Thema *Klassische (veraltete?) Rollenverteilung*

Begonnen von ~ Oma Netti ~, 27. Februar 2012, 11:34:19

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Bettina

Mein Mann sagt ständig "Leg dich hin, ich bin doch da!", allerdings schläft er dann selbst auf der Couch ein und ich werde entweder von Kindergeschrei wach oder davon, dass sie irgendwas wollen und Papa schläft ja  s-:). Das mit der Rollenverteilung muss ich also eher meinen Kindern beibringen  ;D.

Er zeigt viel guten Willen, aber er ist sehr geschlaucht immer von den Schichten und den 6-Tage-Wochen. Das ist schon echt heftig, auch die Umstellung immer.

Ansonsten geht es mir wie Sweety, Haushalt ist für mich wirklich Arbeit, wo ich mich zwingen muss zu. Spaß ist anders und leicht von der Hand geht es mir auch nicht. Wenn ich zu IKEA fahre bin ich ein Packwunder, hier können tagelang Kisten rumstehen, wo ich täglich drüber nachdenke, wo ich die denn am sinnigsten hin räume. Mein Mann kommt nach Hause, schnappt sich den Staubsauger und hat innerhalb von 10 Minuten mein Raumproblem gelöst.

Ich für mich .... es gibt noch so viel Dinge zu entdecken auf dieser Welt, da ist dann Zeit dafür, wenn ich mal alt bin. Und außerdem krieg ich nen Hund, wenn die Kinder aus dem Haus sind und darauf freu ich mich heute schon  :D und das ist der einzige Plan den ich habe  ;D.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

mausebause

@Bettina:  ;D ;D Jaaa, das kenn ich - Hier heißt es auch immer "Mama kannst du mal...." - egal ob mein Mann da ist oder nicht....

Sweety

Das Problem ist ja aber, dass vielen die Wahl eben nicht gelassen wird. Da fängt es ganz klassisch an, Mann geht arbeiten, Frau versorgt die Kinder und dann wird der Mann arbeitslos und sagt: "Haushalt ist Frauensache". Siehe Mondlaus.
Und dann nehme ich mir schon das Recht heraus, zu verachten. Damit müssen die Beteiligten dann leben. Wird sie aber sicher nicht umbringen ;)

mausebause

Zitat von: Sweety am 27. Februar 2012, 12:53:57
Das Problem ist ja aber, dass vielen die Wahl eben nicht gelassen wird. Da fängt es ganz klassisch an, Mann geht arbeiten, Frau versorgt die Kinder und dann wird der Mann arbeitslos und sagt: "Haushalt ist Frauensache". Siehe Mondlaus.
Und dann nehme ich mir schon das Recht heraus, zu verachten. Damit müssen die Beteiligten dann leben. Wird sie aber sicher nicht umbringen ;)

s-daumenhoch s-daumenhoch

Katie

Ich denke auch, dass man nicht werten kann was den einzelnen gluecklich macht. Wenn alle beteiligten mit der klassischen Rollenverteilung einverstanden sind, dann ist es okay.

Aber das ganze hat natuerlich mehr Nachteile fuer die Frau. Es wurde irgendwo schon mal gesagt, dass die Kinder irgendwann aus dem Haus sind, der Mann einen verlassen koennte usw. Dann hat die Frau in der Situation keine wirklichen Ruecklagen. Immerhin ist es, Romantik beiseite, unbezahlte Arbeit ohne Absicherungen.

Ich glaube auch dass die ein oder andere Frau vollkommen gluecklich und zufrieden ist, als Hausfrau und Mutter. Aber man kann ja auch ueberlegen woher dieses Empfinden kommt. Unsere Gesellschaft ist halt noch nicht an dem Punkt der voelligen Gleichberechtigung. Frauen bekommen immernoch weniger Lohn und haben die schlechteren beruflichen Aufstiegschancen. Aber was noch dazukommt ist dieses schlechte Ansehen von berufstaetigen Frauen. Es passiert halt doch noch, dass diese Muetter als Rabenmuetter angesehen werden.
Daher denke ich schon, dass es einen gluecklich machen kann, wenn man eben die gesellschaftlich anerkannte Norm lebt, egal wieviele Nachteile sie dadurch haben.
Dieses gluecklich und zufrieden sein mit der eigenen nachteiligen Situation findet man ja z.B. auch in Kulturen in denen Frauen sich verhuellen muessen (oder schlimmeres).

Bettina

Das ist in meinen Augen auch keine RollenVERTEILUNG (mit dem Wortsinn Teilen), sondern Rollendiktatur und da kann ich Wut, usw. auch wirklich nachvollziehen.

Leider wird aber oft vergessen, dass das vorkommt, aber nicht automatisch der Grund oder die Ursache für jede klassische Rollenverteilung ist, wo sich Mann und Frau einig sind und glücklich damit. Leider wird dann oft alles mögliche unterstellt und einfach nicht geglaubt, wenn jemand sagt, dass er da zufrieden mit ist.

Und das finde ich schade, denn auch das hat etwas mit Wertschätzung zu tun.
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Sweety

Bettina danke, das wollte ich mit meinem ersten Post ausdrücken, als ich schrieb, das klassische Rollenmodell hat was mit Arbeitsteilung und nicht mit Arbeitsverweigerung zu tun und sollte auch auf Wertschätzung basieren. Wenn dem so ist - alles paletti. Dann bliebe mir nur zu sagen, für immer meins wäre es nicht, aber muss es ja auch nicht. Gibt noch 'ne Menge andere Modelle, die nicht meins wären, ohne dass ich sie deshalb abwerte.
Alles, was auf beiderseitiger Wertschätzung und Teilung beruht, hat mein vollstes Verständnis, egal wer warum was macht oder auch nicht.

Tut es das nicht, dann ist da m.E. eine Schieflage vorhanden.
Ich mein - guckt euch doch mal z.B. die sogenannte fortschrittliche Gleichberechtigung der Frau in der DDR an. Die sah im Allgemeinen so aus: Beide gingen Vollzeit arbeiten und nach Feierabend verschwand der Mann in der Kneipe oder vorm TV und die Frau in der Küche.
Das hat nunmal mit einem funktionierenden Rollenmodell nicht viel zu tun, sondern mit Bequemlichkeit.

Katie s-daumenhoch

redheart


Brains are wonderful, I wish everyone had one.

liadan

#58
Keine Zeit, habe nur das Ausgansgsposting gelesen.

Wenn beide damit wie es ist zufrieden und glücklich sind ist alles in Butter! Dann ist es Top, sobald aber eine von beiden Partnern dazu gezwungen wird, finde ich es kacke!

Noch weitere Punkte:

Man kann es so leben solange es andere Menschen nicht durch Ihre Steuern und Ihren Spagat zwischen Beruf und Familie mitbezahlen müssen. Bedeutet also, Mann und Frau wollen unbedingt das Frau zu Hause bleibt aber eigentlich müsste Frau arbeiten gehen damit die Familie über die Runden kommt. Es ist schön und gut das sich jeder selbst verwirklichen will und steht ihm auch zu, solange es halt einfach möglich ist.

Es kann nämlich nicht sein, das andere Leute die Selbstverwirklichungspläne der anderen mitfinanzieren, für meine Selbstverwirklichung sorge ich selber, wenn einer versteht was ich mein.

Außerdem finde ich es in der heutigen Zeit SEHR wichtig das Frau auch alleine in der Lage ist den Lebensunterhalt zu bestreiten und  zwar ohne Abhängigkeiten. Denn wenn dann doch mal irgendwas sein sollte ist das Geschrei gross und die Frau die das klassische Rollenmodel lebt steht ohne alles da und dann ist das Geschrei gross.

Klassische Rollenverteilung heißt für MICH.

Frau darf nicht arbeiten gehen, es wird einfach erwartet das Frau ihren Beruf aufgibt und die Kinder hütet und putzt und ansonsten halt das zu machen hat was Mann sagt und verlangt. Das ist für mich das überholte und veralterte Rollenmodel.

Ebenso sehe ich den wirklichen Grund nicht warum eine Frau nicht irgendwann wenn die Kinder gross genug sind, nicht auch arbeiten gehen kann und sich einige (ich schreibe EINIGE, das heißt auch EINIG und nicht alle ,-9) immer darauf ausruhen sie wären Mütter, die Kinder bräuchten sie ja, klar ist man Mutter aber Kinder werden größer und MICH würde es nicht ausfüllen den ganzen Tag die Wohnung zu putzen und darauf zu warten das mein Herr Gemahl nach Hause kommt.
Sind kleine Kinder noch da ist das natürlich was anderes.

Ansonsten soll jeder so glücklich werden wie er das möchte, solange er nicht versucht mir sein Lebensmodel aufs Auge zu drücken.  :) Und solange andere Ihr Lebensmodel nicht auf meine Kosten ausleben!

:)

Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Katie

Zitat von: Bettina am 27. Februar 2012, 12:59:25
Das ist in meinen Augen auch keine RollenVERTEILUNG (mit dem Wortsinn Teilen), sondern Rollendiktatur und da kann ich Wut, usw. auch wirklich nachvollziehen.

Das ist klar. Das war jetzt auch nur ein Biespiel dafuer, dass du selbst in Extremsituationen immer Menschen findest die sich damit gluecklich fuehlen. So krank es auch sein mag, es kommt vor.

redheart

Zitat von: Katie am 27. Februar 2012, 13:23:47
Zitat von: Bettina am 27. Februar 2012, 12:59:25
Das ist in meinen Augen auch keine RollenVERTEILUNG (mit dem Wortsinn Teilen), sondern Rollendiktatur und da kann ich Wut, usw. auch wirklich nachvollziehen.

Das ist klar. Das war jetzt auch nur ein Biespiel dafuer, dass du selbst in Extremsituationen immer Menschen findest die sich damit gluecklich fuehlen. So krank es auch sein mag, es kommt vor.
Oder die meinen, es mache sie glücklich...

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

mausebause

Zitat von: redheart am 27. Februar 2012, 13:24:39
Zitat von: Katie am 27. Februar 2012, 13:23:47
Zitat von: Bettina am 27. Februar 2012, 12:59:25
Das ist in meinen Augen auch keine RollenVERTEILUNG (mit dem Wortsinn Teilen), sondern Rollendiktatur und da kann ich Wut, usw. auch wirklich nachvollziehen.

Das ist klar. Das war jetzt auch nur ein Biespiel dafuer, dass du selbst in Extremsituationen immer Menschen findest die sich damit gluecklich fuehlen. So krank es auch sein mag, es kommt vor.
Oder die meinen, es mache sie glücklich...

s-yes :-\ - Der mensch findet sich leider oftmals viel zu schnell mit gewissen Dingen ab....

Purzl


Wie macht Ihr das denn jetzt mit den Finanzen? Seid Ihr abgesichert (Euer Mann hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung, Krankengeld, Lebensversicherung mit einer Summe, die euch ein paar Jahre über Wasser halten kann?

Wovon lebt Ihr, wenn ihr mal Rentner seid?

Würde mich ehrlich interessieren, das wäre nämlich ein Punkt, den ich abgesichert haben wollte.

Purzl

Alissa16

Wir leben hier auch die klassische Rollenverteilung - zumindest wochentags, denn am WE darf ich ausschlafen und mein Mann macht viel mit den Mädels, da er sie in der Woche kaum sieht.

Samstags bringt er auch den Müll weg und macht den Wocheneinkauf, wie Getränke etc., also die schweren Sachen, damit ich in der Woche nur Frisches dazu kaufen muss.

Er schätzt meine Arbeit hoch ein, denn er weiss, wie stressig das oft ist.

ABER ich geniesse es natürlich auch, mir meine Arbeit einteilen zu können ... sprich, wenn schönes Wetter ist, lasse ich auch mal was liegen und gehe mit den Kindern zum See oder so.

Und ich habe auch schon 20 Jahre gearbeitet, bevor ich mit 38 wegen der Zwillinge zuhause geblieben bin. Das heisst, ich habe mich in meinem Berufsleben schon richtig austoben können und vermisse es nun nicht allzu sehr. Obwohl mir natürlich auch manchmal die Decke auf den Kopf fällt, aber das liegt dann eher am Budenkoller, wenn die Kleinen mal wieder krank sind und ich keinen Tag in der Woche vor der Türe war.

Ich bin jedenfalls froh, in der glücklichen Situation zu sein, nicht arbeiten zu MÜSSEN, da mein Mann genug verdient. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich in ein paar Jahren nicht doch ein paar Stunden arbeiten gehe ... vielleicht irgend etwas Ehrenamtliches oder so.

mausebause

Zitat von: Purzl am 27. Februar 2012, 13:35:52

Wovon lebt Ihr, wenn ihr mal Rentner seid?



Sowas z.B. - meine Mutter z.B. hat gerade mal 180 Euro im Monat zur Verfügung, seit mein Vater tot ist - also freies Geld für Lebensmittel, Telefon etc.... :-[ :-\

Ansonsten hat mein Mann eine RisikoLV, wir haben beide mehrere LV etc. pp... - aber für die Rente mag ich dennoch schon selbst noch was einzahlen, damit es nicht so kanpp wird, wie es das würde, wenn ich gar nicht mehr arbeiten würde..

SarkanaM

Unsere Rollenverteilung ist ja nun auch genau andersrum.

Und ich sehe es kritisch und zwar für meinen Mann. Als Daheimbleibender begibt man sich immer in eine gewisse Abhängigkeit dem Partner gegenüber und das finde ich nicht gut.

Ok, die Situation ist nun wie sie ist und der Weg dahin, bzw. die Umstände zwangen uns dazu. Aber zu wissen, dass mein Mann alleine finanziell nicht hinkommen würde, finde ich sehr bedenklich.

Andersrum ist das natürlich genauso. Ich denke heutzutage ist es sehr sehr wichtig, auf eigenen Beinen zu stehen.
Das spricht einem Elternzeiten nicht ab, oder dass man sich gerne um die Kinder kümmert. Aber ich finde schon, dass es das Ziel von jedem sein sollte, alleine zurechtzukommen.

Schrieb ja schon jemand, die Ehe ist heutzutage oft nicht mehr ein Garant für Sicherheit.

Grundsätzlich bin ich bei Sweety. RollenVERTEILUNG ist das Stichwort. Natürlich mache ich nach 10h Job zu Hause keinen Finger mehr krumm - aber ich werte das, was mein Mann zu Hause tut als ARBEIT.
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"In the age of information, ignorance is a choice."

Sweety

Zitat von: Purzl am 27. Februar 2012, 13:35:52
Seid Ihr abgesichert (Euer Mann hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung, Krankengeld, Lebensversicherung mit einer Summe, die euch ein paar Jahre über Wasser halten kann?

Ja. War für uns beide selbstverständlich da vorzusorgen, wenn ich schon auf Verdienst verzichte, indem ich ein paar Jahre daheimbleibe.

Rente: Private Vorsorge. Kostet halt momentan ein bisschen mehr, ist aber das sichere Gefühl wert.

Trennung: Mein Mann ist bereit, mich (Kinder sowieso, das steht ja auf einem anderen Blatt) ein Jahr lang zu unterstützen finanziell. Das ist die Zeit, um die ich gebeten habe für so einen Fall, um mich finanziell wieder autark zu machen. Mehr möchte ich nicht, auch wenn er - und sei es dann nur im Interesse des Nachwuchses - zu mehr bereit wäre.

perdita

#67
Mittlerweile ist es so, dass Frau (oder der daheimbleibende Part) schnell wirtschaftlich abhängig wird. Denn die Klassische Hausfrau ist nicht mehr abgesichert. Es sei denn man hat das Geld Privat vorzusorgen und der Verdiener mach Unterhaltszugeständnisse)

Das Hausfrauenmodell ist nicht mehr erwünscht, ebensowenig sind die Bedingungen da um Frau Karriere und Familie zu ermöglichen. Egal für welche Rolle man sich entscheidet man betreibt Raubbau an sich. Entweder an seiner materiellen Sicherheit/Unabhängigkeit oder an seinen Ressourcen. Denn Karriere (und ich mein jetzt nicht 20 stunden im Lehrberuf, an der kasse oder sonstwo, sondern Karriere wie man sie bei Männer erwartet, mit Vollzeit, Beförderungen und verantwortlichen Positionen) und Familienarbeit sind ein Knochenjob, der Kompromisse bei meinen Aufgaben oder mir selbst verlangt.

Und wo klagt die Frau? Sich klagen sich gegenseitig an, nennen die einen Rabenmütter die ihre kinder managen und versorgen, statt für sie da zu sein und auf sie einzugehen. Und die anderen nennt man faul, dumm, bequem und Verräterinnen an der Emanzipation. Super Sache!

In der Kita sind wir von 18 Familie nur noch 3 Hausfrauen. Und es ist ätzend, denn einerseits tragen wir die Elternarbeit andererseits müssen wir uns noch für unseren bequemen Weg belächeln lassen. Anders rum sind die anderen Mütter verständlich genervt wenn Elternstunden anstehen und man auf die Vertraglichen Vereinbarungen des Elternvereins hinweist die für jemanden mit freier Zeiteinteilung genauso gelten wie für Vollberufstätige mit Haushalt an den Hacken.

Es wird oft beklagt die moderne Frau mache eine Rolle Rückwärts in sachen Gleichberechtigung. Ich habe mich immer Vollwertig gleichberechtigt gefühlt. bis ich Kinde rbekam und ins Mütteruniversum abtauchte. Aufeinmal sind da Grenzen die nur für Mütter zu gelten scheinen, nicht für Frauen allgemein. Ob an der Uni oder im Job Frau sein war nie problematisch, Mutter sein ist es. Vielleicht brauen wir eine Mütteremanzipation. die das Recht fordert auf Erziehung und anerkennung der nicht entgeldlichen Arbeit, sowie die realistische Vereinbarkeit von wirklicher Berufstätigkeit und Elternschaft.
Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

A.n.j.a

Zustimmung zu Purzls und Liadans Beiträgen - den finanziellen Aspekt finde ich enorm wichtig. Es wäre sehr schlimm für mich, nicht mein eigenes Geld zu verdienen, nicht abgesichert zu sein. Ich kenne das nicht, und möchte es nicht kennenlernen.

Meinem Mann versuche ich von Anfang an, nie das Gefühl zu geben, er lebt von meinem Geld, auch wenn es natürlich so ist.

Die "Mit-Finanzierung" von Daheim-Bleibern ist mir als Steuerzahler leider auch ein Dorn im Auge, wenn auch nur ein kleiner.

Wenn ich so nachzähle, wer sich hier in den letzten Jahren alles getrennt hat - da hoff ich immer, dass Absicherung und Verdienstmöglichkeiten da sind. Ich kann das nicht genug betonen, wie wichtig ich das finde, dass hier ein Stück weit Unabhängigkeit geschaffen werden muss.

Jemand anders, sorry ich komm nicht drauf wer, schrieb weiter vorne völlig zu Recht über das veränderte Gesellschaftsbewusstsein in Sachen Ehe, Rollenverteilung in den letzten Jahrzehnten.   Wirtschaftliche Abhängigkeit ohne grosse Liebe versus Himmelhochjauchzend und dann vorschnelle Trennung, Werte haben sich verändert, verschoeben.

Jetzt weiss ich nicht mehr, was ich schreiben wollte, bekam gerade einen Anruf. Mist ;D



@ Mondlaus: seufz, tut mir leid. So ein ähnliches Exemplar hab ich hier auch.

Alissa16

Purzl, ja wir haben das volle Programm der Absicherung, wenn meinem Mann mal was passieren sollte. Gerade haben wir noch eine Krankengeldversicherung abgeschlossen, die die Lücke zwischen Gehalt und Krankengeld schliesst, wenn er mal länger als 6 Wochen am Stück krank sein sollte.

BU und Lebensversicherung haben wir schon lange.

Und da ich schon 20 Jahre gearbeitet und auch recht gut verdient habe und für die Zwillinge 6 Jahre Rentenzeit angerechnet bekomme, steht mir auch schon eine nette Rente zu.  ;)

Ausserdem haben wir Immobilien, so dass wir später auch keine Miete zahlen müssen.

Milka

Zitat von: Purzl am 27. Februar 2012, 13:35:52
Wovon lebt Ihr, wenn ihr mal Rentner seid?

Ich habe ne ETW die vermietet ist und die ich auch später mal verkaufen könnte.
Außerdem habe ich noch ne priv. Rentenversicherung.
Von daher mache ich mir keine finanziellen Sorgen wenn ich mal Rentner bin  :)


Zum Thema klassische Rollenverteilung - haben wir hier nicht.

Ich bin zwar (noch) zu Hause, gehe aber in absehbarer Zeit wieder arbeiten. Weil ich es möchte, da mir das Mutter-Hausfrauen-Dasein auf die Dauer nicht genügt. Ich bin gern zu Hause und mache den Haushalt und kümmere mich gern um meine Kinder, aber ich merke auch, dass mir mein berufliches Umfeld fehlt. Mir tut es gut, mich mit meinen Kollegen fachlich auszutauschen oder Anerkennung von meinem Chef zu bekommen.

Mit "nur" Haushalt und Kindern fühle ich mich geistig unterfordert.

Die Hausarbeit teilen mein Mann und ich uns, trotz, dass ich zu Hause bin. D.h., dass er abends z.B. die Küchenarbeit macht (will er so, soll er doch  :P), er kümmert sich um die Getränke, den Müll, Flaschen und Pappen wegbringen etc.

Ich putze dafür, mache die komplette Wäsche und den Rest, der noch anfällt.
principessa numero uno 08/2006 ♥
numero due principessa 03/2010 ♥


,,Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."

Purzl

@Alissa: vorbildlich, bloß der Fall der Trennung wäre nicht abgesichert.

Mein Mann ist zu Hause, schreibt seine Doktorarbeit, kümmert sich um Kinder, wenn KiGa oder Eltern ausfallen und hofft, als Selbstständiger bald auch mal wieder Geld zu verdienen.

Wenn wir uns trennen sollten, sähe es für meinen Mann allerdings schlecht aus. Ansonsten habe ich eine LV abgesichert, die es meinem Mann und den Kindern ermöglichen sollte, mehrere Jahre bequem um die Runden zu kommen, BU, KG ebenfalls und diverse Rücklagen. Er weiß, an wen er sich wenden muss und in welchem Ordner alles abgeheftet ist.

@A.N.J.A: Seine finanzielle Abhängigkeit von mir ist nie Thema. Er bekommt Anfang des Monats einen großen Betrag überwiesen und gut ist.
Ihm fällt die Situation allerdings auch nicht leicht. Er hat aber vor 4 Jahren seinen Job aufgegeben, damit wir in einer gemeinsamen Stadt leben können und nicht 500 km auseinander wohnen. Ich hätte das nie gekonnt, das rechne ich ihm hoch an. Ich hatte etwas mehr als er verdient und habe mich in den letzten Jahren gut weiter entwickelt. Er hat hier in Sachsen keinen neuen Job gefunden, versucht es nun mit Selbstständigkeit als Berater und mit einer Doktorarbeit.

Purzl


perdita

Ich finde der Anspruch an die Frau, jederzeit in der Lage zu sein sich wieder selbst zu versorgen ist ja schön und gut. leider haben wir es versäumt ihr dazu den Ausgleich zu schaffen. Es geht ja nicht nur um Kinderbetreuung die plötzlich in zur Gesellschaftlichen Aufgabe verkommt und Kindergärten zu Betreuungsorten macht, so dass sie ihren ursprünglichen, rein aufs Kind ausgerichteten Auftarg mehr und mehr verlieren und Dienstleister für Eltern werden.
Es ist auch die Pflege von Angehörigen, Soziales Engagement. Ich bin noch im Ehrenamt und bin mit meinen 30 da ein Exot. es gibt Studenten (danke Bachelor weniger werdend) und Rentner.
Viele Dinge die unter den Bregriff unentgeldliche arbeit fallen müßen neu organisiert werden. Und die derzeitge Lösung ist nicht zufriedenstellend. Heißt das Frauen zurück an den Herd? NEIN! Aber vielleicht hilft es das ausmaß dessen anzuerkennen da getragen wurde und nun eben nicht mehr.
Die Abwertung der Hausfrau, hat eine großes Soziales Problem verursacht. Denn sie schuf nicht die Wahlfreiheit sondern einen Wirtschaftlichkeitszwang.

Und ich glaube n icht das Treschen Müller emanziperter ist weil sie bei Lildl an der Kasse 400 euro verdient. Und das ist ein großteil der "berufstätigen" Wirklichkeit von Müttern. 

Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

Sweety

Perdita für alles, was du hier geschrieben hast s-daumenhoch s-daumenhoch s-daumenhoch

Purzl

@perdita: Den Spagat hast Du toll aufgezeigt. Leider ist das so, dass der Autausch des Haufrauenmodells in das Modell der zumindest gleichberechtigten arbeitenden Partner nicht wirklich funktioniert, zumindest nicht deutschlandweit.

Bei uns ist es allerdings möglich (Sachsen). Die Kindergärten haben bis zu 12 h auf und mit 3 Jahren sollte jedes Kind seinen Platz haben.   

Es gibt dennoch Mütter, die ihre Kinder lieber zu Hause betreuen wollen und "freiwillig nicht (Teilzeit-) arbeiten gehen". (Was ich nicht verurteile! :)). Aber dann ist es selbst gewählt und ich unterstelle, dass viele verdrängen, dass sie nur eine kleine Rente haben werden oder im Falle einer Trennung vor einem finanziellen problem stehen. Und machen wir uns nichts vor, war es jede 2. Ehe, die in Deutschland geschieden wird? Und alle waren mal sehr verliebt und dachten, sie bleiben ewig zusammen.

Purzl