche behinderte ode rvon Behinderung bedrohte Kinder werden behandelt.
Nicht altersentsprechendes Sprechen ist eine "von Behinderung bedrohte" Folge.  ;) Wir hatten kein glückliches Händchen mit dem SPZ, aber das ist wirklich unglücklich gelaufen. Wir haben andere Institute vor Ort, so dass ich mit meinem Sohn entschieden mehr Auswahl hatten/haben. Letztendlich dauern solche Therapien eine Weile und ein gewisses Vertrauen zu dem Therapeuten sollte vorliegen. Wie geschrieben, mit wirklich auf dem aktuellstem Stand ausgebildeten Logopäden schaut es arg traurig aus... :-\

Sanne73

Kurz mal unser Fall:
Mein Sohn hat bereits mit 16 Monaten angefangen zu sprechen, hat einen riesigen Wortschatz und kann sich super ausdrücken - aber er sprach immer eher undeutlich, v.a. wir Eltern haben ihn verstanden, viele andere aber nicht. Es wurde gaaanz langsam besser, aber als er auch mit 3 1/2 einige Buchstaben nach wie vor nicht ausgesprochen hat (f, w, r, alle s-Laute und ch) wollte ich das doch abgeklärt wissen. Hab mir im September einen Termin beim HNO geholt für einen richtigen Hörtest (der Termin ist Anfang Februar! heute abgesagt, weil wir ihn doch nicht brauchen, wie sich dank Logo herausgestellt hat :)), mit einer Logopädin gesprochen, die bereit war, ihn sich anzuschauen (hören), zum KiA wegen Rezept. Der meinte, es wäre eher zu früh als zu spät, aber ich könnte es ja gerne ausprobieren. So sind wir nun seit Anfang November bei der Logopädin, sie macht nur 30 statt 45 Min. Sitzungen (rechnet das Rezept runter, so dass es mehr Termine sind), und seit Weihnachten spricht mein Sohn wunderbar alle f- und w-Laute aus, auch im Satz und mitten im Wort :) Sie macht es wunderbar, spielerisch, ich sitze dabei, am Anfang noch direkt daneben, inzwischen am Rand. Mein Sohn hat von Anfang an super mitgemacht (er war 3 Jahre und 7 Monate bei Beginn), ich hatte ihm erzählt, dass die Logopädin mit ihm lustige Sprachspiele macht, damit er besser sprechen lernt und ihn auch alle anderen gut verstehen können. Wir sind jetzt bei weiteren Buchstaben, er bermüht sich sehr und ich bin froh, dass wir das angegangen haben, bevor er 4 wird!!!
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

Bomelo

Huhu.

Kurzes Update: wir waren gestern bei der U7a. Ergebnis:

- Diagnose "V. a. Sprachentwicklungsverzögerung"
- miserabeler Hörtest
- vermutlich gestörte Mundmotorik
- Überweisung an Pädaudiologen (Termin ist leider erst am 28.3.)

Der Pädaudiologe soll entscheiden, wie weiter behandelt wird (vielleicht wieder OP an den Ohren :-\) und soll untersuchen, was mit der Mundmotorik nicht stimmt. Unser Sohn sabbert immer extrem. Das war noch nie anders. Der KiA hat dann gestern ein paar Sprachtests gemacht und meinte, dass etwas mit der Motorik der Zunge nicht stimmen würde. Daher die Überweisung. Und der Pädaudiologe wird dann auch über Logopädie und weitere Förderungen entscheiden.

Ich bin begeistert  :-[

Halte euch mal auf dem Laufenden.

LG
Elovan
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Fliegenpilz

Früher ist kein Termin zu kriegen?

Bei meiner kleinen Tochter stand damals der Verdacht im Raum, als sie noch sehr sehr klein war (ich glaube bei der U3?), dass sie gar nichts hört. Ich habe bei einer HNO-Ärztin angerufen, die Situation geschildert und konnte die Woche darauf zu der Pädaudiologin (auf Kinder spezialisiert, das war toll) kommen :)