Was bedeutet "Kind sein"?

Begonnen von Fliegenpilz, 31. Mai 2016, 14:54:03

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Fliegenpilz

Ich lese es hier im Forum ja doch immer wieder, ich höre es auch bei Gesprächen mit anderen Eltern oder Erwachsenen immer wieder - und so frage ich mich doch tief in mir:
Was bedeutet eigentlich "Kind sein"?

Wie definiert ihr es oder an welchen Punkten wird es bei euch fest gemacht?

Mamba

Für mich heißt Kind sein, dass man glücklich sein soll und "tun und lassen" soll, was man will, insofern es realisierbar ist.
lg Mamba

tue nichts online, was du nicht auch offline tun würdest




Tini

So ähnlich würde ich das auch formulieren.

Kind sein bedeutet im Idealfall sorglos sein können, wenig Verantwortung tragen müssen, sich entwickeln können. Spielen, Spaß haben, sich dreckig machen, laut sein, träumen........ all sowas eben.
She *7/2006
He   *7/2014

Nachtvogel


@Mamba

ja das,

ein wesentlicher Punkt für mich ist aber auch der, noch keine große Verantwortung tragen zu müssen und an so wenig wie möglich Verpflichtung gebunden zu sein (die Schule ist ja nun zwangsläufig Verpflichtung).
Einfach behütet und beschützt zu werden, dass Vetrauen dass die Eltern sich um alles Wichtige kümmern und einem Probleme abnehmen oder zumindest helfen sie zu lösen.
Die Freiheit einfach und bedingungslos man selbst zu sein.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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jewa

Heißt für mich (und/oder in meinem Verständnis): spielend die Welt zu erfahren/begreifen/erleben. Frei von Zwängen und Sorgen. Aufwachsen mit Eltern und Großeltern, die noch echte "Helden" sind (also aus Kindersicht. Ich fand es als Kind klasse, dass mein Papa einfach alles konnte und die beiden die Welt immer wieder in Ordnung bringen konnten).

Heute weiß ich, was das für eine Arbeit (und alles andere als leicht) ist. Ich hoffe, wir schaffen es trotzdem für unsere Kids.  :)
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

peter

Sich bedinungslos geliebt fühlen, sich keine existenziellen sorgen machen müssen, an das gute glauben, keine vorurteile haben, lachen bis man in die hose pinkelt,

schwalbe

neben all dem gesagten auch noch: Fantasien leben können. Mein Sohn schafft es in einem Deckenboot im Wohnzimmer die Welt zu umsegeln, in einer Holzkiste sitzend auf einem Feuerdrachen zu fliegen und in einer großen Pfütze einen Sumpf zu erforschen.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

guest4324

Puh, seid Ihr alle positiv. Richtig schöne, idealisierte Erwachsenperspektive.  ;D
Kind sein als paradiesischer Zustand. Kaum zu glauben, warum ich als Kind phasenweise auch einfach endlich mal erwachsen sein wollte.  ;D

Geht es ums Kind sein im rosaroten Optimum? Oder ums Gesamtbild?
Wenn es ums Idealbild geht, dann finde ich jewas und sattis Beschreibungen ganz gut. 

"Kind sein" bedeutet für mich aber auch - und so habe ich es oftmals empfunden:

- Verbote und Fremdbestimmung durch Eltern/Erwachsene.
- Unwissenheit. Fragen.
- Unsicherheit: wer bin ich? wer will ich sein? wo gehöre ich hin? warum erfahre ich Ablehnung durch Andere?
- Angst. Machtlosigkeit. Warum kann ich auf viele Dinge keinen Einfluss nehmen?
- als älteres Kind auch irgendwann: Zukunftsgedanken. Was wird kommen?
- .....

Und zumindest was die Aversion gegen Verbote und Fremdbestimmung anbelangt, zeigen mir zumindest meine Kinder oftmals auch ziemlich lautstark dass das irgendwo noch immer zum Kind sein dazugehört.

schwalbe

stimmt Hrefna, so habe ich es als Kind auch oft empfunden. Und heute bekomme ich von meinem Sohn auch oft zu hören "das ist ungerecht" z.B. wenn er ins Bett soll und ich noch nicht.
Aber: erst vor ein paar Tagen meinte er "Erwachsensein ist bestimmt doof, da muss man sich an so viele Regeln halten". Erst dachte ich, er mein Erwachsene sind doof, aber ich habe nochmal nachgefragt.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Mamba

wobei die Quote der Selbstbestimmung ja auch von Kind zu Kind verschieden ist :)
lg Mamba

tue nichts online, was du nicht auch offline tun würdest




jewa

@Hrefna
Das Zeitalter "Erwachsenseinwollen-weil Regeln selbst aufstellen will" da war man dann aber schon "größer" und (ich) zumindest in der Schule. Vermutlich kann ich mich aber an die Kindergartenzeit auch einfach nimmer so erinnern (erfolgreiche Verdrängung).

Wenn wir von "Kind" reden, welches Alter meinen wir denn genau(er)?

Insofern fällt mir folgender Spruchvon Johann Paul Friedrich Richter (deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge) ein:

"Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten."

Zumindest wenn ich mich heute erinnere bzw. zurückbesinne fallen mir überwiegend lauter schöne Sachen ein, das Negative hab ich verdrängt bzw. hat sich relativiert. Und ja, da waren auch im Kindergarten schon Sachen, die man heute als Mobbing bezeichnen würde, Ablehnung und so.

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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Tini

Stimmt, Kind sein kann auch nicht so schöne Seiten haben, ich habe da mehr die Idealvorstellung aufgeschrieben. So wie ich es mir damals selbst, aber auch für meine Kinder wünsche.

Ich habe mir schon als Kind viele Gedanken dazu gemacht, wie groß das Universum ist und wie klein wir sind. Ich weiss noch, wie unfassbar dieser Gedanke für mich war. Aber bis heute habe ich das Gefühl nicht vergessen, dass dieser Gedanke in mir ausgelöst hat. Komisch......
She *7/2006
He   *7/2014

scarlet_rose

Ich glaube ich sehe das auch anders, als die Meisten hier und denke, dass hier ein ziemlich verklärtes und unrealistisches Bild skizziert wird, das auch mit echtem Kindlein wenig zu tun hat.

Einige Beispiele:
Sorgenfrei sein.
Natürlich wäre das das absolute Optimum. Aber Kinder lieben und Liebe führt unweigerlich zu Sorge, wenn etwas nicht stimmt. Auch Kinder sorgen sich um Eltern, Freunde, Geschwister. Mal mehr, mal weniger. Sie sorgen sich, wenn sie einen Krankenwagen hören. Sie sorgen sich, wenn Mama die ganze Nacht k*tzend über der Schüssel hängt. Sie sorgen sich, weil die Oma ins Krankenhaus muss.
Ist sich zu sorgen wirklich negativ? Nein! Kinder sorgen sich und brauchen das auch, jeder Mensch braucht Menschen und Situationen, die ihm naheliegen und einen eben auch besorgen.
Auch existenzielle Sorgen bekommen Kinder mit, wenn Eltern sie haben und auch daran und damit wachsen Kinder auf und auch damit können sie glücklich aufwachsen.  Sie erlernen ein anderes Selbstverständnis und je nach Ausprägung kann es durchaus negativ ausfallen, aber nicht grundlegend, denn ein Kind lernt von Anfang an, vom ersten Atemzug an, wie das Leben als Erwachsener aussieht und darf davon auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Keine Verantwortung tragen
Was soll daran positiv sein? Wichtig ist, altersgerecht Verantwortung tragen zu dürfen. Verantwortung für sich selbst und für Andere zu übernehmen gibt jedem Menschen ein gutes Gefühl, das Gefühl wichtig und gebraucht zu sein. Wenn ich einem 6jährigen sage (z.B. beim Spazierengehen, die Kinder wollen rennen), dass sie rennen dürfen, bis zum Punkt XY und Hans-Günter verantwortlich ist dafür, dass keiner weiter rennt, habe ich danach kein geknicktes, in seiner Kindheit beraubtes Kind vor mir, sondern ein Kind, das stolz ist, dass vernünftig und bewusst agiert und beim nächsten Mal fragt, ob es wieder aufpassen darf. Kinder lieben und brauchen Verantwortung - aber eben im kindlichen Ausmaß.

frei von Zwängen:
In keiner Gesellschaftsform ist es möglich, frei von zwängen und ganz sich selbst und seinem Willen überlassen zu leben. Da der Mensch ein soziales Lebewesen ist, das im Regelfall kein Einzelgängerleben führt, sondern die Gemeinschaft sucht, sind auch solche Zwänge und regeln notwendig um Mensch zu sein.

Das nur ein paar Beispiele, ich könnte zu mehr noch etwas schreiben....


Ich glaube - und das ist keineswegs böse gemeint - die meisten schreiben weniger das auf, was Kind sein bedeutet als einen Wunschzustand im Leben, den sie selbst gerne hätte. Laut sein, sich dreckig machen, Mama und Papa, die sich kümmern, keine Sorgen mehr zu wollen.
Das sind Wünsche von Erwachsenen, die Gesellschaftskonform leben (und sich da hinein drängen lassen, z.B. nicht dreckig machen) und damit eben auch Sorgen und Verantwortung tragen.
Aber mit Kindlein hat das wenig zu tun.

Kindlein heißt für mich, ganz unromantisch, die Zeit zwischen Geburt und Jugend erleben. und da gibt es so viele Wege, so viele Dinge, die von Bedeutung sein können - oder auch nicht, dass es keine sinnvolle Definition gibt. Ein Blick auf diese Erde, ein Blick auf die Menschheitsgeschichte und man sieht schnell, dass es kein typisches "Kindlein" gibt.
Wir hier haben den Luxus unsere Träume an unsere Kinder geben zu können. Da wir nicht Wasser suchen müssen und Nahrung am Feld erarbeiten, können wir unsere Kinder derzeit recht weit fern halten von derart existenziellen Dingen. Macht das aber Kindlein aus?

Auch kann ich mich Hrefna anschließen. Zwar kann ich mich noch gut an meine eigene Kindheit erinnern und sie war ziemlich schön und unbeschwert, dennoch ist Kind sein immer auch ein Stück Einschränkung. Das sind zum  Einen körperliche Grenzen (man denke nur mal an den Frust, den ein Baby hat, wenn es einfach nicht klappen will mit dem Loskrabbeln und es nicht zum ersehnten Ziel kommt), zum Anderen gesellschaftliche Normen oder Events, bei denen Kinder anders behandelt werden (auch zu deren Schutz).
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Theolina

Scarlet-rose: das ist so toll geschrieben.... Danke!  :)

Emelie

Ich definiere "Kind sein" nicht mit "sorglos sein"," unbeschwert" zu sein oder ähnlichem - Kinder empfinden Ängste, Sorgen und haben genau wie Erwachsene ihre Probleme. "Kind sein" bedeutet für mich ganz klar zu trennen, dass Erwachsene Erwachsene sind und Kinder Kinder. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, die ihre Probleme, Sorgen und Ängste lösen wie wir Erwachsenen es tun, weil wir es schon erlernt haben. Sie haben ihre ganz eigenen Bewältigungsstrategien, die wir vielleicht manchmal nicht mehr nachvollziehen können. "Kind sein" bedeutet für mich keine Erwartungen an das Kind zu stellen, die es aufgrund seiner Entwicklung noch nicht meistern kann. "Kind sein" bedeutet für mich auf die ganz individuellen Kräfte, Möglichkeiten der Kinder zu vertrauen und wenn möglich zu helfen, wo Hilfe benötigt wird, aber das nicht auf Erwachsenen, sondern auf Kinderebene. "Kind sein" bedeutet für mich so lange an den Weihnachtsmann zu glauben, wie das Kind es möchte. Ihm nicht vorschnell die Fantasie und Einbildungskraft zu rauben. Das machen die Kinder untereinander schnell genug. "Kind sein" bedeutet für mich zahlreiche Kompetenzen über eine Tätigkeit zu erlangen, die Erwachsene oft als unwichtig bewerten, das Spiel!

Fliegenpilz

Ein sehr schöner Beitrag, scarlet_rose. Dankeschön.

Generell finde ich, dass dieses "Kind sein" oftmals doch auch als Ausrede genutzt wird für Dinge, die ggf unbequem - für wen auch immer - sein könnten. Einfach weil es ein so verklärtes Bild ist, dem versucht wird zu folgen.

Honigbluete

Kind sein hat Scarlet schon sehr schön beschrieben. Ich möchte noch die Entwicklung dazu nehmen vom absoluten Egozentriker hin zum sozialen Wesen. Dass man erkennt, dass die Welt sich nicht ausschließlich um sich selbst dreht, dass andere Menschen auch Gefühle und Bedürfnisse haben und das eine Bereicherung sein kann, aber eben auch oft eine Beschränkung der eigenen Interessen. Auch die Eroberung seiner Umwelt gehört dazu, erst ist man immer nah bei den Eltern, später entfernt man sich immer weiter und erweitert so seinen Horizont.... 

Nachtvogel

Also ich habe das Ausgangsposting nicht als Frage was Kindheit ist, verstanden, sondern die Frage was gemeint ist wenn jemand sagt *Kind sein dürfen*
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Nipa

Für mich bedeutet Kind sein vom Baby zum Erwachsenen zu wachsen.
Und dies am besten mit Hilfe von Menschen die einen lieben und das dann mit allen Höhen und Tiefen.

Ansonsten geht es beim "Kind sein dürfen" aber um die absolut rosarote Brille, das "alles ist toll" und vorallem das "mein Kind hat es gut und muss nicht xy wie das arme arme andere Kind".

Fliegenpilz

Daher meine Ausgangsfrage - was bedeutet "Kind sein" wirklich?

Lese ich hier von Hobbies bzw. der Alltagsplanung kommt nicht selten jemand um die Ecke und sagt, dass ihr Kind so viel Programm nicht braucht und lieber Kind sein darf.
Oder wenn es um kleine Alltäglichkeiten geht, eventuell sogar eine feste Aufgabe (Versorgung der Tiere, Aufräumen des eigenen Kinderzimmers, ...) und auch da "Mein Kind darf Kind sein, ich mache diese Aufgaben für mein Kind".

Ich frage mich wirklich mittlerweile und sehr ernsthaft was dieses "Kind sein" bedeutet, wovon genau wird das Kind in diesem Moment frei gesprochen, welche Erwartungen hat der Aussprechende bzw. Ausführende selbst an das Kind oder sich, was ist die Intention dieses "Kind sein".

Und wird das "Kind sein" durch "Kindheit" wirklich beschränkt?

Tini

#20
Ich finde, Kind sein hat nichts damit zu tun, ob jemand viele oder wenige Hobbys hat oder ob es feste Aufgaben im Alltag hat. Es hat auch nichts damit zu tun, ob es früher oder später eingeschult wird. Ob ein Kind viele oder wenige Hobbys hat ist eine Intetessensfrage des Kindes oder ob die Eltern Hobbys fördern oder behindern. Ob ein Kind früher oder später eingeschult wird, ist für mich eine Frage der Entwicklung. Da kommt ja immer gerne das Argument, dass man dem Kind noch ein Jahr unbeschwerte Kindheit lassen möchte. Aber das eine Kind braucht eben dieses eine Jahr nicht, das andere schon.

Was Aufgaben im Haushalt betrifft, das muss jede Familie für sich entscheiden und gestalten. Aber das hat für mich auch nicht zwingend was mit "Kind sein" zu tun. Es sei denn, man lässt seine Kinder für sich schuften und macht selber gar nichts. Das wäre für mich eine Umkehrung der Verantwortung, denn letzten Endes bin ich als Erwachsener verantwortlich für den Haushalt. Mein Kind übernimmt lediglich Helfertätigkeiten, die ihm helfen sich schrittweise darauf vorzubereiten, eines Tages einen eigenen Haushalt zu führen.

Also was bedeutet es, Kind zu sein? Im Grunde das, was Nipa geschrieben hat. Einen bestimmten Lebensabschnitt zwischen Geburt und Erwachsenen-Dasein.
She *7/2006
He   *7/2014

Mamba

du hast gefragt, was Kind sein bedeutet.

und bzgl. Hobbys und co stimmt meine Aussage auch weiterhin. Ich gehe mal davon aus, dass das Kind sich das Hobby aussucht und nicht die Eltern das übernehmen -> tun und lassen, was sie wollen

gleiches, um hier bei uns zu bleiben, in Sachen Schule. Kinder sollten eingeschult werden, wenn sie das wollen und brauchen und nicht weil die Eltern wollen, dass die Einschulung um ein Jahr + - verschoben wird.

Und zwischen "Kind" und Erwachsen sein gibt es natürlich eine Übergangsphase. Währen man als Baby gar nichts muss, kommen nach und nach auch Pflichten und Aufgaben dazu.
So erwarte ich von den Kindern ihre Wäsche in den Wäschekorb zu werfen und nichts in den Gemeinschaftsräumen rumliegen zu lassen. In ihrem Zimmer dürfen sie weiter "Kind" sein, müssen dort aber mit dem Resultat leben. Tochter lebt da gerade mit, Jr bat darum, dass wir zusammen das Zimmer aufräumen. Ok.

Und wenn die Schule erstmal anfängt, hat man natürlich die erste richtige "Pflicht", an der es dann auch nichts mehr zu rütteln gibt. Wenn das nicht kindgerecht ist, habe ich meinem Kind tatsächlich ein Jahr Kindheit genommen. Allerdings mag sie nur das frühe aufstehen nicht... zur Schule geht sie seeeehr gerne.


Also bleibe ich dabei:
Kindheit ist für mich, die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man will, im Rahmen der Möglichkeit. Zwar wird der Rahmen mit der Zeit etwas kleiner, was aber nicht zwingend bedeutet unglücklicher zu werden, denn sonst wären ja alle Erwachsenen ganz arm dran.

Btw tue ich in dem vorhandenen Rahmen auch was ich will und wozu ich Lust habe. Allerdings habe ich mehr to-dos, die weniger Spaß machen, als dass meine Kinder die haben :)
lg Mamba

tue nichts online, was du nicht auch offline tun würdest




Thicate

"Kind sein" heißt für mich, dass das Kind auch mal im Dreck spielen kann. Dass es die eben wie ein Kind betrachtet, sich über Kleinigkeiten freut, man nicht zwanghaft versucht, es erwachsen zu machen. Ich finde, auch Erwachsene sollten manchmal mehr "Kind sein" und nicht immer alles so ernst betrachten.

Tini

Zitat von: Mamba am 01. Juni 2016, 07:32:43
du hast gefragt, was Kind sein bedeutet.

und bzgl. Hobbys und co stimmt meine Aussage auch weiterhin. Ich gehe mal davon aus, dass das Kind sich das Hobby aussucht und nicht die Eltern das übernehmen -> tun und lassen, was sie wollen

gleiches, um hier bei uns zu bleiben, in Sachen Schule. Kinder sollten eingeschult werden, wenn sie das wollen und brauchen und nicht weil die Eltern wollen, dass die Einschulung um ein Jahr + - verschoben wird.

Und zwischen "Kind" und Erwachsen sein gibt es natürlich eine Übergangsphase. Währen man als Baby gar nichts muss, kommen nach und nach auch Pflichten und Aufgaben dazu.
So erwarte ich von den Kindern ihre Wäsche in den Wäschekorb zu werfen und nichts in den Gemeinschaftsräumen rumliegen zu lassen. In ihrem Zimmer dürfen sie weiter "Kind" sein, müssen dort aber mit dem Resultat leben.

Genau über diesen Punkt habe ich heute früh nachgedacht und fand, dass ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt hatte. Ich meinte es so,  wie Du es geschrieben hast. Altersgemäße Pflichten ja, gleichmäßige Aufgabenverteilung für alle inkl der Kinder Nein.  Zumindest ist das bei uns so.
She *7/2006
He   *7/2014

Hubs

Bei Aussagen "das Kind Kind sein lassen" etc. geht es in meinen Augen um die Vorstellung, dass das Kind viel Freiheit und wenig Verwantwortung hat, viel Freiraum um die Welt zu entdecken und unbeschwert durch's Leben zu gehen. Dass das nicht immer der Fall ist, ist ja klar. Kein Kind ist sorgenfrei, kein Kind ist allzeit unbeschwert. Kind zu sein bringt auch viele Hürden mit sich, dazu haben ja schon viele geschrieben. Aber die Herausforderungen, die das "groß werden" mit sich bringt, sind ja nun mal da. Aus meiner Sicht liegt es dann an den Eltern und dem geschaffenem Umfeld, dem Kind einen Rahmen voller Liebe und  Fürsorge zu schaffen, dass es sich in diesem frei entfalten kann, entsprechend seiner Bedürfnisse und nicht der der Eltern, Großeltern, Pädagogen etc.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?