Verhältnis zwischen Erziehern und ihnen anvertrauten Kindern

Begonnen von scarlet_rose, 16. April 2012, 13:08:27

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Nachtvogel

Also bevor ich Kinder hatte, hab ich das auch so gesagt/gesehen.

Die Tageskinder meiner Mutter hab ich geliebt *wie meine Eigenen* genauso diverse Schnuggelchens aus meinen Kiga-Gruppen
Die hätte ich alle einpacken und mitnehmen können ;D

Der Hauptgrund, dass ich den Job gelernt hab, war meine Liebe zu Kindern, die Freude an ihrer Entwicklung, mit ihnen Zeit zu verbringen, sie glücklich zu sehen/zu machen.

Aber das war ganz klar BEVOR ich selber Kinder hatte und ich kann ganz klar heute sagen: nein, ich hab die nicht alle geliebt wie meine Eigenen weil ich KEINE Ahnung hatte, wie sehr man eigene Kinder liebt ;)

Ich hatte sie lieb, sie waren mir wichtig, sind mir ans Herz gewachsen aber wenn sie dann nicht mehr zu meiner Mutter kamen weil sie halt älter wurden oder halt meiner Kiga-Gruppe entwuchsen war das kein Drama.

Wobei ich tatsächlich sagen kann, dass mich ihre Entwicklung auch heute noch sehr interessiert. Ich freu mich, wenn ich sie mal wieder sehe und sehe, was aus ihnen  geworden ist, was sie so machen (die Ein oder Anderen begegne ich schonmal wenn ich in die Kneipe gehe oder so...mittlerweile ;D *hach seufz*)
Ich hatte sie einfach sehr sehr gerne und sie waren mir wichtig und auch heute hab ich die Erinnerung an sie irgendwo im Herzen...

Aber mit der Liebe zu meinem Kind hat und hatte das nie was zu tun ;)



Und evtl ist das tatsächlich ne Definitionsfrage. Der Eine benutzt wahrscheinlich das Wort LIEBE wesentlich schneller als der Andere ;)
Es gibt Leute die sagen nur ich LIEBE dich zu ihrem Partner, nicht zu ihren Kindern. Andere lieben gleich alles und jeden, meinen damit aber ggf auch nichts anderes wie Person B mit *ich mag die unheimlich* ausdrücken will ;)


Und kinderlos fand ich Kinder auch noch uneingeschränkt süss und putzig und knuddelig und und und...hat sich auch gelegt S:D
;D ;D ;D



ich finde so eine Erzieherin aber auch toll...Könnte ich wohl mehr mit anfangen und würde ich mein Kind besser aufgehoben wissen (bzw glaube es sei so) als bei einer kühl-distanzierten professionellen Erzieherin.
Ein bissl heimisch/gemütlich/geliebt und betüddelt dürfen die Kinder in dem Alter ruhig noch werden :)


Wobei ich von Kind an immer der eher *strengere* Typ war. Regeln gabs bei mir immer und die hatten auch eingehalten zu werden. Also ein gewisser Rahmen bestand. Inerhalb dieses Rahmen war aber Spielraum und ich hatte immer das Gefühl, dass die Kinder genau DAS geschätzt haben: Ein sicherer Rahmen in dem sie sich bewegen konnten, genau wissend, wo die Grenzen sind.



Die Kgin von Laura zB ist auch nicht sehr streng und schimpft quasi garnicht.
Also MEINS wäre das nicht aber stören tuts mich auch nicht... Damit muss SIE dann klarkommen ;D
Und witzigerweise funktioniert es auch! Sie hat einfach ne andere Art...aber das total Chaos herrscht da nicht, irgendwie kommt sie mit ihrem *dutzidutzi* auch zu den Kids durch ;D
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Sweety

Ja Nachtvogel, deine Variante find ich super und so wünscht man (also in dem Fall: ich) sich das.

Deswegen schrieb ich ja, dass die Erzieherinnen in Costas Einrichtungen schon sehr gut differenzieren können zwischen eigenen und "Arbeitskindern".
Trotzdem haben sie ihre Schützlinge lieb und im Liebhaben steckt ja auch Liebe drin. Sogar echte.
Nur eben nicht dieses Übermaß, mit dem man die eigenen überflutet :D

Und Meckern können die auch ganz gewaltig ;D

scarlet_rose

Es gibt doch ein paar,die mich verstehen.

So wie meph sagt, lieb haben und Lieben ist doch etwas anderes, auch wenn der Wortstamm gleich ist  ;)

Ich habe auch Kinder über 6 Jahre hin betreut als Gruppenleiterin und sehe sie heute noch gern, ich mag sie, habe eine Bindung zu ihnen und bin sogar stolz auf die Mädels, wenn ich sehe, was sie alles machen. Sie sind mir wichtig und ich bin froh,dass auch ich bis heute eine Vertrauensperson bin für einige davon.


Hier kommt es irgendwie grad so rüber als gäbe es nur Kälte oder überschwängliche Liebe ohne Grenzen.
Das ist ja nun nicht so ;)
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Meph

Scarlet , aber ich denke halt, das ist eine Sache, die bei MIR liegt.
Andere Menschen haben eben einen anderen Umgang mit diesen Worten.
Sie LIEBEN halt schnell und HASSEN ebensoschnell.
Für MICH sind es eben sehr sensible worte.
Aber weil ich das weiss *kurve zum anderen thread mach* versuch ich bei mir zu bleiben und mich so abzugrenzen- dann kann ich es auch (wenn auch mit "verwunderung") zulassen, dass sich eine andere person so äussert
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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scarlet_rose

Deswegen meine Überlegung, dass es eventuell auch nur eine Frage der Definition ist...
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Meph

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Bettina

4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Martina

Ich "liebe" auch mein Auto.

Auch, wenn ich dieses Wort bei meinem Freund nicht so schnell benutzt habe, bin ich doch jemand, der viel liebt.  ;D Wenn ich schreibe, dass ich alle meine Kinderlein liebe, ja dann mein ich das auch so. Aber eben eher im Sinne von, dass ich sie lieb habe oder gerne mag.

Mir fällt es z.B. überhaupt nicht schwer die Kinder zur Schule gehen zu lassen, weil es einfach dazu gehört und ein ganz toller Schritt in Richtung groß werden ist.

Ich glaube aber schon, dass man eigene Kinder haben muss, um die Tiefe der Liebe zu merken die man eigenen Kindern gegenüber hat. Auf dieses Gefühl war ich bei Zisi überhaupt nicht vorbereitet und es hat mich schlicht umgehauen, weil ich es einfach nicht kannte.
Ohne

Sweety

Jau...

und übrigens für mich - da haben wir wieder die Rückberufung auf persönliche Definition - für mich sind lieben und liebhaben nicht ganz das Gleiche, aber so eng beieinander, dass das für mich austauschbar ist und ich nur aus Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen mal das eine und mal das andere nehme.
Für mich ist nicht der Wortstamm gleich, sondern der Inhalt, die Bedeutung des Wortes.

Aber da ich weiß, dass das nicht jeder so sieht und mancher gar befremdet ist und ich dann doch nicht ganz die Axt im Walde bin, wie einige gerne annehmen ;D benutze ich in bestimmten Situationen eben liebhaben statt lieben.

Und nein - ich gehe nicht automatisch davon aus, dass das jedem so geht. Nur mir eben :)

Bluemoon 69

Also das von Nachtvogel kann ich so komplett unterschreiben...
ich war erst 31 beim ersten Kind und ich habe mir niemals vorstellen können, was das bedeutet ein eigenes Kind zu lieben- über alle Maßen und mit allen Hoch und Tiefs und trotzdem ohne Ende..

Die Arbeit mit Kindern habe ich als Kinderpflegerin  sehr geliebt und es hat mich wirklich erfüllt , man war mit mir auch immer sehr zufrieden.Ich hatte die Kinder sehr gern.
Ich hatte(als beide Jungs dann selber im Kindergarten waren) das Verhalten der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen natürlich anders gesehen und immer ein gutes Gefühl gehabt- das meine Jungs sich wohlfühlten war mir das Wichtigste.
Meine Jungs wurden gemocht und das war gut so....aber da war natürlich schon eine Distanz zu spüren ..- ein gesunder Abstand.
Also auf das Bauchgefühl würde ich schon hören und das gegebenenfalls ansprechen..

jewa

Ich denke auch mal, dass man beide Arten der LIEBE kennenlernen muss, um überhaupt vergleichen zu können, ob die Liebe zum eigenen Kind anders ist, als die Liebe zu einem mir anvertrauten Kind...
Ich kann ja jetzt auch nicht sagen, dass ein Gericht das ich nicht kenne: Oh, ich werde es lieben/es wird mir schmecken.
Ich kann es mir vorstellen, dass es so oder so sein wird, aber wissen werde ich es erst nach dem probieren.  ;)

Und für mich ist es ganz klar auch nochmals ein Unterschied, ob mir jemand so was erzählt (ich liebe Kinder oder ich habe Kinder lieb) oder ob ich das im Umgang mit den Kindern sehe/erkennen kann.
Ist doch wie hier mit geschriebenen. Das reine Wort ohne Gestik und Mimik oder unsere so "liebegewordenen" Smileys kommt einfach manchmal "falsch rüber".

Von daher würde ich die Worte der Schwägerin nicht so "ernst" nehmen, einfach, weil sie a) nur eine Seite ("fremde" Kinder) kennt und b) es nur Worte waren.
Gedanken würde ich mir machen, wenn ich eine Situation mitbekäme, wo eine Erzieherin zu einem Kind wirklich sagen würde: Ich liebe dich statt ich hab dich lieb.

Unsere Erzieherin (hat eigene "große" Kinder) sagt auch: Ich hab dich lieb.
Und in der Aktion sieht man auch, dass das stimmt.
Und ich weiß/spüre auch, dass ihr die Kinder ans Herz gewachsen sind und ihr am Herzen liegen.
Unser Kleiner liebt sie auch.
Im Umgang spüre ich auch genau, was er sich von uns oder von ihr abschaut.
Das finde ich völlig ok. Und anders möchte ich sie auch gar nicht haben.
In der "Beliebtheitskala" taucht sie direkt nach uns Eltern auf.
Wo er den ganzen Tag ja auch mit ihr verbringt und sie als Bezugsperson ja auch hat, wäre alles andere für mich "unnormal".  ;D
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

ninakalu

Ich bin selber Erzieherin und als ich selber noch keine Mama war ich eine ganz andere Erzieherin muss ich sagen.

Es gibt eben solche und solche. Und deine schwägerin scheint Kinder einfach zu LIEBEN wie sie es sagt und davon gibt es ja wirklich reichlich und meist sind das die die auch Ihren Beruf lieben und den gut machen finde ich!

In dem Kindergarten meiner Söhne herrscht zb ein ganz tolles Klima und man merkt das die Erzeiehrinnen meine Kinder mögen und sie auch mal in arm nehmen und mit denen Kuscheln was ich tagsekinder total wichtig finde das sie spüren ich werde gemocht und auch mal in arm genommen!

Ich selber bin beides liebevoll mit den Kindern aber im gengenzug auch total konsequent eigtnlich ähnlich wie bei meinen eigenen Kindern nur das ich nich so viel Körpernähe verteile bei 27 Kindern etwas schwer.

Was ich aber nich leiden kann istz wenn eine Erzieherin zu den Kindern sagt: Hallo Süße oder na mein schatz!! Die kinder haben namen und sollten auch so genannt werden. Und so verniedlichungen mögen auch die Kinder meist nicht!!

Lg nadine
NILS 18.12.2006
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LUKAS 10.01.2009
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Lina 14.10.2013
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Nr.4 ?.9.2015
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Martina

Süße und Schatz oder Süßer und Schätzelein sage ich nur aus einem Grund im Kindergarten nicht. Ich könnte das nicht gerecht verteilen. Denn es gibt Kinder die wirklich anstrengend sind und die sind nur sehr sehr selten süß. Ich fände es einfach fies, wenn ich zu dem kleinen süßen blondem unauffälligem Mädchen (bitte nicht so Ernst nehmen), ständig na Süße sagen würde, aber zu dem dicken auffälligem ungepflegtem Mädchen nicht.  :P

Rausgerutscht ist es mir aber sicher schon mal und so richtig schlimm kann ich das auch nicht finden. Aber so verschieden sind wir halt.

Allerdings war ich auch eine ganz andere Erzieherin bevor ich Mama war. Da dachte ich noch, dass es einfach ist nein zu sagen. Ich hatte viel viel weniger Verständnis für Mütter.  s-:) :P S:D
Ohne

Januar2012

Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ja, ich habe meine Tageskinder auf eine gewisse Art und Weise geliebt. Anders, als ich meine Tochter jetzt liebe, aber doch sehr ähnlich.

Ich bin mit den Tageskindern genau so umgegangen, wie ich es später mit meiner Tochter auch machen werde. Liebevoll, aber durchaus auch mit einer liebevollen Strenge und "Disziplin". Sprich, es mussten Regeln eingehalten werden und ich habe auch mal schimpfen müssen. Aber wie bitte soll ich denn distanziert mit den Kindern kuscheln??? Da spielen immer Gefühle mit. Und wenn ich lange Zeit 40 Stunden in der Woche mit "meinen" Kindern verbracht habe, dann kullerte mir auch ein Tränchen, wenn sie sich in den Kindergarten verabschiedet haben. Und nicht nur mir kullerte da was, sondern auch den Müttern der Tageskinder!

Mir ist es wirklich noch nie passiert, dass da Eltern anders gedacht haben. Und man kann doch auch sachlich bleiben, wenn man ein Kind liebt? Also wenn es da was bei den Kleinene gab, dann wurde das auch ganz sachlich und pädagogisch wertvoll  ;) erkannt, angesprochen und aufgearbeitet.

Ich wäre sogar echt verwundert, wenn später die Erzieherinnen kühl, kontrolliert und emotionslos mit meinem Kind umgehen würden. Ne, ich würde mich sogar freuen, wenn da eine gewisse Art von Liebe rüberkommt. Nur so fühlt das kleine Menschlein sich wohl und geborgen.