"Fehlverhalten" im Alltag/in Ausnahmesituationen

Begonnen von Honigbluete, 10. Juli 2013, 17:07:28

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peter

sinngemäss war es sowas wie das man die kids wenn sue nicht dabei sterben können auch ruhig machen lassen kann  :P
also platzwunden und gebrochene arme könne man in kauf nehmen damit man die kinder nicht permanent ermahnen muss und in ihrere entfaltung hindert  s-:)

Martina

Also ich fand Tiggers Beitrag gut.  ;D Aber, ich bin meistens auch entspannt was meine Kinder angeht. Nicht immer, aber oft. Und ein gebrochenes Bein, wäre halt ein gebrochenes Bein. Klar wäre es nicht schön oder erstrebenswert, aber wenn es kompliaktionslos läuft, wäre es halt eben auch einfach nur ein Beinbruch. Allerdings könnte ich meinen Kindern niemals vorsätzlich Schmerzen zufügen (ein Grund warum sie keine Ohrlöcher haben).

Und ich würde halt auch immer erst mein persönliches Risiko abwägen und dann entscheiden. Buggy auf Rolltreppe geht halt nicht, weil ICH Angst habe. Also ist das Risiko zu groß. Zwei Kinder auf dem Trampolin geht bei mir, weil ich keine Angst habe. Ich sehe wirklich nicht, dass die Verletzungsgefahr größer ist als auf einer Schaukel oder einem riesen Klettergerüst (von dem Franziska schon 3 Meter tief gefallen ist). Ich habe aber auch noch nie einen Unfall mitbekommen oder davon gehört (außer hier).

Na ja und bei Gefahr in Verzug und Affekthandlung, weiß man ja eh vorher nicht wie man reagiert. Keiner wird sich auf die Schulter klopfen und sagen, gut gemacht, wenn man sich selbst oder andere in Gefahr gebracht hat. Wenn man dabei aber ein Leben gerettet hat, dann relativiert sich das meiner Meinung einfach.
Ohne

Once

Also vorweg: ich habe das Kind noch nie unangeschnallt im Maxi Cosi gehabt. Würde ich es aber nur vom einen Zimmer ins nächste tragen, würde ich sie sicherlich auch nicht anschnallen. Bzw. allerhöchstens wenn ich wüsste, sie ist so agil und kann und will sofort herausrobben.

Für mich ist das einfach ein unglücklicher Unfall der nicht dem mangelnden Gurt zulasten fällt, sondern dem versehentlich uneingerasteten Bügel. Shit happens! Selbst wenn das Kind angeschnallt gewesen wäre, wäre der Kopf nach vorn gekippt und hätte beim Umkippen des Sitzes (ohne den Bügel - wohlgemerkt) ähnliche Schäden verursachen können.
Genau so kann man einer Mutter die stolpert und mitsamt Kind hinfällt vorwerfen sie dürfe ihr Kind nicht einfach so in der Gegend herumtragen bei all den gefährlichen Bodenunebenheiten.

Was mich aber noch mehr wundert: Rolltreppen fahren = absolut kein Gefahrenpotenzial. Das Schönreden von Fehlern hingegen wird arg verteufelt! Selbstreflexion indes quasi nicht vorhanden (?).

Also manchmal steig ich schlicht nicht durch...

Sweety

Zitat von: satti am 11. Juli 2013, 20:19:23
sinngemäss war es sowas wie das man die kids wenn sue nicht dabei sterben können auch ruhig machen lassen kann  :P
also platzwunden und gebrochene arme könne man in kauf nehmen damit man die kinder nicht permanent ermahnen muss und in ihrere entfaltung hindert  s-:)

Hmmmmm, davon ausgehend wie ich Tigger bisher gelesen habe und wie ich Martina erlebt habe, glaube icb wirklich,  dass ich das gerne gelesen und mein Amen druntergesetzt hätte :)

~ Oma Netti ~

Ich hätte es auch gerne gelesen und ich finde die Editiererei nach so kurzer Zeit doof.  :-[

Bettina

Ich finde unglaublich wichtig, was Martina geschrieben hat: Die persönliche Einschätzung und das Abwägen des zu tragenden Risikos!!!

Bleiben wir beim Beispiel Rolltreppe:
Ich bin über Jahre nahezu täglich auf Rolltreppen unterwegs gewesen. Unter anderem mit ekelhaft sperrigen Gepäckwagen am Frankfurter Flughafen. Ich habe ganz bewusst auf einem stabilen Kinder-/Sportwagen bestanden, der eine durchgehende Stange hat und feste große Räder. Ohne Schwenkschieber oder anderem Schnickschnack. Einfach, stabil, robust und vor allem mit einer Hand zu fahren/steuern/halten.

Denn z.B. auf einer Rolltreppe kann ich den Wagen so mit einer Hand halten (völlig problemlos unter dem Wagen stehend, so dass er im Fall der Fälle zu allererst auf mich fallen würde) UND mich mit der anderen Hand festhalten kann.

Mit einem Wagen, der keine durchgehende Schiebestange hätte, also ich beide Hände bräuchte, um den Wagen sicher zu halten und vor allem von der Rolltreppe herunter zu bekommen, würde ich nicht auf eine eben solche gehen. Auch nicht mit Schwenkrädern oder zu kleinen Rädern oder oder oder. Eben drum haben wir den Wagen ausgewählt, den wir ausgewählt haben (Emmaljunga).

Ein ausgefallener oder defekter Aufzug ist nun für mich aber auch noch keine Notsituation. Davon mal abgesehen. Wenn ich nun aber immer wackelig auf den Beinen wäre, mir ab und an mal schwindelig wäre, weil der Blutdruck mal schnell in den Keller geht oder was auch immer, dann wäre es fahrlässig die Rolltreppe zu nehmen. Das macht dann halt den Unterschied im Einzelfall.

Ob da dann das Verhalten so falsch ist oder lediglich die Einschätzung der Situation falsch war ..... ich weiß Krümmelpisserei, aber so eine einfaches Falsch oder Richtig gibt es da einfach oft nicht.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Bettina

Zitat von: Bettina am 12. Juli 2013, 19:25:08
Davon mal abgesehen. Wenn ich nun aber immer wackelig auf den Beinen wäre, mir ab und an mal schwindelig wäre, weil der Blutdruck mal schnell in den Keller geht oder was auch immer, dann wäre es fahrlässig die Rolltreppe zu nehmen. Das macht dann halt den Unterschied im Einzelfall.

Wäre dem z.B. so, dass ich öfter mal Probleme mit dem Kreislauf hätte oder so .... würde ich erst recht kein Kind in eine Tragehilfe nehmen, sondern lieber in einen Wagen stecken. Das wäre dann auch fahrlässig.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Honigbluete

Oh Mann, ich brauche kein Trampolin oder einen KiWa auf her Rolltreppe um mein Kind zu verletzen :-[
Ich habe Jakob nicht die zu langen Fingernägel geschnitzter und deswegen hat er jetzt eine Augenverletzung. Er hat sich selbst die obere Schicht der Hornhaut abgeschabt, als er sich ins Auge gefasst hat. :'( so sehr habe ich mein Baby noch nie schreien hören :'(

~ Oma Netti ~

Ach du Schande, Honigblüte, das hört sich ja schlimm an. Aber sowas ist ein Unfall, nix, weswegen man sich jetzt die schlimmsten Vorwürfe machen muss. Wer rechnet denn mit sowas? Das ist genauso wie als der Freund meines Sohnes den Kaktus ins Gesicht bekommen hat, als er hier zu Besuch war. Saudummer Unfall.  s-druecken

myja78

#34
Honigbluete s-druecken - die Fingernägel können auch in geschnittenem Zustand noch sehr scharfkantig sein - ich glaube da musst du dir echt keinen Vorwurf machen - wie Netti schon schrieb - das war eben ein Unfall :(

Zum Ausgangspost - erstmal vorweg, in meiner Grundeinstellung gehört für mich ein Kind auf dem Fahrrad in einen Kindersitz, der fachtgerecht montiert werden muss und in dem das Kind ordnungsgemäß gesichert sein muss - ebenso haben Kinder auf dem Rad einen Helm zu tragen - unangeschnallt im Auto geht gar nicht, kleines Kind mit heißem Grill im Garten z.B. auch nicht

Ich kann nachvollziehen, das man in mancher Situation - wie z.B. ein Kind geht stritzen - nicht weiter nachdenkt und nurnoch drauf bedacht ist, dieses Kind vor Unheil zu bewahren. Dennoch sollte man sich zumindest im nachhinein bewusst machen, was man unter Umständen falsch gemacht hat/hätte besser machen können. Und so gibt es viele Momente da muss man einfach den Nutzen des Regel brechens und die dadurch entstehende Gefahr gegeneinader abwägen.
Z.B. hab ich meine Tochter mal in den Gruppe 1 Sitz gesetzt da hatte sie noch keine 9kg (sie war 22 Monate und hatte ca. 7kg) - sie hat aber innerhalb einer Stunde über 20x erbrochen und für den Weg zum KKH (ca. 10 Min Autofahrt) war mir die Gefahr, dass sie in der Babysachale das Erbrochene nicht raubringt und Erstickt einfach zu groß :-\

Wenn in so einer Situation nichts passiert und alles gut geht - Glück gehabt! So sollte man es dann aber auch sehen - als Glück!

zwillingstierchen

#35
Puh, schwierige Kiste...

Es gibt Dinge, die gehen niemals. Zum Beispiel mit dem Auto fahren und die Kids sind im Auto nicht angeschnallt und vernünftig am Sitzen. Da kann ich noch so vorausschauend fahren, ich habe das Risiko nicht im Griff, falls eben doch jemand irgendeinen Mist baut und mir ins Auto kracht. Das geht einfach nicht. Das würde ich also nie machen. Habe ich auch noch nicht aber ich kenne durchaus einige Leute, die mich deshalb arg belächeln.

Genauso MÜSSEN meine Kids einen Fahrradhelm aufziehen, wenn wir mit den Rädern unterwegs sind. Da gibt es kein Wenn oder Aber. Ich glaube, ich gehe ganz selten das Risiko ein, dass meine Kids verletzt werden könnten, weil irgendjemand anderes Mist baut ( Autounfall etc.)

Wenn es darum geht, das sie sich verletzen könnten, weil sie selbst Mist bauen, da sieht es ein bisschen anders aus... S:D Thema Trampolin zum Beispiel. Beide wissen, dass sie es nicht sollen/dürfen. Offiziell ist es von meiner Seite aus verboten aber ich bin da manchmal nicht der konsequenteste Mensch und es ist schon vorgekommen, dass sie eben doch zu zweit gehüpft sind. Dann habe ich ein Auge darauf, dass es nciht zu wild wird und bin mir der Tatsache bewusst, dass es zu einem guten Teil meine Schuld sein wird falls doch etwas passiert. ABER...und das ist irgendwie das ganz große Problem mit der Erziehung, man muss seinen Kindern auch unangenehme Erfahrungsräume eröffnen.

Es heißt nicht umsonst, Kinder begreifen am Besten, wenn sie etwas selbst tun, sie lernen dann am Nachhaltigsten.

Also kann es wohl schon passieren, dass sie zusammen auf dem Trampolin springen obwohl ich ihnen bestimmt schon tausend Mal gesagt habe, warum sie das nicht sollen und warum das gefährlich ist und ich halte meinen Mund und hoffe, dass sie möglichst schnell mal gegeneinander donnern und sich wenigstens eine kleine Beule holen damit sie mir ENDLICH mal glauben.Konsequenzen müssen dem Brechen einer Regel ja möglichst angepasst sein und ich glaube, meine Kinder verstehen das Ding mit dem Trampolin viel eher, wenn sie mal schmerzhaft aneinander knallen, als wen sie bockig nebendran sitzen müssen und mich tief und inniglich "hassen" in dem Moment, weil ich SOOO GEMEIN bin. Tja, NATÜRLICH kann es auch zu einem gebrochenen Bein/Arm etc. kommen aber das ist dann halt so und da muss man dann durch. Irgendwann muss ich meien Kinder aber auch mal alleine irgendwo hinlassen udn wenn sie sich dann nur an Regeln halten, weil ich nebendran stehe und böse gucke, ist mir nicht geholfen. Sie müssen BEGRIFFEN haben, warum es manche Regeln gibt. Manchmal, habe zumindest ich das Gefühl, geht das nur, wenn man beim Brechen einer Regel eine böse Erfahrung macht. Conny hat zum Beispiel darauf bestanden, ihr neues Skateboard ohne Protektoren auszuprobieren Skateboard hatte sie schon angeschleppt, Protektoren hätte sie noch holen müssen). So schnell konnte ich nicht gucken und sie saß mit ordentlich Schwung auf dem Hosenboden. Seit dem schwarzblauen Fleck am Hosenboden haben wir keine Disskussionen mehr über die Notwendigkeit von Protektoren, ihr war nämlich dann klar, was passiert wäre, wenn sie statt dessen mit dem Knie etc. aufgekommen wäre. Der gepolsterte Hintern hat ihr weh genug getan.

Rolltreppe mit Kinderwagen habe ich auch gemacht und es ist prompt schief gegangen. Vielleicht gehe ich daher auch nicht allzu häufig Risiken für meine Kinder ein, die sie selbst nicht beeinflussen können. Aber es kommt vor, dass ich sie Risiken eingehen lasse und "Fehlverhalten" dulde, solange sie sich bewusst sind, was die Konsequenzen sind und sie niemand Unebteiligten damit verletzen ( Ich würde sie nie mit jemand Fremden zusammen aufs Trampolin lassen, wenn ich mir nicht sicher bin, das die Eltern die gleiche Einstellung dazu haben wie ich).
Häufig kommt "Fehlverhalten" ja auch aus einer Überforderungssituation heraus. man ist einfach in dem Moment nicht wirklich fähig, die eigentlich "richtige" Entscheidung zu treffen und glaubt, das Risiko richtig abgewägt zu haben.

Das macht es nicht gut und richtig aber die Welt ist nicht nur weiß und schwarz.
Erziehung ist im wesentlichen das Mittel, die Ausnahme zu ruinieren zugunsten der Regel.

Gwynifer

ja, einige Sachen gehen für mich auch gar nicht... unangeschnallt im Auto, Fahrrad ohne Helm zum Beispiel, Nichtschwimmer-Kinder allein im Wasser mit Schwimmflügeln..

bei vielen anderen Beispielen hier aber rollen sich mir die Fussnägel hoch. Man kann seine Kinder auch in Watte packen und rund um die Uhr bewachen (damit meine ich nicht, Kinder schlafend allein zu lassen, das würde auch ich nie tun).
Was ist denn so schlimm daran wenn ein Baby mal 2 min allein im (kindersicheren) Garten rumkrabbelt? Das hab ich noch nie verstanden..
klar nehm ich ein Kind mit wenn es brüllt wenn ich aus dem Zimmer gehe, aber wenn es denn vertieft schön vor sich hin spielt?

ich glaub, ich hätte gern Tiggers Post gelesen... man kann seine Kinder nicht immer vor allem und jedem bewahren, so ist das Leben..
und nein, ich bin nicht leichtsinnig und auch sicher nicht verantwortungslos.. mir geht nur der Kontrollwahn den ich sehr oft erlebe komplett gegen den Strich..
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Wunder 1: Junge, Feb 07

Wunder2: Mädchen, März 11

Bettina

@Zwillingstierchen: In weiten Teilen seh ich das genauso wie du. Und klar kommt es vor, dass meine Kinder, wenn sie irgendwo zu Besuch sind auf so einem Trampolin sind, auch ohne Aufsicht und sogar mit 3, 4 oder 5 Kindern. Und klar kann es sein, dass sie sich da verletzen und dann ist das so. Ich bin sicher dann niemand, der die Eltern verklagt oder keine Ahnung was. Aber was ist meine Regel, meine Meinung wert, wenn ich sie nicht durchsetze, wenn ich dabei bin? Sie lernen auch, dass Dinge gefährlich sind und ich bin da wirklich ziemlich schmerzfrei, was das angeht. Aber solange ich dabei bin, wird nur mit einer Person auf dem Trampolin gesprungen. Ihre Erfahrungen können sie gerne und noch viel wirkungsvoller machen, wenn ich nicht dabei bin. Was ja nicht heißt, dass meine Kinder ständig unbeaufsichtigt sind.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

zwillingstierchen

@Bettina, da unterscheiden wir uns eben in unserer Erziehungsauffassung. Ich halte es ziemlich flexibel mit meinen Regeln und meine Kinder schaffen es durchaus auch mal eine Regel aufzuweichen um dann eben ihre eigenen Erfahrungen dazu zu machen aber eben NICHT ohne mich. Ihre Erfahrungen sollen sie machen, wenn ich dabei bin und mit ihnen darüber reden kann und sie begleiten kann dabei, die Welt zu entdecken und dazu gehört für mich eben auch, dass ich negative Erfahrungen in meiner Umgebung manchmal zulassen muss.

Ich kann sie nicht vor allem beschützen. Deshalb ist es mir lieber, sie lernen in meiner Gegenwart die Gefahren kennen und verstehen. Das habe ich schon immer so gehalten und bin bisher damit gut gefahren. Als sie laufen lernten, habe ich sie auf den Hintern fallen lassen. Ich war keine von den Müttern, die die ganze Zeit nebenhergelaufen sind um sie aufzufangen. Das habe ich nur getan, wenn ich gemerkt habe, dass der Sturz ins Auge gehen könnte.

Ich habe meine Nichtschwimmerkinder auch mit ins Wasser genommen OHNE Schwimmflügel. Das hielten viele für ABSOLUT verantwortungslos. Und klar sind die beiden auch mal kurz untergegangen, bevor ich sie wieder hochgeholt habe, aber sie haben gelernt, dass Wasser keine Balken hat und haben gelernt da selber vorsichtig zu sein, nicht hinzugehen ohne mich. Genau genommen habe ich es eigentlich immer so gemacht, dass sie "Gefahren" selbst erfahren durften, solange ich ernsthafte Konsequenzen verhindern konnte. Aber wenn ich anfange, alle Regeln aus Beton zu setzen, wie sollen meine Kinder jemals ihren Horizont erweitern?

Wenn ich meinen Kindern zum Beispiel nie erlaube, rückwärts vom Sprungbrett im Schwimmbad zu springen, wie sollen sie jemals einen Rückwärtssalto lernen? Da gibt es auch genug Eltern, die diese Regel eisenhart umsetzen. Meine Mädels dürfen es versuchen, wenn sie es sich zutrauen und darauf bestehen. Aber ich sage ihnen, dass ich es nicht gut finde, weil es gefährlich ist und ich sage ihnen auch ganz knallhart, was dabei passieren kann. Aber ich bin dann dabei. Ich würde es ihnen NIEMALS erlauben, wenn ich nicht dabei bin. Ich will auch nicht, dass sie solche Sachen machen, wenn ich nicht dabei bin, weil ich sie sonst so einenge und nicht zulasse, dass sie Risiken eingehen.
Wenn sie schon Risiken eingehen müssen und ihre Grenzen austesten müssen, dann nicht ohne jemand, der im Notfall die Reißleine spielen kann. Und natürlich gibt es auch Grenzen.

Es ist natürlich auch eine Frage des Alters. Mit fast acht Jahren muss ich sie einfach auch mal gewisse Risiken selbst abwägen lassen, sonst lernen sie es bis zur Pubertät nicht und dann kann ich sie bei ihren Negativerfahrungen nicht mehr immer als Auffangnetz begleiten.
Erziehung ist im wesentlichen das Mittel, die Ausnahme zu ruinieren zugunsten der Regel.

myja78

zwillingstierchen - da ist schon was Wahres dran, dass Kinder auch ihre Erfahrungen machen müssen - so hab ich als Kind drauf bestanden die Schwimmflügel an die Füsse zu machen - meine Eltern waren dagegen - ABER bevor ich es dann mal allein ausprobiere hat mein Papa irgendwann gesagt okay - versuch es aber nur einen - meine Ellis behaupten immer es waren beide - zumindest meine Ma, aber ich weiß es war definitiv nur einer - war ein Schxxx Gefühl zwei Arme und ein Bein die runter zogen und nur eins dass hochzog und mein Pa der mich nicht sofort gepackt bekam, weil ich natürlich zappelte :P
Aber wenn ich mir vorstelle ich hätte es allein ausprobiert - dann gäb es mich heut nimmer :-X - Von daher muss man wohl genau abwägen, welche Regeln "betonhart" durchgezogen werden und welche man aufweichen muss um zu verhindern, dass die Kinder alleine etwas ausprobieren, das fatale Folgen haben kann :-\