Wie schnell wählt ihr die 19222?

Begonnen von Jofina, 31. Mai 2012, 09:47:25

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Jofina

Hallo,

ein Ereignis von gestern lässt mich nicht mehr los und jetzt würde mich interessieren wie schnell ihr - zu Hause im privatem - die 19222 (also den Rettungsdienst) wählen würdet?


Gestern ist meine Kleine mit dem Fahrrad auf unserer Straße (Wendehammer) gefahren. Aus irgendeinem Grund bin ich plötzlich schnell drinnen aufgesprugen und raus gerannt. Da habe ich sie auch schon weinen hören. Meine Nachbarin kam mit ihr an, bzw. sie ist neben ihr hergegangen denn Finnja fuhr ihr Fahrrad bis vor unsere Haustür und ist dann ohne mich groß zu beachten (sie zeigte nur auf ihren Kopf als ich fragte wo es ihr weh tun würde) ins Haus gestiefelt, holte die Decke aus der Schublade und legte sich aufs Sofa.

Auf weitere Nachfrage zeigte sie dann auf die linke Seite und ich sah hinter der Schläfe eine kleine Beule mit roten Abdrücken wie von kleinen Steinen. Ich kühlte die Stelle und fragte sie ob ihr schlecht sei, diese Frage bejahte sie. Da dachte ich zum ersten mal "Ohje..." Nunja, aufjedenfall schloss sie aufeinmal die Augen und reagierte auf Ansprache nicht mehr :o. Ich schüttelte sie leicht an der Schulter und sie rührte sich immer noch nicht. Ich habe mich zu meinem Sohn umgedreht und versuchte ihn relativ ruhig aber bestimmt rauszuschicken meinen Mann rufen. Als ich mich wieder zu Finnja umdrehte war sie wach s-:) (lasst es mal 10 Sek. sein, wenn überhaupt, aber man hat ja kein Zeitgefühl und es kommt einem alles ewig vor!) Mein Mann kam dann und ich schilderte ihm das einschlafen und die Übelkeit und fragte ob wir nichtmal irgendwohin fahren sollten... Er meinte es sei nicht nötig... Ich bin dann raus zur Nachbarin und fragte ob sie gesehen hätte wie es passiert sei und sie sagte mir das sie erst hinlief als Finnja weinte. Sie hätte unterm Fahrrad auf der Straße gelegen mit dem Kopf auf der Straße und sei erst auch nicht aufgestanden :-\  mein Schwiegervater hätte es aber genau gesehen. Da mir diese Auskunft erstmal langte bin ich wieder rein gegangen und erzählte es meinem Mann und sah das Finnja wieder eingeschlafen ist :-[. Diesmal ist sie aber wieder direkt wach geworden. Daraufhin habe ich dann den Hausärztlichen Notdienst (Mittwoch nachmittags 18.35 - da hat ja kein Arzt auf s-:) ) angerufen und wollte nur fragen ob ich mit ihr mal zum abchecken vorbei kommen sollte oder ob ich sie noch zuHause weiter beobachten könnte...

Nunja, diese schickten uns dann den Notarzt und den RTW :P

Nachdem ich meinen Mann dann gesagt habe das der Krankenwagen käme, bzw. ich hoffen würde das nur der KTW und kein Notarzt käme sprang unsere Kleine von der Couch auf und stapfte durchs Wohnzimmer "ich will hierbleiben!" "mir gehts wieder gut!" "mir tut nichts mehr weh!" "mir ist nicht mehr schlecht!" ... s-:)

Ich meinte auch noch das die uns doch "auslachen" würden wenn die kämen und was das ganze überhaupt soll.

Meiner Nachbarin und meinem Schwiegervater sagte ich dann noch schnell Bescheid das da jetzt was käme und sie sich nicht erschrecken sollten...

Nach einiger Zeit kam dann der Notarzt mit Blaulicht (aber GsD ohne Martinshorn) :o s-:) :P
Nunja, Finnja war alles andere als kooperativ und antwortete ihm auf keine einzige Frage und nahm auch seinen tollen Elefanten den er aus einem Handschuh bastelte und anmalte nicht an s-:)
Irgendwann hörte ich dann Martinshorn und hoffte nur das die nicht zu uns kämen, (was aber unwahrscheinlich war das sie nicht zu uns wollten, wir liegen so abseits das schon etwas in unserem Dorf oder Nachbardorf sein muss das die hier durchfahren!). Tja, und dann kam auch schon der RTW mit Blaulicht und Martinshorn angesaust :-X   
Letzendlich hatten wir hier dann 5 Leute bei uns, wovon die 2 vom RTW aber wieder hinausgingen weil Finnja ja sowieso schon total verschüchtert war.

Schlussendlich war der Notarzt eine halbe Stunde bei uns. Stellte eine Schädelprellung fest. Eine leichte Gehirnerschütterung nicht ausgeschlossen. Eine Gedächtnislücke konnte er nicht ausschließen weil Finnja ihm überhaupt nicht antwortete ( s-:) ) da sie aber doch sehr adäquat reagierte und sie sich nicht erbrach gab er uns grünes Licht und ließ uns gsD daheim! Wenn ich gewollt hätte oder unsicher gewesen wäre, hätte er uns aber ins Krankenhaus gefahren...

Ich entschuldigte mich bei denen dafür das sie gerufen wurden, schilderte auch das ich nur fragen wollte ob wir irgendwohin fahren sollten und sie nicht rufen wollten! Und er meinte dann das bei vielen bei Kind+Kopf leider der gesunde Menschenverstand aussetzen würde und das bei uns hier im Land immer sehr schnell ganz nach oben gegriffen würde und somit ein solcher medizinischer Overkill entstehen würde. Was sie wohl auch nicht immer so gut finden, dadurch aber letzlich auch ein paar Patienten retten könnten die es sonst nicht schaffen würden...

Also eigentlich: Es nervt uns zwar, es ist zwar unnötig, aber lieber einmal zuviel als einmal zu wenig ??? :P

Sowirklich was anfangen mit der Aussage kann ich ja nicht s-:)




So, das war unser ereignisreicher Abend gestern, und auch heute morgen denk ich noch darüber nach ob es jetzt gerechtfertigt war das die kamen (klar auf der einen Seite bei den nüchternen Fakten (Kind - Fahrrad - Kopf - Übelkeit - Einschlafen -> JA!) aber auf der anderen Seite (kein Erbrechen - antwortet - erweckbar - mit den Sinnen dabei -> kann man selber abklären fahren)


Und bei den Überlegungen kam mir die Idee euch mal zu fragen wann ihr (also so ganz allgemein) den Notruf wählt :)

Achja, uns kommt es immer so vor als ob in der Stadt viel schneller der Notruf gewählt wird als hier, wäre interessant ob ihr das auch so beobachtet :)


hectorundhilde

ERstmal: Nicht so schnell! Aber das liegt bei uns daran, das wir beide aus der Medizin kommen, und mein Mann selber Rettung fährt!

Aber, in deinem Fall, ist es wohl einfach so gewesen, das der Leitstellendisponent eben die Verknüpfung Kin-Kopfverletzung hergestellt hat und halt die ganze Maschieneri losgetreten hat. Kannst du nix zu, und im ENdeffekt: Besser einmal zuviel als einmal zu wenig :-*

Du glaubst gar nicht, wofür einige Leute anrufen! Da rufen die wegen unerträglichen Oberbauchschmerzen die 112 an. Und wenn dann der RTW vor der Tür hält, stehen sie mit gepacktem Koffer und erzählen, das sie jetzt seit 4 Tagen Durchfall haben und doch bitte ins KH gefahren werden möchten, weil ein Taxi wär ja so teuer und die Tochter  hätte heut keine Zeit, das solle man sich mal vorstellen.  ;)

Martina

Kann ich nicht beantworten, ich brauchte den noch nie und würde wohl 112 wählen. Die 19222 kenne ich nicht einmal. Ich vermute, dass ich ins KH gefahren wäre um das nachsehen zu lassen und ich glaube nicht, dass in der Stadt öfter die Rettung gerufen wird, da wir doch alles ziemlich dicht hier haben. Ich bin mit meinen Kindern schneller ins KH gefahren, als dass ein Rettungswagen + Notarzt bei mir wäre.
Ohne

sunshine

Erstmal gute Besserung an die Kleine!

Ich weiß es nicht. Ich verlass mich da immer auf mein Gefühl. Und pack ihn halt ein und fahr in die Notfallpraxis mit ihm.

Einmal kam bei uns der RTW. Bzw gleich zwei. Da hab ich angerufen, weil Niklas so gehustet hat. War im Endeffekt auch nur ein Krupp-Husten. Aber da haben sie uns mitgenommen ins Krankenhaus. War auch mal interessant im RTW mitzufahren mit einem total hysterisch schreienden Kind.  s-:) Hätten wir damals Cortisonzäpfchen gehabt, hät ich sicher keinen RTW angerufen.

Ich denke wirklcih, dass es sehr oft überflüssig ist dass man den Notruf wählt. Letztens ist in der Arbeit ne Kollegin umgeknickt. Ich hätte sie heimfahren wollen, durfte ich aber aus versicherungstechnischen Gründen nicht, dafür wurde der Notruf gewählt. Gut, Fuß war angebrochen. Aber eine Fahrt in die Notfallpraxis hätte es da auch getan.

Naja, du kannst aber ja auch nichts dafür, dass die gekommen sind, oder? Die wurden doch einfach geschickt? Also mach dir da keinen so Kopf drüber.  :)

Bettina

Ich hab auch schon den Rettungswagen gerufen.

Das kommt ja immer auf die Situation an. Thure war aus dem Bett gefallen (obwohl ich daneben stand und sogar die Hand am Kind hatte  s-:)) und hatte Nasenbluten. Da hab ich auch etwas Schiss bekommen und den Notarzt gerufen, einfach weil ich Quinn auch noch da hatte, kein Auto, mein Mann nicht da und dann das Blut aus der Nase. Er war 6 Monate alt ... hätte also eh nix gesagt.

Dann nochmal als Quinn die Bratwurst im Hals gesteckt hat.

Panik hatte ich keine, aber ich fand es gerechtfertigt .... obwohl ich mir da auch in dem Moment keine Gedanken drüber gemacht habe. Ich hab es einfach getan.

Ich habe auch schon nen Rettungswagen angefordert für Fremde, die scheinbar Hilfe brauchten. Einen Mann z.B., der da lag mit blutender Wunde am Kopf, der nicht allein aufstehen konnte und alkoholisiert war ... jede Hilfe abgewiesen hat. Da hab ich dann die Rettung gerufen. Bis die kamen war der auf einmal schnell auf den Füßen, aber sie sind ihn noch suchen gegangen. Fanden es auch richtig, dass ich angerufen habe. Ich hab mich da nur entschuldigt, dass ich den Mann nicht am Weggehen hindern konnte. Hatte ja versucht ihn zu überzeugen, dass es besser ist mal drauf schauen zu lassen, aber man kann ja niemanden zwingen.

So wie es bei euch gelaufen ist, ist es doch echt gut, dass sie da waren. Also finde ich.

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Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Once

ich wäre selbst in die Ambulanz gefahren oder hätte beim Kia angerufen mit Verdacht auf Gehirnerschütterung.

scarlet_rose

Ich habe noch nie die 19222 oder die 112 gerufen.
Für mich gibt es nur den einen Grund: der Kranke oder Verletzte ist nicht mehr Transportfähig.

Ich hätte in diesem Fall auch nicht die Rettung gerufen, schon mangels Geduld!
Kind geschnappt, ins Auto gesetzt und ins KH gefahren.

Ich denke mir immer, dass es so viel schlimme Unfälle und Verletzungen gibt, die Rettungswägen werden für schlimme Sachen gebraucht. Solange eine Transportfähigkeit besteht, solange das Kind z.B. wieder bei Sinnen ist, sich bewegen kann usw braucht es keinen RTW.



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Bettina

Und jeder, der auf nem Rettungswagen sitzt, wird sagen, dass man eben lieber nicht selbst fahren soll.

Wenn man selbst fährt wartet man zudem manchmal ewig bis ein Arzt dann kommt. Kommt man mit der Ambulanz, schaut gleich einer nach dem Kind. Gerade wenn man allein fährt, hat man null Möglichkeiten, sich um das Kind zu kümmern oder es im Auge zu behalten.

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toki

#8
...
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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mausebause


Landei

In der Altenpflege mußte ich ja schon oft anrufen.
Damals in Köln konnte ich sogar selber entscheiden, wen ich anrufe.
Bei Sachen, die noch Zeit haben, den Bereitschaftsarzt, weil der ja oft Stunden braucht.
Bei 1/2 Stunde bis 1 Stunde Zeit einen normalen Krankentransport.
Wenn es schnell gehen muß, den Rettungswagen.
Hier, Land Brandenburg (oder Gestzesänderung, weil Elternzeit), heißt es entweder Transportschein organisieren (am WE nur über Bereitschaftsarzt möglich) und danach KTW oder eben direkt RTW.

Privat bin ich da eher zögerlich und fahre selbst in die Notaufnahme.
Als es meinem Sohn mit 1 1/4 Jahr so schlecht ging, bin ich auch selbst gefahren (mit Taxi) und mußte dann stundenlang mit einem hochfiebernden und apathischem Kind warten. Da habe ich dann bereut, daß ich nicht den RTW gerufen habe.
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Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage (schreibe) und tue, nicht für das, was Ihr versteht (lest) und daraus macht!!!

Fliegenpilz

Meine Große ist letzten Sommer (mit 2,5 Jahren) im Freibad auf den Hinterkopf gefallen. Ausgerutscht und mit dem Kopf gebremst sozusagen. Sie hat sich nicht abgefangen. Sofort gab es eine riesige Beule, sie stand nicht alleine auf, als ich ihr hochhalf konnte sie sich nicht auf den Beinen halten, wackelte immer mit dem Kopf ein wenig hin und her und schaute mir nicht in die Augen, verdrehte diese immer. Ich bin dann mit beiden Kindern zur Badeaufsicht und wollte erstmal was zu kühlen haben, wollte allerdings noch ein paar Minuten abwarten bevor ich weitere Schritte andachte. Erstmal raus aus der Sonne, Stelle kühlen und das Kind akklimatisieren lassen - die Badeaufsicht hat allerdings auch sofort den RTW gerufen, Notarzt habe ich direkt wieder abbestellen lassen. Ich selbst hätte wohl keinen RTW gerufen sondern wie gesagt abgewartet und beobachtet.

Hatte wohl was mit versicherungstechnischen Gründen zu tun, das Freibad war genötigt den RTW zu rufen. Im Kinderkrankenhaus dann wurde sie ausgiebig untersucht, Schädelprellung und Verdacht auf Gehirnerschütterung, aber da sie nicht über Übelkeit klagte oder gar erbrochen hatte durften wie wieder Heim mit der Order "Ändert sich was, dann sofort zurück zu uns!" (Selbstverständlich!!).
Im Krankenhaus hatte sich aber mittlerweile auch das Kopfpendeln und Augenverdrehen wieder eingestellt und als endlich der Papa in der Tür auftauchte war sogar das Weinen vergessen - immer diese Papakinder :P

Ich selbst bin sehr zurückhaltend mit dem Ruf eines RTW. Ich bin eher der "Beobachter & Selbstfahrer".

moni

in so einem fall wäre ich selbst ins kkh gefahren. wenn ich keine möglichkeit hätte, hätte ich den notdienst gerufen

ich bin als kleinkind auf den kopf gefallen. der doc hat nur eine gehirnerschütterung festgestellt. nach wiederholtem erbrechen in der nacht ins kkh. schädelbruch.

ich sage immer lieber auf sicher gehen.

scue

Wir hatten mal den gleichen "Fall". Unsere Tochter ist die Treppe runtergefallen. Dort haben wir sie weinen hören und keiner hatte den Fall gesehen. Sie klagte über Schmerzen im Genick, war müde und hat sich hingelegt, was bei mir zumindest schlagartig zu erhöhter Besorgnis führte. Aber ich bin nicht auf die Idee gekommen sofort einen Krankenwagen zu rufen. So ein Sturz erschreckt und anschließendes Weinen kann ermüden... Ich habe aber meinen Vater (-> Arzt) angerufen und er riet zu "beobachten". Also warteten wir ab und beobachteten. Sie war gut ansprechbar. Aber nach etwa 1 1/2 Std. hat sie sich erbrochen. War danach aber wieder relativ fit. Auch dabei hätte ich nie den Krankenwagen angerufen. Wir sind dann sofort ins KH gefahren und haben sie untersuchen lassen (und mussten 48 Std. zur Beobachtung dableiben). Den Krankenwagen würde ich persönlich jetzt "dramatischeren" Fällen überlassen. Auch wenn für mich der Fall natürlich schon dramatisch war, aber wenn das Kind noch einigermaßen fit ist und ich selber fahren kann, dann fahre ich auch selber ins Krankenhaus. Und im Endeffekt wusste ich ja auch, dass auch die Ärzte "nur" beobachten können. Aber nach dem Erbrechen wollte ich auch eine professionelle Abklärung und professionelle Beobachtung und keine intuitive Eltern-Beobachtung mehr. Also wurde sie im KH weiter beobachtet, war dann aber alles gut :-)

mausebause

Wenn man in dem Fall zu zweit fahren kann, seh ich das ein - aber komplett alleine ist in manchen Fällen durchaus fahrlässig - zum Einen, weil man nicht reagieren kann, wenn dann auf dem Rücksitz was sein sollte, zum anderen, weil man selbst vielleicht unter "Schock" nicht mehr 100% fahrtüchtig ist! (wie gesagt "je nach Schwere der Verletzung"!!)

Fliegenpilz

Nunja, wie man manchmal im RTW mitfahren muss ist auch recht fahrlässig.

Meine Große hat sich geweigert sich auf der Liege anschnallen zu lassen, sollte zudem noch liegen. Die Kleine hatte ich unangeschnallt auf dem Schoss, immerhin waren wir zu Fuß im Freibad. Dann 25 Minuten durch die Stadt im Berufsverkehr.

Mir wäre dort Auto und vielleicht noch die Kleine schnell wegorganisieren um Längen lieber gewesen :P

Evchen

Solange das Bewusstsein nicht beeinträchtigt ist, bin ich immer ganz ruhig und schaue erstmal, ob wir nicht selbst ins Krankenhaus fahren können. Und nachdem wir im letzten Jahr eine RTW Fahrt hatten, mag ich da nun ohnehin schon dreimal nicht mehr anrufen. Unser Sohn hatte nämlich einen Unfall in der Kita (Sturz auf den Kopf) und konnte sich anschließend kaum noch bewegen. Er hielt den Kopf nur noch in gekrümmter Stellung. Wir wollten ihn selbst zum Arzt fahren aber setz mal jemand ein Kind in C-Haltung in einen Kindersitz...Da aber nur offensichtlich war, dass er Schmerzen im Nacken hat, wollten wir den Kopf nun auch nicht unnötig bewegen und insbesondere nicht, da er extrem auf Berührungen im Nackenbereich reagierte. Also rief eine Erzieherin den Notruf und durfte sich dort sehr unschöne Kommentare anhören  :P  Es wäre ja unmöglich, dass wir als Eltern nicht in der Lage wären, das Kind ins Auto zu setzen usw.  s-:) 
RTW kam dann mit Blaulicht und Martinshorn. Unser Sohn bekam nach kurzer Untersuchung direkt eine Halsmanschette angelegt (sorry, habe ich als Normalbürger leider auch nicht im Verbandskästchen  :-X ) und wir wurden wieder mit Blaulicht und Martinshorn ins Krankenhaus gefahren..
Zum Glück war es letztendlich nur ein Schleudertrauma. Aber als Laie dazu gezwungen zu werden eine Entscheidung zu treffen, ob man sein Kind gewaltsam in den Kindersitz drückt (oder ggf. ganz ohne Sicherung ins Krankenhaus fährt) und eventuelle Verletzungen zusätzlich verschlimmert oder doch den RTW ruft... :-\  Ich hoffe einfach, dass wir nie wieder den Notruf wählen müssen.




Jofina

Hm, die meisten wären in diesem Fall wohl selber gefahren. Das hätte ich auch ja getan! Wie gesagt, ich habe beim HAUSARZT angerufen, eben weil ich nur einen kurzen professionellen Blick haben wollte und auch nicht unbedingt ins KKH wollte, da müssen wir morgen sowieso hin und hätten heute dann wenigstens für ein Kind keine Betreuung gehabt (Eltern und Paten im Urlaub, Schwiegerelten im Krankenhaus, Mann kann absolut kein Frei holen...) ....

Aber der HAUSARZT hat dann ja den Notruf gewählt s-:) :P



moni:
der Notarzt sagte gestern sogar noch das selbst bei einem Schädelbruch nichts getan werden würde. Der würde so wieder verheilen. Mittlerweile würden wohl sogar immer mehr Ärzte selbst aufs Röntgen verzichten weil es nichts ändern würde an der "Behandlung" (= nur beobachten).


hectorundhilde:
Oh Mann, jetzt musste ich ja schon lachen, auch wenns eigentlich nicht zum lachen ist ;D
Ich habe auch schon ein paar Stories gehört wie unnötig manchmal einer gerufen wird! (Ich "war" mal Sanhelfer)
Aber gestern habe ich auch gedacht "und wenn jetzt irgendwo ein Notarzt nötiger ist..."



rufen:
Also, ich hätte den Notruf gestern selbst gewählt wenn Finnja bewusstlos gewesen wäre, dann hätte ich den gerufen! Aber ansosnten wäre ich selber gefahren, wenn er nicht für mich gerufen worden wäre...

In anderen Situationen.... kommt drauf. Bei Bewusstlosigkeit immer! Bei fremden Personen auch schneller. Bei Verletzungen, aphatischem Kind, dann, wenn ich selber nicht mehr sicher fahren könnte, bzw. Angst hätte das Kind könnte unterwegs bewusstlos werden, dann würde ich vielleicht auch rufen
Aber generellt bin ich auch erstmal eine Beobachterin und Selbstfahrerin. (Wobei grade das Selbstfahren bei jedem EH-Kurs von abgeraten wird ;) )

Bettina

#18
Es ist aber jemand da, der wirklich etwas tun kann, wenn es nötig ist. Das macht für mich den Unterschied.


Ich bin da vielleicht durch meinen Job echt abgehärtet. Ich habe schon Rettungswagen gerufen, wo ich als Praktikantin eines Sozialdienstes am Telefon von dem Arzt gefragt werde, ob ich denn denke, dass es schlimm sei. Ich habe schlicht geantwortet, dass ich das nicht beantworten kann, es aber gerne seiner Verantwortung überlasse, dass er nicht kommt und am Ende etwas ist. Die waren in 5 Minuten da!

Ne, ich bin da nicht mehr zimperlich. Nicht voreilig, nicht panisch, aber wenn ich es nicht für nötig halten würde, würde ich nicht anrufen. Ergo brauche ich weder Fragen, noch Diskussionen und schon gar nicht am Telefon mit jemandem, der nur den Anrufbeantworter macht.

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

mausebause

Zitat von: Bettina am 31. Mai 2012, 10:29:21
Es ist aber jemand da, der wirklich etwas tun kann, wenn es nötig ist. Das macht für mich den Unterschied.

Genau!

hectorundhilde

Zitat von: Bettina am 31. Mai 2012, 10:29:21
Es ist aber jemand da, der wirklich etwas tun kann, wenn es nötig ist. Das macht für mich den Unterschied.

Ich geb dir da recht, wenn ich unterwegs noch einen Unfall baue, weil ich nebenbei versuche mein Kind zu versorgen, ist damit auch keinem geholfen!

scarlet_rose

Zitat von: Bettina am 31. Mai 2012, 10:29:21
Es ist aber jemand da, der wirklich etwas tun kann, wenn es nötig ist. Das macht für mich den Unterschied.

Wenn ich aber 20 Minuten auf den RTW warte ist 20 Minuten niemand da, der helfen kann.
Fahre ich in 10 Minuten zum KH oder in 5 zum Notdienst, ist 10-15Minuten schneller jemand da.

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Jofina

Evchen:
Das ist ja wohl auch der Hammer!
Dabei fällt mir ein, ich hatte selber vor ca. 20 Jahren eine Gehirnerschütterung. Ähnlich wie bei Finnja, bin mit dem Fahrrad gefahren und gestürzt... meine Mutter rief im KKH an weil mir richtig schlecht war (glaube mit Erbrechen) und sie hatte kein Auto da mein Vater auf der Arbeit war. Tja, einen Krankenwagen wurde nicht geschickt, sei unnötig, müsste sie selber zahlen...
Mein Vater machte dann früher Feierabend, fuhr die 12 km nach Hause, holte uns ab und fuhr dann die gleiche Strecke wieder zurück und uns ins KKH :P

hectorundhilde

@Jofina: Ist jetzt total OT, aber lies mal das Buch: "SChauen sie sich mal diese Sauerei an", das ist echt gut und teilweise auch sehr lustig!

mausebause

Zitat von: scarlet_rose am 31. Mai 2012, 10:33:18
Zitat von: Bettina am 31. Mai 2012, 10:29:21
Es ist aber jemand da, der wirklich etwas tun kann, wenn es nötig ist. Das macht für mich den Unterschied.

Wenn ich aber 20 Minuten auf den RTW warte ist 20 Minuten niemand da, der helfen kann.
Fahre ich in 10 Minuten zum KH oder in 5 zum Notdienst, ist 10-15Minuten schneller jemand da.

Es kommt ja auch darauf an, worum es geht - macht das Kind einen einigermaßen fitten Eindruck, ist ansprechbar etc., okay - aber bei Bewußtlosigkeit, schwereren Kopfverletzungen o.ä. wäre ich da vorsichtig - zumindest würde ich da nicht alleine sein wollen....ich kann da nicht generell Pauschalbeispiele nennen, das ist halt Situationsabhängig..