Wie Kind beibringen an der Straße stehen zu bleiben?

Begonnen von Dannichen, 02. Dezember 2011, 16:19:21

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Dannichen

Da hier grad auch ein Straßenüberquerungsfragenthread läuft, muss ich nun auch mal fragen.

Wir wohnen in hier in einer 30ger-Zone, also die Autos fahren nicht sooo schnell. (Auch wenn die wenigsten wirklich 30 fahren)
Joshua und ich sind ja immer zu Fuss unterwegs, also müssen wir hier, egal wohin wir wollen, über die Straße.
Er läuft gern vor, und ich rufe dann immer: Warte, da ist eine Straße, komm an die Hand!
Dann gucken wir zusammen, auch wenn er mehr in der Gegend rumschaut, und wenn nix kommt gehen wir.
Ich frage dann öfter mal: Und? Kommt ein Auto angefahren?
Mal antwortet er richtig, mal guckt er gar nicht hin und sagt irgendwas, mal sagt er gar nichts.

Wie kann ich ihn aufmerksamer machen?  Gibt es da was was ich anders machen kann?
Wenn wir mit jemand anderem unterwegs sind (und wenn es mein Mann ist), dann muss ich oft hinter ihm her rennen, weil er überhaupt nicht mehr achtet wo er hingeht, und wenn ich nicht schnell genug bin, würde er auch einfach auf die Straße rennen.
Meist nehmen wir ihn dann die ganze Zeit an die Hand, auch wenn ihm das absolut nicht passt.
Allein mit ihm ist es einfacher.


Dann noch so ein Ding:
Wir gehen über die Straße an einer kleinen Kreuzung, und es kommt immer wieder vor, das ein Auto anhält und uns rüberwinkt.
Ist ja nett gemeint, aber das geht finde ich mit Kleinkind gar nicht.
Wie soll Joshua dann lernen, das er warten soll bis alle Autos weg sind, wenn die Autos signalisieren: Nein, Du kannst gehen, ich lasse Dich vor!
Dann denken die Kids doch: Ach der fährt ganz langsam, der lässt mich rüber. Und auf einmal gibt der Fahrer Gas...
Also bleiben wir stehen, meist gucke ich bewusst in die andere Richtung, oder rede mit Joshua (sage ihm: gleich können wir gehen, erst lassen wir das Auto noch weg fahren).
Wie macht ihr das dann?


Bin gespannt was ihr dazu zu sagen habt.  :)
LG, Danni und Kids ♥

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Glück ist die Summe richtiger Entscheidungen

kruemel35

Immer und immer wieder üben, das an der Straße stehen geblieben wird.

Wenn wir irgendwo stehen und warten, dass wir die Straße überqueren können, dann sage ich es der Maus immer wieder, dass wir warten müssen, bis die Autos anhalten.
Meine Maus muss auch hören, wenn jemand anderes bei uns ist.

jewa

Ich hatte den Großen damals immer an der Hand, später musste eine Hand am Kinderwagen bzw. Buggy bleiben. Dann haben wir bewußt an jeder Ecke "extrem" angehalten und "stillgestanden", d.h. linker Fuß "gestampft", rechter Fuß "daneben gestampft".  s-:) Dann erklärt und laut zusammengeschaut: Links? - Kein Auto - Rechts? - Kein Auto Links? - Kein Auto... rübergehen.
Macht er heute noch so.

Und das Problem mit der "Verkehrserziehung mit Kind an der Hand", davon kann ich auch ein Lied singen. Das ganze Jahr keine "freundlichen Autofahrer"..., aber einmal Kind an der Hand und man übt das Straße-überqueren und schon halten alle an und winken freundlich.  s-:) Manchen hab ich's erklärt, manche durchgewunken/Kopf geschüttelt, dass ich nicht will aber gelernt haben es wahrscheinlich die wenigsten. Ich denke mal die meisten wären noch gerne für ihre "Rücksicht" gelobt worden. *schulterzuck*
Fazit: Da musst du wohl genauso durch wie ich.  8)
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Jasmin

Auch wenn ich jetzt eine 5 in Mutterschaft bekomme, aber ich sehe kein Problem wenn Autofahrer stehen bleiben und Kinder rüberwinken. Meine Große weiß sehr genau wann sie zum stehenbleiben hat und wann sie gehen kann. Sie bedankt sich auch wenn Autofahrer stehen bleiben.
Ich bin auch jemand der stehen bleibt :P Wie macht ihr das bei Zebrastreifen? Da bleiben ja auch nicht alle Autofahrer stehen.

Allgemein: Ich denke Kinder wachsen da gut rein :) Sie müssen einfach ein Bewusstsein dafür entwickeln und ich denke das wichtigste ist das man ihnen beibringt, dass wenn sie unsicher sind immer mal ein wenig länger stehen bleiben.

DAs kommt schon mti der Zeit, einfach immer wieder üben!
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Kathrin

Bei uns im KiGa war vor ein paar Wochen ein Polizist, der mit den Kindern geübt hat, fand ich klasse.
Im Anschluss daran gab es dann noch eine Elternveranstaltung mit ihm auf der er uns eindringlich dazu angehalten hat das Kind nicht dazu aufzufordern zu gucken ob ein Auto kommt.
Lieber soll man das Kind schauen lassen ob die Straße frei ist.
Ansonsten könnte es passieren, dass zwar kein Auto kommt, der Bus, das Motorrad, das Fahrrad etc. aber schon fast da ist.
Ich denke schon, dass Jana versteht was ich meine ;), finde den Gedanken aber trotzdem nicht verkehrt. :)
Jana - *03.03.08 - 48cm - 3810g            Joel - *23.02.04 - 53cm - 4580g

Giraffe

üben, üben, üben.

in dem alter deines kindes hat es bei uns auch noch nicht verlässlich geklappt. wir haben einen weiten gehweg zum kindergarten, neben einer stark befahrenen straße und ich musste immer hinterher sein, oft ist er auch mit dem roller gefahren, da wars dann noch stressiger für mich. hab auch immer die großeltern dazu angehalten, dass sie sehr aufmerksam sein müssen, weil so mit 2,5-3 jahren er das ganze echt noch nicht erfasst hat.

na ja, irgendwann hat es klick gemacht und jetzt bleibt er immer von sich aus stehen, und ist sehr vorsichtig. fragt auch, ob wir schon gehen können usw. wenn ein auto uns rüberlässt, dann finde ich das auch nicht schlimm, ich sage dann, dass der fahrer uns gehen lässt und dann bedanken wir uns bei ihm.

fazit: es wird einfach mit der zeit immer besser, die kinder verstehen die zusammenhänge mehr und auch, warum sie aufpassen, stehenbleiben müssen usw.
sohn * 25. september 2007 spontan bei 25+4 SSW- 900g, 35 cm

Evchen

#6
Ich unterschreibe mal bei Kathrin. Da wir in der gleichen Stadt wohnen, kamen auch wir in den Genuss der Verkehrsschulung durch die Polizei - tolle Sache!  :D
Jedenfalls wird den Kindern von der Polizei beigebracht, erstmal einmal auf die Füße zu gucken, ob man wirklich richtig am Straßenrand steht usw. "Looki, Looki auf die Füße"  ;)  um erstmal Ruhe in die Situation am Straßenrand zu bringen. Dann sollen die Kinder nach links und rechts schauen und "ein schlaues Schwein schaut zweimal"  ;)  Das sind so Sprüche, die hier den Kindern echt gut im Gedächtnis geblieben sind und zu einem richtigen Ritual wurden  :)


edit. noch zu der Rüberwink Situation. Auch davon hat der Polizist insbesondere auch den  Auto fahrenden Eltern abgeraten. Er erzählte von einer Situation, wo ein Autofahrer anhielt, um ein Kind über die Straße zu lassen. Das Kind blieb aber erst einmal stehen. Dann kam wohl von hinten ein weiteres Auto, dessen Fahrer dachte, dass das vor ihm stehende Auto kurz anhielt, um jemanden aus dem Auto steigen zu lassen o.Ä.. Der Fahrer wollte daher an dem Auto vorbeifahren und genau in dem Moment ist das Kind dann über die Straße gelaufen...




jewa

Zitat von: Evchen am 02. Dezember 2011, 19:48:29
edit. noch zu der Rüberwink Situation. Auch davon hat der Polizist insbesondere auch den  Auto fahrenden Eltern abgeraten. Er erzählte von einer Situation, wo ein Autofahrer anhielt, um ein Kind über die Straße zu lassen. Das Kind blieb aber erst einmal stehen. Dann kam wohl von hinten ein weiteres Auto, dessen Fahrer dachte, dass das vor ihm stehende Auto kurz anhielt, um jemanden aus dem Auto steigen zu lassen o.Ä.. Der Fahrer wollte daher an dem Auto vorbeifahren und genau in dem Moment ist das Kind dann über die Straße gelaufen...

So hab ich es mir von der Verkehrspolizistin auch erklären lassen.

@Jasmin
Warum sollst du für deine Meinung/Erfahrung eine 5 bekommen?
Ich denke mal, dass es bei euch in der Großstadt Wien halt auch was anderes ist, als z.B. bei uns (mir) auf dem platten Land. Ich vermute mal in Wien passiert dir das bei 100 Straßenüberquerungen max. 5 mal. Hier war es aber wirklich regelmäßig und keine Ausnahme mehr und da war es dann schon schwer den Kindern zu erklären, dass die Autos zwar Vorfahrt haben, aber ausnahmsweise mal freundlich sind und einen rüberlassen (so als "gute Tat"). Sie das aber keinesfalls als "Regel" ansehen dürfen.
Und in dem Moment greift dann halt schon der Spruch: Die Ausnahme wurde zur Regel. Dann besteht nämlich wirklich die (große) Gefahr wie Evchen oben beschrieben.  :-\
Weißt, wie ich das meine?  :)
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Jasmin

nö versteh ich nicht, aber wurscht ;D
Wir ziehen übrigens in ein paar Wochen auch aufs Land, mal sehen wies dort ist :)
2 Töchter *2005 und *2007

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Let's try to leave better kids for our planet."

jewa

Genau. Berichte dann mal, ob es einen Unterschied zwischen Land und (Groß-)Stadt gibt.
Fände ich echt mal interessant.

Ich kann mir uns im Gegensatz dazu auch nichtin der Stadt vorstellen. Das wäre Horror pur. Hab doch nur zwei Hände und drei Kinder...
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Jasmin

Naja wir wohnen jetzt auch am Stadtrand. In 5 Minuten sind wir im Wald :) Bei uns in der Gasse fährt alle halbe Stunde mal ein Auto durch ;D

In der Innenstadt ist es wirklich Horror und könnte ich mir mit Kindern auch niemals vorstellen
2 Töchter *2005 und *2007

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Spatzlmama

In dem Alter war mein Großer noch wirklich SEHR anstrengend im Straßenverkehr. Er ist NIE gegangen, immer nur gerannt, von links nach rechts und auf die Straße. An der Hand ging absolut nicht, da er jedesmal einen Tobsuchtsanfall bekam, mit um sich schlagen, treten etc. Da war an gehen nicht zu denken. Als Konsequenz "durfte" er dann in den Buggy, was aber NULL Lerneffekt war, das nächste Mal sah genauso aus wie vorher.  s-:)

Ich weiß nicht mehr genau wann, aber irgendwann hörte er auf ein "Stop". Auch wenn er jetzt vor fährt und schon weit vor uns ist, wartet er an der Straße, bis wir kommen.

Auf dem Weg zum KiGa haben wir eine Verkehrsinsel und da halten auch öfters Autos. Ich bin da bei Jasmin und sehe da auch kein Problem.  ??? Niklas weiß, daß er erst gehen darf, wenn das Auto wirklich steht und nur bis zur Mitte, dann schauen wir erneut. Er bekommt auch mit, wie ich mich immer bei den Autofahrern bedanke. Es gibt ja noch genug Autos die durchfahren, da erkennt er doch den Unterschied.

Der Kleine (fast 2,5 Jahre) ist da ganz anders, der hört auf ein Stop genauso wie sein Bruder. Wir haben hier auch so Tiefgaragen, die über den Fußweg führen, wenn die Autos rausfahren. Bevor eine kommt, ruf ich auch immer "Stop" und das Kind bleibt angewurzelt stehen.  ;D Oder wenn eine größere Straße kommt, da brauch ich nur sagen, "Julian warten, da kommt Straße!" Da kommt er zu mir und gibt mir seine Hand.  :D Keine Ahnung warum das bei ihm so ist und der große Bruder so so schwierig, vermutlich mußt Du auch einfach die Zeit abwarten, dann wirds bei Deinem Kleinen auch "klick" machen!
WENN AUS LIEBE LEBEN WIRD...

unser Turbospatz  30.09.2006
unser Kuschelbär  10.07.2009

zuz

Es ist wie mit dem Zähne putzen - man macht es von Anfang an, aber lernen tun sie es erst nach Jahren.
Du machst das schon richtig - aufpassen, dass nix passiert, ihn mittun lassen und vieeeeeeel Geduld haben.