Protest gegen das Hessische Kinderförderungsgesetz

Begonnen von Beida, 24. Januar 2013, 17:06:24

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Beida

Protest gegen das Hessische Kinderförderungsgesetz

Ich hoffe, auch die nicht hessischen Eltern unterstützen das:

Das HessKiFöG soll geändert werden - und zwar zum schlechteren hin, die Förderung von Kindern wird durch eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen erschwert. Ich habe mal einige Beispiele zitiert:


Quelle: OpenPetition  [Login or Register]

   
ZitatÖffnungszeiten
- Es wird nur noch eine maximale wöchentliche Öffnungszeit von 42,5 Stunden bezuschusst, also beispielsweise täglich von 7:30 bis 16:00 Uhr. Die Ausgestaltung von bedarfsgerechten Öffnungszeiten wird nicht gefördert, elterliche Bedarfe zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden nicht berücksichtigt.

Gruppengröße
- Um die bisherige Landesförderung zu erhalten, müssen die Gruppen in Kindergarten und Hort mit 25 Kindern belegt werden. Angemessene Gruppengrößen sind ein Qualitätsmerkmal pädagogischer Arbeit. Sie sind zur Sicherung von Beziehungskontinuität und der individuellen Förderung von Kindern unabdingbar.
- Die Gruppenobergrenzen für Kinder unter 3 Jahren (derzeit 10 Kinder) werden aufgehoben, rein rechnerisch könnten 16 zwei- bis dreijährige Kinder in einer Gruppe betreut werden.
- Besonders im ländlichen Raum sind aufgrund der demographischen Entwicklung Gruppengrößen von 25 Kindern nicht immer erreichbar – und auch nicht wünschenswert. 1-2-gruppige Einrichtungen sind in ihrer Existenz gefährdet.

Qualifizierung von Fachkräften
- Bei den erforderlichen Fachkraftstunden können 20% pädagogische Laien eingerechnet werden. Dies entspricht einer Entprofessionalisierung des Berufsstandes von Erzieherinnen und Erziehern. Gleichzeitig werden weniger pädagogische Fachkräfte das Kerngeschäft einer Kindertageseinrichtung bewältigen müssen.

Planung und Steuerung
- Zeiten für mittelbare pädagogische Arbeit (Dokumentation, Zusammenarbeit mit Familien, Kooperationen mit anderen Institutionen etc.) und Zeiten für Leitungsfreistellung sind nicht vorgesehen.


hier könnte ihr die Petition unterschreiben:
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liadan

#1
 ??? Ich bin erstaunt, hier bei uns ist das alles schon so, 25 Kinder pro KiGa Gruppe mit 2 Erzieherinnen, Krippe max. 15 Kinder da müssen immer zwei Erzieherinnen da sein.

Das Nds. Betreuungsgesetzt sagt aus das Kinder täglich nicht mehr als 10 Stunden betreut werden dürfen (ok, das sind 7,5 Stunden mehr als bei Euch geplant) soll ich Dir was sagen ich finde es gut wenn man die Betreuungszeiten auch irgendwie auf ein max. festlegt. Überleg mal in einem normalen Job arbeitet man ja auch max. 40 Stunden Woche (ich rede hier nicht von Leuten in Führungspostition und sowas, wo Überstunden Normalität sind und meist auch bereits im Gehalt mit eingerechnet sind).

Für Kinder ist so ein KiGa / Krippentag auch harte Arbeit uns anstrengend und ich kann  mir vorstellen, das die nach 40 Stunden die Woche bzw. 8 stunden am Tag in Fremdbetreuung auch kaputt sind.

Das man die Öffnungszeiten flexibeler gestalten sollte sehe ich ein. Das Vollzeitarbeitende auch ein Proble bekommen (je nach Fahrtzeit von der Arbeit zur Einrichtung) ist mir auch klar aber wollt ihr wirklich sowas wie diese 24 Stunden Einrichtung?

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Heutzutage ist es so verdammt schwer dumm zu sein,  weil die Konkurrenz so gigantisch ist!

Blondie

Ich weiß Grad nicht ob ich lachen Oder weinen soll bei den satz, "angemessene Gruppengröße ist ein Qualitätsmerkmal pädagogischer arbeit"

Fakt ist doch je größer die Gruppen umso weniger Förderung oder forderung der Kinder mit weniger Erzieher erst recht.

Das ganze ist ja ne farce, leider auf Kosten der Kinder,  :-[
Lebe das Leben, das du liebst.
Liebe das Leben, das du lebst.

lisa81

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#3
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Blondie

@lisa

Hm, kann natürlich auch sein. Habe auch nur das gelesen was hier steht.
Lebe das Leben, das du liebst.
Liebe das Leben, das du lebst.

Beida

#5
So komme jetzt erst dazu zu antworten...

Ich bin Erzieherin und angestellt bei einer Stadt. In unserer Stadt sind die Gruppengrößen z. B. bei 3-6 Jahren 20 Kinder plus 1-2 Notplätze. Es sind 2 Erzieherinnen in der Gruppe mit 38,5 Std. und eine Teilzeitkraft mit 25 Std.. Die Einrichtung ist von 7-17 Uhr geöffnet.

Das neue Gesetz sagt jetzt das diese Gruppenform so nicht mehr bezuschußt wird, denn es sind keine 25 Kinder. Also fließt kein Geld. Die Erzieherstd. würden auch neu berechnet, es werden auf alle Fälle viel weniger sein und dann können von den Std. 20% noch Laien angestellt werden. Es werden keine Zeiten mehr für Elterngespräche, Beobachtungen, Dokumentationen sein etc. Man kann die Kinder nicht mehr genau förden, denn der Gruppenraum wird nicht größer, die Lautstärke wird bei 5 Kindern noch mehr (Belastung für Kinder und Erzieher) es können keine Klein-Gruppen mehr stattfinden, Notplätze werden weiterhin sein (also 26-27 Kinder in der Grupe) usw.
Es wird dann einfach eine Aufbewahrung für Kinder sein und kaum noch Bildung stattfinden können.

@Liadan
Wir möchten keine 24 Std. Betreuung. Es wird mit dem neuen Gesetz aber dann nicht mal unsere bisherige Öffnungszeit von 7-17 Uhr gefördert, sondern z.B. nur von 7.30- 16 Uhr. Ich fange z.B um 8.00 Uhr morgens an zu arbeiten. Meine Kinder müssen kurz nach 7 Uhr in der Kita sein, sonst würde ich zu spät zur Arbeit kommen. Soll ich deshalb aufhören zu arbeiten nur weil morgens die Kita erst später aufmacht?

ZitatZitat von: Blondie am Heute um 08:30:25

    Ich weiß Grad nicht ob ich lachen Oder weinen soll bei den satz, "angemessene Gruppengröße ist ein Qualitätsmerkmal pädagogischer arbeit"

    Fakt ist doch je größer die Gruppen umso weniger Förderung oder forderung der Kinder mit weniger Erzieher erst recht.


Die Petition ist ja gegen das GEsetz. Ich bin über den Satz auch gestolpert, denke aber, dass es so gemeint ist, dass 25 Kinder eben KEINE angemessene Gruppengröße sind.

Das ist Richtig, wir wollen mit der Unterschriftenaktion das Gesetz kippen, denn es ist kein Förderungsgesetz, sondern ein Verschlechterungsgesetz.

Ich hoffe, ich habe nicht so wirr geschrieben

LG Beida


Beida

Zitat@Beida: Was ist denn Ziel der Petition. Wird das Gesetz nicht kommen, dann werdet ihr vermutlich nicht genug Plätze haben  :-\ Ist das denn besser?

Es werden zur Zeit überall Einrichtungen neu gebaut. Das Problem ist aber , dass es nicht soviele Erzieherinnen gibt. Der Beruf ist einfach zu unaktrativ. Die Politiker hatten sogar schon die Idee, die entlassenen Schleckerangestellten zu Erziehern umzuschulen.


lisa81

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#7
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