Eltern ungetaufter Kinder - habt ihr trotzdem so was wie einen Paten?

Begonnen von Once, 07. Dezember 2013, 10:42:58

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scarlet_rose

Sweety es hat doch keiner versagt oder ähnliches.
Ich hab es nun eben schon oft gehört und mich gewundert, weil ich mich eben Frage, was genau unter "Paten" verstanden wird und was in dem Zusammenhang die Rolle des Patens ist.

Was ein Pate ist und tun soll, wird ja in jeder Familie anders gehandhabt, daher die Frage, was und wozu ein Pate außerhalb der Kirche ernannt wird.
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Sweety

Zusatz: Wir haben da wirklich lange dran rumüberlegt.
Die Taufe war relativ schnell vom Tisch. Bei mir schneller als bei meinem Mann. Er war als Jugendlicher gläubig, ist es jetzt aber nicht mehr. Er ist da aber auch aus der Erinnerung heraus noch ein bisschen mehr den Konventionen verhaftet.
Ich in der Hinsicht nicht.

Bei einer Taufe hätte ich wirklich ein mieses Gefühl gehabt und wollte das absolut nicht. Weil es wirklich eine gelebte Lüge wäre.

So gesehen ist es das mit der Patenschaft ja auch und wir haben wirklich lange rumüberlegt. Unser Schluss war dann letztlich der, dass wir da eine zwar inoffizielle, aber nichtsdestotrotz formelle Regelung wollen, die inhaltlich ans Taufpatenamt angelehnt ist und wir wählen den Begriff "Pate", weil der dem, was wir wollen und tun, am nächsten kommt. Und natürlich eben, weil es zudem noch äußerst praktisch ist, einen Begriff zu haben, unter dem sich jeder was vorstellen kann.

Wir haben eben Paten und keine Taufpaten :)

Once

Zitat von: scarlet_rose am 07. Dezember 2013, 20:55:00
Ich glaube hier liegt ein kleiner Interpretationsfehler vor.
Der Taufpate hat nämlich absolut rein gar nichts mit der Vormundschaftsfrage zu tun.

das hat ja auch niemand behauptet und ich glaube, das war auch (nahezu) allen direkt klar.

Bei vielen jedoch übernehmen die Paten gleichzeitig diese Funktion. Und würden wir einen inoffiziellen Paten bestimmen, dann einzig aus diesem Grunde. Dass dann noch weitere Schritte nötig sind, ist logisch.

pirANhJA

Zitat von: Once am 07. Dezember 2013, 10:42:58
Würde mich mal interessieren.

Habt ihr enge Freunde/Verwandte die mehr oder minder offiziell Paten Eurer Kinder sind? Habt ihr das irgendwie feierlich zelebriert oder gar was schriftlich festgehalten? Oder haben Eure Kinder einfach keine Paten?

Habt ihr (mal fernab davon) Regelungen getroffen zu wem die Kinder kämen, wenn Euch mal was geschieht? Unangenehme Frage, aber darüber nachdenken muss man ja leider.


Meine Kinder sind getauft, haben Paten, da ich jedoch lange Zeit alleinerziehend war (alleiniges Sorgerecht, kein Kontakt zum Sperminator - äh Erzeuger), haben meine Eltern mich genötigt, ein Testament zu machen. Darin wurde festgehalten, dass die Kinder zu meiner besten Freundin gehen, denn nur sie war bereit, alle 3 zu nehmen, ohne wenn und aber ... alles schriftlich festgehalten.

Mein Mann ist schon vor Jahren aus der Kirche ausgetreten (hatte damals finanzielle Gründe, Trennung, Haus - Kredite etc.) ... er sollte dann Pate seines Neffen werden, da die Kirche ihm jedoch "dumm kam", ist er nicht wieder eingetreten, er wurde Wegbegleiter - offiziel und steht auch so in der Bescheinigung (evangelische Kirche).

Habe immer eine nette Bindung mit meiner Patentante gehabt und meine Kinder mögen sie noch heute - ihre Gummibärchentante.

Für mich war es wichtig, mich darauf verlassen zu können, dass die Kinder gut versorgt sind, wenn etwas passiert - und meine Kinder bei ihnen groß werden dürfen, so war es abgesprochen, vor der Taufe ... und meine beste Freundin, die Patin meiner Jüngsten, hat dann von sich aus gesagt, dass sie alle nehmen würde.
Das Andere anders sein lassen.

scarlet_rose

Zitat von: Once am 07. Dezember 2013, 22:05:54
Zitat von: scarlet_rose am 07. Dezember 2013, 20:55:00
Ich glaube hier liegt ein kleiner Interpretationsfehler vor.
Der Taufpate hat nämlich absolut rein gar nichts mit der Vormundschaftsfrage zu tun.

das hat ja auch niemand behauptet und ich glaube, das war auch (nahezu) allen direkt klar.

Bei vielen jedoch übernehmen die Paten gleichzeitig diese Funktion. Und würden wir einen inoffiziellen Paten bestimmen, dann einzig aus diesem Grunde. Dass dann noch weitere Schritte nötig sind, ist logisch.

Das ist tatsächlich sehr vielen nicht klar. Sehr viele reden davon bzw gehen davon aus, dass Taufpaten die Vormundschaft übernehmen. Ich habe auch schon gehört, dass manch Einer kenne Regelung schriftlich festgelegt haben, da es ja offizielle Taufpaten gibt.
Und da du das auch in den Zusammenhang angeführt hat(sowie einige andere) gebe ich nicht davon aus, dass es jedem bewusst ist.
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Sweety

Uffz, das überrascht mich jetzt, dass das in der Tat anscheinend nicht allgemein bekannt ist.
Man kann doch nicht davon ausgehen, dass die Taufe vor dem Gesetz gleichbedeutend ist mit einer notariell beglaubigten und formal festgelegten Willensbekundung?? :o :o :o

Ich dachte auch immer, dass viele das verbinden, weil es sich anbietet und man denen, denen man die Patenschaft überträgt eben am meisten vertraut und damit eine schöne Geste macht.
Das finde ich echt bedenklich, dass es nicht so ist :/

Ich hatte bisher eher das umgekehrte Gefühl, dass Patenschaft (kirchlich oder nichtkirchlich) mehr und mehr belanglos wird. In den letzten Jahren war ich auf diversen Taufen und hatte da sehr oft das Gefühl, dass das gemacht wird, "weil man es eben macht".
Daher überrascht mich die große - eben auch offizielle - Bedeutung, mit der das aufgeladen wird, doch etwas.

scarlet_rose

Für mich sind Paten- und Vormundschaftsaufgabe komplett unterschiedliche. Liams Patin wird sicher nicht Vormund. Viele sehen es aber dennoch so, egal ob kirchlich odere anderweitig festgelegt.
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Martina

...
Ohne

SarkanaM

Zitat von: Sweety am 07. Dezember 2013, 22:30:47
Uffz, das überrascht mich jetzt, dass das in der Tat anscheinend nicht allgemein bekannt ist.
Man kann doch nicht davon ausgehen, dass die Taufe vor dem Gesetz gleichbedeutend ist mit einer notariell beglaubigten und formal festgelegten Willensbekundung?? :o :o :o

Ich dachte auch immer, dass viele das verbinden, weil es sich anbietet und man denen, denen man die Patenschaft überträgt eben am meisten vertraut und damit eine schöne Geste macht.
Das finde ich echt bedenklich, dass es nicht so ist :/


Öhem ja... also davon ging ist jetzt mal aus, dass es allgemein bekannt sein sollte, dass Vormundschaft und Patenschaft zwei völlig getrennte Dinge sind.

Aber wenn das nicht so ist, dann verstehe ich, wieso hier einige Fragen aufkommen.
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"In the age of information, ignorance is a choice."

~ Oma Netti ~

Zwei unserer Kinder sind getauft, als Babys. Und zwei unserer Kinder sind noch nicht getauft.
Samu lässt sich jetzt im Rahmen der Konfirmation taufen und wie wir es letztlich mit dem Kleinen machen wissen wir auch noch nicht.
Paten haben somit nur die beiden Mädchen. Die Paten der kleineren Tochter haben sich eigentlich nie gekümmert oder interessiert.  :-[ (Obwohl Familie) Die beiden Jungs haben keine Paten.

Wir haben nix schriftlich festgelegt, aber sollte man ehrlich machen.

Bei mir sind 2 Kinder ja schon erwachsen. Und die beiden Kleineren würde meine große Tochter nehmen, sollte uns wirklich gemeinsam was passieren. Das was satti sagt, kann ich schon nachvollziehen, dass sie die Last ihren großen Kindern nicht aufbürden wollte. Aber meine große Tochter würde das von sich aus (!!) niemals zulassen, dass ihre Geschwister woanders hinkommen würden. Alternativ kommt nur noch mein Bruder und meine Schwägerin in Frage. Dort wüßte ich meine Kinder auch gut aufgehoben und die beiden würden das auch machen.  :D

Bettina

Niemals zulassen ist schön und gut, aber auch das wird letztendlich das Familiengericht entscheiden. Das wäre in eurem Fall jetzt kein Problem, weil die Umstände passen (Tochter alt genug, die Kinder auch nicht mehr soooo klein usw.), aber dieses "niemals zulassen" kann man, wenn man tot ist nicht beeinflussen und egal, was auch immer man festlegt, es wird IMMER vom Familiengericht geprüft, egal, was die große Schwester nun zulassen will oder nicht und das ist auch gut so. Es kann sich schließlich immer zwischen "wir haben das so festgelegt" und der eintretenden Fall etwas ändern in den Verhältnissen, so dass es unter Umständen nicht mehr so optimal wäre, wenn ein Kind da hin kommt, wie man es mal festgelegt hatte.

Für uns macht es wie gesagt wenig Sinn, weil nur wenig Familie da ist und für den Fall der Fälle eben ohnehin in der Familie geprüft würde, ob es möglich ist. Enger Bezug ist zu keinem Teil der bestehenden Familie so wirklich da, Ronja hat z.B. die Tante nur einmal gesehen. Von daher werden wohl definitiv andere diese Entscheidung treffen, was für die Kinder am besten wäre.

Vielleicht ist mein Großer dann auch schon .... wie Nettis Tochter .... alt genug und in der Lage dazu. Aber wie gesagt, das würde ohnehin abgefragt und geprüft werden.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Anne

Weder meine Geschwister und ich, noch meine Tochter sind getauft und das wird auch mit Sicherheit nie passieren.

Auch Paten hat in dieser Familie niemand. Ich sehe da den Sinn irgendwie nicht, Vertrauensperson und Wegbegleiter kann auch jemand sein, der kein "Pate" ist. Für uns ist das nicht mehr als ein Wort und deshalb gibt es hier auch keine Notwendigkeit, einen solchen zu ernennen, auch nicht außerhalb des kirchlichen Rahmens.

Wir wissen noch nicht, wohin mit der Kleinen, falls uns was passiert, obwohl wir darüber schon sehr oft gesprochen haben... klar ist, dass sie zu keinem Mitgleid meiner Familie kommt, denn ich weiß wie meine Kindheit war.  :( Aus demselben Grund scheidet die Schwiegerfamilie auch aus... ich hätte gern, dass meine beste Freundin diese Aufgabe übernähme, aber damit ist mein Freund wiederum nicht gücklich, weil er sie zu wenig kennt. Da ist nicht dieselbe Vertrauensbasis da wie zwischen ihr und mir und da kann ich auch verstehen, dass er ihr nicht ohne weiteres sein Kind anvertrauen kann. Ich hoffe, dass sich das noch ändert im Laufe der Zeit und wir eine Möglichkeit finden, mit der wir beide glücklich sind.

Martina

...
Ohne

~ Oma Netti ~

Ich hab nie gesagt, dass es nicht geprüft werden würde.  ???
Mir ging es lediglich um sattis Aussage, dass sie das ihren Großen nicht aufbürden würde, die Verantwortung und Belastung (was ich durchaus auch verstehe).
Es wird IMMER geprüft, auch wenn du den Kaiser von China einträgst in deine Verfügung und das ist doch auch gut so, die Lebensumstände desjenigen, der das "Amt" übernehmen soll könnten sich ja schon lange verändert haben, weiß man es?

Aber da ich jetzt mal von unserem aktuellen Fall ausgehe, seh ich da absolut kein Problem, meine Tochter ist ja auch nicht gerade erst 18 geworden, sondern wird 22 Jahre alt. Und dass sie das machen würde, hat SIE ganz alleine so beschlossen, das wollte ich damit nur sagen.  :)

Übrigens: Ich würde jederzeit ohne nachzudenken meine Nichte zu mir nehmen, obwohl sie ein kleines Baby ist. (Das mal zum Thema des Großeltern-Threads, von wegen echte Notfälle außen vor ;))

Morle

Paten gibt es hier nicht, weil die Kinder nicht getauft sind.
Patenschaft hing für mich immer mit Taufe zusammen und darum wäre ich nie auf die Idee gekommen dennoch Paten zu benennen. Bezugspersonen haben meine Kinder trotzdem einige. Aber die ergeben sich ja häufig erst im Laufe des Lebens.

Wohin meine Kinder kommen, wenn Lasse und mir etwas passiert weiß ich nicht.
Wer nimmt schon 6 Kinder, eins davon schwer behindert? Freunde will ich das nicht aufbürden, meine Geschwister haben selbst alle mindestens 2 Kinder, meine Eltern sind schon älter.
Die Verwandtschaft meines Mannes lebt in Schweden. Dort wären sie wohl am Besten aufgehoben. Sie sehen sich zwar nicht so häufig, aber dort lebt die Familie eng zusammen, sie haben den Platz, kommen gut mit Ole klar und da auch die Geschwister meines Mannes in der Nähe leben wären meine Schwiegereltern nicht komplett auf sich alleine gestellt. Die Frage ist nur, ob ein Gericht dem zustimmt, weil die Kinder eben außer Landes müssten.
Meine eine Schwester würde sie sicher auch nehmen. Aus einem Verantwortungsgefühl heraus und um ihnen die Trennung zu ersparen. Vielleicht auch, weil im Gegenzug vereinbart ist, dass wir ihre 2 Kinder nehmen sollte ihr und ihrem Mann etwas passieren.

Ich hoffe einfach der Fall tritt nie ein. Wenn doch ist eine Trennung wohl nicht unwahrscheinlich. Ich hoffe einfach Ole kommt dann nicht in ein Pflegeheim :(

Ina+Finn

Unsere Kinder sind nicht getauft und es gibt auch keine Paten in dem Sinne.

Wir haben für den "besonderen Fall" auch keine Regelung getroffen,ich denke,wenn es den Ernstfall geben würde,würden beide zu meiner Schwester oder Schwägerin kommen

biene20121

Unser kleiner ist nicht getauft aber unsere besten Freunde sind paten von ihm haben dies bei einem essen besiegelt,  sie nehmen ihn auch wenn wir beruflich nicht können so wie jetzt momentan.
Aber sie eingesetzt wenn uns was passieren sollte haben wir sie nicht dafür sind noch meine Eltern da.
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm