4Jähriger hat Verlassensängste

Begonnen von Bomelo, 19. Juni 2013, 07:20:10

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Bomelo

Hallo.

Ich brauche mal wieder euren Rat.

Mein 4Jähriger hat seit ca. 3 Wochen Verlassensängste vom Feinsten. Sobald er mich nicht mehr sieht, fängt er an zu weinen und jammert, ich soll ihn nicht alleine lassen. Egal ob ich auf Toilette gehe oder ins Obergeschoss um was zu holen .... ich sage ihm vorher wo ich bin und trotzdem dauert´s keine Minute bis er nach mir brüllt. Er könnte ja auch mitgehen, aber das will er meist auch nicht. Bis er dann merkt, dass er mich nicht mehr sieht und dann geht´s los.

Eine Situation, in der sich alleine gelassen gefühlt haben könnte, gab es nicht. Allerdings weiß er seit ein paar Wochen, dass ich schwanger bin. Er freut sich im Moment total auf das Baby und ist stolz, großer Bruder zu werden. Er hat sich auch in vielen Dingen sehr positiv verändert seit er Bescheid weiß.

Können diese Ängste trotzdem auf die Schwangerschaft zurückzuführen sein? Oder ist das vielleicht sogar eine normale Phase in dem Alter? Und vor allem: was tun? Wie kann ich ihm helfen, diese Ängste wieder abzulegen? Das ist ja weder für ihn noch für mich schön.

LG
Bomelo
der beste große Bruder der Welt :-*
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2620 Gramm, 47 cm, 100% Wunder :-*
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Hubs

Mein Großer war so als ich mit dem Kleinen schwanger war und er fing damit an, da hatte ich noch nicht mal nen Test gemacht. Er hatte sich auch immer auf das Baby gefreut, ich glaube da sind Bewusstsein und Unterbewusstsein ganz sicher zwei paar Stiefel. Welche Veränderung ein Baby tatsächlich mit sich bringt, kann ein kleines Kind ja noch gar nicht einschätzen. Dass sich aber eine große Veränderung anbahnt hat mein Großer ganz deutlich unterbewusst gemerkt.

Wie damit umgehen? Ich kann Dir sagen was wir gemacht haben. Ich habe viel mit ihm geredet, in ruhigen Momementen. Ich hab ihm immer wieder meine Liebe versichert und dass Veränderungen niemals an dieser Liebe rütteln können, dass er immer mein geliebter Moritz bleibt, egal was passiert. Und wir haben viel über das Baby gesprochen, haben entsprechende Bilderbücher angeschaut und gemeinsam überlegt, wie es wohl wird, wenn das Baby da ist: was toll sein könnte , was manchmal vielleicht schwierig / nervig sein könnte, welche Rolle er dabei spielen könnte und wie sehr ich ihn dann immer noch lieben werde.

Bei uns kam in dieser Zeit noch eine ganz üble Nachtschreckphase hinzu. Für uns war es daher auch wichtig unsere Tage ruhig und entspannt zu gestalten, der Haushalt lag lange Zeit ziemlich brach und ich hab mich hauptsächlich drum gekümmert, dass es dem Moritz und mir gut geht.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Drops

#2
ich glaube auch dass es an der schwangerschaft liegen könnte.
meine tochter ging nachdem ich ihr erzählt hab dass ich wegen der anstehenden geburt ein paar tage im kh sein werde immer wieder zu meinem freund und sagte ihm dass sie nicht will dass ich ins kh gehe.
ich hab ihr dann immer wieder ihre fragen beantwortet und ihr gesagt dass wir eigentlich nur nachts getrennt sein werden und sie ansonsten zu mir kann. und ich hab ihr auch gesagt dass sie wenn sie möchte dann auch ganz ganz viel zeit mit der mutter meines freundes verbringen darf (was sie normalerweise totaaal genießt und gern macht).
also bei uns half viel drüber zu sprechen.

Bomelo

Danke für eure Antworten.

Also lieg ich ja ziemlich richtig mit meiner Vermutung.

Wir reden viel über das Baby, aber nur wenn er fragt.  Über alles, was ein Kind so fragen kann zu diesem Thema. Und natürlich über unsere Liebe zu ihm, die immer gleich bleiben wird und niemals weniger, das Baby ändert daran nix. Wir haben auch ein Buch zu dem Thema. Wir haben es 3 mal gelesen, dann hat er das Interesse verloren.

Den KH-Aufenthalt als ausschlaggebender Punkt schließe ich aus. Ich war schon öfter im KH, bin Uni-bedingt abends öfter nicht da und gehe auch mal aus und komme dann erst in der Nacht heim. Er kennt es also, abends und nachts mal mit dem Papa allein zu sein. Glaube nicht, dass er davor Angst hat.

Wohl eher die Unsicherheit was da auf ihn und uns zukommt. Vielleicht kaufe ich mal noch ein anderes Buch zu dem Thema in der Hoffnung, dass  ihn das mehr interessiert.
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zuz

Ich kenne das auch aus der ZEit!
Abgesehen von den Büchern noch der Tipp, das Ganze gar nicht zu ernst zu nehmen. Klar, ist doof für ihn. (Und für Dich auch!) Aber wenn Du jetzt Sorgenmiene aufsetzt und nen Hampelmann machst, fühlt er sich eher noch bestätigt. Ich würde wohl versuchen, es eher gelassen zu nehmen, so wie Du auch Knatschen nach Süßem gelassen nehmen würdest. So signalisierst Du ihm, dass es zumindest aus Deiner Sicht jetzt nicht so überdramatisch ist, wenn Du mal kurz auf Toi gehst. Also schon kurz ansprechen, dass das jetzt für ihn doof ist, fragen, ob er mitkommen mag - und dann gut, nicht groß diskutieren, einfach machen.

•·.·´Easy6`·.·•

Das ist ja interessant. Lina ist nun auch 4und wir haben seit einigen Wochen auch ein Problem damit. Sie muss mich auch ständig sehen. Ich kann z.b sie auch nicht mehr im Auto lassen wenn ich kurz tanke und bezahlen gehe.

Ich könnte mir vorstellen das es daran liegt das ich ihr das buch ,gehe nicht mit fremden mit, vorgelesen habe. Denn sie fängt jetzt an das sie mit anderen lindern kleine vor die Tür geht.

Vielleicht ist das ja eine Phase die die kids in dem alter durchmachen.

Idamarie

Unser Großer hat diese Phasen auch immer wieder. "Ich will nicht alleine sein" wird abgelöst von "Ich will heute bei xy spielen". Wir nehmen es wie es kommt, auch wenn ich manchmal mit 2 Kindern zur Toilette gehe. Gut, dass die Kleine noch nicht krabbeln kann...